Diskussion:Erich Heintel

Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von Josef Moser in Abschnitt Benutzer:DieBe - ? Quelle oder TF

Das Buch Sprachphilosophie taucht in keiner mir bekannten Abhandlung auf. Ist damit eventuell die Herausgabe der Schriften von J.G.Herder gemeint? [ungezeichnet]

Antwort: Die Angabe des Werkes "Sprachphilosophie" (1951) findet sich auch unter http://aeiou.iicm.tugraz.at/aeiou.encyclop.h/h412371.htm - Josef Spindelböck 09:13, 29. Mär. 2007 (CEST)Beantworten

Heintel: Sprachphilosophie

Bearbeiten

Ich habe den Link gesehen. In der Veröffentlichung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Zum Lebenswerk Erich Heintels (Wien 1992) wird die Sprachphilosophie nur als Aufsatz bzw. Abhandlung betrachtet (S. 6). Sprachphilosophie: Vorlieferung des Sammelwerks "Deutsche Philologie im Aufriß", Bd. 1 hrsg von W.Stammler, Berlin 1951, Sp. 1-46

Es handelt sich also wahrscheinlich um einen Aufsatz für dieses Werk.


Zu dieser Debatte über Heintels Philosophie und seine NSDAP Mitgliedschaft

Bearbeiten

Die deutschen Philosophen in der NS Zeit waren fast alle reaktionär, einige direkt SA und NSDAP. Das waren oft keine unfähigen Karrieristen, sondern fähige Köpfe. Soll man erwarten, daß eine wahrhafte philosophische Existenz gegen politische Dummheit oder Gemeinheit imunisiert? Heintel als NSDAP: er war ein PG, war das Karrierismus oder Überzeugung? Wenn die Philosophie eines Nazis automatisch Naziphilosophie ist, warum sind dann die Philosophien von Heimsoeth, Rothaker, Martin oder Heidegger oder gar Bäumler so völlig unterschiedlich? Wo sind faschistoide, anti-kulturelle, anti-christliche, anti-semitische Propaganda in Heintels Denken? Die hier gegebene Antwort: Sicherlich in seinen politischen Äußerungen. Muß man sagen, wenn Philosophie nicht politisch schlau oder weltanschaulich gut macht, ist sie völlig sinnlos? Ist das nicht unflexibler und unhinterfragbarer Rigorismus?--Radh 18:43, 7. Mai 2009 (CEST)Beantworten

--Erklärung von Radh[1]]--

[...] 3.) Ich finde es einfach übel, wenn bei einem Berufsphilosophen mit einem 10,000 Seiten Werk herausragender Philosophiegeschichte diese fast gänzlich ignoriert wird, dafür seine NSDAP Mitgliedschaft herausgestellt wird. 4.) Wenn ich keine Ahnung von Philosophie habe, schreibe ich doch nichts zu Heintel- jedenfalls solange da sonst nicht viel brauchbares steht. Ob Heintel später seine Macht in der philosophischen Community Österreichs mißbraucht hat, wäre da zunächst noch eher sachdienlich. 5.) Ich will die NS Zeit gar nicht glorifizieren, wie du mir subtil, subtil unterschiebst, Bruno Liebrucks hat zum Beispiel auch eine unangenehme Vergangenheit und das interessiert mich persönlich durchaus und das soll auch in den Artikel, aber doch nicht solange da sonst rein gar nichts vernünftiges steht. 6.) Wie würdest Du das finden, wenn als einziges Faktum bei Wehner stände: denunzierte im Stalinismus seine Gegner in der KPD mit großem Eifer als Trotzkisten und brachte sie so an den Galgen? --Radh 00:13, 7. Mai 2009 (CEST)Beantworten

