Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz
Das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz regelt in Deutschland seit 2002 die Einspeisung und Vergütung des Stroms aus Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung.
Basisdaten | |
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Titel: | Gesetz für die Erhaltung, die Modernisierung und den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung |
Kurztitel: | Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz |
Abkürzung: | KWKG |
Art: | Bundesgesetz |
Geltungsbereich: | Bundesrepublik Deutschland |
Rechtsmaterie: | Energierecht, Umweltrecht |
Fundstellennachweis: | 754-28 |
Ursprüngliche Fassung vom: | 19. März 2002 (BGBl. I S. 1092) |
Inkrafttreten am: | 1. April 2002 |
Letzte Neufassung vom: | 21. Dezember 2015 (BGBl. I S. 2498) |
Inkrafttreten der Neufassung am: |
1. Januar 2016 |
Letzte Änderung durch: | Art. 9 G vom 20. Dezember 2022 (BGBl. I S. 2512, 2557) |
Inkrafttreten der letzten Änderung: |
1. Januar 2023 (Art. 12 G vom 20. Dezember 2022) |
GESTA: | E024 |
Weblink: | Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz – KWKG 2023 |
Bitte den Hinweis zur geltenden Gesetzesfassung beachten. |
Geschichte
BearbeitenDie ursprüngliche Fassung des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes (Gesetz für die Erhaltung, die Modernisierung und den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung) trat am 1. April 2002 in Kraft. Ihm voraus ging das Gesetz zum Schutz der Stromerzeugung aus Kraft-Wärme-Kopplung vom 12. Mai 2000 als KWK-Vorschaltgesetz zur Bestandssicherung entsprechender Anlagen.
Am 6. Juni 2008 wurde die erste größere Novellierung des Gesetzes beschlossen. Die KWKG-Novelle 2009 trat am 1. Januar 2009 in Kraft[1] und brachte erhebliche Veränderungen. Im Mai 2012 wurde erneut eine Novellierung beschlossen, die im Juli 2012 in Kraft trat.[1] Kernpunkte der Novelle war die Verbesserung der Förderung von KWK-Anlagen (Blockheizkraftwerke und Heizkraftwerke) durch höhere KWK-Zuschlagsätze, flexiblere Laufzeitmodelle, Entbürokratisierung, neue Modernisierungsoptionen sowie eine neue Anlagenkategorie für Anlagen von 50 bis 250 kW elektrischer Leistung.[2] Zudem wurde die Förderung von Wärme- und Kältespeichern sowie von Kältenetzen (zur Nutzung von Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung) erstmals in das KWK-Gesetz aufgenommen. Am 2. Oktober 2014 veröffentlichte das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ein Gutachten zu Stand und Perspektiven der Kraft-Wärme-Kopplung, das als Grundlage für die Evaluierung der umlagefinanzierten Förderung nach § 12 KWKG dienen sollte.[3] Am 1. Januar 2016 ist eine Neufassung des Gesetzes in Kraft getreten.
Den Zweck des Gesetzes beschreibt § 1:
„Dieses Gesetz dient der Erhöhung der Nettostromerzeugung aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen auf 110 Terawattstunden bis zum Jahr 2020 sowie auf 120 Terawattstunden bis zum Jahr 2025 im Interesse der Energieeinsparung sowie des Umwelt- und Klimaschutzes.“
Ähnlich wie beim Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) wurde die Förderung (bzw. Vergütung), die Betreiber von testierten KWK-Anlagen erhalten, auf den gesamten Stromverbrauch, also auf jede in Deutschland verbrauchte Kilowattstunde, umgelegt. Ferner hatte Strom, der in KWK-Anlagen erzeugt wird, nach § 11 Abs. 1 EEG 2014 denselben Einspeisevorrang in das öffentliche Stromnetz wie Strom aus Anlagen, die nach dem EEG gefördert werden.
