Hebräisches Alphabet

Alphabet der hebräischen Sprache
(Weitergeleitet von Alefbeth)

Das hebräische Alphabet (hebräisch אָלֶף־בֵּית עִבְרִי Alef-Bet iwri, kurz schlicht Alef-Bet oder jiddisch Alef-Bejs genannt) ist das aus 22 Buchstaben bestehende Alphabet des antiken und modernen Hebräisch sowie des biblischen und talmudischen Aramäisch. Daneben wurden und werden teilweise auch andere jüdische Sprachen damit geschrieben, zum Beispiel Jiddisch (ausschließlich) und Ladino (neben häufiger Schreibung mit lateinischen Buchstaben).

Hebräisches Alphabet
Schrifttyp Abdschad
Sprachen Hebräisch
Aramäisch
Jiddisch
Judäo-Arabisch
Jidi
Judäo-Berberisch
Ladino
Verwendungszeit seit etwa 300 v. Chr.
Abstammung Phönizische Schrift
 → Aramäische Schrift
  → Hebräisches Alphabet
Besonderheiten horizontal von rechts nach links geschrieben;
von rechter Buchseite nach linker Buchseite;
von links nach rechts geblättert
Unicodeblock U+0590 und U+05FF
U+FB1D und U+FB40
ISO 15924 Hebr
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Buchstaben

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Buchstabe wissen-
schaftliche
Umschrift[1]
heutige
Aussprache
Umschrift
inter-
national[2]
Umschrift
WiBiLex[3]
Name Zahlen-
wert
klassische
Druckschrift
moderne
Hand-
schrift
Standard-
form
End-
form
א   ʾ ʔ ʾ ʾ Alef 1
ב   b/ḇ b/v b/v b/v Bet, Wet 2
ג   g/ḡ g g g Gimel 3
ד   d/ḏ d d d Dalet 4
ה   h h h h He 5
ו   w v v w Waw 6
ז   z z z z Sajin 7
ח   χ ch/ḥ Chet 8
ט   t t Tet 9
י   j j y j Jud 10
כ ך     k/ḵ k/χ k/kh k/kh Kaf, Chaf 20
ל   l l l l Lamed 30
מ ם     m m m m Mem 40
נ ן     n n n n Nun 50
ס   s s s s Samech 60
ע   ʿ ʔ (seltener ʕ) ʿ ʿ Ajin 70
פ ף     p/p̄ p/f p/f p/f Pe, Fe 80
צ ץ     t͡s ts Zade 90
ק   q k k q Kuf 100
ר   r ʁ r r Resch 200
ש   ś (שׂ) bzw. š (שׁ) s, ʃ s, sh ś, š Sin, Schin 300
ת   t/ṯ t t t Taw 400
 
Die ersten zehn hebräischen Buchstaben Aleph bis Jod stehen als Zahlwerte auch für den Dekalog, hier von oben nach unten und von rechts nach links auf den Türen der Hauptsynagoge Ohel Jaʿakov, München (siehe auch Abecedarium)

Geschichte

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Die hebräische Sprache wurde ursprünglich mit der althebräischen Schrift geschrieben, die der phönizischen Schrift ähnelte. Gemeinsamer Ursprung beider Schriften war vermutlich die protosinaitische Schrift.

Im 5./4. Jahrhundert v. Chr. wurde infolge der Ausdehnung des Perserreichs und nach Beendigung des babylonischen Exils der Israeliten Reichsaramäisch die Verwaltungssprache des Perserreichs und das aramäische Alphabet die allgemein verwendete Schrift nicht nur für das Aramäische selbst, sondern auch für andere Sprachen. Die althebräischen Schriftzeichen kamen außer Gebrauch.

In den Schriftrollen vom Toten Meer findet sich die althebräische Schrift noch gelegentlich vor allem zur Bezeichnung des Gottesnamens, und auch Münzen aus der Zeit des Bar-Kochba-Aufstands weisen noch die alten Schriftzeichen auf.

