Łebieniec
Łebieniec (deutsch Labenz, kaschubisch Łebińc) ist ein Dorf in der Landgemeinde Wicko im Powiat Lęborski (Powiat Lauenburg in Pommern) der polnischen Woiwodschaft Pommern.
Łebieniec | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen
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Woiwodschaft: | Pommern | |
Powiat: | Lębork | |
Gmina: | Wicko | |
Geographische Lage: | 54° 43′ N, 17° 36′ O | |
Einwohner: | 397 (31. März 2011[1]) | |
Postleitzahl: | 84-352 (Wicko) | |
Telefonvorwahl: | (+48) 59 | |
Kfz-Kennzeichen: | GLE | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Nächster int. Flughafen: | Danzig |
Geographische Lage
BearbeitenDie Ortschaft liegt in Hinterpommern, etwa sechs Kilometer südöstlich der Stadt Łeba an der Ostsee, 22 Kilometer nordnordwestlich der Stadt Lauenburg i. Pom. (Lębork) und fünf Kilometer nördlich des Kirchdorfs Charbrow (Charbrowo). Die Entfernung zum Sarsener See im Norden beträgt etwa vier Kilometer.
Etwa sechs Kilometer südlich des Dorfs verläuft die Woiwodschaftsstraße 213 Słupsk–Krokowa.
Geschichte
BearbeitenIm Jahr 1564 kaufte der Lauenburger Landeshauptmann Ernst von Weiher, der ältere Bruder des Camminer Bischofs Martin von Weiher, die Dörfer Charbrow, Labenz und Ossecken, die zuvor zum Besitz des Klosters Zuckau gehört hatten, von dem Leslauer Bischof Jakub Uchański für 12.000 Taler.[2] Um 1784 gab es in Labenz sechs Vollbauern, einen Halbbauern, ein Schulhaus und insgesamt zehn Haushaltungen. Besitzer des Dorfs, das ein reines Bauerndorf war, war zu diesem Zeitpunkt Carl Heinrich von Somnitz[3], dem laut Vasallentabelle von 1804 außerdem die Güter Charbrow, Speck, Freist und Schönehr gehörten.[4] Vor 1822 hatte Labenz 94 Einwohner.[5]
Im Jahr 1925 standen in Labenz 66 Wohngebäude, und es wurden 398 Einwohner gezählt, die auf 95 Haushaltungen verteilt waren.
Vor 1945 gehörte Labenz zum Landkreis Lauenburg i. Pom., Regierungsbezirk Köslin, der Provinz Pommern. Die Gemeindefläche war 4,7 km² groß. In der Gemeinde Labenz gab es insgesamt vier Wohnorte:[6]
- Fixenhaspel
- Labenz
- Pollackenberg
- Schottland
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Labenz Anfang März 1945 von der Sowjetarmee besetzt. Nach Kriegsende wurde das Dorf zusammen mit ganz Hinterpommern unter polnische Verwaltung gestellt. Labenz wurde in Łebieniec umbenannt.
In den Jahren 1975 bis 1998 gehörte der Ort zur Woiwodschaft Słupsk.
Das Dorf ist heute der Landgemeinde Wicko im Powiat Lęborski der Woiwodschaft Pommern angegliedert. Am 31. März 2011 hatte Łebieniec 397 Einwohner.
Kirche
BearbeitenDie vor 1945 in Labenz anwesenden Dorfbewohner waren weitaus überwiegend evangelischer Konfession. Im Jahr 1925 gab es im Dorf einen Katholiken und einen Juden.[6] Die Protestanten von Labenz gehörten zum Kirchspiel Degendorf.
Literatur
Bearbeiten- Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. II. Teil, 2. Band, Stettin 1784, S. 1073, Absatz (42).
- Franz Schultz: Geschichte des Kreises Lauenburg in Pommern. Lauenburg i. Pom. 1912, S. 383.
Weblinks
Bearbeiten- Die Gemeinde Labenz im ehemaligen Kreis Lauenburg i. Pom. (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 26. Juni 2017
- ↑ Reinhold Cramer: Geschichte der Lande Lauenburg und Bütow. Teil I, Königsberg 1858, S. 183.
- ↑ Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. II. Teil, 2. Band, Stettin 1784, S. 1073, Absatz (42).
- ↑ Robert Klempin und Gustav Kratz: Matrikeln und Verzeichnisse der Pommerschen Ritterschaft vom XIV bis in das XIX Jahrhundert. Berlin 1863, S. 495.
- ↑ Alexander August Mützell, Leopold Krug (Hrsg.): Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Dritter Band. Kr-O. Bei Karl August Kümmel, Halle 1822, S. 53 (Digitalisat).
- ↑ a b Die Gemeinde Labenz im ehemaligen Kreis Lauenburg i. Pom. ( des vom 21. Februar 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)