Beverstedt
Beverstedt (niederdeutsch Beverst) ist eine Einheitsgemeinde im niedersächsischen Landkreis Cuxhaven.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 26′ N, 8° 49′ O | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Cuxhaven | |
Höhe: | 9 m ü. NHN | |
Fläche: | 198,05 km2 | |
Einwohner: | 13.694 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 69 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 27616 | |
Vorwahl: | 04747 | |
Kfz-Kennzeichen: | CUX | |
Gemeindeschlüssel: | 03 3 52 059 | |
LOCODE: | DE YDX | |
Gemeindegliederung: | 11 Ortschaften | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schulstraße 2 27616 Beverstedt | |
Website: | www.beverstedt.de | |
Bürgermeister: | Guido Dieckmann (parteilos) | |
Lage der Gemeinde Beverstedt im Landkreis Cuxhaven | ||
Geografie
BearbeitenLage
BearbeitenDer nördliche und östliche Teil der Gemeinde liegt in der Wesermünder Geest, die im östlichen Teil der Ortschaft Kirchwistedt Höhen knapp über 30 m ü. NHN erreicht. Die südlich und westlich gelegenen Teile der Gemeinde liegen im Übergangsbereich der Geest, die hier nur noch Höhen bis zu 10 m ü. NHN erreicht, zur Marsch. Die Beverstedter Moorgeest wird hier von zahlreichen kleineren Mooren durchzogen. Die Lune durchfließt die Gemeinde in Ost-West-Richtung. Sie unterteilt mit ihren linken Zuflüssen Wellener Bach, Billerbeck, Wandsbeck und Altwistedter Lune sowie ihren rechten Zuflüssen Beverstedter Bach und Dohrener Bach die Geest in getrennte „Geesthalbinseln“.
Gemeindegliederung
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Ortschaft | Einwohner (15. November 2021)[2] |
Fläche in km²[2] |
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Appeln | 1.425 | 14,52 | |
2. Beverstedt | 3823 | 25,16 | |
Bokel | 3.2391 | 20,98 | |
Frelsdorf | 4.639 | 25,36 | |
Heerstedt | 5.406 | 18,97 | |
Hollen | 6.795 | 15,67 | |
Kirchwistedt | 7.445 | 25,17 | |
Lunestedt | 8.2568 | 17,25 | |
Stubben | 9.1519 | 8,64 | |
10. Wellen | 352 | 11,92 | |
11. Wollingst | 334 | 14,46 |
Zum 1. November 2011 wurden die Samtgemeinde Beverstedt und die bis dahin selbständigen Gemeinden aufgelöst und die Einheitsgemeinde Beverstedt aus den Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde neugegründet.[3][4]
Zum Flecken Beverstedt in der vorherigen Samtgemeinde gehörten die Ortsteile Beverstedtermühlen, Deelbrügge, Heyerhöfen, Kramelheide, Osterndorf, Spintenkamp, Taben, Wachholz, Wehldorf, Wellen und Wollingst. Der Gemeinderat beschloss, in den ehemals selbständigen Gemeinden und zusätzlich in den vor einigen Jahren in den Flecken Beverstedt eingemeindeten Ortsteilen Wellen und Wollingst Ortsvorsteher einzusetzen.
Nachbargemeinden
BearbeitenEinheitsgemeinde Loxstedt |
Einheitsgemeinde Schiffdorf |
Stadt Geestland |
Hipstedt (Samtgemeinde Geestequelle–Landkreis Rotenburg) Basdahl (Samtgemeinde Geestequelle–Landkreis Rotenburg) | ||
Einheitsgemeinde Hagen im Bremischen |
AxstedtHolste (Samtgemeinde Hambergen–Landkreis Osterholz) |
Gnarrenburg (Landkreis Rotenburg) |
Geschichte
BearbeitenHerkunft des Namens
BearbeitenIn frühen Erwähnungen zu Westerbeverstedt lag das Dorf „Westrian bever igi seti“, (auf der westlichen Biberinsel).[5] Der namensgebende Biber kommt deshalb im Wappen Beverstedts vor und kleine Biberfiguren stehen an den Zufahrtsstraßen des Ortes.