Im 2. Jahrhundert n. Chr. wurde die althebräische Schrift von den Rabbinen als für heilige Texte unbrauchbar erklärt. An ihrer Stelle legten sie die bis heute im Hebräischen übliche aus dem jüdisch-aramäischen Duktus entwickelte hebräische Buchschrift oder Quadratschrift als kanonisch fest.[4] Hingegen wird die Bibel der Samaritaner, der Samaritanische Pentateuch, bis heute in der samaritanischen Schrift, einer weiterentwickelten Form der althebräischen Schrift, geschrieben.

Daneben existieren eine Reihe von epochenabhängigen regional verwendeten Kursivschriften, die die Quadratschrift mit handschriftlichem Schwung nachbilden und sich schneller schreiben lassen, darunter die moderne hebräische Schreibschrift, die sich im 19. Jahrhundert im deutsch-aschkenasischen Bereich ausbildete.

Die Setzung der Schriftzeichen der hebräischen Schrift ist linksläufig. Sie wird von rechts nach links geschrieben, die Zeilen sind von oben nach unten angeordnet. Es gibt keine Unterscheidung von Groß- und Kleinschreibung. Fünf der Buchstaben erhalten am Wortende eine besondere Endform, die in der Tabelle rechts neben der Standardform erscheint.

Alle Buchstaben sind ursprünglich reine Konsonantenzeichen (Konsonantenschrift), doch werden vier Konsonantenzeichen auch verwendet, um Vokale darzustellen: Aleph, He, Waw und Jod (sie werden als Matres lectionis bezeichnet). So werden z. B. die Vokale im Wort „Tora“ (Weisung, Pentateuch) durch Waw (o) und He (a am Ende des Wortes) ausgedrückt. In vielen Wörtern kann nur ein Teil der Vokale mittels Matres lectionis dargestellt werden; vor allem kurze Vokale bleiben meist unbezeichnet, auch /a/ und /e/ innerhalb des Wortes werden fast nie geschrieben. In Texten kommen für dasselbe Wort Schreibungen mit und ohne Matres lectionis vor (in Plene-Schreibung bzw. defektiver Schreibung). Nur in der modernen Orthografie des Jiddischen ist die hebräische Schrift keine Konsonantenschrift mehr, alle Vokale werden als Buchstaben dargestellt: /e/ als Ajin, /a/ und /o/ als Alef sowie /i/, /u/, /ei/ und /oi/ mithilfe von Jod und Waw.

Im 2. Jahrhundert v. Chr. wurden ältere Zahlzeichen von hebräischen Zahlen abgelöst. Dazu wurde jedem hebräischen Buchstaben ein Zahlwert zugewiesen. Um im Schriftbild Zahlen von Wörtern zu unterscheiden, werden Zahlen meist mit Apostrophen (Geresch und Gerschajim) markiert. Im heutigen Alltag werden Zahlen meist mit der international üblichen Form der arabischen Ziffern geschrieben; die hebräischen Zahlen werden vor allem noch für Datumsangaben nach dem jüdischen Kalender verwendet.

Masoretische Vokalisation

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Um die Lesung des Konsonantentextes der Heiligen Schrift für den gottesdienstlichen Vortrag zu fixieren, wurden verschiedene Systeme der Vokalisation (hebräisch נִקּוּד Niqqud od. Nikud, deutsch ‚Punktierung‘) entwickelt. Das tiberiensische System ist seit dem 8. Jahrhundert voll ausgebildet und hat sich gegenüber dem palästinischen und babylonischen System durchgesetzt. Der Name leitet sich von dem Ort Tiberias her, an dem dieses System entstand. Dabei sind aus Punkten und kleinen Strichen bestehende Vokalzeichen unter die Konsonanten gesetzt, nach denen sie ausgesprochen werden. Cholam wird jedoch links oberhalb des voranstehenden Konsonanten oder rechts oben auf dem Folgebuchstaben gesetzt, und Schuruq ist ein Punkt links neben dem Waw. Ein Vokal, der im unvokalisierten Text durch eine mater lectionis geschrieben wird, erscheint im vokalisierten Text als ein Vokalzeichen, dem die mater lectionis folgt – diese bleibt also erhalten, und nach Entfernung aller Vokalzeichen liegt wieder die biblische unvokalisierte Schreibung vor. Die Punktierung kommentiert so den Text, ohne ihn zu verändern.