Zu 3.): Lebte H. noch, dann könnte er froh sein, dass bei ihm (anders als bei Jens) nicht ausdrücklich erwähnt wird, wie hartnäckig er seine NS-Mitgliedschaft geleugnet hat, bis Leaman 1994 den Beweis veröffentlicht hat, und wie er dann die Diskussion darüber selbst vornehm verweigert hat und einen getreuen Schüler, den Univ.-Prof. Dieter Klein (der Heintels Leugnung blindlings vertraut hatte) sich hat blamieren lassen; auch als Klein die Veröffentlichung von Frank Hartmann, Geistiger Anschluß bei der Redaktion von „Information Philosophie“[2] verhindern wollte.[3]
Zu 4.): Verachte mir die die hiesigen Benutzer nicht, die keine Fachphilosophen sind. Insbesondere tust Du dem bisherigen Hauptautor des Artikels Unrecht: dem Priester aus Tirol verdankt Heintel immerhin, dass er hier überhaupt aufgenommen wurde, desgleichen später die knappe Charakteristik seiner Philosophie. Wir Übrigen haben gerade einmal Werke, Sekundärliteratur und Semikola hinzugefügt. Ist es nicht seltsam, dass von seinen hunderten SchülerInnen keineR es der Mühe wert gefunden hat, den Artikel auszubauen – was uns das wohl sagen kann oder will? Von den Labyrinthen kenne ich selbst nur den ersten Band (1968), glaube Dir aber unbesehen, dass Du auch im Rest keine direkt faschistoide, anti-kulturelle, anti-christliche, anti-semitische Propaganda findest; um solche nach 1945 öffentlich zu produzieren, musste einer schon reichlich teppert sein, und das wird Heintel wohl kaum wer nachsagen wollen. Anti-kulturell und anti-christlich könnte man aber doch seine privat geäußerte Begrüßung des Vietnamkrieges finden und die Befürwortung der Todesstrafe 1968, aus Anlass ihrer Abschaffung im Falle des Standrechtes in Österreich.[4] Als Nichtkenner der späteren Schriften Heintels sehe ich mich also nicht besonders qualifiziert für eine Würdigung seines Gesamtwerks – aber Du, wo Du doch z.B. sein Hauptwerk so gut kennst. Warum also schreibst Du nicht einfach, was Dir über seine Philosophie hier fehlt, statt Dich über die Aufnahme zweifelsfrei ezyklopädisch relevanter Informationen zu beschweren? Machtmissbrauch – wenn Du Quellen weißt, gib sie bekannt. Die Verhinderung der Habilitation von Werner Leinfellner (Du kannst ihn googeln, es ist der berühmte Erkenntnis-, Wissenschafts-, System- und Spieltheoretiker, Wittgenstein-Forscher und ehemaliger Mitarbeiter von Oskar Morgenstern) wird sich ebenso schwer aus Literatur erschließen lassen, wie allerlei sonstige Abwehrmaßnahmen gegen das Eindringen von Nachfahren des Wiener Kreises und anderer Spielarten des Logischen Empirismus, des Positivismus aller Art oder die Verhinderung von Karl Otto Apel für die Nachfolge auf dem Lehrstuhl von Friedrich Kainz.
Zu 5.): Wo unterschiebe ich Dir was? Zumal „subtil“ – Du schmeichelst mir zu viel. Bei Heintel könnte ein fleissig geneigter Benutzer durchaus recherchieren, wie viele interdisziplinäre, interfakultative und internationale Arbeitskreise und welche periodischen Sitzungen er veranstaltet hat: jeweils philosophisch-kriminalistisch, -theologisch, -historisch an der Uni; im Stift Zwettl und in Prag mit Marxisten (m.W. freilich nur ausländischen, vorzugsweise aus dem Ostblock; die inländischen hat er lieber bekämpft). Ob seine Liebe zum nördlichen Waldviertel, wo er sich in Ottenschlag ein Ferienhaus gebaut hat, und die Freundschaft mit dem Abt Ferdinand Giessauf vom unweit gelegenen Stift Zwettl hier her gehört, oder die Mittelschulbekanntschaft mit Franz Kardinal König, entscheide selbst. - Wehners späterer bewegter Werdegang ist sicherlich enzyklopädisch nicht verzichtbar – Heintel ist nach dem NS ein Berufsphilosoph geblieben ohne besondere äußere Veränderungen neben seiner Laufbahn, wenn man von seiner Reisetätigkeit für Die Firma Heintel Laborbedarf während der ökonomisch kargen Dozentenzeit nach 1945 absieht. Aber ja: er war verheiratet und hat Kinder gezeugt, Bäume gepflanzt und ist Mercedes gefahren. Er war evangelisch mit Bewunderung für den Katholizismus, hat als Berater des Ministers Piffl-Percevic das Universitätsorganisationsgesetz (UOG) in einigen Punkten zugunsten der Stellung des Fachs Philosophie mitbestimmt, so what. - Wenn Du magst, such´ Dir die Belege, um es im Artikelraum mit ref zu notieren.
