CDU Baden-Württemberg

Landesverband der Christlich Demokratischen Union Deutschlands

Die CDU Baden-Württemberg (CDU BW oder CDU BaWü) ist der Landesverband der CDU in Baden-Württemberg. Mit rund 60.200 Mitgliedern war er Ende 2019 der zweitgrößte Landesverband der CDU. Vorsitzender ist Manuel Hagel.

CDU Baden-Württemberg
Vorsitzender Manuel Hagel
Stellvertreter Stefanie Bürkle
Daniel Caspary
Thorsten Frei
General­sekretärin Nina Warken
Schatz­meister Christian Himmelsbach
Geschäfts­führer Tobias Vogt
Ehren­vorsitzende Hans Filbinger
Lothar Späth
Gründungs­datum 15./16. Januar 1971
Gründungs­ort Stuttgart
Hauptsitz Heilbronner Straße 43
70191 Stuttgart
Landtagsmandate
43/154
Mitglieder­zahl 53.992 (Stand: Ende 2022)[1]
Website www.cdu-bw.de

Der Landesverband wurde im Januar 1971 durch Zusammenschluss der Landesverbände Nordbaden, Südbaden, Nordwürttemberg und Württemberg-Hohenzollern zu einem Dachverband gegründet.

Von 1953 bis 2011 stellte die CDU in Baden-Württemberg kontinuierlich den Ministerpräsidenten des Landes. Von 2011 bis 2016 war die CDU die größte Oppositionspartei im Landtag von Baden-Württemberg. Seit Mai 2016 ist die CDU wieder in der Landesregierung vertreten, als Juniorpartner in einer grün-schwarzen Koalition.

Innere Struktur

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Der Landesverband gliedert sich nach den Regierungsbezirken in Baden-Württemberg in die vier Bezirksverbände Nordbaden, Südbaden, Nordwürttemberg und Württemberg-Hohenzollern. Diese wiederum teilen sich in 41 Kreisverbände und über 800 Stadt-, Gemeinde- und Ortsverbände auf.

Als oberstes Gremium des CDU-Landesverbandes agiert der Landesparteitag, der die Mitglieder des Präsidiums und des Landesvorstandes sowie die Mitglieder des Landesparteigericht wählt. Eine lokale Besonderheit ist die Wahl der Delegierten. Für je 250 Mitglieder entsenden die Kreisverbände jeweils einen Delegierten. Zusätzlich entsenden die 4 Bezirksverbände je 60.000 Wähler bei der letzten Landtagswahl einen Delegierten. Diese Sonderregelung ist als Kompromiss im Rahmen der Vereinigung der einzelnen Landesverbände und der „Herabstufung“ zu Bezirksverbänden entstanden.

Der Landesvorstand entscheidet über die laufende Politik der CDU Baden-Württemberg unter Beachtung der Beschlüsse des Landesparteitages. Das Präsidium stellt den Kopf des Landesvorstandes dar und führt -gemeinsam mit der Landesgeschäftsstelle- die laufenden Geschäfte des Landesvorstands.

Das Landesparteigericht entscheidet über satzungsrechtliche Fragen, Wahlanfechtungen, Parteiausschlussverfahren u. a.

Weiterhin bestehen Landesfachausschüsse und Arbeitskreise als Organe des Vorstandes.

Mitglieder

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Wie alle Parteien in Baden-Württemberg besitzt auch der CDU-Landesverband eine im westdeutschen Vergleich unterdurchschnittliche Mitgliederdichte.[2] Dies hängt mit der südwestdeutschen Tradition kleinräumiger politischer Selbstverwaltung zusammen. Auf kommunaler Ebene ist nicht die Parteizugehörigkeit entscheidend, sondern die Persönlichkeit.[3] Es herrscht deshalb auf kommunaler Ebene eine Kultur der Parteiendistanz und Parteilosigkeit vor.

