Das Erdbeben von Tangshan (chinesisch 唐山大地震, Pinyin Tángshān dàdìzhèn) am 28. Juli 1976 in der Provinz Hebei war mit Schätzungen von bis zu 650.000 Todesopfern das verheerendste Erdbeben des 20. Jahrhunderts und das zweitverheerendste Erdbeben der Menschheitsgeschichte (nach dem Erdbeben in Shaanxi 1556).
Nach den offiziellen Angaben Chinas kamen bei dem Beben der Magnitude MS = 7,8 insgesamt 242.419 Menschen ums Leben.
Um 3:42 Uhr Ortszeit wurde die Stadt Tangshan von dem Beben, das sein Epizentrum 20 Kilometer südwestlich von Tangshan hatte[1] und dessen Herd 22 km unter der Oberfläche lag, erschüttert und fast vollständig zerstört. Das Beben führte auch in Tianjin und Peking, das 140 km entfernt liegt, zu Schäden. 5,3 Millionen Häuser wurden unbewohnbar. Es gab mehrere Nachbeben, die weitere Tote forderten, das stärkste davon mit einer Stärke von 7,1.
An das Erdbeben erinnert heute eine Stele auf dem Hauptplatz im Zentrum der Stadt sowie ein Erdbebeninformationszentrum. Ein weiteres Museum befindet sich in Lanzhou, das sich dem Erdbeben von Haiyuan 1920 widmet. Die dazugehörige seismische Zone ist die Tancheng-Lujiang-Störungszone 郯城-庐江断裂带 (kurz: Tan-Lu-Störung 郯庐断裂带), die in ihrem Nordabschnitt das Beben 1976 verursachte.
Das Erdbeben war nach dem Erdbeben in Shaanxi 1556 und dem Erdbeben von Haiyuan 1920 das Beben mit den meisten Todesopfern in China.
Das Beben wurde 2010 filmisch in dem Katastrophenfilm Aftershock verarbeitet.
Siehe auch
BearbeitenEinzelnachweise
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- United States Geological Survey: M 7.5 - Tianjin-Hebei border region, China (englisch)
- Caltech Earthquake Engineering Research Laboratory Technical Reports: General Views of Damage in Meizoseismal Area (englisch) (PDF; 2,8 MB; nicht mehr frei verfügbar Stand 5. November 2024)
- Feng Jianhua: Strukturelle Integrität. Aus Ruinen ist die Stadt Tangshan auferstanden. Kann sie jedoch einem weiteren großen Erdbeben widerstehen? ( vom 17. Mai 2008 im Internet Archive) Artikel in der Beijing-Rundschau 30/2006
- Li Ying: Nahtoderfahrungen in China – Eine Studie an Überlebenden des Erdbebens in Tangshan ( vom 12. Februar 2007 im Internet Archive) Artikel vom 29. August 2003 bei china-intern.de
- Propagandaplakat Der Mensch kann die Natur besiegen. Teil der Online-Ausstellung Picturing Power: Art and Propaganda in the Great Proletarian Cultural Revolution – Institut für Sinologie der Universität Heidelberg
- Zhu Chuanzhen: Seismic Activity in Tangshan and Its Surrounding Areas. (PDF; 3,62 MB) auf caltech.edu
- The 30th Anniversary of the 1976 Tangshan, China Earthquake ( vom 24. Oktober 2007 im Internet Archive) In: air-worldwide.com (englisch)
Koordinaten: 39° 34′ N, 117° 59′ O