Kötschlitz

Ortsteil von Leuna
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Kötschlitz ist ein Ortsteil der Stadt Leuna im Saalekreis in Sachsen-Anhalt.

Kötschlitz
Stadt Leuna
Koordinaten: 51° 21′ N, 12° 10′ OKoordinaten: 51° 21′ 19″ N, 12° 10′ 12″ O
Höhe: 97 m
Fläche: 5,27 km²
Einwohner: 1037 (31. Dez. 2021)
Bevölkerungsdichte: 197 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 2009
Postleitzahl: 06237
Vorwahl: 034638
KarteFriedensdorfGünthersdorfHorburg-MaßlauKötschlitzKötzschauKreypauRoddenSpergauZöschenZweimenLeunaSaalekreis
Karte
Lage von Kötschlitz in Leuna

Geografie

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Das Westende des Kanals
 
Wandbild

Kötschlitz, einschließlich der ehemaligen Ortsteile Möritzsch und Zschöchergen, liegt zwischen Merseburg und Leipzig nördlich des Elster-Saale-Kanals, südlich schließt sich Günthersdorf an.

Das Westende des Kanals befindet sich wenige hundert Meter westlich von Kötschlitz.

Geschichte

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Kötzschlitz, Möritzsch und Zschöchergen gehörten bis 1815 zum hochstiftlich-merseburgischen Amt Schkeuditz, das seit 1561 unter kursächsischer Hoheit stand und zwischen 1656/57 und 1738 zum Sekundogenitur-Fürstentum Sachsen-Merseburg gehörte.[1] Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses wurden Kötzschlitz, Möritzsch und Zschöchergen mit dem Westteil des Amts Schkeuditz im Jahr 1815 an Preußen abgetreten. Bei der politischen Neuordnung Preußens wurden sie 1816 dem Kreis Merseburg[2] im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt, zu dem sie bis 1952 gehörten.

Am 26. Oktober 1937 wurde im Rahmen von Germanisierungen von Ortsnamen die Schreibweise Kötzschlitz in Kötschlitz geändert.[3] Am 1. Juli 1950 wurden Möritzsch und Zschöchergen nach Kötschlitz eingemeindet.[4] Bei der Kreisreform in der DDR wurde Kötschlitz im Jahr 1952 dem Kreis Merseburg im Bezirk Halle zugeteilt, der 1994 im Landkreis Merseburg-Querfurt und 2007 zum Saalekreis kam. Am 1. Oktober 1965 wurden die bis dahin selbstständigen Nachbargemeinden Horburg und Maßlau eingemeindet. Am 6. Mai 1990 wurden sie als Gemeinde Horburg-Maßlau wieder in die Selbstständigkeit entlassen.[5]

Von 2006 bis 2009 gehörte Kötschlitz zur Verwaltungsgemeinschaft Leuna-Kötzschau. Bis zum 30. Dezember 2009 war Kötschlitz eine selbständige Gemeinde mit den zugehörigen Ortsteilen Möritzsch und Zschöchergen. Am 31. Dezember 2009 wurde Kötschlitz in die Stadt Leuna eingemeindet.[6] Letzter Bürgermeister der Gemeinde Kötschlitz war Andreas Stolle.

Wappen und Flagge

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Kötschlitzer Wappen

Blasonierung: „In Gold zwischen zwei blauen Flanken pfahlweise drei sinkende rot bewehrte blaue Falken.“

Die Gemeinde Kötschlitz umfasste drei Dörfer, die früher selbständig waren. Es handelt sich um Kötschlitz, Zschöchergen und Möritzsch. In der Heimatliteratur und Beschreibungen des 19. Jahrhunderts wird erwähnt, dass in der Region viele Falken heimisch waren, die auf den ausgedehnten Wiesen und Feldern ideale Jagd- und Lebensbedingungen hatten. Auch gab und gibt es zahlreiche Quellgebiete. Die genannten drei Dörfer werden im Gemeindewappen darum als drei Falken symbolisiert. Das Wasser stellen die blauen Flanken im Schild dar.

Das Wappen wurde 2000 vom Magdeburger Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch gestaltet und ins Genehmigungsverfahren geführt.

Kötschlitz führt eine blau-gelb gestreifte Flagge mit dem mittig aufgelegten Wappen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Annenkapelle Kötschlitz und Tor des ehemaligen Rittergutes
 
Kanalbrücke bei Möritzsch
 
Kanalbrücke bei Kötschlitz

Annenkapelle

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Die Annenkapelle wurde 1516 im spätgotischen Stil erbaut. Sie ist ein kleines Rechteckbauwerk mit einem dreiseitigen Chorschluss und einem steilen Dach, über dem Westgiebel bekrönt ein hoher Dachreiter das Bauwerk. An der Südseite erschließt ein kielbogiges Stabwerkportal das Bauwerk, die Inschrift am Chor nennt Otto von Zweimen als Stifter, daneben ist sein Wappen angebracht. Das Innere ist flachgedeckt und von einer Hufeisenempore umgeben. Ein feingearbeiteter Schnitzaltar stammt aus der Bauzeit, ein Flügel ging verloren. Im Schrein ist Anna selbdritt stehend dargestellt, auf den gemalten Flügeln innen Heilige, außen die Verkündigung an Maria. Ein schlichter hölzerne Taufständer mit Lesepultaufsatz stammt aus der Barockzeit.[7] Hans Christoph von Zweymen schaffte den Gottesdienst in dieser Kapelle ab und ließ dafür 1746 eine Betstube in der Kirche in Zweimen auf seine Kosten errichten.

Umgebung

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In der Umgebung verläuft der Saale-Elster-Kanal.

Regelmäßige Veranstaltungen

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Das Pfingstbier wird auf den Koppeln des Rittergutes gefeiert.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Das Einkaufszentrum Nova mit etwa 76.000 m² Einkaufsfläche sowie Restaurants und einem Kino gehört zum benachbarten Ortsteil Günthersdorf.

Der Schule im Ort stellte 1977 ihren Betrieb ein, seitdem nutzen die Kinder die Schule in Zöschen.

Das Hotel der Kette Holiday Inn besitzt 89 Zimmer und 8 Konferenzräume.

Verkehrsanbindung

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Die Bundesautobahn 9 und die Bundesstraße 181 kreuzen sich 1000 Meter südöstlich Kötschlitz.

Auf der B 181 verkehren die Buslinien Merseburg-Leipzig sowie Merseburg-Günthersdorf.

Die Bahnstrecke Merseburg–Leipzig, die 1931 fertiggestellt wurde, hatte einen Haltepunkt im Ort. 1998 wurde die Strecke jedoch stillgelegt.

Einzelnachweise

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  1. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas, Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0, S. 84 f.
  2. Der Landkreis Merseburg im Gemeindeverzeichnis 1900
  3. Statistik des Deutschen Reichs, Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I, Berlin 1939; Seite 261
  4. Kötschlitz und seine Ortsteile auf gov.genealogy.net
  5. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  6. StBA: Gebietsänderungen vom 02. Januar bis 31. Dezember 2009
  7. Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen Anhalt II. Regierungsbezirke Dessau und Halle. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1999, ISBN 3-422-03065-4, S. 192–193.
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Commons: Kötschlitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien