Die Tabellen nennen die Aufstellung der Mannschaften bei der Schacholympiade 1974 in Nizza. Es waren insgesamt 75 Mannschaften beteiligt. Das Turnier wurde zunächst in acht Vorrundengruppen ausgetragen, aus denen je zwei Mannschaften in die Finalgruppen A bis D und in der Regel der Letztplatzierte in die Gruppe E gelangten. Zu jedem Team gehörten vier Stamm- und maximal zwei Ersatzspieler. In den Tabellen ist zu jeder Mannschaft die Abschlussplatzierung genannt, daneben steht das erreichte Finalturnier. Die Mannschaftsbilanzen sind getrennt für Vor- und Endrunde aufgeführt, die Einzelbilanzen der Spieler hingegen in Summe beider Turnierphasen. Für die Platzierung der Mannschaften waren die Brettpunkte vorrangig.
Auf dem parallel zur Olympiade ausgetragenen FIDE-Kongress wurden die Schachverbände von Südafrika und Rhodesien wegen politischer Vorbehalte aus dem Weltverband ausgeschlossen. Während die Mannschaft von Rhodesien das Turnier fortsetzte, zogen die Südafrikaner ihr Team zurück, als noch drei Runden im C-Finale zu absolvieren waren. Die bis dahin bestrittenen Spiele der Finalrunde mit Beteiligung Südafrikas wurden annulliert.
In den folgenden Tabellen ist wie folgt verfahren:
Bei der Mannschaft von Südafrika sind die im Finale regulär absolvierten Spiele in der Einzelbilanz der Spieler berücksichtigt.
In der Mannschaftsbilanz sind die Ergebnisse der Finalrunde genannt. Eine Platzierung wurde nicht ermittelt.
Für die übrigen Teilnehmer des C-Finals ist das Spiel gegen Südafrika nicht berücksichtigt, da die Wettkämpfe annulliert wurden.
Der Ausgang dieser Spiele ist jeweils in einer Textanmerkung erläutert.
In drei Fällen verweigerte eine Mannschaft den Wettkampf wegen politischer Vorbehalte. In diesen Fällen wurde anhand der Elo-Zahlen ein „zu erwartendes“ Ergebnis ermittelt und gewertet. In den nachfolgenden Tabellen sind diese Ergebnisse bei den Mannschaftsbilanzen eingerechnet, bei den Einzelbilanzen der Spieler hingegen nicht. Betroffen davon sind die folgenden Spiele (erstgenannte Mannschaft trat nicht an):
Nachdem diese Praxis bei der vorhergehenden Olympiade in Skopje ausgesetzt wurde, übernahm man 1974 wieder Ergebnisse der Vorrunde, wenn sich die Wiederholung eines Mannschaftskampfes ergeben hätte. In den Gruppen A bis D konnte damit ein kompletter Spieltag eingespart werden. In der E-Gruppe betraf diese Regelung nur das Spiel zwischen Zypern und den Britischen Jungferninseln, da nur aus einer Vorrundengruppe zwei Mannschaften für das unterste Finalturnier verblieben. In konsequenter Regelanwendung wurde auch dieses Ergebnis aus der Vorrunde übernommen, obwohl damit kein Spieltag eingespart werden konnte. Somit hatten die beiden Mannschaften einen spielfreien Tag, während alle übrigen eine reguläre Runde absolvierten.
Nicaragua war zur ersten Runde mit zwei Spielern anwesend. Diese traten gegen Chile an und verloren ihre Partien. Danach wurde die Mannschaft aus dem Turnier genommen und das Spiel gegen Chile annulliert. Im Mannschaftsergebnis für Chile ist der Wettkampf nicht berücksichtigt, die Einzelergebnisse werden im Textkommentar erwähnt.
Im Wettkampf des B-Finales zwischen Kanada und Island kam es zu einem kuriosen Irrtum. Die Spieler an Brett 3 und 4 hatten versehentlich mit falscher Farbverteilung gespielt. Während sich an Brett 4 ein Remis ergab und dies
somit keinen Einfluss auf das Mannschaftsergebnis hatte, wurde das Ergebnis an Brett 3 irrtümlich falsch aufgezeichnet. Der Kanadier Lawrence Day hatte seine Partie gegen den Isländer Ásmundsson gewonnen. Beim Eintrag in die
Ergebnisliste wurde jedoch ein Sieg von Ásmundsson registriert. Damit ergab sich ein Mannschaftsresultat von 2:2, obwohl Kanada nach den gespielten Partien mit 3:1 hätte gewinnen müssen. In der Mannschaftsbilanz ist bei
beiden Teams hier das offiziell gewertete Unentschieden eingerechnet. In den Einzelbilanzen ist die betreffende Partie mit ihrem tatsächlichen Ergebnis (Sieg für Day) berücksichtigt.
Das annullierte Spiel gegen Südafrika gewannen die Mongolen mit 2,5:1,5. Lhagva und Ujtumen siegten, Myagmarsuren unterlag und Purevzhav spielte remis.
Chile war bei dieser Olympiade an zwei Spielen beteiligt, die später annulliert wurden. Beim Erstrundenkampf gegen Nicaragua gewannen Silva Sánchez und Donoso Velasco ihre Partien, der Gegner ließ die Bretter
3 und 4 frei. Gegen Südafrika gab es einen 2,5:1,5-Sieg durch Gewinnpartien von Silva Sánchez und Velasquez Ojeda. Letelier unterlag seinem Gegner, während Donoso Velasco remisierte.
Im später annullierten Wettkampf gegen Südafrika unterlag Mexiko mit 1:3. Campos López und Escondrillas spielten remis. Frey und Lara verloren ihre Partien.
Gegen Südafrika unterlag die Türkei mit 0,5:3,5. Das Spiel wurde später annulliert. Hierbei hatte nur Süer ein Remis erreicht. Onat, Bilyap und Olgaç unterlagen ihren jeweiligen Gegnern.
Das annullierte Spiel gegen Südafrika war mit 1,5:2,5 verloren gegangen. On, Ann und Chia spielten remis. Leong unterlag am Spitzenbrett seinem Gegner.
Die beiden zuletzt genannten Ersatzspielerinnen durften nachnominiert werden, als in der Anfangsphase des Turniers noch mehrere Spieler des Stammaufgebotes fehlten. Sie kamen nur in den
ersten drei Runden zum Einsatz.
Nicaragua trat in der Eröffnungsrunde gegen Chile mit zwei Spielern an und wurde danach aus dem Turnier genommen. Das Spiel gegen Chile wurde annulliert.
Die Spieler G. Benada und Miranda verloren jeweils ihre Partie.