Urkundliche Erwähnungen
BearbeitenDer Ort wurde 1228 als Beversate erwähnt, seit spätestens 1666 führt er die Bezeichnung Flecken als Marktort. Beverstedt verwaltete einst das Amt Beverstedt mit über 40 angehörigen Gemeinden.
Hexenprozess 1607
BearbeitenAuf dem Gut Altluneberg (Ortsteil von Wehdel, Einheitsgemeinde Schiffdorf) wurden Unterlagen gefunden über einen Hexenprozess, der 1607 in Heyerhöfen (zwischen Beverstedt und Heerstedt) geführt wurde. Die Dorfwirtin Engell von Grollen aus Westerbeverstedt (heute Ortsteil von Lunestedt) wurde der Hexerei angeklagt.[6][7]
Wechselnde Zugehörigkeit
BearbeitenAb dem 11. Jahrhundert gelang es den Erzbischöfen von Bremen, ein Territorium (Erzstift) zu schaffen, zu dem auch Beverstedt gehörte.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg gehörte der Ort zum schwedischen Herzogtum Bremen, dann von 1712 bis 1715 zu Dänemark und seit 1715 zum Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg.
In der Franzosenzeit gehörte Beverstedt zwischen März und Dezember 1810 zum Departement der Elbe- und Weser-Mündung im Königreich Westphalen, danach zum Departement der Wesermündungen des ersten französischen Kaiserreichs.
Nach 1814, dem Sieg der Alliierten über Napoléon I., wurde das Herzogtum Bremen wieder hergestellt als Teil des Königreichs Hannover. 1852 bis 1859 bestand das Amtsgericht Beverstedt. 1866 kam das Königreich als Provinz Hannover zu Preußen. Seit 1946 entstand daraus das Bundesland Niedersachsen.
Nationalsozialistische Zeit
BearbeitenIn der Zeit des Nationalsozialismus wurden Juden in Beverstedt mehr und mehr aus dem gesellschaftlichen Leben ausgegrenzt. Schließlich wurden Mitglieder der Familien Brumsack und Goldberger in Konzentrationslagern umgebracht, auf dem jüdischen Friedhof sind ihre Namen auf einer Stele verzeichnet. Nur Julius Brumsack konnte die NS-Zeit überleben und in Beverstedt nach dem Krieg wieder ein Geschäft eröffnen.[8][9][10]
Martin Bensen, der ehemalige Fleckenbürgermeister des Ortes, hat die Geschichte der Juden erforscht. Er ist auch einem Beispiel für Euthanasie-Tötungen nachgegangen und hat eine Erinnerungsstätte am Eingang des Beverstedter Friedhofs erstellen lassen.
Eingemeindungen
BearbeitenAm 1. April 1929 wurden die Orte Beverstedtermühlen, Deelbrügge, Meyerhof, Taben und Wachholz mit der Gemeinde Beverstedt vereinigt.[11]
Am 1. Februar 1971 wurden die Gemeinden Osterndorf und Wehldorf in die Gemeinde Beverstedt eingegliedert. Zur selben Zeit schlossen sich der Flecken Beverstedt, Appeln, Bokel, Frelsdorf, Heerstedt, Hollen, Kirchwistedt, Lunestedt und Stubben zur Samtgemeinde Beverstedt zusammen.
Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen, die am 1. März 1974 stattfand, kamen die zuvor selbständigen Gemeinden Wellen und Wollingst zur Gemeinde Beverstedt hinzu.[12]
Am 1. November 2011 bildeten Appeln, Beverstedt, Bokel, Frelsdorf, Heerstedt, Hollen, Kirchwistedt (mit den am 1. März 1974 eingegliederten Orten Ahe und Altwistedt),[13] Lunestedt, Stubben, Wellen und Wollingst die Einheitsgemeinde Beverstedt.[4][14]
Einwohnerentwicklung
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¹ inklusive der 1929 eingemeindeten Orte: Beverstedtermühlen (= 40 Einwohner), Deelbrügge (= 7 Einw.), Meyerhof (= 142 Einw.), Taben (= 33 Einw.), Wachholz (= 54 Einw.)
² jeweils zum 31. Dezember
Einwohnerentwicklung der von 1971 bis 2011 bestehenden Samtgemeinde Beverstedt
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Rat der Gemeinde Beverstedt besteht aus 30 Ratsmitgliedern. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 12.001 und 15.000 Einwohnern.[23] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.
Stimm- und sitzberechtigt im Rat der Gemeinde ist außerdem der hauptamtliche Bürgermeister.
Die letzte Kommunalwahl vom 12. September 2021 ergab die folgende Sitzverteilung:[24]
Partei | Anzahl Sitze |
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CDU | 12 |
SPD | 11 |
Grüne | 4 |
FDP | 2 |
AfD | 1 |
Parteilose (Bürgermeistersitz) | 1 |
Gemeindebürgermeister
BearbeitenDer hauptamtliche Bürgermeister der Einheitsgemeinde Beverstedt ist Guido Dieckmann (parteilos). Seine Stellvertreterin ist die Erste Gemeinderätin Claudia Lühmann.[25]
Chronik der Gemeindebürgermeister
Ortsvorsteher
Bearbeiten- Appeln: Herbert Lührs (CDU)
- Beverstedt: zurzeit vakant
- Bokel: Stefan Somnitz (SPD)
- Frelsdorf: Gerhard Hillmann (CDU)
- Heerstedt: Kim Frederic Haaren (parteilos)
- Hollen: Thomas Krumme (SPD)
- Kirchwistedt: Wilfried Windhorst (CDU)
- Lunestedt: Thorsten Steinberg (CDU)
- Stubben: Gerhard Tienken (SPD)
- Wellen: Thiemo Blanck (SPD)
- Wollingst: Bernd Beckmann (CDU)
(Quelle:[28])
Wappen
BearbeitenGemeindewappen
BearbeitenAm 1. November 2011 wurde das untere alte Wappen umgestaltet. Der Wellenstreifen wurde blau, der Schild rot, der Biber schaut freundlicher und wurde von elf Eichenblättern umkreist.[29][30] Weil die durch die blauen Wellenstreifen angedeutete Lune durch den grünen Schildfuß verläuft und das rote Schildhaupt daran grenzt, ist das aktuelle Wappen nicht heraldisch korrekt angefertigt worden (siehe: Tingierung – heraldische Farbregeln). Somit darf keine Farbe auf einer Farbe oder Silber/Gold auf Silber/Gold verwendet werden.
Blasonierung: „In Rot auf grünem Hügel mit blauen Wellenbalken ein silberner hockender Biber, umgeben von elf silbernen kreisförmig angeordneten Eichenblättern.“[30] | |
Wappenbegründung: Das Wappen ist dem Siegel des Erbgerichts Beverstedt nachgebildet, das bis 1851 bestand. Der Biber weist auf den Ortsnamen hin, die elf Eichenblätter auf den Zusammenschluss von elf Ortschaften und der Wellenstreifen auf die Lune. |
Wappen der Ortschaft Beverstedt
BearbeitenDas Wappen vom Kernort Beverstedt stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Gustav Völker, der zahlreiche Wappen im Landkreis Cuxhaven erschaffen hat.[31]
Blasonierung: „In Gold auf grünem Boden mit silbernem Wellenstreifen ein hockender, angreifender schwarzer Biber.“[31] | |
Wappenbegründung: Das Wappen ist dem Siegel des Erbgerichts Beverstedt nachgebildet, das bis 1851 bestand. Der Biber weist auf den Ortsnamen hin und der Wellenstreifen auf die Lune. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenBauwerke
Bearbeiten- Ev. Fabian-und-Sebastian-Kirche an der Hauptkreuzung im Ort
- Wohn- und Wirtschaftsgebäude Hindenburgstraße 24 von um 1890
- In der Logestraße steht ein imposantes Haus: Diedrich Wintjen und Frau Margarete geb. Ordemann erbauten es 1924. In den Balken steht: „Der Herr ist mein Hirte mir wird nichts mangeln“ und die plattdeutsche Lebensweisheit: „En egen Hus en egen Hof un Arbeit alle Dag De Meisten is dat Glück to grot so sökt se sik en Plag.“
- Monsilienburg, abseits zwischen Beverstedt und Wellen Über sie ist bekannt, dass das „Castrum monsowe“ 1212 von den Stedingern und Osterstadern zerstört worden ist. Heute ist nur noch die gut drei Meter hohe und 70 × 70 Meter umfassende Ringwallanlage zu erkennen. Sie ist von Bäumen bewachsen.
