Będziechowo (deutsch Bandsechow, früher Banskow oder Bansekow) ist ein Dorf im Powiat Słupski (Stolper Kreis) der polnischen Woiwodschaft Pommern.
Będziechowo | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen
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Woiwodschaft: | Pommern | |
Powiat: | Słupsk | |
Gmina: | Główczyce | |
Geographische Lage: | 54° 35′ N, 17° 17′ O | |
Einwohner: | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 59 | |
Kfz-Kennzeichen: | GSL | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Nächster int. Flughafen: | Danzig |
Geographische Lage
BearbeitenDas Dorf liegt in Hinterpommern, an der Lupow, etwa sieben Kilometer nordöstlich von Główczyce (Glowitz), 22 Kilometer nordöstlich von Słupsk (Stolp) und 91 Kilometer westlich von Danzig.
Geschichte
BearbeitenDas ehemalige Rittergut Banskow, Bansekow oder Bandsechow war in älterer Zeit ein adliges Lehensgut, das zu den sogenannten Schmolsinschen Gütern des Herzogshauses gehört hatte. Um 1784 gab es in Bandsechow ein Vorwerk, auf der Feldmark eine Wassermühle, sieben Bauern, acht Kossäten, eine Schmiede und insgesamt 26 Haushaltungen. In der Lupow wurden Lachse und Aale gefangen.
Am 1. April 1927 hatte das Gut Bandsechow eine Flächengröße von 616 Hektar, und am 16. Juni 1925 hatte der Gutsbezirk 212 Einwohner.[1]
Anfang der 1930er Jahre standen auf der 879 Hektar großen Gemeindefläche 62 Wohnhäuser. Innerhalb der Gemeindegrenzen gab es fünf Wohnstätten, von denen der Hauptwohnort Bandsechow für die Landgemeinde namensgebend war:[2]
- Ausbau Bandsechow
- Bahnhof Bandsechow
- Bandsechow
- Brückenkaten
- Mühle
1939 wurden in Bandsechow 78 Haushaltungen mit insgesamt 305 Einwohnern gezählt.
Vor Ende des Zweiten Weltkriegs war Bandsechow Amtssitz des Amtsbezirks Bandsechow im Landkreis Stolp, Regierungsbezirk Köslin, der Provinz Pommern des Deutschen Reichs.
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Region am 9. März 1945 von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen in der Region wurde das Dorf seitens der sowjetischen Besatzungsmacht der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Bandsechow wurde unter der polonisierten Ortsbezeichnung Będziechowo verwaltet. Ab Ende Juni 1945 übernahmen Polen Häuser und Gehöfte, die Dorfbewohner wurden vertrieben. Später wurden in der Bundesrepublik Deutschland 119 und in der DDR 131 aus Bandsechow vertriebene Dorfbewohner ermittelt.[3]
Im Jahr 2008 hatte das Dorf 141 Einwohner.
Literatur
Bearbeiten- Bandsechow, Dorf und Rittergut, an der Lupow, Kreis Stolp, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912 (meyersgaz.org).
- Bansekow, siehe Bandsechow, Kreis Stolp, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Bansekow (meyersgaz.org).
- Pommersches Güter-Adressbuch, Friedrich Nagel (Paul Niekammer), Stettin 1892, S. 154–155 (Google Books).
- P. Ellerholz: Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reiche, Band 2: Provinz Pommern, 2. Auflage, Nicolai (Stricker), Berlin 1884, S. 82–83 (Google Books).
- Karl-Heinz Pagel: Der Landkreis Stolp in Pommern. Lübeck 1989, S. 384–386 (PDF Ortsbeschreibung Bandsechow)
- Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 942, Ziffer 1 (Google Books).
Weblinks
Bearbeiten- Amtsbezirk Bandsechow (Territorial.de)
- Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft: Der Wohnort Bandsechow in der ehemaligen Gemeinde Bandsechow im Kreis Stolp ( vom 11. Februar 2020 im Internet Archive)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Kurt Albrecht: Die preußischen Gutsbezirke, in: Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, 67. Jahrgang, Berlin 1927, S. 344–477, insbesondere S. 400 (Google Books).
- ↑ Die Gemeinde Bandsechow im ehemaligen Kreis Stolp in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
- ↑ Karl-Heinz Pagel: Der Landkreis Stolp in Pommern. Lübeck 1989, S. 386 (PDF Ortsbeschreibung Bandsechow)