Diese Form hat ein hohes Maß an eindeutiger Lesbarkeit dadurch, dass mit sehr wenigen Ausnahmen immer abwechselnd Konsonanten- und Vokalzeichen stehen, wobei erstere aus genau einem Buchstaben bestehen und letztere entweder nur aus einem Punktierungszeichen oder zusätzlich einer mater lectionis. Sie wird daher auch in modernen Texten verwendet, wenn es auf absolute Eindeutigkeit ankommt, etwa in Wörterbüchern (bei denen man dann auf die Angabe der Aussprache verzichten kann), auch in Gedichten und manchmal in Kinderbüchern zum leichteren Lesen, bei zum Studium vorgesehenen heiligen Schriften und in den meisten Gebetbüchern, nicht aber bei Alltagstexten. Die Vokalisation wird im masoretischen Text auch zur Unterscheidung von Ketib (= ‚geschrieben, es ist geschrieben, wie geschrieben steht‘) und Qere (= ‚Lies!‘) benutzt, um anzuzeigen, dass ein Wort anders zu lesen ist, als der Text darstellt oder dass es alternative Textformen gibt. Handgeschriebene Tora-Rollen, wie sie im Gottesdienst verwendet werden, sowie gewisse religiöse Texte enthalten keine Vokalisation, da sie die Mehrdeutigkeit einiger Wörter auf einen bestimmten Sinn reduzieren und dadurch den Text einschränken und interpretieren würde[5], wie es vergleichbar bei der Einteilung des Textes in Kapitel und Verse geschieht.

Name Aussehen (jeweils nach א) Umschrift Aussprache
Althebräisch Neuhebräisch[2] Althebräisch
(rekonstruiert)
Neuhebräisch
Chiriq אִ ein Punkt i i i/iː kurzes oder langes i [i]
Chiriq Magnum אִי ein stummes Jod nach Chiriq i langes i
Sere אֵ zwei waagrecht angeordnete Punkte ē e langes e [ɛ̝]
Sere Magnum אֵי ein stummes Jod nach Sere ē langes e
Seggol אֶ drei im Dreieck angeordnete Punkte æ ɛ/ɛː kurzes oder langes ä
Seggol Magnum אֶי ein stummes Jod nach Seggol æ ɛː langes ä
Patach אַ waagrechter Unterstrich a a a kurzes a [a]
Qamäz gadol אָ Patach mit Tropfen ā langes a
Qamäz qatan/chatuph אָ Patach mit Tropfen å o ɔ kurzes offenes o [ɔ̝]
Choläm אֹ Punkt links oberhalb ō langes o
Choläm Magnum וֹ Waw mit Punkt darüber ō langes o; wie Choläm
Qubbuz אֻ drei schräg angeordnete Punkte u u u/uː kurzes oder langes u [u]
Schuruq וּ Waw mit Punkt darin ū langes u
Chataph-Seggol אֱ Schwa und Seggol hochgestelltes æ e ɛ̆ sehr kurzes ä [ɛ̝]
Chataph-Patach אֲ Schwa und Patach hochgestelltes a a ă sehr kurzes a [a]
Chataph-Qamäz אֳ Schwa und Qamäz hochgestelltes å o ɔ̆ sehr kurzes offenes o [ɔ̝]
Schwa אְ zwei senkrecht angeordnete Punkte Schwa mobile: ə
oder hochgestelltes e
e oder nichts flüchtiger e-Laut [ɛ̝] oder lautlos
(unabhängig von seiner
traditionellen Bezeichnung
als „quiescens“ oder „mobile“)
Schwa quiescens: nichts lautlos
Im nicht modernen Hebräisch bezeichnet Schwa quiescens Vokallosigkeit in geschlossenen Silben oder an der Silbengrenze (in der Umschrift wird es weggelassen) und Schwa mobile einen kurzen Silbenvorschlag in offenen Silben, gesprochen als flüchtiger e-Laut (je nach Umschriftsystem durch ein hochgestelltes e oder durch ein ə wiedergegeben).

Als Matres lectionis können auftreten: י Jod nach Sere oder Chiräq, sehr selten auch nach Qamäz oder Seggol; ו Waw nach Choläm oder (zwingend) als Bestandteil von Schuruq und Choläm magnum; א Aleph nach fast allen Vokalisationszeichen; ה He nur am Wortende. Vokale mit mater lectionis sind immer lang; Chiräq und Seggol sind genau dann lang, wenn sie eine mater lectionis haben. Die matres lectionis erscheinen fast nie in lateinischer Umschrift.

Die Begriffe „lang“ und „kurz“ und die Unterscheidung der beiden Schwa sind für die Silbenstruktur wichtig; was die heutige Aussprache betrifft, sind sie allerdings bedeutungslos. Die langen Vokale stehen in den meisten offenen (nicht durch Konsonant abgeschlossenen) Silben und in betonten, mit nur einem Konsonanten abgeschlossenen Endsilben; Schwa wird dabei nicht als Vokal gezählt. Heute werden nur die als Jod geschriebenen Vokale und die in offenen, betonten Endsilben lang gesprochen; beispielsweise wird „Schalom“ (שָׁלוֹם Schin-Qamäz-Lamed-Choläm magnum-Mem) trotz seiner beiden „langen“ Vokale eher wie „Schallomm“ (kurzes, unbetontes a und kurzes, betontes o) statt als „Schahlohm“ (beide Vokale lang) ausgesprochen. Auch das Schwa mobile wird – außer in manchen Vorsilben – weggelassen, wenn der Rest aussprechbar bleibt.

In vokalisierten Texten werden durch diakritische Zeichen nicht nur die Vokale bezeichnet, sondern auch einige Konsonanten in ihrer Aussprache genauer festgelegt:

  • Die Aussprache des Buchstabens Sin/Schin als sch-Laut wird durch einen Punkt auf dem rechten, die als s-Laut durch einen Punkt auf dem linken Arm des Buchstaben bezeichnet.
  • Die Verdoppelung eines Konsonanten, die bei einigen Konsonanten auch zu einer Ausspracheänderung führt, wird durch einen Punkt im Konsonanten bezeichnet, das Dagesch.
  • Ist ein He ה am Wortende keine mater lectionis, sondern als Konsonant h gebraucht, so wird dieses He durch einen Punkt darin gekennzeichnet הּ, den Mappiq. Eine Verwechslung mit einem Dagesch ist ausgeschlossen, da ein He nie ein Dagesch trägt.

Vokalisierter und akzentuierter Text

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Der masoretische Bibeltext enthält zusätzlich zu den Diakritika des vorangegangenen Abschnitts weitere Zeichen, die Teamim, die die Bibelverse ähnlich wie Satzzeichen gliedern und die beim gesanglichen Rezitieren verwendete Melodie und die Betonungen festlegen. Sie werden ausschließlich in Bibeltexten verwendet.

Spätere und moderne unvokalisierte Schreibung

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In nachbiblischer Zeit, noch vor der Entwicklung der tiberiensischen Vokalisation, wurden die Buchstaben Jod und Waw häufiger als im biblischen Vorbild als Matres lectionis verwendet, zum Teil auch für kurze Vokale. Kommen diese beiden Buchstaben als Konsonanten vor, wird das in vielen Positionen durch Verdoppelung gekennzeichnet, um sie von Matres lectionis zu unterscheiden. Insgesamt wird dadurch die Lesbarkeit gegenüber dem unvokalisierten Text wie in Bibelhandschriften erhöht. Moderne hebräische Texte sind durchgängig so geschrieben.

Die Regeln zur Anwendung der zusätzlichen Buchstaben sind relativ kompliziert. Man findet einen vollständigen Abriss im Lehrbuch von Simon;[6] im Folgenden werden nur die wichtigsten Unterschiede zur vokalisierten Schreibung zusammengestellt.

