Ricklingen (Stadtbezirk)

Stadtbezirk in Hannover
(Weitergeleitet von Hannover-Oberricklingen)

Ricklingen ([ʁɪklɪŋən) ist der 9. Stadtbezirk in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover. Er hat 46.098 Einwohner (23.321 Frauen und 22.777 Männer) und besteht aus den Stadtteilen Bornum (1.426 Einwohner), Mühlenberg (7.589 Einwohner), Oberricklingen (10.822 Einwohner), Ricklingen (13.089 Einwohner) und Wettbergen (13.172 Einwohner) (Stand: 31. Dezember 2022).[2]

Wappen von Hannover
Wappen von Hannover
Ricklingen
Stadtbezirk von Hannover
Lagekarte des Stadtbezirks Ricklingen in Hannover
Lagekarte des Stadtbezirks Ricklingen in Hannover
Koordinaten 52° 20′ 3″ N, 9° 42′ 23″ OKoordinaten: 52° 20′ 3″ N, 9° 42′ 23″ O
Höhe 64 m ü. NHN
Fläche 14,72 km² (6/13)
Einwohner 46.098 (31. Dez. 2023) (4/13)
Bevölkerungsdichte 3132 Einwohner/km² (7/13)
Arbeitslosenquote 9,9 % (31. Dez. 2023) (1/13)
Postleitzahlen 30453, 30457, 30459
Vorwahl 0511
Adresse der
Verwaltung
Stadtbezirksmanagement Ricklingen, Theodor-Lessing-Platz 1, 30159 Hannover
Website hannover.de
Gliederung
Stadtbezirksnummer 9
Stadtteile
Politik
Bezirksbürgermeister Andreas Markurth (SPD)
Sitzverteilung (Stadtbezirksrat (21 Sitze))
SPD CDU AfD Linke Grüne FDP Piraten
7 7 3 1 1 1 1
Verkehrsanbindung
Bundesstraße B3 B6 B65 B217
S-Bahn Hannover S 1 S 2 S 21 S 5 S 51
Stadtbahn 3 7 13 17
Quelle: hannover.de;[1][2]
 
Harry-Brotfabrik

Bornum ist im Westen durch die Bahnstrecke Hannover–Altenbeken begrenzt, im Norden durch die Güterumgehungsbahn Hannover, im Osten durch die Straße Am Tönniesberg und im Süden durch die Bückeburger Allee (B 65).

Im westlich der Bornumer Straße liegenden Wohngebiet gibt es kein Einzelhandelsgeschäft. Die hier befindliche S-Bahn-Station sowie zwei Buslinien sorgen für die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Im östlich gelegenen Gewerbegebiet auf dem Tönniesberg befinden sich der Großmarkt Hannover sowie eine Brotfabrik von Harry (entstanden aus der 1929 übernommenen Hannoverschen Brotfabrik AG, kurz Habag). Hier liegt auch die Feuer- und Rettungswache 4 der hannoverschen Berufsfeuerwehr, zugleich Standort der Freiwilligen Feuerwehren Bornum und Ricklingen.

Bornums Name entstand aus Born und Heim. Es wurde 1130 erstmals urkundlich erwähnt und bestand fast das ganze Mittelalter hindurch aus 14 Hofstellen. Im Siebenjährigen Krieg lagerten 1757 in der Nähe des Ortes französische Truppen. Ab 1850 wuchsen die Ansiedlungen. 1890 entstand auf Bornumer Gebiet die Kolonie Körtingsdorf, welche heute zu Badenstedt gehört. 1909 wurde Bornum mit damals 865 Einwohnern nach Linden eingemeindet und kam mit dessen Eingemeindung 1920 zur Stadt Hannover.

Mühlenberg

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Ökumenisches Kirchenzentrum Mühlenberg

Mühlenberg liegt auf dem gleichnamigen langgestreckten Hügel. Die namensgebende ehemalige Wettberger Mühle steht auf der Südseite des Hügels bereits im Stadtteil Wettbergen. Der Stadtteil wird begrenzt im Norden durch die Bückeburger Allee (B 65), im Osten durch die Hamelner Chaussee (B 217), im Süden die IGS Mühlenberg und den Pater-Kolbe-Gang und im Westen durch die Stadtgrenze zu Empelde.

