Haus Leythe

Burg in Nordrhein-Westfalen, Deutschland
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Haus Leythe ist eine abgegangene Wasserburg am Leither Mühlenbach in der Middelicher Straße 72 in Gelsenkirchen-Erle.

Haus Leythe
Haus Leythe um 1723

Haus Leythe um 1723

Staat Deutschland
Ort Gelsenkirchen-Erle
Burgentyp Niederungsburg
Erhaltungszustand Burgstall
Geographische Lage 51° 34′ N, 7° 6′ OKoordinaten: 51° 34′ 7,6″ N, 7° 5′ 40,7″ O
Haus Leythe (Nordrhein-Westfalen)
Haus Leythe (Nordrhein-Westfalen)

Geschichte

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Die mittelalterliche Burg Leythe wird urkundlich erstmals 1371 erwähnt. Auf ihr saß als Lehnsmann der Kölner Erzbischöfe Winmar de Leyten (auch: Wenemar van der Letene), Richter zu Recklinghausen, und schirmte mit seinen Rittern das kurkölnische Vest Recklinghausen gegen die Einfälle der Märkischen Truppen auf Schloss Grimberg ab.

Durch Heirat mit der Erbtochter Jutta von Leythen fiel Haus Leythen 1377 an Dietrich von Backum zu Haus Backum. Im Anschluss blieb Leythe für ca. 150 Jahre in Händen des Adelsgeschlechts derer von Backum. Um 1530 brachte Erbtochter Anna von Backum das Haus in ihre Ehe mit Rötger von Ovelacker an die Herren von Ovelacker, in deren Händen Leythe weitere nahezu 200 Jahre verblieb. 1707 erstellte der damalige Besitzer von Haus Leythe, Bernd Dietrich von Ovelacker, sein Testament und bedachte mit all seinem Besitz den Bertram Carl Graf von Nesselrode-Reichenstein zu Schloss Herten, Sohn des vestischen Statthalters Franz von Nesselrode-Reichenstein. Der Erbfall trat jedoch erst 1723 ein.

Der auf Abbildungen aus jener Zeit dargestellte Herrensitz, der im letzten Viertel des 17. Jahrhunderts entstanden war, besaß die typischen Renaissance-Merkmale einer münsterländischen Wasserburg. Die Scheune wurde um 1600 erbaut. Sie besitzt ein in dieser Region sehr seltenes Ständerfachwerk, das u. a. auch mit Landesmitteln 1992 sehr aufwendig restauriert wurde.

Ab ca. 1800 residierte die Familie von Nesselrode-Reichenstein nicht mehr in Haus Leythe, sondern in Herten. Leythe wurde als Pachtgut vergeben. Das hatte den Niedergang zur Folge, dessen Endpunkt gegen 1860 der völlige Abbruch war. Auf den Grundmauern wurde ein zweistöckiges Gutshaus aus Backsteinen errichtet.

Die Zeche Graf Bismarck erwarb später große Teile des Grundbesitzes und nahm dort 1894 mit dem Schacht 3 in unmittelbarer Nähe des Gutshofes die Kohleförderung auf. 1955 vernichtete ein Brand den bis dahin noch vorhandenen, alten Schweinestall, der schließlich Anfang der 1990er Jahre vollständig abgerissen wurde. Im Jahre 2002 wurde vom Golf Club Haus Leythe ein neues Clubhaus gebaut. Beim Neubau des Clubhauses musste die Auflage der Stadt Gelsenkirchen erfüllt werden, dass die Gebäude an den gleichen Stellen und in den gleichen Ausmaßen errichtet werden. Der Gesamteindruck des kompletten Dreierensembles Wohnhaus, Scheune und Stall sollte in den alten Dimensionen erhalten bleiben.

Seit dem 28. Oktober 1983 steht Haus Leythe in der Liste der Baudenkmäler in Gelsenkirchen. Als Bodendenkmal ist es seit dem 17. Oktober 1984 eingetragen.

Literatur

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  • Matthias Koopmann: Ein Rittergut, dem Untergang geweiht? Haus Leythe, in: Beiträge zur Stadtgeschichte, Bd. X, 1980, S. 219–228.
  • Heinrich Ermeling: Haus Leythe in Gelsenkirchen-Buer. Versuche seiner Rettung. In: Vestischer Kalender, Jg. 56 (1985), S. 208–214.
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