An einigen Stellen werden Matres lectionis geschrieben, wo im vokalisierten Text nur ein Vokalzeichen steht:

  • Waw für Cholam und Qubbuz in allen Positionen,
  • Waw für Qamaz qatan und Chataph-Qamaz, wenn andere Formen desselben Wortes dort Cholam haben,
  • Jod für Chiriq, wenn ein Konsonant mit starkem Dagesch folgt, jedoch nicht für das Chiriq in der Vorsilbe מִ,
  • Jod für Zere im Stamm mehrsilbiger Wörter vor der betonten Silbe und
  • Jod für Patach oder Qamaz vor einem konsonantischen Jod oder Waw am Wortende.

Außerdem werden konsonantisches Jod und Waw im Wortinneren, d. h. nach dem ersten Konsonanten des Wortstamms und vor dem letzten Buchstaben des ganzen Wortes, doppelt geschrieben – Waw immer, Jod nicht vor oder nach matres lectionis.

Diese Regeln werden nicht oder nicht alle angewandt, wenn das zu einer Häufung von Jod und Waw führen würde. Außerdem gibt es Zusatzregeln, die dafür sorgen, dass verschiedene Formen desselben Wortes – und umgekehrt analog gebildete Formen verschiedener Wörter – ähnlicher geschrieben werden als es bei mechanischer Anwendung der obigen Regeln der Fall wäre.

Ein paar Beispiele:
meschuga (verrückt) מְשֻׁגָּע wird משוגע,
tiqqun (Reparatur) תִּקּוּן wird תיקון,
tiqwa (Hoffnung) תִּקְוָה; wird תקווה,
achschaw (jetzt) עַכְשָׁו wird עכשיו,
chodschajim (zwei Monate) חָדְשַׁיִם wird חודשיים.

Einige kleine häufige Wörter ändern ihr Wortbild gegenüber der vokalisierten Schreibung – und damit dem biblischen Vorbild – nicht. Auch biblische Namen, z. B.

  • Chava (Eva) חוה,
  • Mosche (Mose) משה,
  • Jehoschua (Josua) יהושע,
  • Schlomo (Salomo) שלמה

werden meist mit dem überlieferten Konsonantenbestand geschrieben, auch wenn sie Namen heutiger Personen sind. Fremdwörter und fremde Namen bekommen in der Tendenz noch mehr matres lectionis als nach den obigen Regeln, z. B. historja היסטוריה, Bali באלי.

Teilweise Vokalisierung

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Das Sprachkomitee, später Hebräische Sprachakademie genannt, hat 1949 und 1968 Regeln zur unvokalisierten Schreibung herausgegeben. Nach ihnen soll der Buchstabe Waw punktiert werden, wenn er als mater lectionis verwendet wird, und Punktierungen, die die Aussprache von Konsonanten verändern (Dagesch in Bet, Kaf und Pe; Punkt auf dem Sin; Mappiq im He) sollen ebenfalls gesetzt werden.[6] Durchgesetzt haben sich diese Regeln nicht. Man findet aber gelegentlich Texte, die sich an einzelne oder alle dieser Regeln halten.

Doppelte Vokalisierung

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In manchen Wörterbüchern findet man bei Wörtern, die eine mater lectionis oder einen doppelt geschriebenen Buchstaben nur in der modernen unvokalisierten Schreibung haben, die gleichzeitige Angabe von Punktierung und zusätzlichem Buchstaben. Man soll daraus dann auf beide Schreibungen und auf die Aussprache schließen können. Das ist besonders dann der Fall, wenn sich die alphabetische Sortierung nach der modernen unvokalisierten Schreibung richtet. Für fortlaufende Texte wird diese Schreibung nicht verwendet.

Vergleich mit einigen paläographisch verwandten alphabetischen Systemen

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Name des Buchstaben auf Hebräisch Hebräische Schriftarten Andere alphabetische Systeme
klassische Druckschrift Schreibschrift Raschi-Schrift Phönizisches Alphabet Griechisches Alphabet Lateinisches Alphabet Kyrillisches Alphabet Nabatäisches Alphabet Arabisches Alphabet
אָלֶף /'alef/ א א א       Αα Aa Аа   ا
בֵּית /bet/ ב ב ב       Ββ Bb Бб
Вв
  ب
גִּמֶל /'gimel/ ג ג ג       Γγ Cc
Gg
Гг   ج
דָּלֶת /'dalet/,
auch /'daled/
ד ד ד       Δδ Dd Дд   دذ
הֵא /he/,
auch /hej/
ה ה ה       Εε Ee Ее
Єє
  ه هـ
ـهـ ـه
וָו /vav/ ו ו ו       Υυ
Ϝϝ
FfUuVv
WwYy
Ѵѵ
Уу
  و
זָיִן /'zain/ ז ז ז       Ζζ Zz Зз   ز
חֵית /χet/ ח ח ח       Ηη Hh Ии   ح
טֵית /tet/ ט ט ט       Θθ Ѳѳ   طظ
יוֹד /jod/,
auch /jud/
י י י       Ιι Ii
Jj
Іі
Јј
  ي
כַּף /kaf/ כ ך כ ך כ ך        Κκ Kk Кк   ك
לָמֶד /'lamed/ ל ל ל       Λλ Ll Лл   ل
מֵם /mem/ מ ם מ ם מ ם        Μμ Mm Мм   م
נוּן /nun/ נ ן נ ן נ ן        Νν Nn Нн   ن
סָמֶךְ /'sameχ/ ס ס ס       Ξξ
Χχ
Xx Ѯѯ
Хх
  ?
עַיִן /'ain/ ע ע ע       Οο Oo Оо   ع ء
غـ غ
פֵּא /pe/,
auch /pej/
פ ף פ ף פ ף        Ππ Pp Пп   ف
צָדֵי /'tsade/,
auch /'tsadik/
צ ץ צ ץ צ ץ        Ϻϻ - Цц
Чч
  ص
ضـ ض
קוֹף /kof/,
auch /kuf/
ק ק ק       Ϙϙ Qq Ҁҁ   ق
רֵישׁ /reʃ/,
auch /rejʃ/
ר ר ר       Ρρ Rr Рр   ر
שִׁין /ʃin/ ש ש ש       Σσς Ss Сс
Шш
  سـ س
شـ ش
תָּו /tav/,
auch /taf/
ת ת ת       Ττ Tt Тт   ت
ث

Literatur

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Commons: Hebräisches Alphabet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Alexander B. Ernst: Kurze Grammatik des biblischen Hebräisch. 3. Auflage. Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn 2013, ISBN 978-3-7887-2321-7, S. 16 f.
  2. a b Mitteilung: Transkription vom hebräischen ins lateinischen Alphabet (Memento vom 16. November 2011 im Internet Archive). (PDF; 579 kB) Akademie für die Hebräische Sprache, 14. Juli 2011 (Ivrit).
  3. Die Transliteration im „WiBiLex - Das wissenschaftliche Bibellexikon“ (siehe Tipps zur Nutzung von WiBiLex, Abschnitt 2. Transliteration) ist nur eine der im deutschen Sprachraum üblichen Umschriften. Die Umschrift hebräischer Buchtitel in wissenschaftlichen Bibliotheken folgt seit 2006 der DIN 31636.
  4. Vgl. Mischna Jadajim 4,5 (sefaria.org).
  5. Vgl. Stefan Schorch: Die Vokale des Gesetzes: die samaritanische Lesetradition als Textzeugin der Tora. Berlin 2004.
    Israel Yeivin: The Hebrew Language Tradition as Reflected in the Babylonian Vocalization. Jerusalem 1985 (hebräisch).
    Alexander Sperber: A Grammar of Masoretic Hebrew, a General Introduction to the Pre-Masoretic Bible (= Corpus codicum hebraicorum medii aevi. Band 2: The pre-Masoretic Bible). Munksgaard, Kopenhagen 1959, OCLC 807896528.
  6. a b Heinrich Simon: Lehrbuch der modernen hebräischen Sprache. Leipzig 1988, ISBN 3-324-00100-5, S. 151–160.