Die Chevau-léger de la garde du roi (deutsch: Leichte Reiter der königlichen Garde) waren während des Ancien Régime ein Kavallerieverband in den Garden des Königs von Frankreich (Maison militaire du roi).

Standarte der Chevau-léger de la garde
Uniform von 1786
Letzte Uniform (1787)

Geschichte

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Die Kompanie der Chevau-légers, so genannt um sie von der schweren Kavallerie (cavalerie lourde), den Gendarmen der Garde, zu unterscheiden, wurde von König Henri III. de Navarre, der ab 1589 als Heinrich IV. König von Frankreich war, in den letzten Jahren des Hugenottenkrieges errichtet.

Im Jahre 1593 wurde die Kompanie in die königliche Garde aufgenommen und bekam die Aufgaben der bis dahin mit der Bewachung des Königs betrauten zwei Kompanien Gentilhommes à bec de corbin (Edelleute mit dem Rabenschnabel – Standeszeichen war eine Stangenwaffe, die an der Spitze mit einer Art eisernem Rabenschnabel versehen war) übertragen. Diese Garde à cheval (Berittene Garde) war bis dahin vom Grafen Jean Baptiste Gibert de Lhène (oder d'Haleine) de la Jaminière, Herr von la Guyardière, als Capitaine (Hauptmann) geführt worden. Der Posten des „Capitaine“[1] selbst blieb von nun an dem König vorbehalten. Der faktische Kommandant wurde als Capitaine-lieutenant bezeichnet.

Die Chevau-légers besetzten den dritten Rang in der Gardekavallerie, hinter den Garde du corps du roi und den Gendarmes de la garde.

Personal

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Nachdem es eine Zeitlang auch bürgerlichen Bewerbern gestattet war, für viel Geld eine Stelle bei den Chevau-légers zu kaufen (was ihnen nach fünf Dienstjahren ohne Beanstandung die Erhebung in den erblichen Adelsstand einbrachte) wurde diese Praxis auf Betreiben des höheren Adels wieder fallengelassen. Die Aufnahme war nunmehr nur noch der Aristokratie vorbehalten. Der gewöhnliche Gardist war einem Sous-lieutenant in der Linien-Kavallerie gleichgestellt.

Der Personalbestand schwankte von 120 bei der Gründung bis zu 248 Mann (einschließlich der Offiziere und Kompaniestab) unter Ludwig XIV. Diese Zahl wurde auch danach nicht überschritten.

Im Jahre 1740 bestand die Kompanie aus:

  • 1 Capitaine-Lieutenant (als Kommandanten-Stellvertreter)
  • 2 Sous-lieutenants (Leutnants)
  • 4 Sous-lieutenants de cornet (Kornett-Leutnants und Träger der entrollten Standarten)
  • 10 Caporals (Unteroffizieren)
  • 2 Docteurs de champ (Feldschere)
  • 8 Brigadiers[2]
  • 8 Sous-brigadiers (Unterbrigadiers)
  • 4 Portes d’etendards (Unteroffiziere als Träger der eingerollten Standarten)
  • 4 Aides des docteurs (Unterfeldschere)
  • 4 Trompettists (Trompeter)
  • 1 Timbalist (Pauker)

Gefechte

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Die Kompanie wurde 1744 in der Schlacht bei Dettingen eingesetzt und dabei fast völlig vernichtet. Bei der Wiedererrichtung setzte sich der Capitaine-lieutenant, (also der reelle Kommandeur der Truppe, da der Capitaine der König selbst war) der Herzog von Chaulnes und Maréchal de France, dafür ein nur noch Leute aufzunehmen, deren Adel mindestens zweihundert Jahre alt sei.

Verbleib

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Die Untauglichkeit bei kriegerischen Aktionen und die hohen Kosten, die die Einheit verursachte, führten dazu, dass während der Regierungszeit von Ludwig XVI. von höherer Stelle die Abschaffung der Kompanie gefordert wurde. Lediglich dem Ansehen und dem Einfluss ihres Capitaine-lieutenants, des Herzogs von Aquillion war es zu verdanken, dass diese Forderung abgewiesen werden konnte. Per Dekret wurde die Kompanie dann doch zunächst am 18. Januar 1776 auf 23 Offiziere und Unteroffiziere und 40 Reiter reduziert. Am 30. September 1787 wurden die Chevau-légers de la garde dann aufgelöst.

Die Uniform war rot mit weißer Weste, weißen Hosen und schwarzer Abzeichenfarbe. Ab 1786 erscheint die Abzeichenfarbe in weiß.

Fußnoten

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  1. also des Hauptmanns
  2. Mannschaftsdienstgrad im Unteroffiziersdienst

Literatur

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  • Bernard Barbiche: Les Institutions de la monarchie française à l'époque moderne. XVIe – XVIIIe siècle. Presses Universitaires de France, Paris 1999, ISBN 2-13-048195-7.
  • Gilbert Bodinier: Les Gardes du corps de Louis XVI. Étude institutionnelle, sociale et politique, dictionnaire biographique. Editions Mémoire & Documents u. a., Versailles u. a. 2005, ISBN 2-914611-35-8.
  • Jean Chagniot: Maison militaire du roi. In: Lucien Bély (Hrsg.): Dictionnaire de l'Ancien régime. Presses Universitaires de France, Paris 1996, ISBN 2-13-047731-3.
  • Hervé Drévillon: L'Impôt du sang. Le métier des armes sous Louis XIV. Tallandier, Paris 2005, ISBN 2-8473-4247-8.
  • Léon de Forges de Parny: Les Gardes du corps du roi. Devaye, Cannes 1972.
  • François Grouvel: Histoire des Gardes du Corps du Roi pendant la Période Révolutionnaire. F.G.C., Coudoux 1998.
  • Liliane Funcken, Fred Funcken: Le costume et les armes des soldats de tous les temps. Band 1: Des pharaos à Louis XV. Casterman, Tournai 1966.
  • Liliane Funcken, Fred Funcken: L'uniforme et les armes des soldats de la Guerre en dentelles. Band 1: France, maison du roi et infanterie sous Louis XV et Louis XVI, Grande-Bretagne et Prusse, infanterie, 1700 à 1800. Casterman, Paris 1975, ISBN 2-203-14315-0.
  • David C. O'Brien: Traditional virtues, Feudal ties and Royal Guards: The Culture of service in the Eighteen-century „Maison Militaire du Roi“. In: French History. Vol. 17, Nr. 1, ISSN 0269-1191, S. 19–47, doi:10.1093/fh/17.1.19.
  • Rigo [d. i.: Albert Rigondaud]: Le Plumet. L'uniformes et les drapeaux de l'armée de l'Ancien régime et du 1er Empire. Paris 1971.