Durvillea antarctica, auch Cochayuyo oder Bull Kelp genannt, ist eine große Seetangart der Braunalgen aus dem subantarktischen Küstenbereich. Sie erreicht eine Länge von bis zu 10 Meter.[1] Der Artname D. antarctica ist irreführend, da sie nicht in der antarktischen Region vorkommt. Die Gattung wurde zu Ehren von Jules Dumont d’Urville benannt. Die Alge wird in Chile als Grundnahrungsmittel genutzt und ist hier als Cochayuyo bekannt.[1] Auch in Südaustralien wurde die Algenart von den Ureinwohnern als Nahrung genutzt.[2]
Durvillaea antarctica | ||||||||||||
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Durvillea antarctica | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Durvillaea antarctica | ||||||||||||
(Chamisso) Hariot |
Merkmale
BearbeitenBei der Durvillea antarctica handelt es sich um eine widerstandsfähige Großalge mit einem kräftigen Cauloid (Stiel).[3] Das Rhizoid (Wurzel) ist ebenfalls gut ausgebildet und mit einem enormen Haftungsvermögen versehen. Das Phylloid (das blattähnliche Organ der Alge) ist schmal und band-förmig. Im Phylloid befinden sich Luftkammern, die Honigwaben ähneln.[4] Dadurch und durch das massive Haftorgan bekommt die Alge eine enorme Widerstandskraft gegen starke Wellen und Brandung. Wenn die Alge vom Substrat losgerissen wird, fördern die Luftkammern durch Auftrieb auch den Transport der Alge. Die Art ist dadurch wahrscheinlich auf der Südhalbkugel stärker verbreitet als die anderen Arten ihrer Gattung, deren Phylloiden keine Luftkammern enthalten.[4]
Das Wachstum erfolgt diffus und nicht, wie bei anderen Vertreter der Ordnung Fucales, durch eine Scheitelzelle.[4]
Fortpflanzung
BearbeitenDurvillaea antarctica hat wie alle Arten der Gattung einen diplontischen Lebenszyklus ohne einen Generationswechsel. Es werden durch eine Meiose unbewegliche Eizellen und bewegliche Spermatozoiden gebildet (Oogamie). Die Spermatozoiden sind heterokont begeißelt und werden durch das Pheromon Hormosirene von den Eizellen angelockt. Nach der Befruchtung wird sofort wieder eine diploide Alge gebildet.[5]
Verbreitung
BearbeitenDie Verbreitung reicht nördlich von 29° S in Chile über die subantarktischen Inseln bis Neuseeland.[6]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Sharon R. Chester: A Wildlife Guide to Chile: Continental Chile, Chilean Antarctica, Easter Island, Juan Fernandez Archipelago. Princeton Univ Pr, 2008, ISBN 978-0-691-12976-1.
- ↑ Klaus-Jürgen Götting, Ernst F. Killian und Reinhard Schnetter: Einführung in die Meeresbiologie 2: Das Meer als Lebensraum und seine Nutzung 1988, Vieweg+Teubner Verlag. ISBN 978-3-528-07245-2.
- ↑ Wolfram Braune: Meeresalgen. Ein Farbbildführer zu den verbreiteten benthischen Grün-, Braun- und Rotalgen der Weltmeere. Gantner Verlag, 2008, ISBN 978-3-906166-69-8.
- ↑ a b c Klaus Lüning: Meeresbotanik – Verbreitung, Ökophysiologie und Nutzung mariner Makroalgen. Georg Thieme Verlag, 1995, ISBN 978-3-13-667501-4.
- ↑ Christiaan van den Hoek, David Mann und M. Jahns: Algae. An Introduction to Phycology. Cambridge University Press, 1995, ISBN 978-0-521-31687-3.
- ↑ J.M.B. Smith, T. Bayliss-Smith (1998) Kelp-plucking: coastal erosion facilitated by bull-kelp Durvillaea antarctica at subantarctic Macquarie Island. In: Antarctic Science. 10(1998), S. 431–438.
Literatur
Bearbeiten- Klaus Lüning: Meeresbotanik – Verbreitung, Ökophysiologie und Nutzung mariner Makroalgen. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1985, ISBN 978-3-13-667501-4.
- Wolfram Braune: Meeresalgen. Ein Farbbildführer zu den verbreiteten benthischen Grün-, Braun- und Rotalgen der Weltmeere. Gantner, Ruggell 2008, ISBN 978-3-906166-69-8, S. 196–197.
Weblinks
Bearbeiten- Durvillaea antarctica Seaweed Industry Association
- Algaebase
- Encyclopedia of Life