Berlin-Kreuzberg

Ortsteil von Berlin, Deutschland
(Weitergeleitet von Bezirk Kreuzberg)

Kreuzberg ist ein Ortsteil im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg in Berlin. Bis zur Fusion mit dem benachbarten damaligen Bezirk Friedrichshain im Zuge der Verwaltungsreform 2001 war er als eigenständiger Bezirk Kreuzberg deckungsgleich mit dem heutigen Ortsteil Kreuzberg. Der Name des Ortsteils stammt vom 66 Meter hohen Kreuzberg im Viktoriapark. In Kreuzberg findet man heute noch große zusammenhängende Gründerzeitviertel.

Kreuzberg
Ortsteil von Berlin
Kreuzberg auf der Karte von Friedrichshain-KreuzbergKreuzbergFriedrichshainBerlin
Kreuzberg auf der Karte von Friedrichshain-Kreuzberg
Koordinaten 52° 29′ 15″ N, 13° 23′ 0″ OKoordinaten: 52° 29′ 15″ N, 13° 23′ 0″ O
Höhe 52 m ü. NHN
Fläche 10,38 km²
Einwohner 152.216 (31. Dez. 2023)
Bevölkerungsdichte 14.664 Einwohner/km²
Neugründung 1. Okt. 1920
Postleitzahlen 10961, 10963, 10965, 10967, 10997, 10999, 10969
Ortsteilnummer 0202
Gliederung
Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg
Ortslagen
Panorama des Kottbusser Tors bei Nacht

Nach den – bis 1993 gültigen – Postleitzahlen unterscheidet man in Kreuzberg zwei Ortslagen, benannt nach den Nummern der damaligen Zustellpostämter: das größere Kreuzberg 61 (ehemals: Südwest 61), das davor noch weiter untergliedert wurde in beispielsweise SW 11, SW 29 und weitere, sowie das kleinere SO 36 (SO = Südost). Zu Zeiten der Berliner Mauer war SO 36 von drei Seiten umschlossen und entwickelte eine alternative Eigenkultur am Ostrand West-Berlins. Kreuzberg wartet mit einem lebendigen Nacht- und Kulturleben auf, das über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist. Mehrere renommierte Künstler und literarische Einrichtungen haben im Bezirk ihren Wohnsitz oder ihre Niederlassung. Auch die lebendige Gründerszene des Ortsteils ist international bekannt.

Kreuzberg gehört neben Neukölln, Friedrichshain, Gesundbrunnen und Prenzlauer Berg zu den sehr dicht besiedelten Ortsteilen Berlins. Dies erklärt sich aus dem seit der Gründerzeit verfolgten Bauprinzip größtmöglicher Bebauungsdichte mit einem Vorderhaus, Seitenflügeln und sich anschließenden – bis zu vier – Hinterhäusern. Auch heute wohnen in diesen Gebäuden bis zu 150 Mietparteien in Häusern, die eine Traufhöhe von 22 Metern haben. Durch häufigen Mieterwechsel ist inzwischen das Kuriosum entstanden, dass für die langfristig belegten Vorderhauswohnungen teilweise weniger Miete als für Hinterhauswohnungen gezahlt wird.[1]

Geschichte

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Der später namengebende Kreuzberg lag bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts noch außerhalb der Stadtgrenze
Gemälde von Johann Heinrich Hintze, 1829
 
Mietshäuser an der Kreuzung Gneisenau-/Mittenwalder Straße (Blickrichtung Norden), um 1900

Vor der Berliner Stadtbildung

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Im Mittelalter lag das Gebiet des heutigen Ortsteils Kreuzberg außerhalb der Stadtmauern der Doppelstadt Berlin-Kölln. Als im 18. Jahrhundert das Stadtgebiet Berlins vergrößert und die Zoll- und Akzisemauer zur neuen Stadtgrenze wurde, entstand hinter dem Halleschen Tor ein neues Stadtviertel (heute im nördlichen Teil Kreuzbergs gelegen).

19. Jahrhundert

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Im Verlauf des 19. Jahrhunderts wuchs Berlin weiter an und es kamen in diesem Bereich die Tempelhofer Vorstadt (Eingemeindung 1861) und die Luisenstadt (Eingemeindung 1841) hinzu. Wichtige Straßen und Plätze in den neuen Stadtvierteln wurden als Teil des sogenannten Generalszugs preußischen Militärs und gewonnenen Schlachten aus der Zeit der Befreiungskriege (1813–1815) gegen Napoleon gewidmet. Namensgeber waren unter anderem die Offiziere Gebhard Leberecht von Blücher (Blücherstraße und Blücherplatz), Ludwig Yorck von Wartenburg (Yorckstraße) und August Neidhardt von Gneisenau (Gneisenaustraße) sowie die Schlachten bei Waterloo (Waterloo-Ufer und Belle-Alliance-Straße, 1947 umbenannt in Mehringdamm) und Möckern (Möckernstraße und Möckernbrücke). Ein thematischer und städtebaulicher Bezugspunkt war hierbei das 1821 eingeweihte Nationaldenkmal für die Befreiungskriege auf dem Kreuzberg, das noch seiner ursprünglichen Konzeption nach auf dem freien Feld vor der Stadt am Rande der Hochebene des Teltows lag. Auf der – nun nicht länger Tempelhofer Berg genannten – 66 Meter hohen Erhebung erhob sich nach Entwürfen von Karl Friedrich Schinkel eine gotische Kirchturmspitze, gekrönt von einem Eisernen Kreuz, dem der Berg den neuen Namen verdankte.

Bildung des Bezirks

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Wappen des ehemaligen Bezirks Kreuzberg 1956–2000

Der Bezirk Kreuzberg entstand am 7. April 1920 bei der Umsetzung des Groß-Berlin-Gesetzes als 6. Verwaltungsbezirk Berlins. Gebildet aus der Tempelhofer Vorstadt, der Oberen Friedrichsvorstadt, der südlichen Friedrichstadt und einem großen Teil der Luisenstadt, war die Namensgebung ein Problem, das in der vorläufigen Benennung Hallesches Tor zum Ausdruck kam. Erst im September 1921 einigten sich die Gemeindevertreter, ihn „im Hinblick auf die […] im Bezirk am stärksten hervortretende Eigentümlichkeit“, das vor einhundert Jahren errichtete Denkmal auf dem Kreuzberg, in Kreuzberg umzubenennen.[2]

Zweiter Weltkrieg

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Oranienstraße, 1945

Bei dem Luftangriff vom 3. Februar 1945 der USAAF wurde das Gebiet der südlichen Friedrichstadt zwischen dem heutigen Halleschen Tor im Süden, der Prinzenstraße im Osten und der Kochstraße im Norden fast völlig zerstört.

Mit der Überquerung der Oder am 16. April 1945 begann am Ende des Zweiten Weltkriegs der Großangriff der Roten Armee auf Berlin. Nach harten Kämpfen im Vorfeld Berlins drangen die Armeen des Marschalls Schukow am 21. April zuerst in den Osten der Stadt ein. Friedrichshain und Kreuzberg lagen während der Schlacht um Berlin im Bereich der sowjetischen 5. Stoßarmee des Generals Bersarin. Kurz vor den anrückenden sowjetischen Truppen wurde am 23. April der mittlere Gewölbebogen der Oberbaumbrücke gesprengt, um dort den Übergang zu verhindern. Die Überquerung der Spree gelang der Roten Armee am 24. April von Oberschöneweide nach Treptow. Am 25. April hatte das 9. Korps der 5. Stoßarmee den Landwehrkanal von Treptow aus überquert und wurde dann in heftige Kämpfe im Gebiet um den Görlitzer Bahnhof verwickelt, der das Zentrum ihrer Front beherrschte.[3] Die 8. Gardearmee rückte über die Hasenheide zum Mehringplatz und zum Flughafen Tempelhof weiter. Nach den Kämpfen am Görlitzer Bahnhof gelangten die Einheiten der weiter nördlich operierenden 5. Stoßarmee am 27. April entlang der Oranienstraße zum Moritzplatz[4] und entlang der Köpenicker Straße in den Bereich Stadtmitte. Nach harten Kämpfen in Tempelhof zweigte der linke Flügel der 8. Gardearmee Schukows unter dem General Tschuikow nach Schöneberg ab, in der Mitte wurde der Viktoriapark besetzt und von dort aus der Anhalter Bahnhof auf Sicht beschossen. Der rechte Flügel der Armee näherte sich dem Landwehrkanal.[5] Da die Brücken über den Kanal am 26. April abends von einem Wehrmachtskommando gesprengt wurden, verharrten die Angreifer vor dem Kanal, zogen Artillerie nach und bereiteten sich am 27. April auf die Überquerung der Wasserbarriere vor.