Mir, sage ich, schmeichelst Du zu viel, und solltest lieber statt dessen Deine verquere Ergänzung revertieren, bevor ich es tue. Wahr ist: Das Philosophische Archiv verschweigt die NS-Vergangenheit, genau wie seiner Zeit Heintel selbst. Dein: „...seltsamerweise nicht begrenzt auf die Parteimitgliedschaft“ ist bitte POV, wenn nicht Vandalismus. Sowas schreib´ in einem Leserbrief, einem Zeitungsartikel oder hier auf einer Disk, wo Süffisanz als Stilmittel oftmals witzig ist. Im Artikelraum hat´s nix verloren. Aber frag´ halt wen Qualifizierten hier um eine Dritte Meinung, schö Grü derweil, -- Machtjan X 15:39, 7. Mai 2009 (CEST)Beantworten
  1. Aus einer Antwort von Rath auf der Disk zu FORVM hier her kopiert und hier beantwortet, um die Diskussion zu diesem Lemma beisammen zu halten. Sein Punkt 1 gehört dorthin und wurde dort beantwortet, Punkt 2 betraf die (m.E.) Nebensackgasse Walter Jens). –m´jan
  2. Heft 3, Juli 1989
  3. Gerhard Oberschlick, Heintel im Kontext. In: FORVM, Heft 481-484, Wien, 22. April 1994, S. 32.
  4. Oberschlick a.a.O.
Du fragst, warum seine Schüler nichts schreiben. Das habe ich mich tatsächlich bei Liebrucks auch gefragt (aber auch bei anderen). Wieviele etablierte Akademiker schreiben überhaupt in Wikipedia?
Die Verhinderung Andersdenkender ist nicht gerade hübsch, aber doch üblich: Adorno und Horkheimer haben Golo Mann bei Berufungsinstanzen angeschwärzt mit dem Hinweis auf dessen Homosexualität! Ich konnte im studium in Berlin auch keine übergroße Toleranz Tugendhats oder Theunissens anderen Meinungen gegenüber feststellen.
Wenn etwas im Artikelraum nichts verloren hat, muß es halt gelöscht werden.
Verachten? Vielleicht trifft der Vorwurf sogar ein wenig, aber ich beharre durchaus nicht darauf.
Die lange Kritik mit Beispielen aus Heintels Leben ist spannend und leuchtet mir prinzipiell ein, Du weißt offensichtlich eine Menge über Heintel- das stand aber nicht im Artikel! Du kannst doch nicht so tun als würde ich diese Fakten mutwillig unterschlagen. 1.) Zu Kleins Treue: Als herauskam, daß der Vater der Ethnologie seine "Edlen Wilden" im Tagebuch als "Nigger" ansah, hat dessen Lieblingsschüler auch alle möglichen Verrenkungen angestellt, um dieses üble Faktum für unwichtig halten zu können. Das Lehrer-- Schüler Verhältnis ist eben an sich pathologisch gefärbt 2.) Ich kann nicht glauben, Heintel wäre wohl nach dem Krieg gern NS geblieben, nur sei das nicht opportun gewesen. Für seine Privatübezeugungen mag das ja in Gottes Namen sogar stimmmen, aber für sein Denken? Vergleicht doch mal echte NS "Philosophie" (Krieck, Wirth, selbst den sicher fähigen Bäumler) mit Heintel. 3.) Falls ich den Eindruck erweckt habe, seine Philosophie zu beherrschen (auch noch gut!), hülle ich mein Haupt gerne in Asche, das hieße doch wirklich die ganze abendländische Philosophiegeschichte in und auswendig zu kennen. Man muß eine solche Leistung - schon allein der bloßen vernünftigen Lektüre- einfach erst mal neidlos anerkennen. Frege war ein Antisemit, de Saussure wohl auch, deshalb kann ich die beiden doch nicht in die Tonne treten. Ich halte Idealismus nicht länger für besonders sinnvoll, mir reicht analytische Philosophie mehr als aus, aber ich kann doch sehen, was für ein irrsinniges Talent Heintel war. 4.) "Machtmißbrauch", den Eindruck beziehe ich glaube ich von Hrachovec, könnte ich bei ihm heraussuchen. 5.) "Heintel ist nach dem NS ein Berufsphilosoph geblieben" und Du findest das nicht besonders spannend, aber darum geht es bei unserem gegenseitigen Unverständnis doch- für mich ist eben andersherum: das andere ist nicht so fürchterlich spannend, wie eben das Denken. --Radh 16:48, 7. Mai 2009 (CEST)Beantworten
Die hier erwähnten Fakten zu Heintel hast nicht Du, sondern die habe ich im Artikelraum unterschlagen, weil die meisten nur gewusst, aber leider nicht enzyklopädisch belegbar sind. Na gut, für einige ließen sich vielleicht Belege finden, aber das steht mir wiederum nicht dafür. Der Berufsphilosoph, der sich zwar um das to ti en einai, die unmittelbare Einheit der transzendentalen Apperzeption und eine existierende Transzendentalität kümmert, um die Menschenrechtslage aber nicht, und das bis zur Befürwortung eines genozidalen Kriegs und der Todesstrafe, weil „der Staat schon ein Recht haben muß, sich zu wehren“ - ein solcher Berufsphilosoph interessiert mich als Person nicht: dessen Begabung sehe ich als verkommen an, und was man daraus an ihm lernen kann, halte ich für wichtiger, als was von ihm zu lernen ist; das Letztere sei unverwehrt, mit der Warnung, es könnte außer der moralischen Insuffizienz auch theoretisch nicht immer ganz stimmen. Schö Grü. -- Machtjan X 17:45, 7. Mai 2009 (CEST)Beantworten

