Oberdombach
Oberdombach (fränkisch: Äjba-dumba[2]) ist ein Gemeindeteil der kreisfreien Stadt Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[3] Oberdombach liegt in der Gemarkung Elpersdorf bei Ansbach.[4]
Oberdombach Kreisfreie Stadt Ansbach
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Koordinaten: | 49° 17′ N, 10° 28′ O |
Höhe: | 450 m ü. NHN |
Einwohner: | 72 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91522 |
Vorwahl: | 0981 |
Geografie
BearbeitenDas Dorf liegt am Höllmühlbach. Im Süden liegt das Waldgebiet Im Forst, 0,5 km nördlich liegen die Eckertshölzer, 1 km westlich erhebt sich der Rotenberg, 1 km südöstlich liegt der Käferbuck. Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Liegenbach (0,7 km östlich), die Staatsstraße 2246 kreuzend nach Straßenwirtshaus (2 km nördlich), zur Staatsstraße 2249 nördlich von Neunstetten (1,8 km südwestlich) und zu einer Gemeindeverbindungsstraße (1,5 km nordwestlich), die nach Hannenbach zur St 2246 (0,9 km nördlich) bzw. nach Rauenbuch zur St 2249 verläuft (1,9 km südwestlich).[5]
Geschichte
BearbeitenDer Ort wurde 1387 als „Obertunnenbach“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von einem Gewässernamen ab (heute Höllmühlbach genannt), dessen Bestimmungswort der Personenname Tunno ist. Der Ort ist eine Filialsiedlung von Niederdombach, das bis dahin „Tunnenbach“ genannt wurde.[6]
Laut dem 16-Punkte-Bericht des Oberamtes Ansbach von 1684 bildete Oberdombach mit Liegenbach und Höllmühle eine Realgemeinde. Für Oberdombach wurden 16 Mannschaften verzeichnet. Grundherren waren das Hofkastenamt Ansbach (1), das Stiftsamt Ansbach (5), das Klosterverwalteramt Sulz (2), der Bürgermeister und Rat zu Ansbach (1), die Pfarrei Neunstetten (2), der eichstättische Stiftskapitel Herrieden (4) und das eichstättische Amt Wahrberg (1). Außerdem gab es noch ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das brandenburg-ansbachische Hofkastenamt Ansbach aus.[7]
Auch gegen Ende des 18. Jahrhunderts bildete Oberdombach eine Gemeinde mit Liegenbach und der Höllmühle. In Oberdombach gab es 18 Anwesen. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte weiterhin das Hofkastenamt Ansbach aus. hatte das Hofkastenamt Ansbach inne. Grundherren waren das Fürstentum Ansbach (10 Anwesen; Hofkastenamt Ansbach: 1 Köblergut; Stiftsamt Ansbach: 5 Köblergüter, 1 Schmiedgut; Klosterverwalteramt Sulz: 2 Köblergüter; Ansbacher Rat: 1 Köblergut) und das Hochstift Eichstätt (Stiftskapitel Herrieden: 1 Hof, 3 Güter; Kastenamt Herrieden: 1 Gut, 1 Mühle; Vogtamt Aurach: 2 Güter). Neben den Anwesen gab es noch kommunale Gebäude (Brechhaus, zwei Hirtenhäuser).[8][9] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.[10]
Im Geographischen statistisch-topographischen Lexikon von Franken (1801) wird der Ort folgendermaßen beschrieben:
„Oberdombach, paritätischer Weiler im Oberamte Ansbach von 17 Unterthanen, wovon 10 Ansbachisch, 7 aber Eichstättisch sind, und von letztern 4 zum Eichstättischen Steueramte des Kollegiatstifts Herrieden, 3 hingegen zum Ober- und Vogtamte Wahrberg-Aurach gehören.
Es liegt dieser Weiler eine halbe Stunde nördlich oberhalb Neunstetten, wohin er pfarrt, am Dombache, welcher aus einigen Weyhern bey Oberdombach entspringt und bey Niederdombach in die Altmühl fällt.
Im Jahre 1397 verkaufte Heinrich Schenk von Leutershausen, seine Gattin Maria und ihr Sohn Heinrich dem Eichstättischen Bischoffe Friedrich IV, einem Grafen von Oettingen, ihre Güter und Einkünfte in Dombach und Neunstetten um 600 Rheinische Gulden.
Uebrigens s. Höllmühle, welche auch noch zu Oberdombach gerechnet wird.“[11]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Oberdombach dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Elpersdorf und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Elpersdorf zugeordnet.[12] Diese wurde am 1. Juli 1972 im Zuge der Gebietsreform in die Stadt Ansbach eingegliedert.[10]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | 1806 | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 93 | 90 | 86 | 100 * | 90 | 103 | 104 | 94 | 125 | 84 | 77 | 72 |
Häuser[13] | 18 | 24 | 20 | 23 | 22 | 21 | 20 | 20 | 21 | |||
Quelle | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [23] | [24] | [1] |
Religion
BearbeitenDer Ort ist römisch-katholisch geprägt und nach St. Veit (Neunstetten) gepfarrt.[8][25] Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Laurentius (Elpersdorf bei Ansbach) gepfarrt.[23]
Literatur
Bearbeiten- Alexander Biernoth: 25 Jahre Eingemeindungen in die Stadt Ansbach. Ein Abriß der Ortsgeschichten von Bernhardswinden, Brodswinden, Claffheim, Elpersdorf, Hennenbach, Neuses und Schalkhausen. Ansbach 1997, OCLC 634417218.
- Johann Kaspar Bundschuh: Dombach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 629 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Oberdombach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 159 (Digitalisat).
- Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, OCLC 872378821, S. 147–148.
- Georg Paul Hönn: Ober-Dombach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 358 (Digitalisat).
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
Weblinks
Bearbeiten- Oberdombach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 23. November 2021.
- Oberdombach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 15. September 2019.
- Oberdombach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 323 (Digitalisat).
- ↑ E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 147. Dort folgendermaßen transkribiert: „ęibəʳdúmba“.
- ↑ Gemeinde Ansbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Juli 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 1. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 21. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 147 f. Anders bei Dombach im Loch, dessen Ortsname sich von der Tanne ableitet.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, Ansbacher Salbuch 128, 2753. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 689.
- ↑ a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 895.
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Oberdombach. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 23 (Digitalisat).
- ↑ a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 985 f.
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 4, Sp. 159.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Konrad Rosenhauer u. a. (Hrsg.): Der Landkreis Ansbach. Vergangenheit und Gegenwart. Verlag für Behörden und Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf 1964, DNB 450093387, OCLC 17146040, S. 130–131.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 66 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 38 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 984, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1148, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1088 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1152 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1188 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1024 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 753 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 167 (Digitalisat).
- ↑ Pfarrverband Herrieden-Aurach. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 20. März 2023.