Die nachfolgende Tabelle gibt die Entwicklung der Anzahl der Mitglieder seit der Gründung des Landesverbandes an. Die bisher höchste Zahl an Mitgliedern wurde am Ende des Jahres 1984 erreicht.[4]

Zeitpunkt Mitglieder
Dezember 1970 45.504
April 1973 58.001
Mai 1981 87.276
Dezember 1984 96.146
Juni 1991 91.876
August 2001 81.264
2006 77.800
2016 64.864
2021 55.800[5]

Im August 2001 waren 79 % der Mitglieder männlichen und 21 % weiblichen Geschlechts.[6] Der Anteil katholischer Mitglieder lag zu der Zeit bei 60 %, derjenige evangelischer Mitglieder bei 27 %.[6] Das Durchschnittsalter der Mitglieder betrug im August 2001 56 Jahre.[6]

Geschichte

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Vorgängerorganisationen bis zur Gründung des Südwest-Staates

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Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden auch im Südwesten eine Reihe von politischen Gruppen, die mit der Gründung einer überkonfessionellen Partei aus christlichen, bürgerlichen und liberalen Wurzeln den Fehler der Zersplitterung der Parteienlandschaft der Weimarer Republik überwinden wollten. Die Mitglieder dieser Gruppen standen parteipolitisch überwiegend in der Tradition des Zentrums, zum Teil aber auch in der des Christlich-Sozialen Volksdienstes, der Deutschen Volkspartei und der DNVP, welche in Württemberg durch die ehemalige Bürgerpartei und den Bauern- und Weingärtnerbund repräsentiert wurde.

Das heutige Baden-Württemberg war 1945 auf die amerikanische und die französische Besatzungszone verteilt worden. Deshalb entwickelten sich auch die Parteiorganisationen zunächst getrennt. Auf dem Gebiet der amerikanischen Besatzungszone wurde 1945 in Karlsruhe die Christlich-demokratische Partei (CDP) für Nordbaden und in Stuttgart die Christlich-Soziale Volkspartei für Nordwürttemberg gegründet. In der französischen Zone bildete sich am 20. Dezember 1945 in Freiburg die Badische Christlich-Soziale Volkspartei (BCSV) als Landesverband für Südbaden. Im Gebiet Württemberg-Hohenzollerns entstand die CDU gehemmt durch die französische Besatzungspolitik etwas verzögert. Im Jahr 1947 wurden die Bezeichnungen vereinheitlicht.

Die Gründung des Landes Baden-Württemberg führte zu einer Zerreißprobe auch innerhalb der Partei. Während die CDU in Württemberg relativ geschlossen für den Südweststaat war und Staatspräsident Gebhard Müller ein starker Befürworter der Fusion, kamen gerade in Baden die schärfsten Kritiker der Fusion wie Staatspräsident Leo Wohleb aus den Reihen der Union. Parteiintern einigte man sich 1949 auf die „Freudenstädter Beschlüsse“, nach denen diese Frage in einer Volksabstimmung zu klären war.

Ein gemeinsamer Landesverband entstand nach der Gründung des Landes Baden-Württemberg im Jahr 1952 noch nicht. Die Fusion zu einem einheitlichen Landesverbandes sollte erst im Jahr 1971 erfolgen. Um jedoch insbesondere in Zeiten des Wahlkampfs nach außen als mit einer Stimme sprechende Landespartei wahrgenommen zu werden, gab es bis zur Bildung des einheitlichen Landesverbands 1971 eine in regelmäßigen Abständen tagende Konferenz der vier Landesvorsitzenden, die sogenannte „Vierer-Konferenz“. Dieser Konferenz gehörten auch der Ministerpräsident und die CDU-Landesminister, die CDU-Landesgeschäftsführer und einige weitere Persönlichkeiten an.

Amtszeit Gebhard Müller

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Kurt Georg Kiesinger

Bei der Wahl zur Verfassunggebenden Landesversammlung wurde die CDU mit 36 % stärkste Partei. Dennoch wurde überraschend zunächst eine Regierung ohne die CDU unter Reinhold Maier (FDP/DVP) als Koalition aus SPD, FDP/DVP und BHE gebildet. Maier erklärte die Bundestagswahl 1953 zu einem Plebiszit über seine Politik und musste konsequenterweise zurücktreten, nachdem die Union im Südwesten bei dieser Wahl die absolute Mehrheit der Stimmen in allen Landesteilen, also auch in Baden erreicht hatte. Nun wurde Gebhard Müller am 30. September 1953 Ministerpräsident einer Allparteienkoalition. Aus Sicht der CDU war dies der Beginn einer einzigartigen Erfolgsgeschichte. Seit diesem Tag wurden die Ministerpräsidenten in Baden-Württemberg für die folgenden 57 Jahre durch die CDU gestellt.

