3. Garde-Kavallerie-Brigade (Deutsches Kaiserreich)
Die 3. Garde-Kavallerie-Brigade war ein Großverband der Preußischen Armee.
Geschichte
BearbeitenDie 3. Garde-Kavallerie-Brigade wurde am 30. Oktober 1866 nach dem Deutsch-deutschen Krieg in Berlin errichtet. Bis 1914 war sie dem Gardekorps und der Garde-Kavallerie-Division unterstellt. Mit Kriegsbeginn im August 1914 stand sie bis zum 18. Oktober 1916 unter dem Kommando der Garde-Kavallerie-Division und dem Höheren Kavallerie-Kommando. Von dem Zeitpunkt ab operierte sie selbstständig.
Deutsch-Dänischer Krieg 1864
BearbeitenIm Deutsch-Dänischen Krieg wurde die Brigade von Generalleutnant Karl Heinrich von der Goltz geführt.
Deutsch-Französischer Krieg
BearbeitenIm Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871 unterstand die Brigade der Garde-Kavallerie-Division unter dem Befehl des Generals August von der Goltz.[1] In der Schlacht bei Mars-la-Tour am 16. August 1870 wurde die Lage der deutschen Truppen bedrohlich. Die 3. Garde-Kavallerie-Brigade konnte gemeinsam mit dem Schleswig-Holsteinischen Dragoner-Regiment Nr. 13 unter hohen Verlusten die Situation zunächst bereinigen.[2]
Unterordnungsverhältnisse
Bearbeiten1866–1890
Bearbeiten- 1. Garde-Dragoner Regiment Königin von Großbritannien und Irland
- 2. Garde Dragoner-Regiment
- 2. Garde-Ulanen-Regiment
1890–1914
Bearbeiten- Garde-Dragoner-Regiment Königin Viktoria von Großbritannien u. Irland Nr. 1
- Garde-Dragoner-Regiment Kaiserin Alexandra von Rußland Nr. 2[3]
Kriegsgliederung am 17. August 1914
Bearbeiten- Garde-Dragoner-Regiment Königin Viktoria von Großbritannien u. Irland Nr.1
- Garde-Dragoner-Regiment Kaiserin Alexandra von Rußland Nr.2
Brigadekommandeure
BearbeitenName | Datum |
---|---|
Karl von Rheinbaben | 30. Oktober 1866 |
Wilhelm von Brandenburg | 14. Januar 1868 |
Walther Freiherr von Loe | 31. Januar 1872 |
Adolf von Zedlitz und Leipe | 13. Mai 1879 |
Gebhard Friedrich von Krosigk | 23. März 1883 |
Friedrich von Hohenzollern-Sigmaringen | 12. Februar 1884 |
Albert von Sachsen-Altenburg | 1. Januar 1889 |
Hugo Hans von Kotze | 3. November 1891 |
Walther von Moßner | 14. Juli 1895 |
Arthur von Klinckowström | 1. April 1898 |
Max von Mitzlaff | 23. Mai 1902 |
Carl Bartsch von Sigsfeld | 20. Juli 1904 |
Harry von Boddien | 1. November 1907 |
Karl-Ulrich von Bülow | 28. April 1912 |
Fritz Freiherr von Zedlitz und Leipe | 2. August 1914 |
Fürst Adolf von Schaumburg-Lippe | 23. Oktober 1916 |
Max von Holzing-Berstett | 16. Oktober 1917 |
Otto Freiherr von Brandenstein | 2. Dezember 1917 – 4. November 1918 |
Kampfhandlungen, Gefechte und Schlachten
Bearbeiten1914 an der Westfront
Bearbeiten- 4. bis 13. August – Grenzschutz- und Aufklärungskämpfe vor der Heeresfront an der belgisch-luxemburgischen Grenze
- 14. bis 20. August – Gewaltsame Erkundung der feindlichen Stellungen bei Dinant
- 23. bis 24. August – Schlacht bei Namur
- 29. bis 30. August – Schlacht bei St. Quentin (1914)
- Petit Morin 6. bis 9. September – Schlacht am
- 12. bis 16. September – St. Erme, Juvincourt, La Ville-aux-Bois, Prouvais
- 13. bis 22. September – Kämpfe an der Aisne
- Arras 1. bis 13. Oktober – Schlacht bei
- La Bassée bei Don 9. Oktober – Erzwingung des Übergangs über den Kanal von
- 11. Oktober – Erstürmung von La Bassée
- 13. Einnahme von Givenchy
- 13. Oktober bis 8. November – Stellungskämpfe in Flandern und Artois
- 15. bis 28. Oktober – Schlacht bei Lille
- 30. Oktober bis 8. November – Schlacht bei Ypern
- Yser 9. bis 30. November – Schlacht an der
- ab 1. Dezember – Stellungskämpfe an der Yser
1915 an der Westfront, ab Juli an der Ostfront
Bearbeiten- bis 21. April – Stellungskämpfe an der Yser
- 22. April bis 25. Mai – Kämpfe um Ypern
- 26. Mai bis 26. Juni – Stellungskämpfe an der Yser
- 2. bis 15. Juli – Transport nach dem Osten
- 16. bis 18. Juli – Durchbruchsschlacht von Krasnostaw
- 19. bis 28. Juli – Kämpfe im Anschluss an die Durchbruchsschlacht von Krasnostaw
- 29. bis 30. Juli – Durchbruchsschlacht von Biskupice
- 31. Juli bis 19. August – Verfolgungskämpfe vom Wieprz bis zum Bug
- 19. bis 28. August – Heeresgruppen-Reserve
- 29. bis 30. August – Gefecht bei Kobryn
- 31. August bis 15. September – Heeresgruppen-Reserve
- 19. bis 24. September – Kämpfe an der oberen Schtschara-Serwetsch
- 25. September bis 3. Oktober – Stellungskämpfe an der oberen Schtschara-Serwetsch
- ab 1. Oktober – Stellungskampf in den Pripjetsümpfen
1916 an der Ostfront
Bearbeiten- ganzjährig Stellungskampf in den Pripjetsümpfen
1917 an der Ostfront
Bearbeiten- bis 1. Dezember – Stellungskampf in den Pripjet-Sümpfen
- Waffenruhe 2. bis 17. Dezember –
- ab 17. Dezember – Waffenstillstand
1918 an der Ostfront
Bearbeiten- bis 11. Februar – Waffenstillstand
- 11. Februar bis 2. März – Reserve der Heeresgruppe Linsingen
- Okkupation großrussischen Gebietes 3. bis 15. März –
- 12. bis 15. März – Transport nach Zossen, Umbildung zur Garde-Kavallerie-Schützen-Division
Literatur
Bearbeiten- Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815–1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1, S. 427.
- Claus von Bredow: Historische Rang- und Stammliste des deutschen Heeres. Verlag August Scherl, Berlin 1905, S. 176.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Kriegsgeschichtliche Abteilung des Großen Generalstabes: Der deutsch-französische Krieg 1870-71. Ernst Friedrich Mittler & Sohn, Berlin 1874 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Hans-Jörg Jährig: Metz August 1870 Band 2: Militärgeschichtlicher Reiseführer zu den Schlachtfeldern des Deutsch-Französischen Krieges 1870 westlich von Metz. Books on Demand, Norderstedt 2021 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Rangliste der Koeniglich Preussischen Armee und des XIII. Koeniglich Württembergischen Armeekorps für 1895. Ernst Siegfried Mittler & Sohn, Berlin 1895 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).