Iowa ist das zweite offizielle Studioalbum der US-amerikanischen Metal-Band Slipknot. Es erschien am 28. August 2001 bei Roadrunner Records und wird vor allem dem Nu Metal zugerechnet. Das Album ist nach dem US-Bundesstaat Iowa benannt, aus dem die Band kommt.

Iowa
Studioalbum von Slipknot

Veröffent-
lichung(en)

28. August 2001

Label(s) Roadrunner Records

Format(e)

CD

Genre(s)

Nu Metal

Titel (Anzahl)

14

Länge

1:06:23

Besetzung
  • DJ: Sid Wilson
  • Sampling: Craig Jones
  • Perkussion, Backgroundgesang: Chris Fehn
  • Bass: Paul Gray

Produktion

Slipknot, Ross Robinson

Studio(s)

Sound city und Sound Image in Van Nuys bei Los Angeles, Kalifornien

Chronologie
Slipknot
(1999)
Iowa Vol. 3: (The Subliminal Verses)
(2004)

Nach dem Erfolg ihres Debütalbums waren die Erwartungen an Slipknot hoch, einen guten Nachfolger zu produzieren. Aus verschiedenen Gründen war die Zeit der Entstehung von Iowa eine der schlechtesten in der Geschichte der Band.[1] Es war das erste Album, das die Band mit James Root aufnahm, da er erst im späteren Verlauf der Aufnahmen des Debütalbums Slipknot Bandmitglied wurde.

Iowa erhielt diverse Auszeichnungen von Plattenfirmen, zwei Songs aus dem Album wurden für den Grammy nominiert, und wurde generell gut von Fans und Kritikern aufgenommen.[2] John Mulvey vom englischen Yahoo bezeichnete das Album „als absoluten Triumph des Nu Metals“.[3]

Musikstil

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Iowa variiert zwischen mehreren Genres. Das Album wird vor allem dem Nu Metal zugeordnet; enthält aber auch Einflüsse von Death Metal, Thrash Metal, Alternative Metal und Rap Metal. Vor der Veröffentlichung des Albums versprachen diverse Bandmitglieder ein düsteres und härteres Album als Slipknot. Es ist im Gegensatz zur rohen Energie auf dem vorhergegangenen Album technischer; wird aber heutzutage als das härteste ihrer sieben Studioalben betrachtet. Iowa enthält auch einige melodische Elemente, zum Beispiel auf Everything Ends und Left Behind; verglichen mit späteren Songs von Slipknot wie Vermilion Pt. 2 und Dead Memories sind diese aber noch relativ hart.

Die lyrischen Themen auf Iowa sind relativ düster; unter anderem sind das Misanthropie, Ekel, Solipsismus, Wut, Psychose und Ablehnung.

Entstehungsgeschichte

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Das Album wurde in den Studios Sound City und Sound Image in Los Angeles mit dem Produzenten Ross Robinson aufgenommen, welcher auch ihr Debütalbum produziert hatte.[4] Im Oktober 2000 begannen Schlagzeuger Joey Jordison und Bassist Paul Gray mit den Arbeiten an neuem Material; sie schrieben zusammen die meisten Songs für das Album. Während dieser Zeit verlangten andere Bandmitglieder eine Pause aufgrund der umfangreichen Tour der Band zu ihrem vorhergegangenen Album Slipknot.[5] Trotzdem begann die Band am 17. Januar 2001 mit den Arbeiten für ihr zweites Studioalbum.[6] Joey Jordison verriet später, dass dieser Zeitraum einer der schlechtesten in der Bandgeschichte war, unter anderem aufgrund der Alkoholsucht von Corey Taylor, der Drogensucht einiger anderer Bandmitglieder sowie Managementproblemen und weiteren bandinternen Problemen.[1]

James Root, welcher 1999 Mitglied der Band geworden war, war erstmals vollständig an den Bandaufnahmen beteiligt, da er erst während der Aufnahmen zu Slipknot zur Band stieß und dementsprechend nur auf manchen Songs auf dem Album zu hören ist. In einem Interview mit dem Magazin FHM verriet Corey Taylor, dass er während der Aufnahmen für den letzten Song Iowa nackt war, sich übergab und seinen Körper mit Glas zerschnitt, um seine erwünschte Leistung zu erreichen.[7] Taylor erklärte dieses Vorgehen so:

“that’s where the best stuff comes from. You’ve got to break yourself down before you can build something great.”

„Davon kommt das beste Material. Du musst dich selbst runterbringen, bevor du etwas großartiges erschaffen kannst.“

Corey Taylor: FHM

Während der Produktion von Iowa brach sich Produzent Ross Robinson bei einem Dirt-Bike-Unfall die Wirbelsäule, fuhr aber mit den Arbeiten am Album fort, „sein ganzes Leid ins Album einbringend“.

Hintergrund

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Eigentlich sollte Iowa schon am 19. Juni 2001 veröffentlicht werden, da aber das Mixen einen längeren Zeitraum in Anspruch nahm als geplant; erschien Iowa verspätet, was sich auch auf die Tour-Daten auswirkte.[8][9] Nach der Veröffentlichung ihres zweiten Studioalbums starteten Slipknot die Iowa World Tour, die einen Auftritt beim Ozzfest 2001,[10] eine Tour mit System of a Down[11] sowie weitere Touren, die unter anderem durch Europa und Japan führten, beinhaltete.[12][13][14]

Nicht nur der Albumtitel und der Song Iowa nehmen Bezug auf den Heimatstaat der Band. Der Song (515) ist nach der Telefonvorwahl von Iowa benannt; Slipknot gab bekannt, dass Iowa „die Quelle für ihre Energie sei und ihnen helfen würde, ihre kreative Orientierung nicht zu verlieren“,[4] was die Titelbezüge auf den Bundesstaat erklärt.

Titelliste

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  1. (515) – 1:00
  2. People = Shit – 3:35
  3. Disasterpiece – 5:08
  4. My Plague – 3:40
  5. Everything Ends – 4:14
  6. The Heretic Anthem – 4:14
  7. Gently – 4:54
  8. Left Behind – 4:01
  9. The Shape – 3:37
  10. I Am Hated – 2:37
  11. Skin Ticket – 6:41
  12. New Abortion – 3:36
  13. Metabolic – 3:59
  14. Iowa – 15:03
    Bonustracks
  15. Liberate (live) – 4:25

Singleauskopplungen

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Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[15]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  UK
2001 Left Behind
Iowa
UK24
(4 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 29. Oktober 2001
Grammy-Nominierung 2001
2002 My Plague
Iowa
UK43
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 8. Juli 2002
Grammy-Nominierung 2002

Rezeption

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Rezensionen

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Die deutschen Medien nahmen Iowa generell gut auf. Michael Edele von Laut.de attestierte dem Album einen „exzellenten Sound“, wofür seiner Meinung nach allerdings nicht neun Musiker nötig wären, und vergab drei von fünf Punkten.[2] Im Allgemeinen wurde das Album als musikalischer und reifer als der Vorgänger empfunden.[2] Vor allem die Songs People=Shit, My Plague und The Heretic Anthem wurden gelobt, weniger positiv wurden die Songs „in der Mitte der zweiten Hälfte“ (Vampster)[2] aufgenommen, so zum Beispiel The Shape.[2]

Auch englischsprachige Medien befanden das Album generell gut.[16][17][18][19] Vielmals wird die Aggressivität und Brutalität attestiert; das Rolling Stone lobt Iowas Originalität. Das deutsche Magazin Visions führte im Frühjahr 2017 das Album in ihrer Liste der 66+6 besten Metal-Alben des dritten Jahrtausends.[20]

Charts und Chartplatzierungen

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ChartsChart­plat­zie­rungenHöchst­platzie­rungWo­chen
  Deutschland (GfK)[15]4 (10 Wo.)10
  Österreich (Ö3)[15]8 (10 Wo.)10
  Schweiz (IFPI)[15]13 (8 Wo.)8
  Vereinigtes Königreich (OCC)[15]1 (13 Wo.)13
  Vereinigte Staaten (Billboard)[15]3 (17 Wo.)17

Auszeichnungen für Musikverkäufe

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Land/Region Aus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Aus­zeich­nung, Ver­käu­fe)
Ver­käu­fe
  Australien (ARIA)[21]  Gold35.000
  Belgien (BRMA)[22]  Gold25.000
  Deutschland (BVMI)[23]  Gold150.000
  Frankreich (SNEP)[24]  Silber50.000
  Japan (RIAJ)[25]  Gold100.000
  Kanada (MC)[26]  Platin100.000
  Niederlande (NVPI)  Gold30.000
  Vereinigte Staaten (RIAA)[27]  Platin1.000.000
  Vereinigtes Königreich (BPI)[28][29]  Platin338.000
Insgesamt   1× Silber
  5× Gold
  3× Platin
1.828.000

Hauptartikel: Slipknot/Auszeichnungen für Musikverkäufe

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  1. a b Slipknot 10 years after…. In: Rocksound. 05/2008, S. 60–65.
  2. a b c d e siehe Reviews
  3. John Mulvey: Slipknot Iowa Album Review (Memento vom 13. Juni 2011 im Internet Archive). In: Yahoo! Music.
  4. a b Album notes for More Maximum Slipknot, The unauthorised biography of Slipknot. Chrome Dreams, 2004.
  5. Joey Jordison plunges into Slipknot hell. In: Drum! 10/2008, S. 44–45.
  6. Jason Arnopp: Slipknot: Inside the Sickness, Behind the Masks. Ebury, 2001, ISBN 0-09-187933-7.
  7. Slipknot. In: FHM. 12/2001, S. 76–80.
  8. Joel Mclver: Slipknot: Unmasked (Again). Omnibus, 2003, ISBN 0-7119-9764-0.
  9. Tommy Udo: Brave Nu World. Cromwell, 2002, ISBN 1-86074-415-X.
  10. Steve Huey: Slipknot Biography allmusic.com. abgerufen am 11. Juli 2009.
  11. Dick Porter: Rapcore: The Nu-Metal Rap Fusion. Plexus, London 2003, ISBN 0-85965-321-8.
  12. Michael Hubbard: Slipknot liven up Reading’s finale. In BBC News. 26. August 2002.
  13. Maggots, rejoice: Slipknot is back. In: Green Bay Press-Gazette. 8. November 2001.
  14. Simon Bartz: Slipknot unmasked! In: The Japan Times. 3. April 2002.
  15. a b c d e f Charts DE Charts AT Charts CH Charts UK Charts US
  16. Iowa Album Review. In: College Music Journal. 1. Oktober 2001, S. 13.
  17. Iowa Album Review. In: Alternative Press. 07/2001, S. 75.
  18. Iowa Album Review. In: Uncut. 11/2001, S. 120.
  19. David Fricke: Slipknot (Metal): Iowa (Memento vom 19. April 2009 im Internet Archive). In: Rolling Stone. 17. September 2001 (Internet Archive)
  20. o.A.: Die 66+6 besten Metal-Alben des Jahrtausends. In: Visions, Ausgabe 289, S. 52–66.
  21. Accreditations. aria.com.au, abgerufen am 23. Dezember 2020 (englisch).
  22. Goud en Platina – Albums 2001. ultratop.be, abgerufen am 23. Dezember 2020 (niederländisch).
  23. GOLD-/PLATIN-Datenbank. musikindustrie.de, abgerufen am 23. Dezember 2020.
  24. Les certifications. infodisc.fr, abgerufen am 16. Oktober 2023 (französisch).
  25. 認定基準. riaj.or.jp, abgerufen am 23. Dezember 2020 (japanisch).
  26. Gold/Platinum. musiccanada.com, abgerufen am 23. Dezember 2020 (englisch).
  27. Gold & Platinum. riaa.com, abgerufen am 23. Dezember 2020 (englisch).
  28. BRIT Certified. bpi.co.uk, abgerufen am 23. Dezember 2020 (englisch).
  29. https://www.officialcharts.com/galleries/albums-turning-20-years-old-in-2021/?31995. officialcharts.com, 2021, abgerufen am 11. Juni 2021 (englisch).