James R. Clapper

US-amerikanischer Generalleutnant, nationaler Geheimdienstdirektor
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James Robert Clapper (* 14. März 1941 in Fort Wayne, Indiana) ist ein pensionierter General der United States Air Force. Er hatte verschiedene leitende Positionen innerhalb der United States Intelligence Community inne und war ab 2010 Nationaler Geheimdienstdirektor (DNI) und als solcher Koordinator der Nachrichtendienste der Vereinigten Staaten bis zum Ende der Amtszeit der Regierung Obama am 20. Januar 2017.[1]

James R. Clapper (2010)

Seit August 2017 ist er als nationaler Sicherheitsanalytiker für CNN tätig.[2]

Herkunft

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Clapper wurde in Indiana geboren, sein Vater James Robert Clapper sr. war First Lieutenant, sein Großvater Priester der Episkopalkirche.

Karriere

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Militärische Laufbahn

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Nach einer kurzen aktiven Dienstzeit im United States Marine Corps wechselte Clapper in seinem ersten Dienstjahr zum United States Air Force Reserve Officer Training Corps und absolvierte bis 1963 einen Bachelor-Studiengang in Politikwissenschaft an der University of Maryland. Die University of Maryland verließ er im Rang eines Second Lieutenants.[3]

1964 wurde er zur Lackland Air Force Base in San Antonio, Texas, abkommandiert. Ende 1965 bis Ende 1966 folgte sein erster Einsatz im Indochinakrieg auf der Thai Air Force Base Tan Son Nhut (nahe Ho-Chi-Minh-Stadt). Zurück in Texas nahm er sein Studium wieder auf und erlangte 1970 an der St. Mary’s University in San Antonio den Mastergrad. Sein zweites Kommando führte ihn anschließend nach Thailand, wo er bei der dritten Abteilung des 6994th Security Squadron auf der Nakhon Phanom Royal Thai Air Force Base Tan Son Nhut (nahe Ho-Chi-Minh-Stadt) stationiert war.[3] Insgesamt flog er während des Indochinakriegs 73 unterstützende Missionen[3] über Laos und Kambodscha.

1971 wurde Clapper in Fort George G. Meade zum Assistenten des damaligen NSA-Direktors Noel Gayler. Danach war er Stabsoffizier und Berater des Kommandanten der Andrews Air Force Base in Maryland. Von 1974 bis 1975 absolvierte er das Armed Forces Staff College (heute Teil der National Defense University) auf der Maxwell Air Force Base in Norfolk (Virginia) und schloss dies mit Auszeichnung ab. Danach wurde er Leiter der Militärischen Aufklärung im hawaiianischen Camp H.M. Smith und 1978/1979 folgte ein weiteres Studium am National War College at Fort Lesley J. McNair. Zurück in Fort Meade und danach in Washington hatte er leitende Positionen im Electronic Security Command der Luftwaffe inne.[3]

Ab 1985 bekleidete er den Rang eines Brigadegenerals, als dieser kommandierte er drei Großverbände:

Nach zwei Jahren als allgemein verantwortlicher Nachrichtendienst-Offizier der US Air Force wurde er dann 1992 Direktor der Defense Intelligence Agency (D/DIA), bis er 1995 im Rang eines Lieutenant Generals aus dem aktiven militärischen Dienst ausschied.[3]

Nachrichtendienstlicher Direktor

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Von 2001 bis 2006 leitete Clapper die National Geospatial-Intelligence Agency (D/NGA).

 
Clapper 2011 mit Ronald Burgess, Leiter der Defense Intelligence Agency und Verteidigungsminister Leon Panetta (rechts)

Er wurde am 5. Juni 2010 von US-Präsident Barack Obama als Direktor der nationalen Nachrichtendienste (DNI) vorgeschlagen und am 5. August 2010 vom US-Senat bestätigt.[4] Als solcher sagte er während der Überwachungs- und Spionageaffäre 2013 im Mai vor dem Kongressausschuss für Nachrichtendienste aus, dass die NSA nicht die Daten von (hunderten von) Millionen von US-amerikanischen Bürgern sammle (Frage eines Senators: "Does the NSA collect any type of data at all on millions or hundreds of millions of Americans?" Die Antwort Clappers: "No, sir.").[5] Drei Wochen später gab er zu, dass Metadaten von Telefonanrufen und -geräten gespeichert und ausgewertet wurden oder werden.[6] Er blieb aber im Amt.[7]

Am 17. November 2016, eine Woche nach dem Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl, kündigte Clapper vor dem Kongress seinen Rücktritt zum 20. Januar 2017 an.[1] Nachfolger als DNI wurde am 16. März 2017 Dan Coats.

Am 7. Juni 2017 machte Clapper bei einem Vortrag eine Äußerung.[8] Die Watergate-Affäre verblasse im Vergleich mit der Russland-Affäre. Er sei „sehr besorgt über den Anschlag auf unsere Institutionen, der sowohl von einer externen Quelle wie Russland kommt als auch von einer internen Quelle wie dem Präsidenten selbst.“ Die Einmischung Russlands in den US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 sei „in ihrer Direktheit und Aggressivität beispiellos“.[9][10]

Tätigkeiten in der freien Wirtschaft

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Clapper arbeitete nach 1995 bei verschiedenen Militärdienstleistern, hauptsächlich für Booz Allen Hamilton,[11] aber auch für SRA International und Vredenburg.[12]

Dozentur

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2006/07 unterrichtete er Practice of Intelligence (etwa: „Angewandte Aufklärung“) an der privaten Georgetown University.[13] Zudem ist er Ehrendoktor für Strategic Intelligence der National Intelligence University in Washington, D.C.; dort unterrichtete er auch als Gast-Professor.[14]

Literatur

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  • James R. Clapper in: Internationales Biographisches Archiv 37/2013 vom 10. September 2013, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
  • James R. Clapper, Trey Brown: Die harte Wahrheit: Was ich als höchster US-Geheimdienstchef erfahren habe, riva Verlag, München 2019, ISBN 978-3-7423-0834-4.
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Commons: James R. Clapper – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Geheimdienstkoordinator erklärt Rücktritt. Am 17. November 2016 auf faz.net
  2. James Clapper defends his Trump-Russia commentary on CNN: 'I've tried to be factual and temperate-minded' von Joseph Wulfsohn, Fox News vom 25. März 2019
  3. a b c d e Official – AllGov, allgov.com. Abgerufen am 15. August 2013.
  4. dpa: Spionageetat von 80 Milliarden Dollar. In: FAZ.net. 29. Oktober 2010, abgerufen am 4. April 2014.
  5. Watch Top U.S. Intelligence Officials Repeatedly Deny NSA Spying On Americans Over The Last Year, forbes.com
  6. Presseerklärung des DNI vom 6. Juni 2013: DNI Statement on Recent Unauthorized Disclosures of Classified Information (Memento vom 7. Juni 2013 im Internet Archive).
  7. theguardian.com 3. Juli 2013: James Clapper, EU play-acting, and political priorities
  8. theguardian.com, Himes says Clapper comments on Trump ‘absolutely stunning’
  9. FAZ.net vom 7. Juni 2017
  10. Auszüge aus seiner Rede: Sydney Morning Herald online: [1]
  11. Matthias Rüb: Eine Truppe von mehr als 850.000 Mann. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 11. Juni 2013, abgerufen am 11. Juni 2013.
  12. Profile: General James Clapper, BBC – Website. Abgerufen am 15. August 2013.
  13. Georgetown Announces INSA Professor in the Practice of Intelligence (Memento vom 2. November 2013 im Internet Archive), Georgetown University — Offizielle Website. Abgerufen am 15. August 2013.
  14. NIU's Convocation Ushers in a New Class and a New Name for 2012. dia.mil, 1. Oktober 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Oktober 2013; abgerufen am 23. November 2016 (englisch).