Das Mammutblatt (Gunnera manicata) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Gunnera innerhalb der Ordnung der Gunnerales. Sie wird auch Riesen-Rhabarber genannt, da die Wuchsform Ähnlichkeit mit dem Rhabarber (Rheum rhabarbarum) aufweist, sie ist jedoch nicht verwandt mit diesem. Bei den in Chile vorkommenden Arten wird der Stiel wie Rhabarber geschält und gegessen.
Mammutblatt | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Mammutblatt (Gunnera manicata), Habitus | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Gunnera manicata | ||||||||||||
Linden ex André |
Beschreibung
BearbeitenVegetative Merkmale
BearbeitenGunnera manicata wächst als sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von bis zu 3 Meter erreicht. Die oberirdischen Teile sterben zum Herbst hin ab und treiben im Frühjahr neu aus.
Die grundständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist stachelig.
Generative Merkmale
BearbeitenDie Blütezeit reicht von Juli bis August. Die kleinen und unscheinbaren Blüten sitzen zu tausenden in dem bis zu 1 Meter hohen Blütenstand.
Ökologie und Nutzung
BearbeitenGunnera manicata bevorzugt feuchte Standorte. Man findet das Mammutblatt in großen Parkanlagen oft als Zierpflanze. Zum Überwintern im Freien muss sie in Mitteleuropa mit Blättern, Reisig oder Ähnlichem vor Kahlfrost geschützt werden. Durch den hohen Anteil an Gerbsäure werden die kriechenden Wurzelstöcke in den Heimatländern zum Gerben genutzt. Gunnera manicata bilden eine Lebensgemeinschaft (Symbiose) mit Blaualgen. Die Blaualgen besiedeln Zellen im Bereich der Basis des Blattstiels. Hier bilden sie Stickstoff für die Pflanze und erhalten im Austausch Kohlenstoff-Verbindungen.
Vorkommen
BearbeitenGunnera manicata stammt aus den Gebirgssümpfen und subtropischen Nebelwäldern der Serra do Mar im südlichen Brasilien.[1]
Literatur
Bearbeiten- W. Berckholtz: Beiträge zur Kenntnis der Morphologie und Anatomie von Gunnera manicata Linden. Theodor Fischer Verlag, Kassel 1891.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Gunnera manicata. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 23. September 2019.