Auch bei der Landtagswahl 1956 wurde die CDU als stärkste Partei bestätigt und steigerte den Stimmenanteil auf 42,6 %. Gebhard Müller blieb Ministerpräsident, bis er 1958 als Präsident an das Bundesverfassungsgericht wechselte.

Amtszeit Kurt Georg Kiesinger

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Für die Öffentlichkeit überraschend wurde der außenpolitische Sprecher der CDU-Bundestagsfraktion Kurt Georg Kiesinger Nachfolger Gebhard Müllers als Ministerpräsident von Baden-Württemberg. Kiesinger setzte die Allparteienkoalition nach der Landtagswahl 1960 nicht mehr fort. An ihre Stelle trat eine kleine Koalition aus CDU, FDP/DVP und BHE. Bei der Vergabe der Ministerposten wurde streng darauf geachtet, dass die vier CDU-Landesverbände ihrem jeweiligen Gewicht entsprechend berücksichtigt wurden. Das besondere Engagement der Regierung Kiesinger lag bei der Kultur- und Schulpolitik. Als Kiesinger am 1. Dezember 1966 als Bundeskanzler nach Bonn wechselte, wurde Hans Filbinger sein Nachfolger.

Amtszeit Hans Filbinger

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Zu Beginn der Amtszeit von Hans Filbinger zerbrach die Koalition mit der FDP/DVP, die eine sozialliberale Koalition anstrebte. Nun bildete Filbinger 1966 mit der SPD eine Große Koalition nach Bonner Muster (Kabinett Filbinger I). Filbinger trat vehement für die Vollendung der Integration von Baden und Württemberg ein. In der Konferenz der vier Landesvorsitzenden wurde er die zunehmend unangefochtene Führungsfigur. Nachdem bei der am 7. Juni 1970 durchgeführten Volksabstimmung die Bevölkerung in Baden mit 81,9 % eine große Zustimmung zum Verbleib bei Baden-Württemberg bekundet hatte, sollte endlich der als Anachronismus empfundene Zustand der vier CDU-Landesverbände in Baden-Württemberg beendet werden.

Zusammenschluss der vier Landesverbände

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Hans Filbinger (links) zusammen mit Werner Dollinger auf dem CDU-Parteitag im Oktober 1978

Am 15. Januar 1971 fand in Baden-Baden ein Landesparteitag statt, auf dem sich die vier CDU-Landesverbände in Baden-Württemberg zu einem einheitlichen Landesverband zusammenschlossen. Als erster Landesvorsitzender wurde Hans Filbinger gewählt.

An Stelle der ehemaligen Landesverbände traten die vier Bezirksverbände Nordbaden, Südbaden, Nordwürttemberg und Württemberg-Hohenzollern. Die Einzugsgebiete der CDU-Bezirksverbände entsprechen, obwohl die alten Namen beibehalten wurden, den seit 1973 veränderten Grenzen der Regierungsbezirke Karlsruhe, Freiburg, Stuttgart und Tübingen. So umfasst zum Beispiel der CDU-Bezirksverband Nordbaden ehemals württembergische Gebiete in den Kreisverbänden Calw und Freudenstadt und umgekehrt der CDU-Bezirksverband Nordwürttemberg ehemals badische Gebiete in den nordwestlichen Gemeinden des Main-Tauber-Kreises sowie Teile der nördlichen Gemeinden Krautheim und Schöntal des Hohenlohekreises.

Wahlergebnisse und Koalitionen

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Wahlergebnisse der CDU Baden-Württemberg[7]
in Prozent
50%
40%
30%
20%
10%
0%
Ergebnisse der Landtagswahlen[8]
Jahr Stimmen Sitze Spitzenkandidat
1952 36,0 % 40 -
1956 42,6 % 56 Gebhard Müller
1960 39,5 % 52 Kurt Georg Kiesinger
1964 46,2 % 59 Kurt Georg Kiesinger
1968 44,2 % 60 Hans Filbinger
1972 52,9 % 65 Hans Filbinger
1976 56,7 % 71 Hans Filbinger
1980 53,4 % 68 Lothar Späth
1984 51,9 % 68 Lothar Späth
1988 49,0 % 66 Lothar Späth
1992 39,6 % 64 Erwin Teufel
1996 41,3 % 69 Erwin Teufel
2001 44,8 % 63 Erwin Teufel
2006 44,2 % 69 Günther Oettinger
2011[9][10] 39,0 % 60 Stefan Mappus
2016 27,0 % 42 Guido Wolf
2021 24,1 % 42 Susanne Eisenmann

