Bahnstrecke Esperstedt–Oldisleben

Eisenbahnstrecke im heutigen Thüringen
Esperstedt–Oldisleben
Streckennummer:6735
Kursbuchstrecke:159 (1934)
185f (1955)
Streckenlänge:4,295 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Strecke (außer Betrieb)
von Bretleben
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
0,00 Esperstedt (Kyffh) (früher Bahnhof)
Abzweig geradeaus und nach rechts (Strecke außer Betrieb)
nach Sondershausen
Kopfbahnhof Streckenende (Strecke außer Betrieb)
4,30 Oldisleben

Die Bahnstrecke Esperstedt–Oldisleben (Esperstedt-Oldislebener Eisenbahn) wurde von der Centralverwaltung für Secundairbahnen Herrmann Bachstein (CV) am 4. Mai 1907 eröffnet. Dafür waren zwei Konzessionen erforderlich, denn Esperstedt, der Ausgangspunkt der vier Kilometer langen Strecke, lag im Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt, der Endpunkt Oldisleben im Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach; Zwischenstationen gab es nicht.

Die Bahn war als Teil einer Strecke von Esperstedt nach Greußen geplant. Wegen des Kalibergwerks (Kaliwerk Gewerkschaft Großherzog Wilhelm Ernst) und der Zuckerfabrik Oldisleben wurde der Bau dieses Abschnitts vorgezogen. Er brachte auch zunächst die erwarteten Einnahmen. Als diese aber nach der Einstellung der Kaliförderung 1922 erheblich zurückgingen, war die Existenz der Bahn gefährdet. Sie wurde dadurch gesichert, dass die CV den – rechtlich unselbständigen – Betrieb im Jahre 1923 in die neu gegründete Thüringische Eisenbahn-AG (Theag) eingliederte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg verstaatlichte das Land Thüringen die Theag. Seit dem 1. April 1949 gehörte die Strecke zur Deutschen Reichsbahn. Diese stellte am 31. Mai 1959 den Personenverkehr ein, obwohl der in jener Zeit mit fünf bis sechs täglichen Zugpaaren einen vorher nie gekannten Aufschwung genommen hatte. Der Güterverkehr wurde noch bis zum 30. Juni 1992 durchgeführt. Offizielles Datum der Stilllegung war der 22. Mai 1993.

Nachdem Reaktivierungsabsichten der Deutschen Regionaleisenbahn im Güterverkehr 2009 gescheitert waren,[1] wurde die Strecke am 1. Juni 2012 entwidmet.[2]

Einzelnachweise

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  1. Vielleicht kommt die Bahn ja doch. Regionalkonferenz mit dem Chef der Regionaleisenbahn. Euphorische, aber fragwürdige Prognosen. Thüringer Allgemeine, 1. Oktober 2009, archiviert vom Original am 2. Oktober 2013; abgerufen am 25. Oktober 2009.
  2. Bescheid des Eisenbahnbundesamtes zur Freistellung von Bahnbetriebszwecken betreffend Flurstücke in Esperstedt und Oldisleben, Bahn-Report, Heft 5/2012, S. 60, Herausgeber: Interessengemeinschaft Schienenverkehr e.V., Rohr, ISSN 0178-4528. (BAnz AT 25.04.2012 B3).

Literatur

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  • Harald Rockstuhl: Aus der Geschichte der Bahnlinie – Esperstedt (Kyffh.)–Oldisleben 1907–1959 und der Anschlussbahn 1959–1990, Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2005, ISBN 978-3-932554-01-8
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