Landesjagdverband Bayern – Bayerischer Jagdverband

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Der Landesjagdverband Bayern – Bayerischer Jagdverband (BJV) ist ein gemeinnütziger, eingetragener Verein und die von der obersten Jagdbehörde nach AVBayJG § 32 anerkannte Vereinigung der Jäger Bayerns.[1] Der Freistaat Bayern erkennt diejenige Vereinigung als mitwirkungsberechtigt an, die die Mehrzahl der Jäger repräsentiert, d. h. mehr als die Hälfte der in Bayern wohnhaften Inhaber eines Jahresjagdscheins als Mitglieder hat.[2] Der BJV wurde am 26. November 1949 gegründet und war zu seinem Austritt 2009 als bayerische Landesgruppe Mitglied des Deutschen Jagdverbands. Als nach § 63 Bundesnaturschutzgesetz staatlich anerkannter Naturschutzverband wirkt er bei Naturschutzangelegenheiten mit.

Landesjagdverband Bayern
(BJV)
Rechtsform eingetragener Verein
Gründung 1949
Sitz Geschäftsstelle: Haus der Bayerischen Jäger in Feldkirchen (Landkreis München)
Zweck Jagd, Naturschutz, Lobbyorganisation
Vorsitz Präsident: Ernst Weidenbusch
Vize-Präsident: Sebastian Ziegler
Generalsekretär: Robert Pollner
Mitglieder 50.000
Website jagd-bayern.de

Struktur

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Die Zahl der Mitglieder im BJV steigt kontinuierlich. Im Jahr 2010 waren ca. 45.425 der insgesamt 48.000 bayerischen Jagdscheininhaber im BJV organisiert.[3] Das entspricht einer Quote von fast 95 %. Nach Angaben des Verbandes waren es im Jahr 2020 ca. 70.000 Jagdscheininhaber und „knapp 50.000“ Mitglieder.[4] Im Jahr 2022 stieg die Zahl der Jagdscheininhaber auf ca. 75.000.[5] Davon sind „rund 50.000“[6], also ca. 67 %, Mitglied im BJV. Dieser Organisationsgrad liegt unter dem bundesweiten Durchschnitt von ca. 69 %.[3]

Die einzelnen Jäger sind dabei Mitglied einer der 160 Kreisjägerschaften, Jagdvereine oder Kreisgruppen. Diese sind wiederum zum BJV zusammengeschlossen. Innerverbandlich gliedert sich der BJV zudem in Regierungsbezirksgruppen. Zu den Mitgliedsvereinen zählen außerdem der Bund Bayerischer Berufsjäger e.V., der Bund Bayerischer Jagdaufseher e.V., der Deutsche Falkenorden - Landesverband Bayern, der Bayerische Beizjägerverband – Landesverband Bayern, der Safari Club International Bavaria Chapter e.V. sowie der Deutsche Falknerbund e.V.

 
Falkner mit Steinadler und dem Logo des Bayerischen Jagdverbandes auf dem Hemd (2011)

Die Wildland-Stiftung Bayern, eine Organisation des Bayerischen Jagdverbandes, ist bundesweit die älteste Naturschutzorganisation in jagdlicher Hand. Die Wildland-Stiftung Bayern hat sich zum Ziel gesetzt, die Artenvielfalt mit naturnahen Lebensräumen für die Nachwelt zu sichern und setzt sich für den Erhalt der biologischen Vielfalt ein. Hierzu setzt die Wildland-Stiftung Bayern auf den Schutz, den Erhalt und die Neuschaffung vielfältiger und intakter Natur- und Kulturlandschaften, insbesondere durch Flächenankauf.[7]

Der Bayerische Jagdverband unterhält eine Landesjagdschule mit drei Standorten, in Feldkirchen (Landkreis München) bei München, Wunsiedel und Amerdingen.

Außerdem unterhält der BJV eine eigene Service-GmbH, die 1999 gegründet wurde. Sie ist mit der Durchführung des wirtschaftlichen Geschäftsbetriebes des Bayerischen Jagdverbandes betraut.

Der BJV trat zum Jahresende 2009 aus dem Deutschen Jagdschutz-Verband (DJV) aus.[8] Die BJV-Führung begründete dies mit dem nach ihrer Ansicht zu schwachen Widerstand des DJV gegen Verschärfungen im Waffen- und Fleischhygienerecht, die zu mehr Einschränkungen und Bürokratie für die einzelnen Jäger führten.[9] Der DJV bedauerte den Austritt und verwies auf das eigene Entgegenkommen beim Wunsch des BJV nach einer Beitragssenkung.[9] Der damalige BJV-Präsident Jürgen Vocke schloss einen Wiedereintritt in den DJV zu einem späteren Zeitpunkt nicht aus.[9]

 
Jagdgesellschaft auf dem Truppenübungsplatz Hohenfels bei der Einweisung zur Hirschjagd (2017)
 
Förster bei der Einweisung zur Treibjagd auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr (2010)
 
Jäger im Lechgrund auf dem Weg zum Hochsitz (2018)