„Tschuikows Vorbereitungen für den Angriff über den Landwehrkanal sahen einen massierten Einsatz von schwerer Artillerie und Raketenwerfern zur begleitenden Unterstützung vor. Diese wurden nach Einnebelung im Laufe des Tages in Stellung gebracht. An Munition war kein Mangel und es wurde der Befehl gegeben, mit ihr nicht sparsam umzugehen.“

T. Le Tessier: Der Kampf um Berlin 1945, S. 167.

Im Laufe des 28. April gelang der Angriff am Kanal über die Trümmer des Hochbahnhof Möckernbrücke. Das Gros der Verteidiger zog sich weiter ins Stadtinnere zurück. Da der Anhalter Bahnhof, der Hochbunker und die S-Bahn-Anlagen mit Tausenden von Schutzsuchenden überfüllt waren, kam es in der Isolation dort noch bis zum 1. Mai zu unerträglichen Zuständen und dramatischen Szenen. Am Halleschen Tor konnten die über den Kanal gehenden Truppen auch Panzer zum Belle-Alliance-Platz nachziehen. Der Anhalter Bahnhof war jedoch nicht mehr Brennpunkt der Kämpfe – das nächste Zentrum der Verteidigung war das RLM-Gebäude (Reichsluftfahrtministerium, heute: Detlev-Rohwedder-Haus) Wilhelmstraße 97 / Leipziger Straße 5–7. Am Abend des 29. April war Kreuzberg vollständig in sowjetischer Hand.

Nachkriegszeit

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Schwarzmarkt am Anhalter Bahnhof

Das Ende des Zweiten Weltkriegs haben nur die Tempelhofer Vorstadt und die Luisenstadt weitgehend unbeschädigt überstanden.

In der Viersektorenstadt Berlin gehörte der Bezirk ab Juli 1945 zum Amerikanischen Sektor. Nach dem Mauerbau war der wichtigste Übergang für Ausländer von West- nach Ost-Berlin der Checkpoint Charlie in der Friedrichstraße.

 
Lkw von Zapf Umzüge vor der Berliner Mauer (1980 durch die Betonelemente ersetzt)

Im Jahr 1968 war die heutige Rudi-Dutschke-Straße (Teil der damaligen Kochstraße) einer der Hauptschauplätze der „Osterunruhen“, als aufgebrachte Studenten nach dem Attentat auf Rudi Dutschke versuchten, die Auslieferung der Zeitungen des Axel-Springer-Verlags zu verhindern.

Seine überregionale Bekanntheit verdankt Kreuzberg vor allem der bewegten Geschichte des kleineren östlichen Bereichs (und Postbezirks) SO 36, später Berlin 36, der – von drei Seiten umschlossen von der Berliner Mauer – in den 1970er und 1980er Jahren als Zentrum der Alternativbewegung und der Hausbesetzungen legendär wurde.

 
Abriss an der Skalitzer Straße im Block 104 1980

Ende der 1970er Jahre geriet SO 36 durch zahlreiche Abrisse von Altbauten in den Fokus der Flächensanierung, deren Betreiber hier auf den ersten massiven Widerstand trafen. Zum Symbol von Kahlschlag und Neubau wurde das Kottbusser Tor.

Die 12 Grundsätze der Stadterneuerung entstanden ab Ende der 1970er Jahre im Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen um die Stadterneuerung in Berlin. Im März 1983 nahm das Abgeordnetenhaus schließlich diese Grundsätze als Leitlinie zustimmend zur Kenntnis.[6] Sie waren danach programmatischer Bestandteil der Internationalen Bauausstellung 1984/87 in Kreuzberg, die durch ihren behutsamen Umgang mit den bestehenden Stadtvierteln für ganz Deutschland und Europa prägend war.

Ein Höhepunkt des Kampfes der Anwohner gegen die Kiezabrisse waren die Hausbesetzungen am Heinrichplatz 1981. Der Block 104 markiert einen Umschwung und den 1983 vollzogenen Wechsel zum Konzept der Behutsamen Stadterneuerung. Im Juni 1981 wurden in Berlin 165 besetzte Häuser gezählt, davon 86 in Kreuzberg 36 und Kreuzberg 61.[7] Durch die nach dem Tod des Besetzers Klaus-Jürgen Rattay vom Regierenden Bürgermeister Richard von Weizsäcker initiierte Verständigungspolitik, die auch von der Evangelischen Kirche und der Organisation Netzwerk Selbsthilfe getragen wurde, gelang bis 1987 die Sanierung und Legalisierung 60 besetzter Häuser in West-Berlin. Der besetzte Bereich am Heinrichsplatz wurde vom alternativen Sanierungsträger Stattbau mustergültig saniert.

Infolge der Erhaltung der Kiezstrukturen ist SO 36 beliebtes touristisches Ziel, vor allem jugendlicher Besucher. SO 36 erstreckt sich zwischen Spree, nördlich der Lohmühleninsel und des Landwehrkanals sowie östlich des heute zugeschütteten Luisenstädtischen Kanals. Noch gegenwärtig gilt dieses Gebiet als eine der einkommensschwächsten Gegenden Berlins. Den größeren Teil Kreuzbergs bilden die nordwestlich gelegene, stark kriegszerstörte südliche Friedrichstadt (das seinerzeitige Zeitungsviertel) und die ganze südliche Hälfte (Kreuzberg 61). Hier wohnten und wohnen um den Südstern herum eine Reihe von bekannten Künstlern.

Fast ein Drittel der rund 160.000 Einwohner sind Migranten, viele Türkeistämmige und deren Nachkommen. Auch für diese demografische Besonderheit ist Kreuzberg weit über die Grenzen Berlins hinaus bekannt. Die türkischstämmige Bevölkerung konzentriert sich vor allem auf den östlichen Bereich SO 36 und hierbei den Wrangelkiez. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts verändert sich die Bevölkerungsstruktur Kreuzbergs durch Gentrifizierungseffekte, da der Ortsteil zu den Szenevierteln Berlins gehört.

Ab 1987 geriet Kreuzberg (SO 36) regelmäßig durch teils schwere Straßenschlachten zum 1. Mai in die Schlagzeilen. Ausgangspunkt der Krawalle war meist der Zusammenstoß von Teilnehmern der Mai-Kundgebungen und der Polizei. Heute hat sich die Gewalt mehr und mehr ritualisiert und ist von großer Medienpräsenz begleitet. 1987 vom Lausitzer Platz ausgehend konzentrierten sich die damaligen Krawalle um das Kottbusser Tor und den Oranienplatz. An der Skalitzer Straße ging in jenem Jahr eine Filiale des Lebensmittelmarktes Bolle in Flammen auf, wurde bis auf die Grundmauern zerstört, und nicht wieder aufgebaut. Auf dem Gelände wurde 2004 ein islamisches Gemeindezentrum (Maschari-Center) mit Moschee errichtet. Seit dem Jahr 2005 ist ein Rückgang der Gewalt zu beobachten, der allerdings mit einer Verlagerung auf andere deutsche Großstädte in Zusammenhang steht.

