Feilenfische

Familie der Ordnung Kugelfischverwandte
(Weitergeleitet von Monacanthidae)

Die Feilenfische (Monacanthidae) sind eine Familie aus der Ordnung der Kugelfischverwandten (Tetraodontiformes) und umfassen über 100 Arten in etwa 26 Gattungen.

Feilenfische

Weißflecken-Feilenfisch (Cantherhines macrocerus)

Systematik
Unterkohorte: Neoteleostei
Acanthomorphata
Stachelflosser (Acanthopterygii)
Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Kugelfischartige (Tetraodontiformes)
Familie: Feilenfische
Wissenschaftlicher Name
Monacanthidae
Bonaparte, 1846

Die meisten Arten bewohnen vorwiegend Korallenriffe der tropischen Meere. Andere Arten, wie solche der Gattungen Paramonacanthus, Thamnaconus und Stephanolepis, leben in Seegraswiesen und Felsriffen. Einige Arten leben auch in subtropischen und gemäßigten Meeren.

Merkmale

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Feilenfische haben wie die Drückerfische, mit denen sie nahe verwandt sind, einen Rückenstachel-Mechanismus (der den ersten Stachel durch den zweiten kürzeren aufrecht fixiert) „geerbt“ – aber meist ist der zweite schon zu schwach oder er fehlt ganz, und mit dem Ventralstachel verhält es sich ähnlich: Die Fische verspreizen sich nicht in Spalten u. ä. Auch ihre Zähne (im Oberkiefer vorne je drei statt vier) sind nicht so kräftig gebaut wie bei den Drückerfischen. Durch ihre Körperfarbe und das Muster können sie sich der Umgebung anpassen und entgehen dadurch den Blicken ihrer Feinde[1]. Der Mimikry-Feilenfisch (Paraluteres prionurus) ahmt Körperfarbe und Körperform des giftigen Sattel-Spitzkopfkugelfisches (Canthigaster valentini) nach.

Der kleinste Vertreter ist Rudarius minutus mit bis zu fünf Zentimetern Länge, der größte der Schrift-Feilenfisch (Aluterus scriptus) mit einer Länge von bis zu 1,10 Metern.

Alle haben ein kleines endständiges Maul und fressen Krebse, Würmer, kleine Fische und Algen. Die beiden Arten der Gattung Oxymonacanthus fressen ausschließlich Polypen von Steinkorallen der Gattung Acropora.

Fortpflanzung

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Die Fortpflanzung wurde bisher erst bei wenigen Feilenfischarten beobachtet. Die meisten Arten laichen auf den Boden ab. Der Laich wird in vielen Fällen von einem oder beiden Geschlechtern bewacht. Beim Seegras-Feilenfisch, dessen Nachzucht 2007 erstmals im Aquarium gelang, bewacht nur das Weibchen das Gelege und verjagt auch das Männchen.[2] Die monogamen Palettenstachler (Oxymonacanthus) laichen in Algenbüschel und kümmern sich dann nicht mehr um das Gelege.[3]

Phylogenetische Systematik der Feilenfische nach McCord & Westneat 2015:[4]
  Feilenfische  


 Aluterus


   

 Oxymonacanthus


   

 Oxymonacanthus


   

 Monacanthus


   

 Stephanolepis






   



 Brachaluteres


   

 Paraluteres



   

 Pervagor


   

 Chaetodermis


   

 Acreichthys


   

 Monacanthus


   

 Paramonacanthus







   


 Pseudomonacanthus


   

 Amanses


   

 Cantherhines




   

 Thamnaconus I


   


 Eubalichthys


   

 Thamnaconus II



   


 Meuschenia trachylepis


   

 Nelusetta



   

 Scobinichthys


   

 Acanthaluteres


   

 Meuschenia










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Systematik

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Feilenfische gehören zu den Kugelfischverwandten (Tetraodontiformes) und bilden zusammen mit ihrer Schwestergruppe, den Drückerfischen (Balistidae), die Unterordnung Balistoidei. In älteren Publikationen werden sie oft noch als Unterfamilie Monacanthinae zu den Drückerfischen gestellt.

Es gibt etwa 26 Gattungen und über 100 Arten. Damit sind die Feilenfische nach den Kugelfischen die zweitartenreichste Familie der Kugelfischverwandten.

 
Seegras-Feilenfisch (Acreichthys tomentosus)
 
Einhorn-Feilenfisch
(Aluterus monoceros)
 
Schrift-Feilenfisch (Aluterus scriptus).
 
Brachaluteres jacksonianus
 
Gelbschwanz-Feilenfisch (Cantherhines dumerili)
 
Schmuckfeilenfisch (Chaetodermis penicilligerus)
 
Meuschenia trachylepis
 
Chinesischer Fächerbauch (Monacanthus chinensis)
 
Palettenfeilenfisch (Oxymonacanthus longirostris)
 
Mimikry-Feilenfisch (Paraluteres prionurus)
 
Höhlen-Feilenfisch (Pervagor janthinosoma)
 
Perons Feilenfisch (Pseudomonacanthus peroni)
 
Kleiner Feilenfisch (Rudarius minutus)
 
Stephanolepis hispidus
 
Thamnaconus modestus

Aquarienhaltung

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In der Meerwasseraquaristik gilt die Haltung von Feilenfischen als risikoreich, da sie eine Vielzahl von wirbellosen Tieren fressen. Einige kleine Feilenfischarten, vor allem der als Vertilger der ungeliebten Glasrosen und Feueranemonen begehrte Seegras-Feilenfisch und einige Pervagor-Arten sind aber im Korallenriffaquarium haltbar. Voraussetzung ist eine Beckenmindestgröße von 300 bis 500 Litern.[5] Angriffe auf Korallen kommen nur vor, wenn die Tiere zu wenig oder falsch gefüttert werden. Alle für das Meerwasseraquarium angebotenen Feilenfische sind Wildfänge.

Literatur

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Commons: Feilenfische – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Gumanao G.S., A.R. Bos & J.E. Randall: Seagrass Filefish, Acreichthys tomentosus (Linneaus), a master of camouflage. In: Journal of the Ocean Science Foundation. 30. Jahrgang, 2018, S. 58–72 (researchgate.net).
  2. Iris Böning: Erstmals gezüchtet: Der Seegrasfeilenfisch. In Der MeerwasserAquarianer, Fachmagazin für Meerwasseraquaristik, 2/2008, Rüdiger Latka Verlag, ISSN 1432-1505
  3. Ellen Thaler: Lebenslange Treue, ganz ohne Seitensprünge: Oxymonacanthus-Arten. In KORALLE, Meerwasseraquaristik-Fachmagazin, Nr. 19 Februar/März 2003, Natur und Tier Verlag Münster, ISSN 1439-779X
  4. Charlene L. McCord, Mark W. Westneat: Phylogenetic relationships and the evolution of BMP4 in triggerfishes and filefishes (Balistoidea). Molecular Phylogenetics and Evolution, September 2015, doi:10.1016/j.ympev.2015.09.014
  5. Ellen Thaler: Empfehlenswerte Feilenfische für das Riffaquarium. In KORALLE, Meerwasseraquaristik-Fachmagazin, Nr. 19