Christian Gräff

deutscher Politiker (CDU), MdA

Christian Gräff (* 13. August 1978 in Ost-Berlin) ist ein deutscher Politiker (CDU) und Unternehmer. Er war von 2006 bis 2016 Bezirksstadtrat im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Seit 2016 ist er Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, dem er bereits von 1999 bis 2001 und kurzzeitig in den Jahren 2006 und 2011 angehörte. Zudem ist er Landesvorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsunion der CDU/CSU in Berlin.

Christian Gräff, 2017

Christian Gräff besuchte von 1985 bis 1991 die POS Kurt Tucholsky in Berlin-Pankow, von 1991 bis 1993 die Janusz-Korczak-Schule und von 1993 bis 1995 das Gottfried-Keller-Gymnasium, das er mit der Mittleren Reife beendete. Im Anschluss absolvierte er von 1995 bis 1998 eine Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel. Es folgte eine Anstellung zum Prokuristen und später Geschäftsführer eines Einzelhandelsunternehmens in den Jahren 1998 bis 2004. Während dieser Zeit leistete er 2002 seinen Zivildienst im Unfallkrankenhaus Berlin-Marzahn ab. Von 2004 bis 2006 war er als selbstständiger Kaufmann tätig, nach seiner Wahl im Jahr 2016 in das Abgeordnetenhaus von Berlin ist er seit dem Jahr 2017[1] wieder unternehmerisch tätig.

Seit 2020 hat Gräff das Projekt „Haus der Zukunft am ukb“ sowie dessen Betreiberverein aufgebaut und leitet den Verein für ein selbstbestimmtes Leben als Geschäftsführer.[2]

 
Christian Gräff im Abgeordnetenhaus von Berlin (2024)

Christian Gräff trat 1995 der CDU bei und war von 2000 bis 2003 und dann wieder ab 2005 stellvertretender Vorsitzender des Kreisverbandes Marzahn-Hellersdorf. Zudem gehörte er von 2002 bis 2009 dem Berliner Landesvorstand der CDU an. Seit 2007 ist er Ortsvorsitzender der CDU Berlin-Biesdorf.

Christian Gräff saß erstmals von 1999 bis 2001 und für kurze Zeit 2006 als Mitglied im Abgeordnetenhaus von Berlin. Im Parlament war er Mitglied im Hauptausschuss sowie im Ausschuss für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz. Christian Gräff schied am 30. November 2006 aus dem Parlament aus, für ihn rückte Carsten Wilke nach. Christian Gräff wurde danach Bezirksstadtrat für Wirtschaft und Tiefbau, Bürgerdienste und öffentliche Ordnung im Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf. 2011 wurde er über die Bezirksliste Marzahn-Hellersdorf erneut in das Abgeordnetenhaus von Berlin gewählt. Mit der erneuten Wahl zum Stadtrat schied er am 1. November 2011 aus dem Abgeordnetenhaus aus[3] und war bis 2016 als Bezirksstadtrat für die Bereiche Wirtschaft und Stadtentwicklung im Bezirk Marzahn-Hellersdorf verantwortlich. Bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus von Berlin im Jahr 2016 gewann Gräff im Wahlkreis Marzahn-Hellersdorf 4 mit 26,0 Prozent der Erststimmen das Direktmandat für die CDU und hat damit eines von nur zwei Direktmandaten für die CDU im östlichen Teil Berlins errungen. Er wurde Sprecher für Wirtschaftspolitik und gleichzeitig für die Themen Bauen und Wohnen der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin. Im Jahr 2018 wurde der zudem Obmann der CDU-Fraktion im 2. Untersuchungsausschuss des Berliner Parlaments zum Flughafen BER. Außerdem ist er Landesvorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsunion der CDU/CSU in Berlin.[4] Er ist Mitglied der Europa-Union Berlin (EUB) und Gründungsmitglied der überfraktionellen EUB-Parlamentariergruppe im Abgeordnetenhaus.[5]

Gräff lehnte den Berliner Mietendeckel ab.[6]

Gräff setzt sich in seiner Tätigkeit aktiv für den Bau der Tangentialen Verbindung Ost (TVO),[7][8] erneuerbare Energien und mittelständische Unternehmen in Berlin ein. Er hat wesentlich am „Masterplan Wohnen“ der CDU Berlin[9] und der wirtschaftspolitischen Ausrichtung der CDU Berlin (Berlin-Vision 2030)[10] mitgewirkt.

Gräff kandidierte im Jahr 2021 erneut für das Abgeordnetenhaus von Berlin und konnte den Wahlkreis Marzahn-Hellersdorf 4 mit 35,5 % der Erststimmen gewinnen. Damit erzielte er das beste Ergebnis für die CDU im Ostteil Berlins und das viertstärkste Ergebnisse der CDU in ganz Berlin.[11]

Vom 21. Januar 2022 bis zur Wiederholungswahl 2023 war Christian Gräff Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung im Abgeordnetenhaus von Berlin gewählt.[12] Bei der Wiederholungswahl 2023 konnte er seinen Sitz im Abgeordnetenhaus mit einem Stimmenanteil von 42,9 % verteidigen.[13][14] Seitdem ist er Sprecher für Bauen und Stadtentwicklung sowie Wirtschaft und Energie der CDU Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus.[15]

Ämter (Auswahl)

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Commons: Christian Gräff – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Biografie auf der Website des Berliner Abgeordnetenhauses für die 19. Wahlperiode
  • Persönliche Homepage
  • Vita von Christian Gräff als Bezirksstadtrat für Wirtschaft, Tiefbau, Bürgerdienste und öffentliche Ordnung. In: berlin.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Januar 2012;.

Einzelnachweise

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  1. Abgeordnetenhaus von Berlin – Gräff, Christian. In: parlament-berlin.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. September 2020; abgerufen am 30. Juli 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.parlament-berlin.de
  2. Kevin P. Hoffmann: Unten Schockraum, oben Medizin-Showroom: Müller und Spahn eröffnen „Haus der Zukunft“ am Unfallkrankenhaus Berlin. In: Tagesspiegel. 1. Juni 2021, abgerufen am 30. November 2021.
  3. Christian Gräff, CDU. In: parlament-berlin.de. Abgeordnetenhaus von Berlin, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. September 2015; abgerufen am 28. August 2018 (Meldung zum Ausscheiden von Christian Gräff).
  4. a b Mittelstands- und Wirtschaftsunion Berlin – Landesvorstand Christian Gräff | Landesvorsitzender. In: mit-berlin.de. Abgerufen am 4. Juli 2020.
  5. Europa-Union Berlin: Ein starkes Zeichen für Europa aus der Mitte des Abgeordnetenhauses Berlin. (PDF; 240 kB) Pressemitteilung. In: europa-union-berlin.de. 6. November 2020, abgerufen am 7. November 2020.
  6. Christian Gräff: Plenarprotokoll, 50. Sitzung. (PDF; 1,9 MB) In: parlament-berlin.de. 28. November 2019, S. 5903, abgerufen am 4. Dezember 2019.
  7. Andreas Abel: Senat einigt sich auf Trassenführung für Schnellstraße TVO. In: morgenpost.de. 11. April 2018, abgerufen am 30. Juli 2019.
  8. Bündnis 90/Die Grünen: Große Anfrage: Zum Ergebnis der TVO-Verhandlungen. In: gruenemarzahnhellersdorf.de. 22. November 2012, abgerufen am 30. Juli 2019.
  9. Berliner CDU beschließt «Masterplan Wohnen». In: berlin.de. Abgerufen am 30. Juli 2019.
  10. Isabell Jürgens: Klausurtagung: Das fordert die Berliner CDU. In: morgenpost.de. 4. Mai 2019, abgerufen am 30. Juli 2019.
  11. Berliner Wahlen 2021. In: wahlen-berlin.de. Die Landeswahlleiterin Berlin/Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, 14. Oktober 2021, abgerufen am 29. November 2021.
  12. Abgeordnetenhaus Berlin – Ausschuss für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung. In: parlament-berlin.de. Abgeordnetenhaus von Berlin, abgerufen am 26. Januar 2022.
  13. Gewählte Wiederholungswahl zum 19. Abgeordnetenhaus von Berlin am Sonntag, dem 12. Februar 2023 (Hauptwahl vom 26.09.2021) in Berlin. In: wahlen-berlin.de. 12. Februar 2023, abgerufen am 3. März 2023.
  14. Marzahn-Hellersdorf Wahlkreis 4. In: rbb24. 13. Februar 2023, abgerufen am 26. März 2024.
  15. Übersicht der Sprecherfunktionen. In: CDU Fraktion Berlin. Abgerufen am 26. März 2024.
  16. Präsidium des HBB. In: hbb-ev.de, abgerufen am 4. Juli 2020.
  17. Präsidium und Management des BB Energy Network e. V. In: bbenergynetwork.de, abgerufen am 4. Juli 2020.
  18. Hagen Ludwig: Interessenverband mehr denn je gefragt. Christian Gräff auf Verbandstag in Berlin zum neuen Präsidenten des VDGN gewählt. In: Das Grundstück. Heft 7, 2019, ZDB-ID 2009525-9 (vdgn.de (Memento vom 7. Dezember 2019 im Internet Archive) [abgerufen am 7. Dezember 2019]).
  19. Neuer VDGN-Präsident fordert sozialen Umgang mit Grundstücksnutzern. Jochen Brückmann mit großer Mehrheit an die Spitze des Verbandes gewählt. In: vdgn.de. Verband Deutscher Grundstücksnutzer, 29. Mai 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. September 2020; abgerufen am 4. Juli 2020: „[J. Brückmann] zum Nachfolger von Christian Gräff gewählt.“