Bei den fünf Landtagswahlen von 1972 bis 1988 erreichte die CDU absolute Mehrheiten und konnte Baden-Württemberg alleine regieren. In den anderen Wahlperioden war sie auf Koalitionspartner angewiesen. In den Anfangsjahren des Bundeslandes bis zum Jahre 1960 arbeitete die CDU in einer Allparteienkoalition[Anm 1] aus der die SPD mit der Landtagswahl 1960 ausschied. Ab 1964 regierte die CDU alleine mit der FDP/DVP. Die Wahlen 1968 ergaben eine gewichtige Verschiebung. Auch bedingt durch die Große Koalition im Bund brach die SPD auf 29 % ein und die NPD erreichte fast 10 % der Sitze. Entsprechend dem Vorbild im Bund wurde eine Große Koalition gebildet, die ab 1972 durch die CDU-Alleinregierung abgelöst wurde. Auch nach der Landtagswahl 1992 war eine Partei rechts der Union (diesmal Die Republikaner) mit 10,9 % im Landtag vertreten. Die CDU hatte Verluste in vergleichbarer Höhe zu beklagen. Es kam aufgrund dieser Mehrheitsverhältnisse zu einer Großen Koalition. Diese hielt vier Jahre und wurde seit 1996 durch Koalitionen mit der FDP abgelöst, die bis 2011 die Regierung in Baden-Württemberg bildeten. Bei der Landtagswahl am 27. März 2011 erreichte die CDU 39 Prozent der Stimmen, blieb damit zwar die mit Abstand stärkste Fraktion im Landtag, verlor aber die Regierungsmehrheit mit der FDP. Zum ersten Mal in der Geschichte des Bundeslandes erreichten Bündnis 90/Die Grünen und die SPD eine Mehrheit der Mandate.

Inhaltliches Profil bis zur Wahlniederlage 2011

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Unter dem Titel „Für eine neue Balance zwischen Gegenwart und Zukunft“ beschrieb die CDU Baden-Württembergs in ihrem Grundsatzprogramm 2006[11] und unter der Überschrift „In der Tat besser“ in ihrem Regierungsprogramm 2006 bis 2011[12] die landespolitischen Inhalte ihrer Politik in den Jahren von 2006 bis 2011.

Familienpolitik

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Die CDU Baden-Württembergs sah in der Ehe zwischen Mann und Frau das Leitbild der Gesellschaft sowie die beste und verlässlichste Grundlage für das Gelingen von Familie. Familie bestehend aus Vater, Mutter und Kindern wurde als das Fundament der Gesellschaft gesehen. Die CDU Baden-Württembergs war dagegen, schwule und lesbische Paare in eingetragenen Lebenspartnerschaften rechtlich Eheleuten gleichzustellen. Ebenso war die CDU Baden-Württembergs gegen ein Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare.

Wirtschafts- und Sozialpolitik

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Zur Förderung von Wachstum und Beschäftigung wollte die CDU „das Gleichgewicht zwischen Freiheit und sozialer Verantwortung neu bestimmen“. Gefordert wurde mehr Unternehmergeist und weniger staatliche Reglementierung. Aufgabe der Landespolitik sei es gewesen, „Baden-Württemberg als Standort für Unternehmen so attraktiv wie möglich zu machen“ und Belastungen für Betriebe zu senken. Die CDU forderte ein Standortmarketing für Baden-Württemberg und eine aktive Messepolitik. Eine Förderung von Mittelstand und Handwerk sowie ein Bekenntnis zum dreigliedrigen Bankensystem gehörte zu den Forderungen der Union. Konkret wurde eine Reform des Gemeindewirtschaftsrechts angestoßen, die Kommunen eine wirtschaftliche Betätigung außerhalb der öffentlichen Daseinsvorsorge erschwert.