- Renovierte Wassermühle Deelbrügge; der Heimatverein veranstaltet dort Tage, an denen Korn gemahlen sowie Brot und Butterkuchen verkauft wird
- Heimathaus Wachholz von 1781 als Hallenhaus und ehemaliges Forsthaus, Sitz des Heimatvereins Beverstedt als kulturellen Mittelpunkt.[32]
- Gegenüber steht das „Gut Wachholz“, das schon auf einer Karte von 1764 verzeichnet ist.[33] In der Eingangshalle wurden 577 Fliesen mit biblischen Motiven aus Holland eingebaut. In der jetzigen Form wurde das Haupthaus 1904 gebaut. „Hoffen und Ringen führt zum Gelingen“ steht über dem Eingang des heutigen Alten- und Pflegeheimes der Familie Müller-Brüchert.[34]
- In der Hindenburgstraße steht am Eingang von Stubben her das „Kracke-Haus“, das schon fast verfallen war, dann aber doch saniert werden konnte. Nun beherbergt dieses Haus mehrere Unternehmen.[35] Die Familie Kracke war in Beverstedt seit 1790 ansässig. Nachdem das Haus in der Hindenburgstraße im September 1895 abgebrannt war, ließ es Ludwig Kracke 1897 an derselben Stelle wieder neu bauen. 1998 kaufte der Wirtschaftsinformatiker Harald Tienken aus Beverstedt-Wachholz die Ruine, rettete sie vor dem Verfall und sanierte das Haus aufwendig nach historischen Vorgaben, so dass es jetzt ein Schmuckstück des Ortes ist.[36]
- Großsteingräber bei Beverstedt – das erste um 1840 zerstörte Grab lag beim Wohnplatz Taben, das zweite Grab lag beim Wohnplatz Wachholz und war um 1910 noch in Resten vorhanden
Denkmäler
Bearbeiten- Kriegerdenkmal für die Gefallenen und Vermissten aus dem Ersten Weltkrieg – es befindet sich neben der Fabian-und-Sebastian-Kirche[37][38]
- Gedenktafel für die Gefallenen und Vermissten aus dem Zweiten Weltkrieg – sie befindet sich in der Fabian-und-Sebastian-Kirche[39]
- Stele ohne Namen für die Toten beider Weltkriege – sie befindet sich neben der Fabian-und-Sebastian-Kirche[38]
Naturdenkmale
BearbeitenNaturschutzgebiete
BearbeitenZoo
Bearbeiten- CUX-ART-Tierpark (im Ortsteil Heyerhöfen)[40]
Theater
BearbeitenSeit 1990 gibt es die Neue Bühne Beverstedt,[41][42] die etwa jährlich ein Theaterstück auf die Bühne bringt. Ihr Leiter, Lutz Hoeppner, legt Wert auf „textlich ambitionierte und modern inszenierte Stücke“.[41] Auch außerhalb Beverstedts ist die Neue Bühne Beverstedt schon mehrfach aufgetreten.
Vereine und Verbände
Bearbeiten- Der Markt- und Kulturverein (MuK) Beverstedt pflegt seit 1992 die kulturellen Interessen.
