RRP 117

militärische Ortungstechnik
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Das RRP 117 (englisch: Remote Radar Post) ist ein D-Band-Phased-Array-Radarsystem der Luftverteidigung. Operationeller Nutzer in Deutschland ist der Einsatzführungsdienst der Luftwaffe. Weitere Radargeräte der Luftwaffe sind HADR (Radar), GM 406F und RAT 31DL, sie gehören zum nichtnavigatorischen Ortungsfunkdienst und sind ortsfeste nichtnavigatorische Ortungsfunkstellen.

Das RRP 117 besteht aus einem Luftraumüberwachungsradar in Halbleitertechnik (ungefähr 300 Leistungsmodule in einer Antenne), einem Sekundärradar und Subsystemen zur Simulation. Das RRP 117 liefert 3D-Zielinformationen in Echtzeit und korreliert mit Sekundärradar-Daten über den gesamten Erfassungsraum von rund 450 km. Das RRP 117 arbeitet durch vertikale Strahlschwenkung mit einer sich ständig mit sechs Umdrehungen pro Minute drehenden planaren Phased-Array-Antenne und ist eine für deutsche Anforderungen veränderte Version des 1983 eingeführten US-amerikanischen AN/FPS-117-Long Range-Solid-State-Radars. Dieser Typ war noch bis circa 2005 auf dem Flughafen Berlin-Tempelhof als sogenanntes „Berlin-Radar“ installiert.

Das US-amerikanische AN/FPS-117 ist in verschiedenen Versionen auf dem Rüstungsmarkt verfügbar, darunter die modernisierte Version AN/TPS-117. Insgesamt wurden rund 127 Stück (Stand: August 2006) in folgende Staaten exportiert: Australien (seit 1997), Belgien, Brasilien (seit 2009 als TPS-B34), Dänemark (seit 2007), Estland (seit 2003), Island, Italien, Jordanien, Kanada, Kroatien, Kuwait (seit 1993), Lettland (seit 2003), Pakistan, Rumänien (seit 1998), Saudi-Arabien (17 Stück), Südkorea, Taiwan, der Türkei und Ungarn.

Dislozierung in Deutschland

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In Deutschland sind seit 1998 acht Radargeräte vom Typ RRP 117 in Betrieb. Die Antennenanlagen befinden sich unter Radomen, um Wettereinflüsse zu minimieren. Sie unterstehen dem Einsatzführungsdienst der Luftwaffe (EinsFüDstLw):

Bezeichnung Standort Unterstellung
Abgesetzter Technischer Zug 351
(AbgTZg 351)
Putgarten[1] Einsatzführungsbereich 3
(EinsFüBer 3)
AbgTZg 352 Cölpin[2] EinsFüBer 3
AbgTZg 353 Tempelhof[3] EinsFüBer 3
AbgTZg 354 Döbern[4] EinsFüBer 3
AbgTZg 355 Gleina[5] EinsFüBer 3
AbgTZg 356 Radarstellung Kalkhorst[2] EinsFüBer 3
AbgTZg 357 Döbraberg[4] EinsFüBer 3
AbgTZg 358 Großer Arber[4] EinsFüBer 3

Technische Daten

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Die Sendefrequenz wird aus Gründen des Schutzes vor aktiven Störungen im Frequenzsprungverfahren auf 18 Frequenzkanälen von Impuls zu Impuls zufällig beziehungsweise statistisch verteilt. In niedrigen Höhenwinkeln werden für eine Bewegtzielerkennung auch mehrere aufeinanderfolgende Impulse mit gleicher Sendefrequenz genutzt.

Technische Daten RRP-117[6]
Frequenzbereich 1215–1400 MHz (NJFA[7])
Pulswiederholzeit 0,9–4 ms
Pulswiederholfrequenz 400 und 800 Hz
Sendezeit (PW) 100 / 800 µs
Empfangszeit 0,6 / 3 ms
Totzeit ca. 200 µs
Pulsleistung > 25 kW
Durchschnittsleistung
angezeigte Entfernung bis 463 km
Entfernungsauflösung 120 m
Öffnungswinkel β:3,4°, ε:2,7°
Trefferzahl 1 bis 3
Antennenumlaufzeit 10 s
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Commons: AN/FPS-117 – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Der “jüngste Standortälteste der Bundeswehr” (Memento vom 24. November 2010 im Internet Archive)
  2. a b Die Geschichte des CRC Mindreader 1990–2005. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. Februar 2007; abgerufen am 16. August 2023.
  3. Bundeswehr baut auf dem Flughafen Tempelhof – Berliner Morgenpost
  4. a b c Military activities of Mode S implementation in Germany (Memento vom 15. Juli 2012 im Internet Archive) (PDF; 3,3 MB)
  5. Stören der Radargeräte zu Ausbildungszwecken
  6. Radartutorial
  7. NJFA steht für: NATO Joint Civil/Military Frequency Agreement, Seiten B-8 und B-9