KWK-Umlage
BearbeitenDie Umlage der Kosten erfolgt über einen Aufschlag auf die Netznutzungsentgelte in drei Stufen auf die Letztverbraucher:
Jahresverbrauch | 2005[4] | 2006[5] | 2007[6] | 2008[7] | 2009[8] | 2010[9] | 2011[10] | 2012[11] | 2013[12] | 2014[13] | 2015[14] | 2016[15] | 2017 |
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Für den Jahresverbrauch bis 1.000.000 kWh | 0,336 | 0,341 | 0,289 | 0,198 | 0,231 | 0,130 | 0,030 | 0,002 | 0,126 | 0,178 | 0,254 | 0,445 | 0,438 |
Für den Jahresverbrauch über 1.000.000 kWh 1) | 0,050 | 0,050 | 0,050 | 0,050 | 0,050 | 0,050 | 0,030 | 0,050 | 0,060 | 0,055 | 0,051 | 0,040 | 0,080 |
Für den Jahresverbrauch über 1.000.000 kWh bei energieintensiven Unternehmen 2) | 0,025 | 0,025 | 0,025 | 0,025 | 0,025 | 0,025 | 0,025 | 0,025 | 0,025 | 0,025 | 0,025 | 0,030 | 0,060 |
Weblinks
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Martin Altrock, Ulf Jacobshagen, Wieland Lehnert, John A. Miller, Ullrich Müller, Adolf Topp, Neuer Gesetzesrahmen für die Kraft-Wärme-Kopplung und Erneuerbare Energien, AGFW Projektgesellschaft mbH, Frankfurt am Main 2009, ISBN 3-89999-015-3
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Novellierungen des KWKG bis 2015
- ↑ Die Neuerungen des KWKG 2012 im Überblick
- ↑ Bundeswirtschaftsministerium veröffentlicht Gutachten zur Kraft-Wärme-Kopplung, 2. Oktober 2014.
- ↑ KWK-Aufschlag 2005 ( vom 29. Juli 2014 im Internet Archive) • Datenbasis ( vom 29. Juli 2014 im Internet Archive)
- ↑ KWK-Aufschlag 2006 ( vom 29. Juli 2014 im Internet Archive) • Datenbasis ( vom 29. Juli 2014 im Internet Archive)
- ↑ KWK-Aufschlag 2007 ( vom 29. Juli 2014 im Internet Archive) • Datenbasis ( vom 29. Juli 2014 im Internet Archive)
- ↑ KWK-Aufschlag 2008 ( vom 29. Juli 2014 im Internet Archive) • Datenbasis ( vom 29. Juli 2014 im Internet Archive)
- ↑ KWK-Aufschlag 2009 ( vom 29. Juli 2014 im Internet Archive) • Datenbasis ( vom 29. Juli 2014 im Internet Archive)
- ↑ KWK-Aufschlag 2010 ( vom 29. Juli 2014 im Internet Archive) • Datenbasis ( vom 29. Juli 2014 im Internet Archive)
- ↑ KWK-Aufschlag 2011 ( vom 29. Juli 2014 im Internet Archive) • Datenbasis ( vom 29. Juli 2014 im Internet Archive)
- ↑ KWK-Aufschlag 2012 ( vom 29. Juli 2014 im Internet Archive) • Datenbasis ( vom 29. Juli 2014 im Internet Archive)
- ↑ KWK-Aufschlag 2013 ( vom 29. Juli 2014 im Internet Archive) • Datenbasis ( vom 29. Juli 2014 im Internet Archive)
- ↑ KWK-Aufschlag 2014 ( vom 29. Juli 2014 im Internet Archive) • Datenbasis ( vom 29. Juli 2014 im Internet Archive)
- ↑ KWK-Aufschlag 2015 ( vom 1. November 2014 im Internet Archive) • Datenbasis ( vom 1. November 2014 im Internet Archive)
- ↑ KWK-Aufschlag 2016