- Es gibt zudem Angelvereine, Gewerbevereine, Jagdgenossenschaften, die Landfrauen, die Landjugend, die Naturfreunde, den Natur- und Umweltschutzvereine, einen Imkerverein sowie Schützenvereine und Sportvereine in fast allen Orten.
Fotogalerie
Bearbeiten-
Fabian- und Sebastian-Kirche an der Hauptkreuzung im Ort
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Wintjen-Haus in der Logestraße in Beverstedt
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Gutshaus Von der Hellen in der Nassen Straße in Wellen
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Friedhof des Gutes Von-der-Hellen
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Haupthaus des Gutes Wachholz
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Bibelfliese mit Auferstehungsmotiv im Gut Wachholz
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Stele auf dem jüdischen Friedhof in Beverstedt
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Gedenkplatte für Käthe Spreen auf dem Beverstedter Friedhof
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Wasserwege auf der Lune
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Anlegestelle auf der Lune am Ortsausgang von Lunestedt nach Hollen
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenUnternehmen
BearbeitenDas Handelsunternehmen Aldi-Nord war bis Ende 2020 mit einer seiner Regionalniederlassungen und einem großen Zentrallager im Ortsteil Heyerhöfen ansässig.[43] Es gibt mehrere Einkaufsmärkte, mehrere Tankstellen, Kfz-Werkstätten, Apotheken, Gastwirtschaften, drei Galerien, mehrere Ärzte und ein Facharztzentrum. Geschäfte vieler Fachrichtungen liegen im Ortszentrum. Außer einem bestehenden Wochenmarkt, ist ein RegioMarkt entstanden, bei dem ökologisch wirtschaftende Landwirte, Gärtner, Imker und Fischwirte ihre Produkte unter einem Dach anbieten (Markthallenkonzept).[44][45] An der Stelle eines Kaufhauses ist ein Combi-Verbrauchermarkt entstanden.[46][47]
Öffentliche Einrichtungen
Bearbeiten- Das Rathaus, Schulstraße 2
- Der Wasser- und Boden-Verband
- Die Polizei
- Die Freiwilligen Feuerwehren in Beverstedt mit Stationen in Altwistedt, Appeln, Bokel, Frelsdorf, Heerstedt, Heise, Hollen, Kirchwistedt, Lunestedt, Stubben, Osterndorf, Wehldorf, Wellen und Wollingst
Soziale Einrichtungen
Bearbeiten- Zehn Kindergärten in Appeln, Beverstedt (Waldmäuse und Frieda Mallet), Bokel, Frelsdorf, Hollen, Lunestedt, Stubben, Wellen, Wollingst
- Acht Jugendeinrichtungen
Bildung
Bearbeiten- Grundschule Beverstedt, An der Brake 13
- Grundschule Bokel, Mühlenstraße 7
- Grundschule Lunestedt, Am Dorphuus 17
- Oberschule Beverstedt (Haupt- und Realschule), Schulstraße 6
- Waldschule Hagen – Zweigstelle Beverstedt (Gymnasium in freier Trägerschaft), An der Brake 11
- Musikschule Beverstedt-Hagen am Feldhofplatz in Beverstedt
- Volkshochschule in Räumen der Schulen
Verkehr
BearbeitenDie Gemeinde liegt an der Bundesstraße 71 zwischen Bremerhaven und Bremervörde, die Straße führt weiter in Richtung Hamburg, Stade und Buxtehude. Eine Umgehungsstraße – nördlich an Beverstedt vorbei – entlastet seit 2005 den Ortskern vom Verkehr.
Von Beverstedt gibt es eine Buslinie der Firma Giese nach Bremerhaven. Innerhalb der Einheitsgemeinde Beverstedt ist ein flächendeckendes Anruf-Sammeltaxi-System (AST) eingerichtet.[48]
Der Flixbus verbindet auf der Linie zwischen Cuxhaven und Berlin (über Stade und Hamburg) Beverstedt mit den großen Städten im Norden.
In den Ortschaften Stubben und Lunestedt befinden sich jeweils ein Bahnhof an der Bahnstrecke Bremen–Bremerhaven und in der Ortschaft Frelsdorf ein Bahnhof an der Bahnstrecke Bremerhaven–Buxtehude der EVB.