Der Stadtteil Mühlenberg wurde in den 1960er Jahren zunächst mit Reihenhäusern und für die damalige Zeit sehr modern und offen mit weitläufigen Grünanlagen umgeben angelegten viergeschossigen Eigentums- und Mietwohnungen erbaut, denen in den 1970er Jahren zahlreiche Hochhäuser im Stile von Großwohnsiedlungen folgten.

Nachdem der Mühlenberg in den Anfangsjahren als moderner neuer Stadtteil im Grünen teilweise recht beliebt war und viele einheimische Familien aus der Mittelschicht anzog, kippte das soziale Gefüge in Teilen des Stadtteils in den 1980er Jahren. Dieser Teil des Stadtteils hat sich zu einem sozialen Brennpunkt entwickelt.

Die Stadtrandlage mit einem von parkartigen Grünflächen umgebenen Teich und die aufwendige Infrastruktur mit einer großen integrierten Gesamtschule für rund 2000 Schüler, die das Freizeitheim Weiße Rose, Jugendzentrum, Stadtbibliothek[3], Bezirkssportanlage und andere Angebote beheimatet, im Weiteren ein relativ großer Sportverein, ein großer Bahnengolfplatz, Stadtbahn und Busbahnhof, ein ökumenisches Kirchenzentrum sowie eine Fußgängerzone mit vielen Geschäften und Marktplatz werten den Wohnwert und die Lebensqualität des Stadtteils auf. Zudem gibt es mehrere Kitas, eine Grundschule und diverse soziale Angebote; ein Spielhaus, einen sozial betreuten Nachbarschaftstreff mit Mittagstisch, Hausaufgabenhilfe und Internetcafe und eine umfassende Beratungsinfrastruktur für Migranten. Außerdem befinden sich im Stadtteil Mühlenberg zwei große Verwaltungsgebäude des e.on-Konzerns.

2016 lebten in Mühlenberg rund 7000 Menschen, davon rund 56 % Menschen mit Migrationshintergrund aus über 50 Nationen.[4][5]

Oberricklingen

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Häuser in der Schnabelstraße, Oberricklingen

Oberricklingen ist ein nahezu quadratisches Gebiet mit einer Kantenlänge von etwa einem Kilometer. Im Norden grenzt die kreuzungsfrei zum Schnellweg ausgebaute Bückeburger Allee (B 65) den Stadtteil gegen das Ricklinger Industriegebiet ab. Im Osten trennt die Frankfurter Allee (B 6, B 3), welche Ricklinger Kreisel und Landwehrkreisel verbindet (B 6), das alte Ricklingen ab (inoffiziell auch Unterricklingen oder Alt-Ricklingen genannt in Abgrenzung zu Oberricklingen). Im Süden schließt das große Gelände des Ricklinger Friedhofs den Stadtteil ab und im Südwesten die Bergfeldstraße am angrenzenden Stadtteil Wettbergen. Im Westen trennt die Hamelner Chaussee (B 217) den Stadtteil vom benachbarten Mühlenberg.

Um das Jahr 1200 datieren Urkunden, in denen erstmals Groten Ricklinge und Lutteken Ricklinge (großes und kleines Ricklingen), wobei das große Ricklingen das heutige (Alt-)Ricklingen ist. Das kleine Ricklingen liegt hingegen am Boven dem Ypolle, dem Tönniesberg, benannt nach einer ehemals dort befindlichen Kapelle des Heiligen Antonius[6]. „Riclinge minor lag boven dem Ypolle“[7] „unweit Ricklingen, nach Bornum hinwärts“[8], „lutken ricklinge by sunte antonies“[9] (Klein Ricklingen bei Sankt Antonius); „kleinen Ricklingen bey dem Ihlpohl.“[10]

In einem schnellen Aufschwung als Folge der Industrialisierung entstand das heutige Oberricklingen als Wohnsiedlung von Arbeitern für das nördlich gelegene Linden, in das Oberricklingen zusammen mit Ricklingen 1913 eingemeindet wurde, bis Linden sieben Jahre später nach Hannover eingemeindet wurde. Im Zweiten Weltkrieg erlitt Oberricklingen aufgrund der Nähe zu den Bahnanlagen starke Zerstörungen[11].