Aufgrund einer ambivalent-freizügigen Kommunalpolitik und des duldenden Umgangs eines Teils der Bewohner gilt der Ortsteil Kreuzberg 36 (Görlitzer Park) hinsichtlich des Drogenhandels und -konsums als tolerant.[8]

 
Kreuzberg mit den ehemaligen Postzustellbezirken

Kreuzberg führte zu Zeiten der Berliner Mauer durch seine Randlage ein wirtschaftliches Nischendasein. Mit der deutschen Wiedervereinigung ist es ins Zentrum Berlins gerückt: 1997 wurde der Flächenschwerpunkt von Berlin an der Alexandrinenstraße 12–14 Ecke Verbindungsweg zur Wassertorstraße (Lage) mit einer Granitplatte markiert, auf der die Koordinaten wiedergegeben sind. Durch die veränderten Lebensbedingungen hat Kreuzberg als Unternehmensstandort an Attraktivität gewonnen. Zahlreiche Unternehmen und Organisationen siedeln sich etwa in der Gegend am Spreeufer rund um die Oberbaumbrücke an.

Am 1. Januar 2001 wurden durch Senatsbeschluss die damaligen Bezirke Kreuzberg und Friedrichshain zum neuen Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg vereinigt.

Bevölkerung

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Jahr Einwohner
1925 377.253
1933 339.198
1939 332.635
1946 204.867
1950 211.154
1955 207.431
1961 191.898
1965 179.054
1970 162.626
1975 0143.704 1
1980 0130.109 1
Jahr Einwohner
1985 0127.393 1
1987 140.938
1990 153.915
2000 147.384
2007 147.679
2010 145.618
2015 152.364
2020 153.135
2021 151.709
2022 152.919
2023 152.216
1 
Das Statistische Landesamt geht für diesen Zeitraum von einer signifikanten Untererfassung aus, die erst mit der Volkszählung 1987 bereinigt wurde.[9]

Quelle bis 2000: Statistische Jahrbücher von Berlin, ab 2007: Statistischer Bericht A I 5. Einwohnerinnen und Einwohner im Land Berlin am 31. Dezember – Grunddaten. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (jeweilige Jahre)[10]

Bezirksbürgermeister

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Zeitraum Name Partei
01. April 1921 – 15. Dezember 1925 Martin Kahle USPD
01. September 1926 – 15. März 1933 Carl Herz USPD/SPD
18. März 1933 – 31. Juli 1934 Max Brandt DNVP
August 1934 – 1939 Wilhelm Hafemann NSDAP
1939 – 1945 Gerhard Sudheimer NSDAP
08. Mai 1945 – 31. Mai 1945 Nikolai Kickull
01. Juni 1945 – 16. Dezember 1946 Willi Klimm
17. Dezember 1946 – 9. Februar 1949 Georg Henschel SPD
09. Februar 1949 – 13. Dezember 1962 Willy Kressmann SPD
09. Januar 1963 – 8. Januar 1975 Günther Abendroth SPD
09. Januar 1975 – 31. Januar 1981 Rudi Pietschker SPD
05. Februar 1981 – 30. Juni 1981 Waldemar Schulze SPD
30. Juni 1981 – 24. Juli 1985 Günter Funk CDU
24. Juli 1985 – 26. April 1989 Wolfgang Krüger CDU
26. April 1989 – 21. Oktober 1992 Günter König SPD
21. Oktober 1992 – 24. Januar 1996 Peter Strieder SPD
15. März 1996 – 31. Dezember 2000 Franz Schulz Grüne
 
Oranienstraße in SO 36

Individualverkehr

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Durch Kreuzberg verläuft die Bundesstraße 96. Als wichtige Ost-West-Verbindung bindet der Straßenzug Hallesches Ufer/Tempelhofer Ufer – Gitschiner Straße – Skalitzer Straße – Oberbaumstraße zudem die in Friedrichshain verlaufende Bundesstraße 96a an. Der Straßenzug verläuft etwa entlang der ehemaligen Akzisemauer.

Öffentlicher Personennahverkehr

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Der Anhalter Bahnhof ist der einzige S-Bahnhof in Kreuzberg. Hier halten die Linien S1, S2, S25 und S26. Bei der Bauplanung der Linie S21 ist ein weiterer Bahnhof am bereits bestehenden U-Bahnhof Gleisdreieck geplant.

Das Netz an U-Bahn-Linien ist in Kreuzberg besonders stark ausgeprägt. Die Linie U2 tangiert den Ortsteil im Westen und hält am Gleisdreieck. Die Linien U1 und U3 folgen größtenteils dem Straßenzug der früheren Akzisemauer, der Stadtbegrenzung Berlins im 18. und 19. Jahrhundert. In Nord-Süd-Richtung unterqueren die Linien U6 und U8 den Ortsteil. Die Linie U7 ist zusätzlich in Ost-West-Richtung unterwegs und bietet eine alternative Strecke zur U1/U3 an. Es existieren insgesamt 14 Bahnhöfe in Kreuzberg.

Langfristig ist eine Straßenbahn in Kreuzberg geplant. Diese soll vom Potsdamer Platz zum Bahnhof Sonnenallee geführt werden.

Institutionen, Parks und Bauten (Auswahl)

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SW 61

 
Im Viktoriapark angelegter Wasserfall
 
Ehemaliges Krankenhaus und heute Kulturzentrum Bethanien

SO 36

Das Engelbecken, grenzend an den Nordosten Kreuzbergs (links) und den Süden des Ortsteils Mitte (rechts), wartet mit einer Mischung aus neuer und alter Architektur auf, August 2007

Veranstaltungen (Auswahl)

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Straßenfest auf dem Heinrichplatz, Myfest 2007

Sportvereine

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Im Ortsteil Kreuzberg sind – trotz seiner geringen Größe – im Bereich Fußball die meisten Vereine der Stadt Berlin angesiedelt, obwohl der Ortsteil mit nur einem Rasensportplatz, dem Willy-Kressmann-Stadion, relativ schwach ausgestattet ist. Alteingesessene Kreuzberger Fußballvereine sind SC Berliner Amateure, FSV Hansa 07, BFC Südring und BSC Eintracht/Südring 1931. Der erfolgreichste und wohl bekannteste Kreuzberger Fußballverein ist Türkiyemspor Berlin. Die Frauenmannschaft vom BSC Agrispor galt in den 90er-Jahren als erste türkische Frauenmannschaft außerhalb der Türkei. Kreuzbergs multikulturelle Bevölkerungsstruktur spiegelt sich auch in dem breiten Spektrum vieler weiterer Vereine wider, von denen einige schon seit den 1960er Jahren bestehen.

Mit dem THC Franziskaner FC e. V. haben auch erklärte Kreuzberger Linke ihren Verein und im Sportverein Seitenwechsel e. V. treffen sich Frauen, insbesondere Lesben.

Der SC Kreuzberg stellte mehrmals den Deutschen Meister im Schach.

Kreuzberg im Film (Auswahl)

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Siehe auch

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Stolperstein für Margot Friedländer, Skalitzer Straße 32