Aufgaben und Ziele

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Ausweislich seiner Satzung sind die zentralen Aufgaben und Ziele: Natur-, Landschafts-, Arten- und Tierschutz, Mitwirkung bei Naturschutzangelegenheiten, Pflege und Förderung aller Zweige des Jagdwesens und jagdlichen Brauchtums, Öffentlichkeitsarbeit, praxisgerechte Aus- und Fortbildung von Jägern und anderen Naturschützern und die Ausbildung von Jagdhunden.[10]

Der BJV ist Herausgeber der Zeitschrift „Jagd in Bayern“. Sie ist satzungsgemäß sowohl Mitteilungsblatt als auch Informationsblatt für andere Interessengruppen und die Öffentlichkeit u. a. über Fragen des Naturschutzes und des Jagdwesens.[10]

Präsidenten

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von - bis Präsident
1949–1955 Oskar Keller[11]
1955–1962 Siegfried Fürst zu Castell-Rüdenhausen[11]
1962–1972 Heinrich Schwabe[11]
1972–1994 Gerhard Frank[12]
1994–2020 Jürgen Vocke[13]
2020 - heute Ernst Weidenbusch[14]

Jagdstrecke

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Laut Forstlichem Gutachten zur Situation der Waldverjüngung (Vegetationsgutachten) müssen in vielen Hegegemeinschaften Bayerns die Abschüsse für Rehwild seit Jahren erhöht oder sogar deutlich erhöht werden, damit sich der im Bayerischen Waldgesetz geforderte standortgemäße und möglichst naturnahe Zustand des Waldes entwickeln kann.[15] Die in Bayern meistgejagten Wildtiere sind derzeit:[16]

Jagdjahr 2018/19 Jagdjahr 2019/20 Diagramm amtliche Statistik
Rehe 319.296 338.418 2013 - 2021
Wildschweine (Schwarzwild) 65.455 114.844 1985 - 2021
Füchse 104.353 106.569 1985 - 2021
Wildenten 65.571 74.419 1985 - 2021
Feldhasen 54.129 58.618 1985 - 2021
Dachse 21.052 23.985 1985 - 2021
Fasane 12.309 15.064 1985 - 2021
Rothirsche (Rotwild) 12.292 13.287 1985 - 2021
Wildgänse 11.364 13.040 1985 - 2021
Steinmarder 11.607 12.335
Kaninchen 3261 4810
Gämsen 4217 4090
Baummarder 1855 2267
Iltise und Wiesel 1453 1688
Rebhühner 860 938

Siehe auch

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Commons: Bayerischer Jagdverband – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Impressum. In: Bayerischer Jagdverband e.V. Abgerufen am 15. Oktober 2019 (deutsch).
  2. Erfolgloser Berufungszulassungsantrag - keine mitwirkungsberechtigte Vereinigung von Jägern mangels Mitgliedschaft von mehr als der Hälfte der Jahresjagdscheininhaber. In: Bayern.Recht. VGH München, 30. Juli 2020, abgerufen am 4. Mai 2023.
  3. a b Vergleich der Zahl der Jagdscheininhaber mit der Mitgliederzahl im LJV. In: Handbuch 2023, Deutscher Jagdverband e. V. Abgerufen am 5. April 2023.
  4. Landesjagdverband Bayern e. V.: Jagd in Bayern - gefragt wie nie. In: Landesjagdverband Bayern. 30. Januar 2020, abgerufen am 30. März 2023.
  5. Jagdscheinstatistik. In: wildtierportal.bayern.de. Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, archiviert vom Original am 3. April 2023; abgerufen am 30. März 2023.
  6. Landesjagdverband Bayern e. V.: Wir im Bayerischen Jagdverband. In: Landesjagdverband Bayern. Archiviert vom Original am 3. April 2021; abgerufen am 30. März 2023.
  7. Wildland-Stiftung Bayern: Wir über uns, abgerufen am 27. Oktober 2018.
  8. Wer ist Wer? In: Deutscher Jagdschutz-Verband (Hrsg.): DJV-Handbuch Jagd 2009. Bonn 2009, S. 698.
  9. a b c Bayerns Jäger stiegen aus Dachverband aus | Bayern. In: Merkur.de. 21. September 2009, abgerufen am 3. Dezember 2018.
  10. a b Satzung des Landesjagdverbandes Bayern (Memento des Originals vom 5. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.jagd-bayern.de
  11. a b c Gerhard Frank: 135 Jahre organisierte Jägerschaft in Deutschland. Neumann-Neudamm AG, Melsungen, ISBN 978-3-7888-1413-7, S. 20, 56, 74.
  12. BJV - Kreisgruppe Fürstenfeldbruck e.V.: Der BJV trauert um Ehrenpräsident Dr. Gerhard Frank. BJV - Kreisgruppe Fürstenfeldbruck e.V., 7. Juli 2020, archiviert vom Original; abgerufen am 22. Oktober 2024.
  13. Prof. Dr. Jürgen Vocke. In: www.bayern.landtag.de. Bayerischer Landtag, abgerufen am 30. Mai 2023.
  14. Ernst Weidenbusch, CSU. In: www.bayern.landtag.de. Bayerischer Landtag, abgerufen am 30. Mai 2023.
  15. Bayerisches Waldgesetz. In: www.gesetze-bayern.de. Bayerische Staatskanzlei, 22. Juli 2005, abgerufen am 30. Mai 2023.
  16. Pressebericht Nordbayern.de vom 3. Mai 2021