Geiswiller

ehemalige französische Gemeinde
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Geiswiller, deutsch Geisweiler[1], ist eine Commune déléguée in der französischen Gemeinde Geiswiller-Zœbersdorf mit 214 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2021) im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass).

Geiswiller / Geisweiler
Geiswiller / Geisweiler (Frankreich)
Geiswiller / Geisweiler (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département Bas-Rhin
Arrondissement Saverne
Gemeinde Geiswiller-Zœbersdorf
Koordinaten 48° 47′ N, 7° 30′ OKoordinaten: 48° 47′ N, 7° 30′ O
Postleitzahl 67270
Ehemaliger INSEE-Code 67153
Eingemeindung 1. Januar 2018
Status Commune déléguée
Website www.mairie-geiswiller.fr

Geiswiller

Geschichte

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Mittelalter

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Das Dorf Geisweiler lag im Amt Buchsweiler,[2] das am Anfang des 14. Jahrhunderts als Amt der Herrschaft Lichtenberg entstand. Es gehörte als Allod schon Anfang des 13. Jahrhunderts zum Besitz der der Herren von Lichtenberg.[3] 1335 wurde eine Landesteilung zwischen der mittleren und der jüngeren Linie des Hauses Lichtenberg durchgeführt. Geisweiler fiel dabei an Ludwig III. von Lichtenberg, der die jüngere Linie des Hauses begründete.[4] Die Lichtenberger kauften Mitte des 14. Jhs. den Dinghof in Geisweiler.[5]

Anna von Lichtenberg (* 1442; † 1474), Tochter von Ludwig V. von Lichtenberg (* 1417; † 1474), und eine von zwei Erbtöchtern mit Ansprüchen auf die Herrschaft, heiratete 1458 den Grafen Philipp I. den Älteren von Hanau-Babenhausen (* 1417; † 1480). Der hatte eine kleine Sekundogenitur aus dem Bestand der Grafschaft Hanau erhalten, um sie heiraten zu können. Durch die Heirat entstand die Grafschaft Hanau-Lichtenberg. Nach dem Tod des letzten Lichtenbergers, Jakob von Lichtenberg, eines Onkels von Anna, erhielt Philipp I. d. Ä. 1480 die Hälfte der Herrschaft Lichtenberg. Die andere Hälfte gelangte an seinen Schwager, Simon IV. Wecker von Zweibrücken-Bitsch. Das Amt Buchsweiler – und damit auch Geisweiler – gehörten zu dem Teil von Hanau-Lichtenberg, den die Nachkommen von Anna erbten.

Graf Philipp IV. von Hanau-Lichtenberg (1514–1590) führte nach seinem Regierungsantritt 1538 die Reformation in seiner Grafschaft konsequent durch, die nun lutherisch wurde.

Mit der Reunionspolitik Frankreichs unter König Ludwig XIV. kam das Amt Buchsweiler unter französische Oberhoheit. Der Pionier-Offizier Guillin aus Neu-Breisach erwähnte 1702 den Ort in einem Bericht unter dem Namen „Geisvueiller“. Nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III. 1736, fiel das Hanau-Lichtenberg – und damit auch das Amt Buchsweiler – an den Sohn seiner einzigen Tochter, Charlotte, Landgraf Ludwig (IX.) von Hessen-Darmstadt. Mit dem durch die Französische Revolution begonnenen Umbruch wurde Geisweiler französisch.

Am 1. Januar 2015 wechselte die Gemeinde vom Arrondissement Strasbourg-Campagne zum Arrondissement Saverne.[6] Geiswiller war Mitglied der Communauté de communes du Pays de la Zorn.

Seit dem 1. Januar 2018 ist Geiswiller Ortsteil der Commune nouvelle Geiswiller-Zœbersdorf. Ihr Verwaltungssitz befindet sich in Geiswiller.

Bevölkerungsentwicklung

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1798[7] 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2005 2012 2014
135 180 187 161 168 166 190 200 195 210
Quelle: Cassini und INSEE

Das Wappen zeigt eine schwarze Ziege auf silbernem Grund.

Wirtschaft

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Der wichtigste Erwerbszweig in der Ortschaft ist die Landwirtschaft.

Literatur

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  • Fritz Eyer: Das Territorium der Herren von Lichtenberg 1202–1480. Untersuchungen über den Besitz, die Herrschaft und die Hausmachtpolitik eines oberrheinischen Herrengeschlechts. In: Schriften der Erwin-von-Steinbach-Stiftung. 2. Auflage. Band 10. Pfaehler, Bad Neustadt an der Saale 1985, ISBN 3-922923-31-3 (268 Seiten, Im Text unverändert, um eine Einführung erweiterter Nachdruck der Ausgabe Strassburg, Rhenus-Verlag, 1938).
  • Alfred Matt: Bailliages, prévôté et fiefs ayant fait partie de la Seigneurie de Lichtenberg, du Comté de Hanau-Lichtenberg, du Landgraviat de Hesse-Darmstadt. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480 – 1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980), S. 7–9.
  • Le Patrimoine des Communes du Bas-Rhin. Flohic Editions, Band 1, Charenton-le-Pont 1999, ISBN 2-84234-055-8, S. 503–504.
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Commons: Geiswiller – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Charta der Gemeinde Geisweiler zur Förderung der Regionalsprache auf der Grundlage der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen. Abgerufen am 29. Mai 2022.
  2. Eyer, S. 238.
  3. Eyer, S. 53,111.
  4. Eyer, S. 79f.
  5. Eyer, S. 66.
  6. legifrance.gouv.fr
  7. Matt, S. 7.