Cellulose und Cellulosederivate (R= Methyl, Ethyl, Acetyl, Propionyl, Hydroxymethyl, Carboxymethyl etc.) mit von oben nach unten ansteigendem molaren Substitutionsgrad (schematische Präsentation) |
Cellulosederivate sind chemische Derivate von Cellulose. Mögliche Modifikationen sind Methylierung (→Methylcellulose), Ethylierung, Hydroxypropylierung, Sulfonierung, Nitrierung (→Cellulosenitrat), Acetylierung (→Celluloseacetat), Oxidation, Xanthogenierung, Quervernetzung, Copolymerisation durch Pfropfen.[1] Es gibt zahlreiche weitere Modifikationen. Grundlage zur Herstellung von Derivaten sind zumeist hochreine Cellulosen. Angestrebt wird bei der Herstellung oftmals ein eng begrenzter Polymerisierungsgrad des Celluloserückgrats sowie ein spezielles Substitutionsmuster der Hydroxygruppen der Cellulose. Angestrebt wird in der Regel ein Substitutionsmuster, welches unabhängig von der Kettenlänge und auch entlang der einzelnen Polymerketten einheitlich ist.
Mit zunehmendem Polymerisierungsgrad nimmt die Viskosität der Lösung von Cellulosederivaten zu. Darauf beruhen Verfahren der Polymeranalytik, wie die Viskosimetrie.
Cellulosederivate werden angewendet bei der Herstellung von Bauchemikalien, Sprengstoffen, Lebensmitteln, Farben, Lacken, in der Papierindustrie, der Membrantechnik und als Chromatographiematerialien.
Literatur
Bearbeiten- Jeremy M. Berg, John L. Tymoczko, Lubert Stryer: Biochemie. 6. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2007. ISBN 978-3-8274-1800-5.
- Donald Voet, Judith G. Voet: Biochemistry. 3. Auflage, John Wiley & Sons, New York 2004. ISBN 0-471-19350-X.
- Bruce Alberts, Alexander Johnson, Peter Walter, Julian Lewis, Martin Raff, Keith Roberts: Molecular Biology of the Cell, 5. Auflage, Taylor & Francis 2007, ISBN 978-0-8153-4106-2.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Karlheinz Biederbick: Kunststoffe, Vogel-Verlag, 4. Auflage, 1977, S. 166–171, ISBN 3-8023-0010-6.