Querbach (Kehl)
Querbach ist ein Stadtteil von Kehl im Baden-Württembergischen Ortenaukreis.
Querbach Stadt Kehl
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Koordinaten: | 48° 35′ N, 7° 52′ O |
Höhe: | 136 m |
Fläche: | 1,49 km² |
Einwohner: | 435 |
Bevölkerungsdichte: | 292 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 77694 |
Vorwahl: | 07853 |
Geographie
BearbeitenDas Dorf liegt weniger als einen Kilometer südlich von Bodersweier und ca. 5 km nordöstlich von Kehl.
Geschichte
BearbeitenMittelalter
BearbeitenDie älteste erhaltene Erwähnung von Querbach stammt von 1361.[1] Das Dorf Querbach lag im Amt Lichtenau der Herrschaft Lichtenberg.[2] 1335 nahmen die mittlere und die jüngere Linie des Hauses Lichtenberg eine Landesteilung vor. Dabei fiel das Amt Lichtenau – und damit Querbach – an Ludwig III. von Lichtenberg, der die jüngere Linie des Hauses begründete.[3]
Anna von Lichtenberg (* 1442; † 1474) war als Tochter Ludwigs V. von Lichtenberg (* 1417; † 1474) eine von zwei Erbtöchtern mit Ansprüchen auf die Herrschaft Lichtenberg. Sie heiratete 1458 den Grafen Philipp I. den Älteren von Hanau-Babenhausen (* 1417; † 1480), der eine kleine Sekundogenitur aus dem Bestand der Grafschaft Hanau erhalten hatte, um sie heiraten zu können. Durch die Heirat entstand die Grafschaft Hanau-Lichtenberg. Nach dem Tod des letzten Lichtenbergers, Jakob von Lichtenberg, eines Onkels von Anna, erhielt Philipp I. d. Ä. 1480 die Hälfte der Herrschaft Lichtenberg. Die andere Hälfte gelangte an seinen Schwager, Simon IV. Wecker von Zweibrücken-Bitsch. Das Amt Lichtenau gehörte zu dem Teil von Lichtenberg, den die Nachkommen von Philipp und Anna erbten.
Frühe Neuzeit
BearbeitenGraf Philipp IV. von Hanau-Lichtenberg (1514–1590) führte nach seinem Regierungsantritt 1538 die Reformation in seiner Grafschaft konsequent durch, die nun lutherisch wurde.
Nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., 1736 fiel das Erbe – und damit auch das Amt Lichtenau mit Querbach – an den Sohn seiner einzigen Tochter, Charlotte von Hanau-Lichtenberg, Landgraf Ludwig (IX.) von Hessen-Darmstadt. Nach 1736 wurde Querbach dem benachbarten, ebenfalls zur Landgrafschaft gehörenden Amt Willstätt zugeschlagen.[4]
Neuzeit
BearbeitenMit dem Reichsdeputationshauptschluss wurde das Amt und Querbach 1803 dem neu gebildeten Kurfürstentum Baden zugeordnet.
Am 1. Dezember 1971 verlor Querbach seine Selbständigkeit und wurde nach Kehl eingemeindet.[5]
Demographie
BearbeitenEinwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand.
Jahr | Einwohnerzahl |
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1961 | 283 |
1970 | 348 |
Politik
BearbeitenOrtsvorsteher, und damit Vorsitzender des Ortschaftsrates, ist Heinz Haag (CDU).[6] Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 brachte folgende Sitzverteilung:
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenVerkehr
BearbeitenQuerbach liegt nahe der Landstraßen 75 und 90. Die Busanbindung wird von der SWEG erbracht (u. a. Linie 301).
Bildung
BearbeitenIn Querbach befinden sich keine Bildungseinrichtungen. Die nächstgelegenen Grundschulen befinden sich in Auenheim, Leutesheim und Kork.
Literatur
Bearbeiten- Fritz Eyer: Das Territorium der Herren von Lichtenberg 1202–1480. Untersuchungen über den Besitz, die Herrschaft und die Hausmachtpolitik eines oberrheinischen Herrengeschlechts. In: Schriften der Erwin-von-Steinbach-Stiftung. 2. Auflage. Band 10. Pfaehler, Bad Neustadt an der Saale 1985, ISBN 3-922923-31-3 (268 Seiten, Im Text unverändert, um eine Einführung erweiterter Nachdruck der Ausgabe Strassburg, Rhenus-Verlag, 1938).
- Friedrich Knöpp: Territorialbestand der Grafschaft Hanau-Lichtenberg hessen-darmstädtischen Anteils. [maschinenschriftlich] Darmstadt 1962. [Vorhanden in Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Signatur: N 282/6].
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Norman Mummert: Querbach. Abgerufen am 13. Juni 2024.
- ↑ Literaturangabe: Fritz Eyer, S. 99, 239.
- ↑ Eyer, S. 79f.
- ↑ Literaturangabe: Friedrich Knöpp, S. 19.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 496 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ http://www.kehl.de/stadt/verwaltung/ortschaften/querbach.php ( des vom 4. Juli 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.