Oberricklingen ist nur über wenige Straßen erreichbar, nämlich Göttinger Chaussee, Ricklinger Stadtweg, Wallensteinstraße, Südstrücken und Am Sauerwinkel, wodurch weite Teile vom Durchgangsverkehr entlastet sind. Die von West nach Ost verlaufende Wallensteinstraße bildet die Hauptstraße des Stadtteils, hier befindet sich der Marktplatz. Entlang der Straße verläuft die Trasse der Stadtbahn, die Linien 3 und 7 bedienen hier drei Haltestellen. An der Haltestelle Wallensteinstraße enden zudem die Stadtbahnlinie 17 und die Regiobuslinien 360, 363 und 365. Die RegioSprinter-Linie 300 fährt von hier zum hannoverschen ZOB sowie nach Pattensen. Ab Dezember 2023 verkehrt innerhalb Oberricklingens die Linie 13 auf der neu gebauten Strecke entlang der Göttinger Chaussee von Wallensteinstraße bis zum neuen Endpunkt Hemmingen.[12]

 
Finanzamt Hannover-Süd

Oberricklingen ist im Süden und Westen geprägt von Einfamilienhäusern und Reihenhäusern mit großen Gärten. Im Nordosten dominieren Mehrfamilienhäuser und Blockrandbebauung. Fast alle Gebäude stammen aus der Wiederaufbauzeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Im Stadtteil gibt es die katholische St.-Augustinus-Kirche und die evangelisch-lutherische St.-Thomas-Kirche. Die neuapostolische Kirche wurde verkauft und wird heute als Atelier genutzt. Der Stadtteil hat drei Schulen: die Johannes-Keppler-Realschule, die Grundschule Wilhelm-Busch-Schule und die Förderschule Martin-Luther-King-Schule. In den beiden Oberricklinger Hochhäusern sind die Finanzämter Hannover-Süd und Hannover-Land I untergebracht.[13][14]

Ricklingen

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Bahnhof Hannover-Linden/Fischerhof:
S-Bahn (oben); Straßenbahn (unten)

Der Stadtteil Ricklingen liegt im Osten des gleichnamigen Stadtbezirks. Er ist über vier Stadtbahnlinien sowie mit drei S-Bahn-Linien aus der Innenstadt erreichbar. Ricklingen ist begrenzt im Norden vom Damm der Eisenbahnstrecke in Richtung Weetzen/Hameln und der Güterumgehungsbahn, im Osten von der Leine-Masch, im Süden vom Ricklinger Holz und im Westen durch die Frankfurter Allee, die als Bundesstraße 3 bis zum Bau der A 7 ein Teilstück der Hauptverkehrsachse Nord-Süd durch Hannover war. (Im Norden reicht Ricklingen mit seinem Industriegebiet weiter nach Westen bis zum Tönniesberg an der Nordwest-Ecke Oberricklingens.) Den Stadtteil-Mittelpunkt bildet der Schünemannplatz. Auf dem nördlicher gelegenen August-Holweg-Platz findet donnerstags der Wochenmarkt statt. Das Freizeitheim Ricklingen beherbergt das Bürgeramt und die Stadtbibliothek und ist im hannoverschen Karneval eine Sitzungshochburg. Die ev.-luth. Michaelis-Kirchengemeinde hat seit 1877 ihre neugotische Kirche an der Stammestraße und umfasst seit 1. Juli 2009 wieder den ganzen Stadtteil. Von 1962 bis 2009 befand sich westlich des Ricklinger Stadtwegs die nun wieder eingegliederte Maria-Magdalenen-Kirchengemeinde. Die katholische Kirche St. Monika wird seit 2008 als Klosterkirche von Vinzentinerinnen genutzt, sie entstand 1930 als St. Augustinus-Kirche aus einem ehemaligen Gasthaussaal und wurde später in St. Monika umbenannt. Die Ricklinger Kiesteiche südöstlich des Zentrums bieten den Hannoveranern Naherholungsmöglichkeiten.