In der Sozialpolitik konnte die CDU im Südwesten auf die bundesweit niedrigsten Arbeitslosenzahlen verweisen und forderte den Einsatz von Kombilöhnen, um Langzeitarbeitslosen wieder in den Arbeitsmarkt einzugliedern. Zur Förderung von gering qualifizierten Jugendlichen wurde das Programm „AKKU – Wir laden Projekte“ mit Ausgaben von 40,6 Millionen Euro ins Leben gerufen. Ziel der CDU war es, „sowohl die Erwerbsquote als auch die Selbständigenquote von Frauen“ zu erhöhen. Hierzu wurde das Projekt „Kinderland Baden-Württemberg“ gegründet.

Energiepolitik

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Die CDU wollte mit ihrem „Klimakonzept 2010“ bis zum Jahr 2010 den Anteil erneuerbarer Energien verdoppeln. Ein Schwerpunkt sollte die Nutzung von Biomasse darstellen, die bis 2010 ca. 2,5 Prozent des Primärenergieverbrauchs decken sollten. Windkraftanlagen wurden kritisch beurteilt, teils wegen vermeintlich zu geringer Windgeschwindigkeiten in Baden-Württemberg, teils aus optischen Erwägungen ('Verspargelung' von Aufstellungsgebieten). Bis zur Nuklearkatastrophe von Fukushima kurz vor der verlorenen Landtagswahl 2011 eine Laufzeitverlängerung der (damals 17) in Deutschland betriebenen Kernreaktoren angestrebt. Zur kernenergiefreundlichen Haltung der CDU BW trug auch bei, dass das Land Baden-Württemberg bis Januar 2000 Eigentümer von 25,1 % der EnBW-Aktien war.

Bildungspolitik

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In der Bildungspolitik setzte die CDU auf eine enge Verknüpfung von Bildung, Betreuung und Familienförderung. Die CDU stand hinter dem dreigliedrigen Schulsystem und lehnte die Einführung von Gesamtschulen ab. Durch die zusätzliche Einstellung von 5500 Lehrern und der Einrichtung einer „Lehrerreserve“ sollte Unterrichtsausfall minimiert werden.

Hochschulen sollten „Mehr Leistung durch mehr Selbstverantwortung“ erzielen. Zu der geforderten „unternehmerischen Ausrichtung“ der Hochschulen sollte auch das Recht gehören, die Studenten selbst auswählen zu können. Neben den von der CDU geforderten zusätzlichen Landesmitteln für ein befristetes Ausbauprogramm für Hochschulen sollten auch die sozial abgefederten geforderten Studiengebühren von 500 € pro Student und Semester die Ausstattung der Hochschulen verbessern.

Einer intensiven Förderung lernschwacher Schüler schrieb die Union zu, dass in Baden-Württemberg mit 6,7 % der Schüler nur halb so viele wie im Bundesdurchschnitt die Schule ohne Abschluss verlassen. Die CDU sprach sich auch für Begabtenförderung aus.

Einzelne Politikfelder

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Während der Zeit in der Regierung bis 2011 stand auf dem Programm der CDU

Vorsitzende

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Lothar Späth, 1983
 
Erwin Teufel, 2004
 
Günther Oettinger, 2009
 
Stefan Mappus
 
Thomas Strobl, 2015

Nord-Württemberg

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Jahren Vorsitzender
1946–1948 Josef Andre
1948–1958 Wilhelm Simpfendörfer
1958–1971 Klaus Scheufelen

Bis 1971 Landesverband, seitdem Bezirksverband Nord-Württemberg.[13]

Nord-Baden

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Jahren Vorsitzender
1945–1951 Fridolin Heurich
1951–1968 Franz Gurk
1968–1970 Otto Dullenkopf
1970–1971 Gerhard Zeitel

Bis 1971 Landesverband, seitdem Bezirksverband Nord-Baden.[14]

Süd-Baden

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Jahren Vorsitzender
1946–1947 Leo Wohleb
1948–1966 Anton Dichtel
1966–1971 Hans Filbinger

Bis 1971 Landesverband, seitdem Bezirksverband Süd-Baden.[14]

