Varenna ist eine Gemeinde und ein Dorf mit 723 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022)[2] in der italienischen Region Lombardei in der Provinz Lecco.
Varenna | ||
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Staat | Italien | |
Region | Lombardei | |
Provinz | Lecco (LC) | |
Lokale Bezeichnung | Varéna | |
Koordinaten | 46° 0′ N, 9° 17′ O | |
Höhe | 220 m s.l.m. | |
Fläche | 11 km² | |
Einwohner | 725 (31. Dez. 2022)[1] | |
Postleitzahl | 23829 | |
Vorwahl | 0341 | |
ISTAT-Nummer | 097084 | |
Bezeichnung der Bewohner | varennesi | |
Schutzpatron | Georg (Heiliger) (23. April) | |
Website | www.comune.varenna.lc.it | |
Geographie
BearbeitenDas Dorf liegt auf einem Felsvorsprung am Fuße des Sasso di San Defendente am Ostufer des Comer Sees bei der Mündung des Flusses Esino und umfasst die Fraktionen Fiumelatte und Pino. Es verfügt über einen kleinen alten Fischerhafen. Die Nachbargemeinden sind: Bellagio (CO), Esino Lario, Griante (CO), Lierna, Menaggio (CO), Oliveto Lario und Perledo.
Geschichte
BearbeitenDer Ortsname wird erstmals 493 in der Stadtgeschichte von Mailand genannt. Der Diakon Grato von Monza erwähnte das Fischerdorf in einer Urkunde von 769.
Er war einst mit Mailand verbündet und wurde 1126 von dessen Kriegsgegner Como zerstört. 1169 gewährte es den Überlebenden der Insel Comacina Asyl, die samt Burg und Kirchen von Como zerstört wurde. Dem Quartier, wo sie sich niederließen, gaben sie den Namen Insula nova. Er wurde zum zweiten Namen der ganzen Gemeinde, die bald zur reichsten des Comersees wurde. Der Exodus der Comaciner und die Hilfsbereitschaft der Varennesi werden jährlich am Tag des heiligen Johannes gefeiert. Die bekannten Handwerksmeister von Comacina sind die Nachfahren dieser Flüchtlinge.
Als Teil der Erzdiözese Mailand, wird in Varenna neben dem römischen Ritus der ambrosianische verwendet.
Bevölkerung
BearbeitenBevölkerungsentwicklung | ||||||||||||||
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Jahr | 1861 | 1871 | 1881 | 1901 | 1921 | 1931 | 1951 | 1961 | 1971 | 1981 | 1991 | 2001 | 2011 | 2022 |
Einwohner | 1129 | 1005 | 1283 | 1023 | 956 | 939 | 909 | 919 | 812 | 799 | 843 | 826 | 765 | 723 |
Quelle: ISTAT |
Verkehr
BearbeitenDie Gemeinde liegt an der Eisenbahnlinie von Mailand nach Sondrio und Tirano im Veltlin oder nach Chiavenna.
Eine Autofähre verbindet Varenna mit Cadenabbia und Menaggio am Westufer sowie mit Bellagio. Außerdem gibt es noch Bootsverbindungen zu verschiedenen weiteren Orten am See.
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenSehenswert sind die Pfarrkirche San Giorgio (12.–14. Jahrhundert)[3] aus dem Jahr 1313 mit ihrem hohen Glockenturm, die Seepromenade, das Castello di Vezio sowie die Villa Monastero (19.–20. Jahrhundert)[4] und die Villa Cipressi (16.–17. Jahrhundert)[5].
Veranstaltungen
BearbeitenSeit 1954 finden in der Villa Monastero jährlich die Enrico-Fermi-Sommerschulen der Italienischen Gesellschaft für Physik statt.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Giovanni Pietro dei Brentani (* um 1430 in Varenna; † nach 1468 ebenda), Maler[6]
- Santino Petrowitsch Campioni (* 1774 in Varenna; † 1847 in Moskau), russischer Bildhauer
- Andrea Brenta (* 1812 in Varenna; † 11. April 1849 in Como), Patriot, erschossen
- Giovanni Battista Pirelli (* 1848 in Varenna; † 1932 in Mailand), Gründer der Reifenfirma Pirelli
Literatur
Bearbeiten- Vittorio Adami: Andrea Brenta da Varenna. Arti Grafiche Bari, Como 1924.
- Franco Bartolini: Lario nascosto. Edizione Editoriale, Como, 2006.
- Armanda Capeder: L’uomo dei due laghi, vita straordinaria di Andrea Brenta, patriota. Periplo Edizioni, Lecco 1996, ISBN 88-86113-33-1.
- Giovanni Casaura (Hrsg.): Andrea Brenta Patriota comasco del Risorgimento. Aletti editore, Villalba di Guidonia 2011.
Bilder
Bearbeiten-
Kirche San Giorgio
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Botanischer Garten bei der Villa Monastero
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Vezio oberhalb Varenna
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Kleiner Hafen
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Kleine Gasse
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Villa Cipressi
Weblinks
Bearbeiten- Offizielle Website
- Varenna auf lombardiabeniculturali.it (italienisch)
- Varenna auf tuttitalia.it (italienisch)
- Varenna auf comuni-italiani.it (italienisch)
- Varenna auf lombardia.indettaglio.it (italienisch)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
- ↑ https://demo.istat.it/popres/index.php?anno=2022&lingua=ita
- ↑ Pfarrkirche San Giorgio (Foto)
- ↑ Villa Monastero (Foto)
- ↑ Villa Cipressi (Foto)
- ↑ Giovanni Pietro dei Brentani auf archive.org/stream (abgerufen am 30. Dezember 2016).