Knechtsände

Sandbänke vor der Weser- und Elbmündung

Die Knechtsände sind mehrere Sandbänke vor der Weser- und Elbmündung (Elbe-Weser-Dreieck) im östlichen niedersächsischen Wattenmeer.

Knechtsände
Großer Knechtsand vor der Wesermündung
Großer Knechtsand vor der Wesermündung
Großer Knechtsand vor der Wesermündung
Gewässer Weser (Mündung) / Nordsee
Geographische Lage 53° 49′ 46″ N, 8° 21′ 33″ OKoordinaten: 53° 49′ 46″ N, 8° 21′ 33″ O
Knechtsände (Niedersachsen)
Knechtsände (Niedersachsen)

Lage der Sandbänke und Hochsände

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Größte Sandbank ist der Große Knechtsand; er liegt zwischen den Inseln Mellum (die 16 km südwestlich liegt) und Neuwerk (11 km nordöstlich).

Den zentralen Bereich der Sandbank bildet der Hohe Knechtsand, ein Hochsand, der früher eine Insel war. Der Hochsand liegt 11 km westlich des Cuxhavener Ortsteils Berensch, des nächstgelegenen Ortes auf dem Festland. Der Hohe Knechtsand misst 2,5 km in ost-westlicher Richtung und ist zwischen 600 m im Osten und 1,6 km im Westen breit. Die Flächenausdehnung des trockenfallenden Gebietes beträgt etwa 2,6 km².

Der Große Knechtsand ist neben der Insel Trischen eines der wichtigsten Mausergebiete der Brandgans sowie neben Trischen, Norderoog und Minsener Oog eine der größten und beständigsten Kolonien der Brandseeschwalbe. Außerdem sind Eiderenten und Seehunde zahlreich.

Östlich des Großen Knechtsandes liegt das Wattgebiet Spiekaer Barre. Im Norden und Süden sind die Priele Westertill/Ostertill und Robins Balje die Begrenzung. Weiter südöstlich liegt das Wurster Watt vor der Küste des Landes Wursten.

Etwa 2 km nordwestlich des Großen Knechtsandes liegen die Sandbänke Kleine Knechtsände (53° 50′ N, 8° 18′ O).

Geschichte

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Um der Bevölkerung Helgolands die Rückkehr in ihre Heimat zu ermöglichen, bot der damalige Bundeskanzler Adenauer das Gebiet um den Großen Knechtsand als Ersatzgelände für militärische Übungen an. Ab 1952 diente daher das Gebiet anstelle von Helgoland als Ziel für Übungs-Bombenabwürfe scharfer Spreng- und Brandbomben der britischen Royal Air Force. Schon wenige Jahre später machte sich aber ein wachsendes Umweltschutzbewusstsein bemerkbar, und der 1957 auslaufende Vertrag wurde nicht verlängert. Dieses wichtige Rast- und Mausergebiet für Brandgänse und andere Seevögel wurde 1957 als bis dahin größtes deutsches Naturschutzgebiet ausgewiesen. Seit 1986 gehört das Gebiet als streng geschützte Ruhezone zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer.

Energiewirtschaftliche Nutzung

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RWE Dea plant unmittelbar nordöstlich des Gebiets der Knechtsände, 8 km südlich der Insel Neuwerk, eine Probebohrung nach Erdöl vorzunehmen und hat im November 2011 die Anträge dazu eingereicht. Vom niedersächsischen Wirtschaftsministerium werden diese Planungen befürwortet, da dies Arbeitsplätze schaffen würde. Dass das Wattenmeer erst kürzlich als Unesco-Weltnaturerbe ausgewiesen worden sei, sieht die Ministeriumssprecherin nicht als Problem an, da das Gebiet als „Exklave“ ausgenommen worden sei.[1]

Seeseitig der Knechtsände wurde 2008 der Offshore-Windpark Nordergründe genehmigt.[2]

Literatur

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  • Ernst Andreas Friedrich: Naturdenkmale Niedersachsens. Landbuch-Verlag, Hannover 1980, ISBN 3-7842-0227-6 (272 S.).
  • Anna-Katharina Wöbse: Der Knechtsand – ein Erinnerungsort in Bewegung. In: Frank Uekötter (Hrsg.): Ökologische Erinnerungsorte. Vandenhoeck & Ruprecht Verlag, Göttingen 2014, ISBN 3-525-30051-4, S. 29–49 (334 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 7. August 2020]).
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Einzelnachweise

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  1. Silke Looden: Ölkonzern will im Wattenmeer bohren. Weser Kurier, 16. November 2011, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 7. August 2020.@1@2Vorlage:Toter Link/www.weser-kurier.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  2. Nordergründe – Offshore-Wind aus Niedersachsen. Über das Projekt. In: Website Tennet. Abgerufen am 7. August 2020.