Im alten bäuerlichen Dorfkern liegt die Edelhofkapelle aus dem 14. Jahrhundert mit Glasmalereien von Charles Crodel (1960). Im Dreißigjährigen Krieg lagerte Tilly im Wrampenhof an der Düsternstraße (jetzt steht dort ein Seniorenheim). Am 28. August 1905 wurde in Ricklingen die erste 400-Meter-Aschenbahn für Leichtathleten eingeweiht. Allerdings wurde sie wegen ihrer ungünstigen Lage kaum genutzt. Das Dorf Ricklingen wurde 1913 in die damalige Stadt Linden und mit dieser 1920 in die Stadt Hannover eingemeindet. Letzter Gemeindevorsteher war Karl Kreipe (* 17. November 1857 in Linden; † 17. Juli 1937 in Braunschweig). Nach ihm wurde 1977 der Kreipeweg (zuvor Teil der Beekestraße) in Ricklingen benannt. Von 1919 bis 1923 war der Werksflughafen der Hannoverschen Waggonfabrik am Tönniesberg der erste zivile Flughafen Hannovers. Im Jahre 1926 wütete in ganz Hannover wegen Verunreinigungen im Ricklinger Wasserwerk eine schwere Typhus-Epidemie.[15] Im Februar 1946 führte ein Hochwasser der Leine zu einer Überschwemmung in Ricklingen. Davon zeugen Hochwassermarken am Pfarrhaus in der Pfarrstraße, am Haus Beekestraße 55, am Haus Ricklinger Stadtweg 46 und am Deichtor in der Düsternstraße. In der Folge entstand ein Hochwasserschutzdeich mit einem Deichtor, der schon mehrfach Hochwasser zurückgehalten hat. Mit einem an jenen Deich anschließenden Deich mit Deichscharten und neuer Mauer am Michaelisfriedhof wurde 2013 und 2014 im Südosten Ricklingens nordwestlich der Ihme, die hier Beeke heißt, der Hochwasserschutz erweitert, um künftigen Jahrhunderthochwassern zu begegnen.[16] Im Telefunken-Gebäude an der Göttinger Chaussee entwickelte Walter Bruch 1962 das PAL-Farbfernsehsystem, mit dem in Deutschland ab 1967 Farbfernsehen eingeführt wurde.

In Ricklingen sind zwei bekannte Rugby-Vereine beheimatet, der Deutsche Rugby-Club Hannover 1905 sowie 08 Ricklingen. Beide Vereine konnten mehrfach die deutschen Meisterschaften der Rugby Union in Deutschland für sich entscheiden. Der DRC Hannover errang 1988, jährlich von 1998 bis 2002 und 2005 die Meisterschaft. 08 Ricklingen konnte die Deutsche Meisterschaft in den Jahren 1950, 1960 und 1974 für sich entscheiden. Der Stadtteil hat auch bekannte Fußballvereine: den TuS Ricklingen und die Sportfreunde Ricklingen, die von 1996 bis 1999 in der Regionalliga spielten.

Wettbergen

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Die Wettberger Johannes-der-Täufer-Kirche
 
Endstation der Stadtbahn in Wettbergen-West

Geografische Lage

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Wettbergen grenzt nördlich an den Stadtteil Mühlenberg (IGS Mühlenberg und Pater-Kolbe-Gang), im Nordwesten an Oberricklingen (Bergfeldstraße, Stadtfriedhof Ricklingen und In der Rehre), im Süden bildet die Ihme zugleich die Stadtgrenze Hannovers mit Hemmingen, im Westen verläuft die Grenze zwischen Hannover und Ronnenberg durch die Feldmark.

Geschichte

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Erstmals wurde Wettbergen 1055 erwähnt. Der Name stammt vom altsächsischen Wort Hvat (de: scharf) und bedeutet so viel wie Ortschaft am steilen Hang. Es war der Stammsitz der Adelsfamilie von Wettberg, die in Niedersachsen im 17. Jahrhundert ausgestorben ist.

Die Hamelner Chaussee (B 217) trennt den alten Ortskern, in dem sich eine dörflich geprägte Struktur erhalten hat, von dem Neubaugebiet Wettbergen-West. Hier entstand in den 1980er und 1990er Jahren eine Siedlung mit Reihenhäusern, Einfamilienhäusern und viergeschossigen Mehrfamilienhäusern. Dieses Gebiet war ursprünglich für eine Erweiterung des Stadtteils Mühlenberg vorgesehen. Da der Mühlenberg inzwischen einen sehr schlechten Ruf als hochproblematischer sozialer Brennpunkt hatte und außerdem kein Bedarf an Großwohnsiedlungen mehr bestand, sondern nach stadtnahen Einfamilienhäusern, ordnete man es dem bürgerlich strukturierten Stadtteil Wettbergen zu.

Neben der Grundschule Wettbergen und der Henning-von-Tresckow-Grundschule befinden sich drei sehr große Gesamtschulen mit jeweils über 1500 Schülern in einem Umkreis von weniger als 3 km vom Stadtteil: Die Leonore-Goldschmidt-Schule in Mühlenberg, die Carl-Friedrich-Gauß-Schule in Hemmingen und die Marie-Curie-Schule in Ronnenberg. Seit 1999 ist Wettbergen Endpunkt der Stadtbahnlinien 3 und 7.

Die Freiwillige Feuerwehr Wettbergen ist im Fachgruppenkonzept der Feuerwehr Hannover für den ABC-Schutz zuständig. Sie wurde am 1. Mai 1881[17] durch 20 Landwirte und Handwerker gegründet. Die Fußballmannschaft der TuS Wettbergen spielt in der Kreisliga Hannover (Saison 2016/17).

Eingemeindungen

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Wettbergen wurde am 1. März 1974 im Zuge der niedersächsischen Kommunalreform nach Hannover eingemeindet.[18]

Wappen Wettbergen

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Der Entwurf des Kommunalwappens von Wettbergen stammt von dem Heraldiker und Grafiker Alfred Brecht, der sämtliche Wappen in der Region Hannover entworfen hat. In den Sitzungen vom 26. April und 8. September 1962 hat der Gemeinderat den aufgrund der ermittelten Ortsgeschichte und der Urform des Adelswappens der Herren von Wettbergen den vom Heraldiker Alfred Brecht geschaffenen Entwurf einstimmig beschlossen.[19]

 
Wappen von Ricklingen
Blasonierung: „In Rot über goldenem Berg, darin ein blaues Wellenband, eine fliegende silberne Fledermaus mit Wolfskopf.“[19][20]
Wappenbegründung: Der goldene Berg und das blaue Wellenband deuten auf den Wettberger Berg und den Hirtenbach hin. Die fliegende silberne Fledermaus mit dem Wolfskopf ehrt das Adelsgeschlecht derer von Wettbergen. Die Farben Rot:Silber symbolisieren zudem das Bistum Minden und die Farben Blau:Gold die Oberherrschaft des Welfenhauses.

Bezirksrat

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Stadtbezirkswahlen 2021
Stadtbezirk Ricklingen[21]
 %
40
30
20
10
0
33,4 %
(−0,1 %p)
25,3 %
(−2,5 %p)
19,8 %
(+9,1 %p)
6,6 %
(−7,2 %p)
4,8 %
(+1,3 %p)
3,8 %
(−1,5 %p)
2,1 %
1,1 %
(−0,6 %p)
3,1 %
2016

2021


Der Stadtbezirksrat Ricklingen besteht aus gewählten 21 Mitgliedern. In seiner konstituierenden Sitzung am 11. November 2021 wählte der für eine Wahlperiode von fünf Jahren gewählte Bezirksrat erneut den seit 15 Jahren amtierenden Andreas Markurth (SPD) zum Bezirksbürgermeister. Sein bisheriger Stellvertreter Michael Dette hatte nicht erneut für den Bezirksrat kandidiert.[22] Neuer Stellvertreter Markurths ist Wigbert Mecke (Grüne).[23] Der Bezirksrat Ricklingen tagt etwa neunmal im Jahr öffentlich, in der Regel im Freizeitheim Ricklingen. Die Sitzverteilung, die Mitglieder des Stadtbezirksrates und ihre Erreichbarkeit sind auf der Webseite Hannover.de dargestellt.[24]

Die Stadt Hannover hat in ihrer Hauptsatzung von der Möglichkeit des Niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetzes[25] Gebrauch gemacht, dass die Mitglieder des Rates, deren Wahlbereich ganz oder teilweise im jeweiligen Stadtbezirk liegt oder die dort wohnen, dem Stadtbezirksrat mit beratender Stimme angehören.[26]

Wahl 2021

Bei der Kommunalwahl vom 12. September 2021 blieb die SPD stärkste Partei mit 7 Sitzen. Die CDU erreichte 5 Sitze. Bündnis 90/Die Grünen bekamen 4 Sitze. Die AfD erhielt 2 Sitze. FDP, Die Linke und die Partei Volt erzielten je einen Sitz.[27] Von den 21 gewählten Mitgliedern des Bezirksrates sind acht Frauen (SPD vier, CDU und Grüne je zwei).[28]

Wahlen 2016

Bei der Kommunalwahl 2016 wurde die SPD mit 33,5 % (7 Sitze) erneut stärkste Partei im Bezirksrat. Die erstmals vertretene AfD wurde mit 13,8 % (3 Sitze)nach der CDU mit 27,8 % (7 Sitze) drittstärkste Partei. Bündnis 90/Die Grünen erreichten 10,7 % (1 Sitz), die Partei Die Linke 5,3 % (1 Sitz) und die FDP 3,5 % (1 Sitz).[29]

