Kehlkopfmuskulatur

im Kehlkopf sitzende Muskeln welche die Stimmbänder formen
(Weitergeleitet von Musculus cricothyroideus)

Der Kehlkopf (lat. Larynx) wird von verschiedenen Skelettmuskeln umgeben und bewegt, die als Kehlkopfmuskeln (Musculi laryngis) bezeichnet werden. Sie haben einen unterschiedlichen Einfluss auf die Stimmritze und die Stimmbänder.

Die Muskeln sind zumeist nach den zwei Knorpeln benannt, zwischen denen sie verlaufen:

Kehlkopfmuskulatur des Menschen

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lat. Name Ursprung Ansatz Innervation Funktion
Äußere Kehlkopfmuskeln
Musculus cricothyreoideus Arcus des Ringknorpels Unterrand und Unterhorn des Schildknorpels R. externus des N. laryngeus superior Bewegt den Ringknorpel nach oben/hinten, was die Stimmbänder spannt
Innere Kehlkopfmuskeln
Musculus cricoarytaenoideus posterior (kurz: Posticus) rückwärtige Außenfläche der Lamina des Ringknorpels Processus muscularis des Stellknorpels N. laryngeus inferior zieht Proc. muscularis nach hinten, öffnet (als einziger Muskel) dadurch Stimmritze
Musculus cricoarytaenoideus lateralis oberer Rand und Außenfläche des Arcus des Ringknorpels Proc. muscularis des Stellknorpels zieht Proc. muscularis nach innen, schließt dadurch Stimmritze
Musculus thyreoarytaenoideus Innenfläche des Schildknorpels Vordere und laterale Fläche des Stellknorpels Schließen der Stimmritze
Musculus arytaenoideus transversus (unpaar) rückwärtig, zwischen den Stellknorpeln
Musculus arytaenoideus obliquus (paarig) Proc. muscularis des Stellknorpels Apex des anderen Stellknorpels
Musculus thyreoepiglotticus Vorderfläche der Lamina des Schildknorpels Proc. vocalis Adduziert die Stimmbänder
Musculus aryepiglotticus Apex der Stellknorpel Seitenflächen des Kehlkopfdeckels Adduziert die Stimmbänder
Musculus vocalis Winkel zwischen den beiden Laminae des Schildknorpels Proc. vocalis bewirkt Eigenspannung der Stimmbänder und verschließt Stimmritze

Besonderheiten bei den anderen Säugetieren

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Bei den Nicht-Primaten verhalten sich die Kehlkopfmuskeln bis auf wenige Unterschiede genauso. Folgende Besonderheiten sind zu beachten:

  • Der Musculus cricoarytaenoideus posterior wird Musculus cricoarytaenoideus dorsalis genannt. Er ist auch bei den Tieren der einzige Stimmritzenerweiterer, während alle anderen Muskeln die Stimmritze verengen.
  • Der Musculus thyreoarytaenoideus ist bei Pferden und Hunden in zwei Muskelschenkel, nämlich den vorderen Musculus ventricularis (veraltet Musculus venstibularis) und den hinteren Musculus vocalis, unterteilt. Zwischen diese beiden Muskelstränge stülpt sich vom Kehlkopfinnenraum die seitliche Kehlkopftasche (Ventriculus laryngis) zur Seite vor.
  • Pferde besitzen zusätzlich einen Musculus thyreoarytaenoideus accessorius und einen Musculus tensor ventriculi laryngis.
  • Der Musculus hyoepiglotticus (zwischen Zungenbein und Kehldeckel) wird ebenfalls zu den Kehlkopfmuskeln gerechnet.
  • Musculus arytaenoideus obliquus, Musculus aryepiglotticus und Musculus thyreoepiglotticus fehlen den meisten Nicht-Primaten.

Literatur

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  • Franz-Viktor Salomon: Atmungsapparat. In: Franz-Viktor Salomon, Hans Geyer, Uwe Gille (Hrsg.): Anatomie für die Tiermedizin. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Enke, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8304-1075-1, S. 324–367.