Burggen

Gemeinde und Dorf im Landkreis Weilheim-Schongau

Burggen ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Bernbeuren.

Wappen Deutschlandkarte
Burggen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Burggen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 47° 47′ N, 10° 49′ OKoordinaten: 47° 47′ N, 10° 49′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Weilheim-Schongau
Verwaltungs­gemeinschaft: Bernbeuren
Höhe: 745 m ü. NHN
Fläche: 24,95 km2
Einwohner: 1726 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 69 Einwohner je km2
Postleitzahl: 86977
Vorwahl: 08860
Kfz-Kennzeichen: WM, SOG
Gemeindeschlüssel: 09 1 90 118
Gemeindegliederung: 12 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Marktplatz 4
86975 Bernbeuren
Website: www.burggen.de
Bürgermeisterin: Sandra Brendl-Wolf (Freie Dorfgemeinschaft Burggen)
Lage der Gemeinde Burggen im Landkreis Weilheim-Schongau
KarteStarnberger SeeAmmerseeLandkreis OstallgäuLandkreis Bad Tölz-WolfratshausenLandkreis Garmisch-PartenkirchenLandkreis StarnbergLandkreis Landsberg am LechWildsteigWielenbachWessobrunnWeilheim in OberbayernSteingadenSindelsdorfSeeshauptSchwabsoienSchwabbruckSchongauRottenbuchRaistingPremPolling (bei Weilheim)PenzbergPeitingPeißenbergPählObersöcheringOberhausen (bei Peißenberg)IngenriedIffeldorfHuglfingHohenpeißenbergHohenfurchHabachEglfingEberfingBurggenBöbingBernried am Starnberger SeeBernbeurenAntdorfAltenstadt (Oberbayern)
Karte
Burggen in der Abendsonne

Geographie

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Die Gemeinde liegt im westlichen Teil des Landkreises im schwäbisch-bayerischen Grenzgebiet des Lechrain. Das bäuerlich gebliebene Hauptort befindet sich nahe dem ursprünglich erhaltenem Lech (Naturschutzgebiet „Litzauer Schleife“). Die Römerstraße Via Claudia Augusta, die dem Fernhandel von Augsburg nach Verona und Venedig diente, führt hindurch.

Gemeindeteile

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Es gibt 12 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Geschichte

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Bis zur Gemeindegründung

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Gräberfunde bezeugen eine erste Besiedelung um das Jahr 550. Der Ortsname wird 1188 erstmals erwähnt und dürfte von einer alemannischen Sippe namens Buro, Burin oder Buring abstammen. Daraus bildeten sich später Purgo, Burggau und dann Burggen. Im Jahr 1796 vernichtete ein verheerender Großbrand ganze Straßenzüge. Anschließend wurde der Ort wieder neu aufgebaut. Durch das Gemeindeedikt entstand 1818 die politische Gemeinde.

Eingemeindungen

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Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Mai 1978 Teile der aufgelösten Gemeinde Tannenberg eingegliedert.[4]

Einwohnerentwicklung

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Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1307 auf 1703 Einwohner bzw. um 30,3 %.

Bürgermeister

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Berufsmäßige Erste Bürgermeisterin ist seit 11. Mai 2022 Sandra Brendl-Wolf (Freie Dorfgemeinschaft Burggen). Sie erhielt bei der Wahl am 8. Mai 2022 einen Stimmenanteil von 51,5 %.[5] Ihr Vorgänger war seit Mai 2008 Josef Schuster (* 1953, Bürgerliste).[6] Durch die Ungültigkeitserklärung der Wahl (Verwaltungsgericht München, 1. März 2021) führte 2. Bürgermeister Johann Welz ab 30. April 2021 bis zur Wahlwiederholung am 11. Juli 2021 die Geschäfte. Im Jahr 2022 musste Schuster aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten.

Im Januar 2022 entschied der Gemeinderat, dass ab der kommenden Bürgermeisterwahl der Erste Bürgermeister hauptamtlich anstatt bisher ehrenamtlich tätig sein soll.[7]

Auerbergland

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Burggen ist Mitgliedsgemeinde des die Grenzen der Regierungsbezirke Schwaben und Oberbayern überschreitenden interkommunalen Zusammenschlusses Auerbergland.