Literatur

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  • Hanno Hochmuth: Kiezgeschichte. Friedrichshain und Kreuzberg im geteilten Berlin. Wallstein 2017, ISBN 978-3-8353-3092-4.
  • Dieter Kramer, Kreuzberg 1968–2013. Abbruch, Aufbruch, Umbruch. Nicolai, Berlin 2013, ISBN 978-3-89479-805-5.
  • Gerhardt Hoffmann: Kreuzberger Geschichten. Erzählungen aus dem Milieu. 3., erweiterte Auflage. Verlag Theodor Kastel, Berlin 2008, ISBN 978-3-9812651-0-1.
  • Peter Frischmuth: Berlin Kreuzberg SO 36. Fotodokumentation. 2. Auflage. Berlin Story Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-929829-68-6.
  • Hans W. Korfmann & Michael Hughes (Fotos): Kreuzberger – 15 Porträts. Verlag an der Spree, Berlin 2004, ISBN 3-9809951-0-0.
  • Jörg Sundermeier, Verena Sarah Diehl, Werner Labisch (Hrsg.): Kreuzbergbuch. Verbrecher-Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-935843-06-2.
  • Barbara Lang: Mythos Kreuzberg. Ethnographie eines Stadtteils (1961–1995). Campus-Verlag, Frankfurt am Main u. a. 1998, ISBN 3-593-36106-X (Zugleich: Berlin, Humboldt-Univ., Diss., 1996).
  • Falk-Rüdiger Wünsch: Kreuzberg. Alte Bilder erzählen. Sutton, Erfurt 1998, ISBN 3-89702-034-3.
  • Marina Wesner: Kreuzberg und seine Gotteshäuser. Kirchen – Moscheen – Synagogen – Tempel. Berlin Story Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-929829-75-4.
  • Eva Brücker, Hasso Spode et al.: Kreuzberg. Nicolai-Verlag, Berlin 1994 (Geschichtslandschaft Berlin, Band V, hrsg. von der Historischen Kommission zu Berlin).
  • Heinrich Kaak: Kreuzberg (= Wolfgang Ribbe (Hrsg.): Geschichte der Berliner Verwaltungsbezirke, Band 2). Colloquium, Berlin 1988, ISBN 3-7678-0712-2.
  • Jochen Ziem: Boris, Kreuzberg, 12 Jahre. Erika Klopp Verlag, Berlin u. a. 1988, ISBN 3-7817-2377-1 (zahlreiche Auflagen).
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Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. Detlef Kuhlbrodt: Wohnen ist was für Warmduscher. In: Die Tageszeitung, 15. Januar 2011, S. 27.
  2. Heinrich Kaak: Kreuzberg (= Geschichte der Berliner Verwaltungsbezirke, hrsg. von Wolfgang Ribbe, Band 2). Colloquium, Berlin 1988, ISBN 3-7678-0712-2, S. 83 f.
  3. Tony Le Tissier: Der Kampf um Berlin 1945, Ullstein Verlag, Berlin 1991, S. 135. T. Le Tissier zitiert dazu Rocolle, Götterdämmerung, S. 53.
  4. 27. April 1945: „Das 9. Korps [… Bersarins] drang in Kreuzberg ein und erreichte den Moritzplatz.“ (T. Le Tessier, S. 156).
  5. T. Le Tessier, S. 148.
  6. Hardt-Waltherr Hämer: Behutsame Stadterneuerung. In: Senatsverwaltung für Bau- und Wohnungswesen (Hrsg.): Stadterneuerung Berlin, Berlin 1990, S. 64.
  7. Bernd Laurisch: Kein Abriß unter dieser Nummer. (Werkbund-Archiv Nr. 7), Verlag Anabas, Gießen 1981, S. 224, ISBN 3-87038-088-8.
  8. Der Deal mit den Dealern. Doku & Reportage. In: Kontraste – Die Reporter. Rundfunk Berlin-Brandenburg, 4. September 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Dezember 2019; abgerufen am 21. November 2020 (ausführliche 28-minütige Video-Doku-Reportage (Memento vom 12. Februar 2021 im Internet Archive) YouTube).
  9. Statistisches Jahrbuch von Berlin 1981, S. 38 Fußnote 2)
  10. Statistischer Bericht A I 5 – hj 2 / 23. Einwohnerregisterstatistik Berlin 31. Dezember 2023. (PDF) Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, S. 24, abgerufen am 27. Februar 2024.
  11. Kurt-Mühlenhaupt-Museum.
  12. Uwe Rada: Höchstes Holzhaus Deutschlands: Der ganze Kiez in einem Haus. In: Die Tageszeitung. 31. Januar 2021 (taz.de).
  13. Jens Kraus: Chromglanz und Ölgeruch. Automobil- und Motorradmuseen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Verlag Peter Kurze Bremen, Bremen 1998, ISBN 3-927485-19-5, S. 18–19.
  14. Dieter Lammersdorf: Oldtimermuseen in Deutschland. Johann Kleine Vennekate-Verlag, Lemgo 2014, ISBN 3-935517-06-8, S. 98.