Der Elbe-Weser-Radweg verläuft durch Beverstedt.
Kanufahrten auf der Lune
BearbeitenDie Lune war bis Anfang des 17. Jahrhunderts von der Mündung aufwärts bis Beverstedt-Deelbrügge mit Schiffen befahrbar. Heute ist es keine Hauptverkehrsader mehr, aber der Fluss ist jetzt wieder mit dem Kanu befahrbar.
Persönlichkeiten
BearbeitenSöhne und Töchter der Gemeinde
Bearbeiten- Wilhelm Zesch (1629–1682), Theologe und Hochschullehrer
- Johann Vogt (1695–1764), Theologe, Historiker und Domprediger in Bremen
- Wolbrand Vogt (1698–1774), Theologe und Domprediger in Bremen
- Caspar Voght (1707–1781), Hamburger Kaufmann und Senator, Sohn des Beverstedter Pastors Voght, Vater von Caspar Voght[49]
- Clara Wilhelmine Caroline Bock von Wülfingen, geb. Camman (1851–1925), Frau von Heinrich Hermann Karl Johann Bock von Wülfingen (siehe unter: Georg Bock von Wülfingen)
- Carl Johann Heinrich Röver (1851–1929), Orgelbauer
- Hermann Goldberger (1854–1930), Autor, Journalist und Verleger
- Eduard von der Hellen (1863–1927), Archivar, Herausgeber, Autor
- Otto Meyer (1865–1939), Bauingenieur und Manager in der Bauindustrie
- Alfred Goldberger (1899–1992), Jurist, Überlebender der Shoa
- Käthe Spreen (1911–1941), Euthanasie-Opfer aus Beverstedt
- Julius Brumsack (1915–2011), Kaufmann, Überlebender des Holocaust[50][51][52]
- Hans Mindermann (1917–1992), langjähriger Ortsheimatpfleger in Beverstedt, Mitglied und Förderer des Lunekrings in Lunestedt
Personen, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen
Bearbeiten- Friedrich von Hessen-Eschwege (1617–1655), war von 1632 bis zu seinem Tod Landgraf der Mediat-Landgrafschaft Hessen-Eschwege, die unter der Oberhoheit von Hessen-Kassel stand, er erhielt vom schwedischen König die Herrschaft über den heutigen Ortsteil Beverstedtermühlen (siehe unter: Eleonore Katharine von Pfalz-Zweibrücken-Kleeburg)
- Georg Friedrich Encke (1724–1775), Prediger, arbeitete 1771 in Beverstedt (siehe unter: August Johann Michael Encke)
- Johann Hinrich Röver (1812–1895), Orgelbauer, 1856 machte er sich als Orgelbauer in Meyerhof (bei Beverstedt) selbständig
- August Cammann (1814–1882), Jurist und Politiker, Amtmann in Beverstedt
- Karl Bostelmann, auch Carl Bostelmann (1825–1912), Miniaturenmaler am königlichen Hof in Hannover, als Ruheständler wohnhaft in Wachholz, wo er seit 1858 das Gut Wachholz besaß, er verstarb in Beverstedt
- Carl Vinnen (1863–1922), Kunstmaler, Mitglied der Worpsweder Künstlerbewegung, wohnte in Osterndorf (heute Ortsteil von Beverstedt)
- Maria Dehn-Misselhorn (1908–1980), Kunstmalerin und Graphikerin, in Beverstedt ist die Maria-Misselhorn-Straße nach ihr benannt
- Klaus Bemmer (1921–1979), Maler, der zu den bekanntesten Künstlern der Nachkriegszeit in Bremerhaven gehörte, 1968 erwarb er ein Haus in Lunestedt, am Ortsausgang nach Deelbrügge, starb in Lunestedt
- Dieter Rohloff (1938–2011), Politiker (Grüne) und Mitglied des Niedersächsischen Landtages, arbeitete als Pastor in Beverstedt (1979–1980)
- Fred Jungclaus (1949–1992), Berufsschullehrer und Politiker (FDP), wuchs in Beverstedt auf
Sagen und Legenden
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Fritz Hörmann, Ude Meyer, Christian Morisse, Eberhard Nehring, Irmgard Seghorn, Egon Stuve, Else Syassen: Flurnamensammlung Wesermünde – Die Flurnamen des Grundsteuerkatasters von 1876. Hrsg.: Kulturstiftung der Kreissparkasse Wesermünde (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen der Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. Band 27). Männer vom Morgenstern Verlag, Bremerhaven 1995, ISBN 3-931771-27-X, S. 3 ([Digitalisat ( vom 26. Oktober 2007 im Internet Archive) ] [PDF; 431 kB]).
- Walter Noeske: Gut Wachholz und der königliche Hofmaler Carl Bostelmann. Ein kurzer geschichtlicher Abriss. In: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. (Hrsg.): Niederdeutsches Heimatblatt. Nr. 826. Nordsee-Zeitung GmbH, Bremerhaven Oktober 2018, S. 3 (Digitalisat [PDF; 6,5 MB; abgerufen am 26. August 2020]).
Weblinks
Bearbeiten- Website der Gemeinde Beverstedt
- Linkkatalog zum Thema Beverstedt bei curlie.org (ehemals DMOZ)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
- ↑ a b Gemeinde Beverstedt – Rathaus Politik – Die Gemeinde Beverstedt und ihre Ortschaften. In: Website Gemeinde Beverstedt. 15. November 2021, abgerufen am 2. März 2022.
- ↑ Gesetz über die Neubildung der Gemeinde Beverstedt. In: Niedersächsisches Vorschrifteninformationssystem (NI-VORIS). Landkreis Cuxhaven, 17. Februar 2011, archiviert vom am 18. September 2018; abgerufen am 26. Mai 2021.
- ↑ a b Gesetz über die Neubildung der Gemeinde Beverstedt, Landkreis Cuxhaven. In: Niedersächsische Staatskanzlei (Hrsg.): Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt (Nds. GVBl.). Nr. 5/2011. Hannover 17. Februar 2011, S. 61, S. 3 (Digitalisat [PDF; 155 kB; abgerufen am 26. Mai 2021]).
- ↑ Arnold Plesse, Arbeitskreis Chronik: Lunestedter Chronik. Freschluneberg und Westerbeverstedt – Ein Dorf mit Zukunft. Gemeinde Lunestedt 2009, S. 15.
- ↑ Kurt Eckert: Gesche Milden und ihr Buhle. In: Nordsee-Zeitung. Bremerhaven 13. April 1950.
- ↑ Lutz Hoeppner: Swatte Smeer, Chronik des Pfarrers Johann Weisvogel über den Beverstedter Hexenprozess 1607. Selbstverlag (L. Hoeppner, Lunsheide 9, 27616 Beverstedt), 2007, ISBN 978-3-00-022426-3.
- ↑ Von Beverstedt in den Tod. In: Nordsee-Zeitung. Bremerhaven 17. November 2011.
- ↑ Erinnerung an die Juden. In: Nordsee-Zeitung. Bremerhaven 16. November 2012.
- ↑ In Gedenken an die Beverstedter Juden. In: Bremervörder Anzeiger. Bremervörde 24. Februar 2012.
- ↑ Fritz Hörmann, Ude Meyer, Christian Morisse, Eberhard Nehring, Irmgard Seghorn, Egon Stuve, Else Syassen: Flurnamensammlung Wesermünde – Die Flurnamen des Grundsteuerkatasters von 1876. Hrsg.: Kulturstiftung der Kreissparkasse Wesermünde (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen der Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. Band 27). Männer vom Morgenstern Verlag, Bremerhaven 1995, ISBN 3-931771-27-X, S. 15 ([Digitalisat ( vom 26. Oktober 2007 im Internet Archive) ] [PDF; 431 kB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 248 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 242 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Gebietsänderungen vom 1. Januar bis 31. Dezember 2011. In: Website Statistisches Bundesamt. 2011, abgerufen am 26. Mai 2021.
- ↑ a b Michael Rademacher: Landkreis Wesermünde. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. (Siehe unter: Nr. 8).
- ↑ Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Geestemünde. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 14. März 2021, abgerufen am 26. Mai 2021.
- ↑ Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 192 (Digitalisat).
- ↑ Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1971 (Bevölkerungsstand: 27. Mai 1970, Gebietsstand 1. Januar 1971). W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1971, S. 104 (Digitalisat).
- ↑ Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 47, Landkreis Wesermünde (Digitalisat [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 26. Mai 2021]).
- ↑ Gemeinden in Deutschland nach Fläche und Bevölkerung. (XLSX; 896 kB) In: Website Destatis. Statistisches Bundesamt, 31. Dezember 1975, abgerufen am 26. Mai 2021 (Siehe unter: Niedersachsen, Nr. 1907).
- ↑ Gemeindeverzeichnis – Archiv – Regionale Gliederung – Jahresausgaben – Niedersachsen. (Alle politisch selbständigen Gemeinden im EXCEL-Format). In: Website Destatis. Statistisches Bundesamt, abgerufen am 26. Mai 2021.
- ↑ Wahlergebnis 2021. In: votemanager.kdo.de. Abgerufen am 28. Februar 2022.
- ↑ Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG); § 46 – Zahl der Abgeordneten. In: Niedersächsisches Vorschrifteninformationssystem (NI-VORIS). 17. Dezember 2010, archiviert vom am 26. Juni 2020; abgerufen am 26. Mai 2021.
- ↑ Wahlenübersicht. In: Website Gemeinde Beverstedt. Abgerufen am 1. März 2022.
- ↑ Verwaltungsaufbau der Gemeinde Beverstedt. In: Website Gemeinde Beverstedt. Abgerufen am 26. Mai 2021.
- ↑ Mareike Kerouche: „Schwierige Situationen hat es gegeben“ – Interview mit Bürgermeister Ulf Voigts. In: anzeiger-verlag.de. 27. Dezember 2018, abgerufen am 26. Mai 2021.
- ↑ Andreas Palme: Lob für Verdienste – Eine Ehrennadel zum Abschied. In: Website Weser Kurier. 4. Oktober 2019, abgerufen am 26. Mai 2021.
- ↑ Die Ortsvorsteher der Gemeinde Beverstedt. In: Website CDU – Gemeindeverband Beverstedt. Abgerufen am 15. November 2023.
- ↑ Sigrid Lüdtke: Beverstedt ist keine Samtgemeinde mehr. In: Website Weser Kurier/Osterholzer Kreisblatt. 3. November 2011, abgerufen am 26. Mai 2021.
- ↑ a b Hauptsatzung der Gemeinde Beverstedt. (PDF; 293 kB) In: Website Gemeinde Beverstedt. 1. November 2016, abgerufen am 25. November 2017.
- ↑ a b Landkreis Wesermünde (Hrsg.): Wappen des Landkreises Wesermünde. Grassé Offset Verlag, Bremerhaven/Wesermünde 1973, OCLC 469321470 (201 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 23. Oktober 2021]).
- ↑ Heimatverein Gemeinde Beverstedt. In: Website Heimatverein Gemeinde Beverstedt. Abgerufen am 26. Mai 2021.
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- ↑ a b c d e f Eberhard Michael Iba, Heide Gräfing-Refinger: Hake Betken siene Duven. Das große Sagenbuch aus dem Land an Elb- und Wesermündung. Hrsg.: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen des Heimatbundes der Männer vom Morgenstern. Band 16). 3. Auflage. Eigenverlag, Bremerhaven 1999, ISBN 3-931771-16-4, S. 200–206.
- ↑ a b Kreislehrerverband Wesermünde, Bremerhavener Lehrerverein: Sagen der Heimat. In: Heimatkundliche Schriften VI. Folge. 1961 (gesammelt von Heinrich Mahler).