Wahlen 2011

Bei der Kommunalwahl vom 11. September 2011 wurde die SPD mit 45,1 Prozent der Stimmen wieder die stärkste Partei im Stadtbezirk und stellt mit Andreas Markurth den Bezirksbürgermeister. Die Grünen wurden mit 17,0 Prozent nach der CDU (30,0 Prozent) drittstärkste Partei[30] und stellen den stellvertretenden Bezirksbürgermeister, seit Mai 2013 Michael Dette (und bis dahin Sabine Tegtmeyer-Dette).[31]

Bevölkerungsentwicklung

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Seit 2005 lag die Bevölkerungszahl Ricklingens etwa bei 43.000 bis 44.000.[32] Den (Jahresend-)Höchststand der 2010er Jahre erreichte Ricklingen im Jahr 2018, das gilt auch für die einzelnen Stadtteile, außer Ricklingen (2017) und Mühlenberg (2016).[32] Den deutlichsten Einwohnerzuwachs zwischen 2011 und 2019 verzeichnete Mühlenberg mit mehr als 10 Prozent.[32]

 
Einwohnerentwicklung im Stadtbezirk
Entwicklung der Bevölkerungszahl seit 2011[32]
Jahr Bornum Mühlenberg Oberricklingen Ricklingen Wettbergen Gesamt
2011 (a) 1.350 6.528 10.352 12.768 12.409 43.407
2015 1.375 7.546 10.775 12.987 12.936 45.619
2018 1.428 7.541 10.797 13.133 13.278 46.177
2020 1.416 7.465 10.657 12.961 13.174 45.673

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Literatur

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  • Richard Böttcher: Wussten Sie schon? Allerlei Wissenswertes über Ricklingen. Hannover-Ricklingen 1967
  • Sigrid Eichstädt: 30 Jahre Mühlenberg – Ein Berg. Eine Mühle. Ein Name. –. Hannover: Kulturamt 1998
  • Hartmut Herbst, Erhardt Krübbe: Bornum. Vom Bauerndorf zum Stadtteil. Geschichte eines hannoverschen Stadtteils in Texten und Bildern, in der Reihe Stadtteilkulturarbeit, Nummer 4, gefördert durch Weiße Rose. Freizeit- und Bildungszentrum Mühlenberg, hrsg. durch die Landeshauptstadt Hannover, 1. Auflage, 1992
  • Landeshauptstadt Hannover, Der Oberstadtdirektor (Hrsg.): Zwei Straßen – eine Geschichte / Schnabel- und Menzelstraße / Die Geschichte der ersten Genossenschaftssiedlung in Hannover-Ricklingen. Poppdruck Hannover 1990
  • Victor Jürgen von der Osten: Auf den Spuren Alt-Ricklingens. Hannover: Reichold 1995. ISBN 3-930459-10-8
  • Horst Schweimler: Ricklingen: Ein Dorf – zwei Stadtteile in Hannover; seine Geschichte – seine Menschen. Hannover: Fackelträger 1986. ISBN 3-7716-1466-X
  • Peter Seifried: Wetberga / Wettbergen. Kleine Chronik des Dorfes 1055 bis 1857. Vollständig überarbeitete und ergänzte Neuausgabe. Norderstedt: BoD – Books on Demand 2016. ISBN 978-3-7412-4970-9

Persönlichkeiten

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Siehe auch

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Commons: Ricklingen (Stadtbezirk) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Strukturdaten der Stadtteile und Stadtbezirke 2021
  2. a b Landeshauptstadt Hannover: Bevölkerungsbestand in der Landeshauptstadt Hannover. Dezember 2022, abgerufen am 29. April 2023.
  3. Stadt-/ Schulbibliothek Mühlenberg
  4. Jutta Rinas: „Man kann hier gut leben“. In: HAZ. 23. Juli 2015, abgerufen am 12. Dezember 2019.
  5. Bern Haase: Größer, jünger, bunter, Hannover. In: HAZ. 1. August 2016, abgerufen am 12. Dezember 2019.
  6. Geschichte von Ricklingen
  7. Zeitschrift des Historischen Vereins für Niedersachsen, Band 49, Historischer Verein für Niedersachsen, Stader Geschichts- und Heimatverein, Ernst Beibel, 1884
  8. Carl Wolff: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover, Band 1, Ausgabe 1, Provinzialverwaltung, T. Schulzes Buchhandlung, 1899
  9. Adolph Broennenberg: Sammlung zur hannoverisch-braunschweigischen Landesgeschichte: Beitrag 1 Beitrag. 1, Tressan, 1854
  10. Christian Ulrich: Origines Et Antiquitates Hanoverenses oder Umständliche Abhandlung von dem Ursprunge und den Alterthümern Der Stadt Hannover. GrupenVerlag, Universitets-Buchhandlung, 1740
  11. Gegenwart von Oberricklingen
  12. uestra.de (Memento vom 14. April 2014 im Internet Archive)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt, abgerufen am 31. März 2023.
  13. „Oberfinanzdirektion Niedersachsen, Finanzamt Hannover-Süd“, Beschreibung auf der Internetseite der Behörde (Memento des Originals vom 14. April 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ofd.niedersachsen.de, abgerufen am 13. April 2014.
  14. „Oberfinanzdirektion Niedersachsen, Finanzamt Hannover-Land I“, Beschreibung auf der Internetseite der Behörde (Memento des Originals vom 14. April 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ofd.niedersachsen.de, abgerufen am 13. April 2014.
  15. Johanna Lutteroth: Killerkeime aus dem Wasserhahn, Typhus-Epidemie in Hannover. In: Spiegel Online. 8. Juli 2011, abgerufen am 12. Dezember 2019.
  16. Hannover.de: Hochwasserschutz in Ricklingen (Memento des Originals vom 5. Juli 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hannover.de
  17. Ortsfeuerwehr Wettbergen. In: Offizielles Portal der Region und der Landeshauptstadt Hannover. Abgerufen am 15. Dezember 2018.
  18. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 189 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  19. a b Wolf-Peter Friedrich: Jahresbericht der Höhlenforschergruppe Rhein-Main. Die Fledermaus mit dem Wolfskopf – Symbol der Herren von Wettbergen. 21. Jahrgang. Frankfurt am Main September 2002, S. 80.
  20. Wolf-Peter Friedrich: Ritter und Burgen in Rot und Blau. In: Deutsche Philatelisten-Jugend e. V. (Hrsg.): Junge Sammler. Nr. 4, 2017, S. 16–18.
  21. Stadt Hannover: Kommunalwahlen 2021 - Wahlenübersicht. 13. September 2021, abgerufen am 13. September 2021.
  22. Bericht Andreas Markurth tritt in Ricklingen vierte Amtszeit als Bezirksbürgermeister an In: Hannoversche Allgemeine Zeitung (Online) vom 21. November 2021, Abruf am 25. November 2021
  23. Bericht auf Wettbergen-Ricklingen.de, Abruf am 25. November 2021
  24. Stadt Hannover: Stadtbezirksrat Ricklingen. Abgerufen am 26. August 2021.
  25. Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz: Wortlaut der Regelung in § 91 Absatz 3 (Memento des Originals vom 25. November 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nds-voris.de
  26. Downloadmöglichkeit auf Hannover.de: Hauptsatzung mit § 13
  27. So hat Hannover gewählt, in: Beilage Kommunalwahl 2021 der Hannoverschen Allgemeine Zeitung vom 14. September 2021, S. 5
  28. Gemeindewahlleiter in der Landeshauptstadt Hannover: Wahlbekanntmachung. Endgültiges Ergebnis der Wahlen der 13 Stadtbezirke, in: Hannoversche Allgemeine Zeitung, Ausgabe Stadt Hannover, S. 15f.
  29. Stadt Hannover: Stadtbezirksratswahl 2016 Landeshauptstadt Hannover (11.09.2016). Abgerufen am 26. August 2021.
  30. Die Ergebnisse der Stadtbezirksräte im Überblick. (Memento des Originals vom 13. September 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.haz.de In: Hannoversche Allgemeine Zeitung, 12. September 2011, abgerufen am 29. November 2011.
  31. Rüdiger Meise u. a.: Ricklingen. Dette geht, Dette kommt. (Memento des Originals vom 12. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.haz.de In: Hannoversche Allgemeine Zeitung, 11. Mai 2013.
  32. a b c d Strukturdaten der Stadtteile und Stadtbezirke 2021. Stadt Hannover, abgerufen am 3. August 2021.