 
Wappen von Burggen
Blasonierung: „Im Zinnenschnitt geteilt von Silber und Blau mit einem Pfahl in verwechselten Farben, dem unten ein grüner Föhrenzweig aufgelegt ist.“[8]
Wappenbegründung: Der Zinnenschnitt ist ein heraldisches Burgsymbol, spielt auf den Ortsnamen an und versinnbildlicht die früheren Adelssitze in Burggen. Im 12. Jahrhundert sind die zur welfischen, dann staufischen Ministerialität gehörenden Herren von Burggen (Buringeu) nachweisbar. Danach sind bis Ende des 14. Jahrhunderts die bayerisch-schwäbischen Adelsfamilien der Schmiecher von Helmishofen und der Waal als Grund- und Gerichtsherren in Burggen bezeugt. Die Waal führten den Pfahl im Wappen. Die Teilung von Silber und Blau ist aus dem Wappen der Herren von Schmiechen abgeleitet, die seit dem 14. Jahrhundert zu den am reichsten begüterten Familien am Lechrain zählten (um 1600 ausgestorben). 1399 erwarb das Hochstift Augsburg die Besitzungen der Adelsfamilien und blieb Inhaber der Landeshoheit bis zum Ende des Alten Reichs 1803. Die Farben Silber und Blau weisen auch darauf hin, dass die Hohe Gerichtsbarkeit im Gemeindegebiet trotz der Zugehörigkeit zum Hochstift Augsburg bei den Herzögen bzw. Kurfürsten von Bayern lag. Der Föhrenzweig symbolisiert den Föhren-Schneeheide-Wald im Gemeindegebiet.

Dieses Wappen wird seit 1969 geführt.

Gemeindepartnerschaften

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  • Frankreich  Seit 1991 existiert eine Partnerschaft mit der Gemeinde Nesmy in der Vendée im westlichen Frankreich.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Baudenkmäler

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Bodendenkmäler

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Vereine und Veranstaltungen

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13 Vereine sind im Ort tätig.

Am zweiten Sonntag im September veranstaltet Burggen alle zwei Jahre ein Heimatfest besonderer Art, den Rosstag. Hier werden über 300 Pferde der verschiedensten Rassen und Arten in allen möglichen Anspannungen sowie kulturhistorische Gerätschaften aus Landwirtschaft und Gewerbe als lebendes Museum gezeigt.

Landwirtschaft

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Die 2494 ha Gemeindegebietsfläche inkl. Privatbesitz wird überwiegend landwirtschaftlich genutzt, wobei die Landwirte ausschließlich Milchwirtschaft betreiben. Eine andere Nutzung ist aufgrund der Klima- und Bodenverhältnisse unrentabel.

Tourismus

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Es gibt viele markierte, leicht begehbare Rundwanderwege zum Fahrradfahren und Wandern. Durch die Lage im westlichen Pfaffenwinkel vor den bayerischen Bergen wird auch Fremdenverkehr betrieben.

 
Litzauer Schleife des Lech bei Burggen

Burggen liegt auch am Fernradweg, der als Via Claudia Augusta entlang der gleichnamigen antiken Römerstraße verläuft. Der Lechradweg verläuft ebenfalls durch die Gemeinde.

Östlich von Burggen liegt die Litzauer Schleife des Lech.

Persönlichkeiten

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  • Andreas Lang (* 1896 in Burggen; † 1948 in Augsburg), Mitbegründer der Christlich-Sozialen Union (CSU) und Mitglied des Bayerischen Landtages.

Literatur

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  • Franz Wittmann: Die Neuen sind 200 Jahre alt. Bauernhäuser in Burggen. In: Bayerisches Landwirtschaftliches Wochenblatt, 207. Jahrgang, Heft 9, ISSN 0005-7169. Deutscher Landwirtschaftsverlag, München 3. März 2017, S. 66–68
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Commons: Burggen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Burggen in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 5. September 2019.
  3. Gemeinde Burggen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 18. Dezember 2021.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 596 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. Bürgermeister/Oberbürgermeister in kreisangehörigen Gemeinden (Stand: 13. Juli 2022). (xlsx) Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen am 14. Juli 2022.
  6. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 28. März 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wahlen.bayern.de
  7. Elena Siegl: Burggen bekommt einen Berufsbürgermeister. In: www.merkur.de. 23. Januar 2022, abgerufen am 30. Januar 2022.
  8. Eintrag zum Wappen von Burggen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte