Ludwig Schwanthaler

deutscher Bildhauer (1802–1848)
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Ludwig Michael Schwanthaler, ab 1844 Ritter von Schwanthaler (* 26. August 1802 in München; † 14. November 1848 ebenda), war ein bayerischer Bildhauer und gilt als Hauptmeister der klassizistischen Plastik in Süddeutschland.

Ludwig Schwanthaler (1854)
 
Bavaria in München, 2010
 
Grab von Ludwig Schwanthaler auf dem Alten Südlichen Friedhof in München Standort

Ludwig von Schwanthaler entstammte der Bildhauerfamilie Schwanthaler aus Ried im Innkreis im heutigen Oberösterreich, sein Vater war Franz Jakob Schwanthaler, seine Mutter Klara Lutz. 1819 machte er Abitur am (heutigen) Wilhelmsgymnasium München.[1] Von 1819 bis 1822 studierte er zunächst Malerei, dann Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste München. Nach dem Tod des Vaters 1820 musste er in dessen Werkstatt aushelfen und übernahm bald ihre Leitung. 1835 wurde er zum Professor an der Akademie der bildenden Künste und Lehrer an der Königlichen Baugewerksschule berufen. Sein Werdegang und seine Arbeiten wurden durch König Ludwig I. gefördert, so verbrachte Schwanthaler mehrere Jahre auf Studienreise in Rom (1826–1827, 1832–1834), wofür Ludwig I. die finanziellen Mittel stiftete.

Am 4. September 1842 wurde er im Rahmen der Enthüllungsfeier des von ihm geschaffenen und von Johann Baptist Stiglmaier gegossenen Mozartdenkmals in Salzburg zum 7. Ehrenbürger der Stadt ernannt. 1843 erbaute er die Burg Schwaneck im Isartal. Als sein Hauptwerk gilt das 1850 aufgestellte Kolossalstandbild der Münchner Bavaria. Es beeinflusste den Schweizer Bildhauer Ferdinand Schlöth bei dessen St. Jakobs-Denkmal in Basel, aufgestellt 1872.[2] Am 28. November 1844 wurde das von ihm entworfene Denkmal von Großherzog Karl Friedrich von Baden auf dem Fest- und Paradeplatz vor dem Karlsruher Schloss enthüllt.[3]

Das ab 1837 dem Atelier gegenüber errichtete Gebäude für Modelle, welches nach seinem Tod als Schwanthaler-Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, ist im Zweiten Weltkrieg zerstört worden.[4][5] Es gilt kunsthistorisch als eines der ersten Künstlermuseen.[6] Der Bildhauer Wilhelm Hornberger (1819–1882) war einer der bevorzugten Schüler von Ludwig Schwanthaler, genauso wie Ernst Gottfried Vivié, der auch in seinem Atelier mitarbeitete.

Schon seit seiner Jugend litt Schwanthaler an einem als Gicht bezeichneten Leiden, das sich trotz langer Kuraufenthalte zunehmend verschlimmerte und zu seinem frühen Tod führte.

Schwanthalers Arbeiten sind nur zum Teil erhalten. Besonders seine Münchener Arbeiten, wie z. B. die innenddekorativen Ausstattungen im Königsbau der Münchner Residenz erlitten im Zweiten Weltkrieg die größten Verluste. Die besten Zeugnisse von Schwanthalers Relief-Arbeiten finden sich im Marstall von Schloss St. Emmeram in Regensburg, wo die vom Künstler selbst geschaffenen Reliefs komplett erhalten sind.[7]

Die Grabstätte von Ludwig Schwanthaler befindet sich auf dem Alten Südlichen Friedhof in München (Neu Arkaden Platz 1 bei Gräberfeld 28) Standort. Die Grabstätte hatte Ludwig I. 1850 in Auftrag gegeben, ausgeführt wurde sie von Ludwig Schwanthalers Vetter und Freund Franz Xaver Schwanthaler. Dieser wurde ebenfalls dort bestattet, wie auch Ludwig Schwanthalers Frau Josepha und dessen Tochter Johanna.

Auszeichnungen

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Werke (Auswahl)

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Illustrationen (Auswahl)

Literatur

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Commons: Ludwig Michael Schwanthaler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Max Leitschuh: Die Matrikeln der Oberklassen des Wilhelmsgymnasiums in München, 4 Bde., München 1970–1976.; Bd. 3, S. 250.
  2. Stefan Hess: Schlöth, Ferdinand. In: Sikart; Brigitte Meles: Das St. Jakobs-Denkmal von Ferdinand Schlöth. In: Werner Geiser (Hrsg.): Ereignis – Mythos – Deutung, 1444–1994 St. Jakob an der Birs. Basel 1994, S. 140–164.
  3. Der Sonntag, 21. April 2019, S. 4.
  4. Rudolph Marggraff: Das Schwanthaler-Museum zu München. In: Münchener Digitalisierungszentrum Digitale Bibliothek. Bayerische Staatsbibliothek, S. 5, abgerufen am 4. Oktober 2011.
  5. Peter Volk: Schwanthaler, Ludwig Michael Ritter von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, ISBN 978-3-428-11204-3, S. 794–796 (Digitalisat).
  6. Christine Hoh-Slodczyk: Das Haus des Künstlers im 19. Jahrhundert. Prestel, 1985, ISBN 3-7913-0734-7, S. 42.
  7. Janina Pentlehner: Ludwig von Schwanthalers Reliefs am Marstall des fürstlichen Schlosses St. Emmeram in Regensburg (1829-1831). In: Hans Christoph Dittscheid, Peter Styra, Bernhard Lübbers (Hrsg.): Kataloge und Schriften der Staatlichen Bibliothek Regensburg. Universitätsverlag Regensburg, Regensburg 2010, ISBN 978-3-86845-050-7, S. 123–154.
  8. a b Peter F. Kramml: Die Ehrenbürgerinnen und Ehrenbürger der Landeshauptstadt Salzburg, Stadt Salzburg, 2018 (PDF; 627 kB)
  9. Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Bayern 1844, S. 23.
  10. Josef Sajner, Vladimír Křížek: Krankendiagnosen bei Vincenz Prießnitz. In: Christa Habrich, Frank Marguth, Jörn Henning Wolf (Hrsg.) unter Mitarbeit von Renate Wittern: Medizinische Diagnostik in Geschichte und Gegenwart. Festschrift für Heinz Goerke zum sechzigsten Geburtstag. München 1978 (= Neue Münchner Beiträge zur Geschichte der Medizin und Naturwissenschaften: Medizinhistorische Reihe. Band 7/8), ISBN 3-87239-046-5, S. 205–216, hier: S. 206.
  11. Manfred Großkinsky: Großherzog-Karl-Friedrich-Denkmal (= Kat.-Nr. 23). In: Denkmäler, Brunnen und Freiplastiken in Karlsruhe 1715-1945 (Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs, 7). 2. Auflage. Karlsruhe 1989, ISBN 3-7617-0264-7, S. 218–230, ka.stadtwiki.net, karlsruhe.de (PDF; 121,8 MB). Adolf Seyb: Ludwig Schwanthaler und das Karl-Friedrich Denkmal in Karlsruhe. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, 75, 1921, S. 378–392 archive.org.
  12. Deutsche Städte: Köln – Domgeschichte