Schlankhimmelsgucker
Die Schlankhimmelsgucker (Leptoscopidae) sind eine Familie der Barschverwandten (Percomorphaceae). Die Fische leben im Meer um Südaustralien und Neuseeland und wandern zeitweise auch in Brackwasserlagunen und Flussmündungen. Die neuseeländische Art Leptoscopus macropygus geht auch in die Unterläufe der Flüsse.
Schlankhimmelsgucker | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Leptoscopidae | ||||||||||||
Gill, 1862 |
Merkmale
BearbeitenDie Leptoscopidae haben einen langgestreckten, beschuppten Körper mit einer langen Rücken- und Afterflosse. Die beiden Bauchflossen stehen weit auseinander. Das Maul ist leicht oberständig, die Lippen haben Fransen. Die Augen sind nach oben gerichtet. Das Seitenlinienorgan liegt mittig auf den Flanken. Die teilweise ähnliche Merkmale aufweisenden Himmelsgucker (Uranoscopidae) sind mit den Schlankhimmelsguckern nicht näher verwandt.
Die Fische werden, je nach Art, 11 bis 17 Zentimeter lang.
Systematik
BearbeitenDas Taxon wurde 1862 durch den US-amerikanischen Ichthyologen Theodore Nicholas Gill als Unterfamilie der Himmelsgucker (Uranoscopidae) erstmals beschrieben.[1] Nach Odani & Imamura sind die Schlankhimmelsgucker die Schwestergruppe der Sandhöhlenfische (Creediidae), mit denen sie insgesamt 43 Autapomorphien teilen. Schwestergruppe der von beiden Familien gebildeten Klade sind die Hemerocoetidae. Die nahe Verwandtschaft der drei Gruppen wird durch 17 Autapomorphien gestützt.[2] Ricardo Betancur und Kollegen ordneten die Familie deshalb in ihre neu eingeführte Familie Pempheriformes (jetzt Acropomatiformes) ein, ohne sie selber untersucht zu haben.[3] Im Sommer 2021 konnte ein Team von Ichthyologen und Molekularbiologen anhand genetischer und morphologischer Daten nachweisen, dass die Leptoscopidae die Schwestergruppe von Cheimarrichthys fosteri sind, einer äußerlich den Schmerlen ähnelnden Fischart aus neuseeländischen Süßgewässern. Sie ordneten die Schlankhimmelsgucker damit in die Gruppe der Himmelsguckerartigen ein.[4]
Gattungen und Arten
Bearbeiten- Gattung Crapatalus Günther, 1861
- Crapatalus angusticeps (Hutton, 1874)
- Crapatalus munroi Last & Edgar, 1987
- Crapatalus novaezelandiae Günther, 1861
- Gattung Leptoscopus Gill, 1859
- Leptoscopus macropygus (Richardson, 1846)
- Gattung Lesueurina Fowler, 1908
- Lesueurina platycephala Fowler, 1908
Literatur
Bearbeiten- Joseph S. Nelson: Fishes of the World. John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Theodore N. Gill (1859): On Dactyloscopus and Leptoscopus, two new genera of the family of Uranoscopidae. Proceedings of the Academy of Natural Sciences of Philadelphia, 11, 132–133.
- ↑ Kenji Odani & Hisashi Imamura: New Phylogenetic Proposal for the Family Leptoscopidae (Perciformes: Trachinoidei). Bull. Fish. Sci. Hokkaido Univ. 61 (2 / 3), 49-63, 2011. PDF
- ↑ Ricardo Betancur-R, Edward O. Wiley, Gloria Arratia, Arturo Acero, Nicolas Bailly, Masaki Miya, Guillaume Lecointre und Guillermo Ortí: Phylogenetic classification of bony fishes. BMC Evolutionary Biology, BMC series – Juli 2017, DOI: 10.1186/s12862-017-0958-3
- ↑ Ava Ghezelayagh, Richard C. Harrington, Edward D. Burress, Matthew A. Campbell, Janet C. Buckner, Prosanta Chakrabarty, Jessica R. Glass, W. Tyler McCraney, Peter J. Unmack, Christine E. Thacker, Michael E. Alfaro, Sarah T. Friedman, William B. Ludt, Peter F. Cowman, Matt Friedman, Samantha A. Price, Alex Dornburg, Brant C. Faircloth, Peter C. Wainwright, Thomas J. Near: Prolonged morphological expansion of spiny-rayed fishes following the end-Cretaceous. Nature Ecology & Evolution, 6, S. 1211–1220 (2022), doi: 10.1038/s41559-022-01801-3
Weblinks
Bearbeiten- Schlankhimmelsgucker auf Fishbase.org (englisch)