P.S: Streichst Du jetzt den POV oder schreibst das vorne um oder ich? M´jan

POV streichen, warum nicht, ich glaube wir brauchen eine Pause :(. Die Fakten stehen ja jetzt hier, klingen doch auch durchaus glaubhaft. Gerade die SD Berichte Philosophie (Seite Simon) angeschaut und gesehen (hatte ich "vergessen"), daß Gottfried Martin SA war und PG. Es ist schon deprimierend, zumal ich kaum Philosophie kenne, die noch weniger nach Fanatismus riecht als die Martins. Heimsoeth ein ähnlicher Fall. Heidegger als Nazi verwundert einen ja nicht wirklich, aber ein Kantkommentator wie Heimsoeth als Nazi (und der waqr es wirklich aus Überzeugung) zerstört doch das Vertrauen in die Menschheit. Menschenrechtslage contra to ti en einai? Du weißt doch ganz genau, daß diese Formel zentral für das abendländisches Veständnis sowohl des Seins, als auch des Denkens ist, zentral gerade für Hegel und Marx. Und ließ der sich beirren in der Analyse der Logik des Kapitals durch reales Elend? --Radh 18:26, 7. Mai 2009 (CEST)Beantworten

POV streichen, weil einvernehmlich: gemacht; dafür Link Zum Lebenswerk... hinzugefügt. Noch schö Grü, -- Machtjan X 22:37, 7. Mai 2009 (CEST)Beantworten

Rezente Löschversuche der NS-Zugehörigkeit

Bearbeiten

Da ist wer oder sind welche unterwegs, um Heintels Ruf gegen die historische Wahrheit in Schutz zu nehmen. Zu diesem Zweck wurde

• am 2. März 2013 20:29 seine Mitgliedschaft bei der N.S.D.A.P. gelöscht, und zwar von der nur zu diesem einen Anlass tätigen IP

93.203.116.253 - dieser Vandalismus wurde von Benutzer:Josef_Moser (danke!) revertiert;

• heute, am 30. September 2014, 12:56 nebst anderen Verwirrungen der Beleg für eben diese Mitgliedschaft vertan, von einer anderen IP, die aber bisher wiederum nur diesen einen Edit verübt hat: 80.128.90.127 - diesen Vandalenakt habe jetzt ich revertiert.

Es wird den vereinten Kräften solcher IPs nichts helfen: das Lemma bleibt auf der Beo. --Machtjan X 13:53, 30. Sep. 2014 (CEST)Beantworten

Benutzer:DieBe - ? Quelle oder TF

Bearbeiten

Moin! Dein zusammenfassender Überblick auf Heintels Lehrtätigkeit klingt gut und plausibel. Bleibt nur die Frage, ob es dafür eine valide Quelle gibt -- oder ob du damit deine eigene Kenntnis mitgeteilt hast, das wäre nämlich TF und ein zwingender Löschgrund. --Machtjan X 09:35, 5. Jan. 2023 (CET)Beantworten

Die Quelle sind die Vorlesungsverzeichnisse der Universität Wien, die jährlichen 3-tägigen Exkursionen zum Attersee, die jährlichen Marxismustagungen abwechselnd in Zwettl und in Liblice, das damals in der Tschechoslowakei lag. Heintel hatte als Österreicher den "Eisernen Vorhang" für die Kommunikation zwischen Österreich, der DDR, Der BRD, der Tschechoslowakei und Ungarn, der Praxisgruppe in Jugoslawien und sogar Russland geöffnet. Für seine religionsphilosophische Tätigkeit wurde ihm der Dr. h. c. theol. verliehen. Ich habe an vielem teilgenommen und finde, ein Hinweis darauf darf nicht fehlen. Gerne ergänze ich den Text - in Zusammenarbeit mit Ihnen. --2.206.246.233 09:55, 5. Jan. 2023 (CET)Beantworten
Zur Hamburger Ehrenpromotion siehe: https://scopeq.cc.univie.ac.at/Query/detail.aspx?ID=346679 --DieBe (Diskussion) 10:06, 5. Jan. 2023 (CET)Beantworten
wir haben offenbar gleichzeitig und unabhängig voneinander daran gedacht, dass zumindest "Zwettl" erwähnt werden sollte. In den alten Vorlesungsverzeichnissen ist wohl sicher ein Beleg für die Teilnahme von Felix Ermacora und vielleicht auch anderen zu finden, nur wer hat die schon …--Josef Moser (Diskussion) 10:33, 5. Jan. 2023 (CET)Beantworten