Württemberg-Hohenzollern

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Jahren Vorsitzender
1946–1948 Franz Weiß
1948–1955 Gebhard Müller
1956–1971 Eduard Adorno

Bis 1971 Landesverband, seitdem Bezirksverband Württemberg-Hohenzollern.[13]

Landesverband Baden-Württemberg

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Jahren Vorsitzender
1971–1979 Hans Filbinger
1979–1991 Lothar Späth
1991–2005 Erwin Teufel
2005–2009 Günther Oettinger
2009–2011 Stefan Mappus
2011–2023 Thomas Strobl[15]
2023– Manuel Hagel

Ehrenvorsitzende

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Jahren Vorsitzender
1979–2007 Hans Filbinger
1991–2016 Lothar Späth

Fraktionsvorsitzende

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Jahren Vorsitzender
1952–1953 Franz Gurk
1953–1953 Gebhard Müller
1953–1960 Franz Hermann
1960–1968 Camill Wurz
1968–1972 Erich Ganzenmüller
1972–1978 Lothar Späth
1978–1991 Erwin Teufel
1991–2005 Günther Oettinger
2005–2010 Stefan Mappus
2010–2015 Peter Hauk
2015–2016 Guido Wolf
2016–2021 Wolfgang Reinhart
2021– Manuel Hagel

Literatur

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Anmerkungen

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  1. Bis 1956 war noch die KPD im Landtag als Oppositionspartei vertreten. Eine wirkliche Allparteienregierung ohne Oppositionspartei im Landtag von Baden-Württemberg gab es von 1956 bis 1960. Dies war ein in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland einmaliger Fall.

Einzelnachweise

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  1. Roland Muschel, Jens Schmitz: Parteien in Baden-Württemberg verlieren Mitglieder – das hat vor allem drei Gründe. In: Badische Zeitung. 28. Dezember 2022, abgerufen am 3. April 2023.
  2. Michael Eilfort (Hrsg.): Parteien in Baden-Württemberg. Schriften zur politischen Landeskunde Band 31. Verlag W. Kohlhammer in Verbindung mit der Landeszentrale für Politische Bildung Baden-Württemberg, Stuttgart 2004, Seite 64 (Mitgliederdichte CDU Baden-Württemberg) und 91 (Mitgliederdichte SPD Baden-Württemberg)
  3. Hans-Georg Wehling: Baden-Württemberg. In: Hans-Georg Wehling (Hrsg.): Die deutschen Länder. Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2004, ISBN 3-531-43229-X, S. 22 f.
  4. Michael Eilfort (Hrsg.): Parteien in Baden-Württemberg. Schriften zur politischen Landeskunde Band 31. Verlag W. Kohlhammer in Verbindung mit der Landeszentrale für Politische Bildung Baden-Württemberg, Stuttgart 2004, Seite 54
  5. Aderlass beschleunigt sich: CDU büßt 3200 Mitglieder ein. Badische Neueste Nachrichten, 24. Februar 2022, abgerufen am 3. April 2023.
  6. a b c Michael Eilfort (Hrsg.): Parteien in Baden-Württemberg. Schriften zur politischen Landeskunde Band 31. Verlag W. Kohlhammer in Verbindung mit der Landeszentrale für Politische Bildung Baden-Württemberg, Stuttgart 2004, Seite 55
  7. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Ergebnisse der Landtagswahlen in Baden-Württemberg 1952–2006 (Memento vom 26. Juni 2010 im Internet Archive)
  8. Ergebnisse der Landtagswahlen in Baden-Württemberg
  9. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Endgültiges Ergebnis der Landtagswahl am 27.03.2011 mit Vergleichsangaben von 2006 (Memento vom 19. Juli 2011 im Internet Archive)
  10. Wahlergebnisse in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz auf FocusOnline, abgerufen am 27. März 2011
  11. cdu-bw.de: Grundsatzprogramm 2006 (Memento vom 7. Februar 2012 im Internet Archive; PDF; 477 kB)
  12. cdu-bw.de: Regierungsprogramm 2006 bis 2011 (Memento vom 7. Februar 2012 im Internet Archive; PDF; 1,76 MB)
  13. a b PDF, S. 15
  14. a b PDF, S. 14
  15. siehe auch PDF, S. 13 (Namen und Daten aus sechs Jahrzehnten Parteiarbeit)