Mötzing
Mötzing ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Regensburg in Bayern.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 54′ N, 12° 22′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberpfalz | |
Landkreis: | Regensburg | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Sünching | |
Höhe: | 338 m ü. NHN | |
Fläche: | 36,17 km2 | |
Einwohner: | 1328 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 37 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 93099 | |
Vorwahlen: | 09480, 09429 | |
Kfz-Kennzeichen: | R | |
Gemeindeschlüssel: | 09 3 75 171 | |
Gemeindegliederung: | 6 Gemeindeteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Schulstr. 26 93104 Sünching | |
Website: | www.gemeinde-moetzing.de | |
Erster Bürgermeister: | Reinhard Knott (FWG Haimbuch) | |
Lage der Gemeinde Mötzing im Landkreis Regensburg | ||
Geografie
BearbeitenGeografische Lage
BearbeitenMötzing liegt in der Region Regensburg.
Gemeindegliederung
BearbeitenEs gibt sechs Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Dengling (Kirchdorf)
- Mötzing (Kirchdorf)
- Oberhaimbuch (Kirchdorf)
- Schafhöfen (Weiler)
- Schönach (Pfarrdorf, Vorwahl 09429)
- Unterhaimbuch (Weiler)
Es gibt die Gemarkungen Dengling, Haimbuch, Mötzing und Schönach.[4]
Geschichte
BearbeitenBis zum 19. Jahrhundert
BearbeitenMötzing gehörte zum Rentamt Straubing und zum Landgericht Haidau des Kurfürstentums Bayern. Im heute zur Gemeinde zählenden Schönach (ehemals Gericht Straubing) besaßen die Grafen von Seinsheim bis 1797 eine geschlossene Hofmark. 1818 entstand die heutige politische Gemeinde Mötzing sowie Haimbuch und Schönach. In Dengling bestand bis 1848 das Patrimonialgericht der Familie Berchem.
20. Jahrhundert
BearbeitenZum Ende des Zweiten Weltkrieges im April 1945 begannen die Todesmärsche von KZ-Häftlingen aus dem KZ Flossenbürg in das KZ Dachau. Ein Todesmarsch führte ca. 200 Häftlinge am 24. April 1945 von Schönach über Hainbuch nach Mötzing. In Mötzing übernachteten die Häftlinge in einer freistehenden Scheune, dem Hofmeisterstadel, die von der SS strengstens bewacht wurde. Am nächsten Morgen, dem 25. April, ging es weiter nach Sünching. Drei junge Häftlinge namens Janek Silberberg, Samuel Berger und Heinrich Chensinski versteckten sich im Stroh der Scheune und entkamen somit dem Todesmarsch. Bei dem Weitermarsch fiel ein Häftling vor Erschöpfung zu Boden, daraufhin wurde er von einem SS-Mann mit einem Kopfschuss getötet. Zwei Häftlinge mussten den Erschossenen bis zum Dorfrand mitziehen. Am Dorfrand nahe der Laaber wurden weitere sechs schwache Häftlinge erschossen und verscharrt. Der damalige Pfarrer Alois Braun veranlasste, dass die sieben getöteten Leichen in den Mötzinger Friedhof umgebettet wurden.[5]
Eingemeindungen
BearbeitenAm 1. Januar 1972 erfolgte im Zuge der Gebietsreform in Bayern die Zusammenlegung der vier Gemeinden Dengling, Haimbuch, Mötzing und Schönach zur neuen Gemeinde Mötzing.[6]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenZwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1226 auf 1623 um 397 Einwohner bzw. um 32,4 %.
Jahr | 1961 | 1970 | 1987 | 1991 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 | 2020 |
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Einwohner | 1416 | 1378 | 1230 | 1277 | 1335 | 1394 | 1448 | 1661 | 1713 | 1366 |
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat besteht aus zwölf Mitgliedern. Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 haben von den 1175 stimmberechtigten Einwohnern in der Gemeinde Mötzing, 794 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, womit die Wahlbeteiligung bei 67,57 Prozent lag.[8]
Bürgermeister
BearbeitenErster Bürgermeister ist seit 1. Mai 2014 Reinhard Knott (Freie Wählergruppe Haimbuch). Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 wurde dieser mit 91,93 % der Stimmen wiedergewählt.[9]
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „Geviert; 1: in Gold ein schwarzer Schrägbalken; 2: in Rot ein silberner Schrägwellenbalken; 3: fünfmal gespalten von Silber und Blau; 4: in Silber ein durchgehendes schwarzes Balkenkreuz, belegt mit einem goldenen Fadenkreuz.“[10] | |
Das Wappen wird seit 1985 geführt. |
Baudenkmäler
Bearbeiten- Schloss Schönach: ein Schloss Schönach wird erstmals im 12. Jahrhundert erwähnt, Erbauer waren die Herren von Schönach, die bis zum Ende des 14. Jahrhunderts dort herrschten. Spätere Besitzer waren die Paulsdorfer, die Seiboldsdorfer, die Königsfelder, um 1726 gehörte es dem Grafen Emanuel von Arco. 1764 kauften es die Grafen von Seinsheim. Der dreigeschossige Walmdachbau besitzt eine barocke Innenausstattung von nach 1703, ausgeführt unter anderem von Hans Georg Asam.
Bodendenkmäler
BearbeitenWirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
BearbeitenEs gab im Jahr 2020 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 42 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 28 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 667. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keinen, im Bauhauptgewerbe einen Betrieb. Zudem bestanden im Jahr 2016 39 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1457 ha, davon waren 1437 ha Ackerfläche.
Literatur
Bearbeiten- Zum Gemeindeteil Schönach: Harald Stark: Die Familie Notthafft – auf Spurensuche im Egerland, in Bayern und Schwaben. Weißenstadt 2006, ISBN 3-926621-46-X. (Inhaltsverzeichnis)
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Mötzing in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 28. November 2017.
- ↑ Gemeinde Mötzing, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Dezember 2021.
- ↑ Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. (zip) Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 13. September 2022, abgerufen am 8. September 2023.
- ↑ Eine wunderbare Rettung in Mötzing Artikel der Mittelbayerischen Zeitung - Christine Strasser. Abgerufen am 24. Juni 2016.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 555.
- ↑ https://wahlen.landkreis-regensburg.de/kommunal2020/20200315/09375171/html5/Gemeinderatswahl_Bayern_66_Gemeinde_Gemeinde_Moetzing.html
- ↑ https://wahlen.landkreis-regensburg.de/kommunal2020/20200315/09375171/html5/Gemeinderatswahl_Bayern_66_Gemeinde_Gemeinde_Moetzing.html
- ↑ https://wahlen.landkreis-regensburg.de/kommunal2020/20200315/09375171/html5/Buergermeisterwahl_Bayern_67_Gemeinde_Gemeinde_Moetzing.html
- ↑ Eintrag zum Wappen von Mötzing in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte