Sven Andreas Hagolani (* 19. Juni 1969 in Neustadt an der Weinstraße) ist ein deutscher Fotograf und bildender Künstler. Seine Fotografien, digitalen Kollagen, Videos und Texte spielen mit der Grenze zwischen Wahrnehmung der Außenwelt und Imagination. 1996 fotografierte er die Spiegelung einer Person in ihrer eigenen Pupille. Einige seiner Arbeiten entstanden und entstehen über Jahrzehnte.

Leben und Wirken

Bearbeiten

Hagolani besuchte das Kopernikus-Gymnasium Bargteheide. Nach seinem Abitur, im Jahr 1990, assistierte Hagolani dem Hamburger Sternmagazin- und Werbefotografen Kay-Uwe Degenhardt, dem ehemaliger Lebensgefährten von Bärbel Schäfer. 1991 zog er nach Berlin.

Während seiner Fotografenausbildung am Lette-Verein lernte er das Bildbearbeitungs-Programm Adobe Photoshop kennen.

„Ich bin dankbar, dass die Entwicklung der Digitaltechnologie zur Zeit meiner Lehrjahre selbst noch am Anfang stand. So bleiben die Füße am Boden, während der Kopf auch mal bis in den Himmel reichen kann.“

Sven Hagolani[1]

Als erster Schüler gab er 1992 eine digitale Fotocollage als Prüfungsarbeit ab. Die Arbeit wurde im gleichen Jahr in der Foto-Fachzeitschrift ProfiFoto veröffentlicht.

1993 war er Mitbegründer des Fotografenkollektivs Z21. Er veröffentlichte zahlreiche surrealistischen Fotostrecken in Magazinen wie Frontpage, Lodown Magazine, Style and the Family Tunes und Das Magazin. Für Casio G-Shock und Swatch konzipierte, fotografierte und layoutete er doppelseitig Anzeigen im (030) Magazin.

Über seine shintōistische Hochzeit im Heian-jingū in Kyōto mit einer Japanerin, 1999, wurde in den deutschen Medien ausführlich berichtet.

Als Portraitfotograf setzt er Autoren, wie Marc-Uwe Kling, Jonathan Franzen, Jeffrey Eugenides, Musikern und Bands wie Campino, Moby, Marusha, WestBam, ricoloop, Bodo Wartke, Michael Krebs, Funny van Dannen und Ohrbooten, Choreographen wie Jess Curtis, Claire Cunningham, Howard Katz und Imaan Hadchiti, sowie Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur wie Philipp Rösler, Thomas de Maizière, Roland Berger, Rüdiger Grube, und Claus Peymann fotografisch in Szene.

Ausstellungen (Auszug)

Bearbeiten
  • 1996: Irrealitäten Realitaten, Gallery Kunstmetzgerei, Berlin (Einzelausstellung)
  • 1996 Projections of the Future; Chromapark, E-Werk, Berlin
  • 1997 Lara Goes Art, Ausstellung über Lara Croft, der Protagonistin des Computerspiels Tomb Raider, Hamburg, Paris, Berlin
  • 1998 Fotospectiven; TV-Gallery in Moskau und in der Galerie des Neuer Marstall Berlin
  • 1999: Around Eclypse, Gallery Eisdieler, Berlin (Einzelausstellung)
  • 2001: Short Cuts, John Bull Gallery, Tokyo (Einzelausstellung)
  • 2002: Hanayo on Stage, Palais de Tokyo, Paris

Veröffentlichungen in Büchern (Auszug)

Bearbeiten
  • Localizer 1.0: The Techno House Book / Gestalten Verlag, ISBN 978-3931126001.
  • Surreality. Localizer 1.2 / Gestalten Verlag, ISBN 978-3931126032.
  • Electronic Vibration. Pop Kultur Theorie (Electronic Vibration. Pop Culture Theory), VS: Wiesbaden 2004 (Hardcover: Rogner & Bernhard: Hamburg 1999), ISBN 978-3810041029.
  • Bridge Markland portraits / Konkursbuchverlag, ISBN 103887691628.
  • Berlin Stories / Konkursbuchverlag, ISBN 3887692381.

Monografien

Bearbeiten

Plattencover (Auszug)

Bearbeiten
  • Marusha - Wir (1995)
  • Ohrbooten - Babylon bei Boot (2007)
  • Ohrbooten - Gyp Hop (2009)
  • Smith & Smart - Beides (2009)
  • Funny van Dannen - Meine vielleicht besten Lieder… (Best-of) (2010)
  • Smith & Smart - Blutsbrüder (2011)
  • Ohrbooten - Alles für alle bis alles alle ist (2013)
  • Arbeitsgruppe Zukunft - Viel Schönes Dabei - Live (2015)
  • Ohrbooten - Tanz mal drüber nach (2015)
  • Michael Krebs - An mir liegt's nicht (2016)
  • Arbeitsgruppe Zukunft - Das nächste große Ding (2019)
  • Bodo Wartke - Wandelmut (2020)
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. in einem Interview im Game Face Ausgabe 12, Juli/August 2005