Partielle Monosomie 9p

Krankheit
(Weitergeleitet von Mikrodeletionssyndrom 9p13)
Klassifikation nach ICD-10
Q93.5 Sonstige Deletionen eines Chromosomenteils
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ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Die Partielle Monosomie 9p ist eine Krankheitsgruppe sehr seltener angeborener Erbgutveränderungen am Chromosom 9.[1]

Synonym(e) sind: Partielle Monosomie 9p; Chromosom 9, partielle Deletion des kurzen Arms; Partielle Monosomie des kurzen Arms von Chromosom 9

Diese Gruppe umfasst Monosomie 9p, Mikrodeletionssyndrom 9p13 und Distale Monosomie 9p.

Monosomie 9p

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Die Monosomie 9p ist ein Dysmorphiesyndrom mit Gesichtsauffälligkeiten, Ptose, antimongoloide Augenstellung, Herzfehlern und Unterentwicklung des Genitales.[2]

Synonyme: 9p-Syndrom; Alfi-Syndrom

Die Erstbeschreibung stammt aus dem Jahre 1973 durch den arabisch-US-amerikanischen Humangenetiker Omar S. Alfi und Mitarbeiter.[3]

Die Ursache liegt in einer terminalen Deletion des kurzen Armes am Chromosom 9. Die Vererbung erfolgt autosomal-dominant.[4][5][6]

Klinische Kriterien sind:[2][4]

Hinzu können Gaumenspalte, Zwerchfellhernie, Nieren- oder Wirbelfehlbildungen, singuläre Nabelarterie oder Omphalozele kommen.

Das klinisch Bild ähnelt der Distalen Monosomie 3p (3P-Syndrom) und dem WAGR-Syndrom.

Mikrodeletionssyndrom 9p13

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Das Mikrodeletionssyndrom 9p13 ist eine seltene Chromosomenaberration am kurzen Arm des Chromosom 9 mit Entwicklungsverzögerung, Tremor (Zittern) der Hand, Myoklonien und Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung.[7]

Synonyme: Del(9)(p13); Monosomie 9p13

Klinische Kriterien sind zusätzlich:

Distale Monosomie 9p

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Die Distale Monosomie 9p ist eine seltene Chromosomenaberration am kurzen Arm des Chromosom 9 mit sehr unterschiedlichem Erscheinungsbild.[8]

Synonym: Monosomie 9pter

Klinische Kriterien sind:[8]

Häufig kommen Fehlbildungen am Urogenitaltrakt hinzu wie Kryptorchismus, Hypospadie, Intersexualität oder Gonadendysgenesie (Gonadendysgenesie, 46, XY-Typ).

Selten kann zusätzlich eine Angeborene Hypothyreose oder Herzfehler hinzukommen.

Das Risiko für ein Gonadoblastom ist erhöht.

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Einzelnachweise

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  1. Eintrag zu Chromosom 9p-Deletion, partielle. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten)
  2. a b Bernfried Leiber (Begründer): Die klinischen Syndrome. Syndrome, Sequenzen und Symptomenkomplexe. Hrsg.: G. Burg, J. Kunze, D. Pongratz, P. G. Scheurlen, A. Schinzel, J. Spranger. 7., völlig neu bearb. Auflage. Band 2: Symptome. Urban & Schwarzenberg, München u. a. 1990, ISBN 3-541-01727-9.
  3. O. Alfi, G. N. Donnell, B. F. Crandall, A. Derencsenyi, R. Menon: Deletion of the short arm of chromosome no.9 (46,9p-): a new deletion syndrome. In: Annales de genetique. Band 16, Nummer 1, März 1973, S. 17–22, PMID 4541805.
  4. a b Eintrag zu Monosomie 9p. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten)
  5. Chromosome 9p deletion syndrome. In: Online Mendelian Inheritance in Man. (englisch)
  6. Altmeyers Enzyklopädie
  7. Eintrag zu Mikrodeletionssyndrom 9p13. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten)
  8. a b Eintrag zu Distale Deletion 9p. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten)