The Rattles sind eine deutsche Beat- und Rockband, die in den 1960er- und frühen 1970er-Jahren in Deutschland zu den erfolgreichsten ihres Genres gehörte.
The Rattles | |
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The Rattles beim Holsten Brauereifest 2015 | |
Allgemeine Informationen | |
Genre(s) | Beat, Rock |
Gründung | 1960, 1986 |
Auflösung | 1977 |
Website | www.rattles.de |
Gründungsmitglieder | |
Achim Reichel (bis 1966; 1988–1990) | |
Herbert Hildebrandt (bis 1969; seit 1988) | |
Gitarre |
Volker Reinhold (1960–1962) |
Dieter Sadlowski (1960–1963) | |
Aktuelle Besetzung | |
Bass |
Herbert Hildebrandt |
Schlagzeug |
Reinhard „Dicky“ Tarrach (1963–1967; seit 1988) |
Gitarre |
Michael Jessen (seit 2020) |
Gitarre, Gesang |
Eggert Johannsen (seit 1994) |
Ehemalige Mitglieder | |
Gesang, Gitarre |
Hans-Joachim Kreutzfeldt (1962–1965) |
Gesang, Gitarre |
Hermann „Rugy“ Rugenstein (1965–???) |
Gesang, Gitarre |
Frank Dostal (1966–1968) |
Gesang, Gitarre, Keyboard |
Henner Hoier (1968–1970, 1988–1990) |
Gesang |
Edna Bejarano (1970–1973) |
Bass |
Kurt Lüngen (1969–1974) |
Gitarre |
Frank Mille (1969–1977) |
Gitarre |
Manfred Kraski (1990–2018) |
Schlagzeug |
Herbert Bornholdt (1968–?) |
Keyboard, Gesang |
Jochen Peters (1973–1977) |
Keyboard |
Franz Jarnach (1991–1994) |
Keyboard |
Frank Seidel (1995–2007) |
Gitarre |
Max Kretzenbacher (2018–2020) |
Bandgeschichte
BearbeitenIm Dezember 1960 wurden die Rattles in Hamburg von Achim Reichel und Herbert Hildebrandt gegründet. Am 3. Februar 1963 gewann die Band einen Wettbewerb im Hamburger Star-Club und wurde daraufhin die erste deutsche Band mit einem Engagement in diesem Club. Im Herbst desselben Jahres nahmen sie ihre erste Single auf. Danach ging die Gruppe für sechs Wochen auf England-Tour mit Bo Diddley, Little Richard, den Everly Brothers sowie den noch kaum bekannten Rolling Stones. Nach Veröffentlichung des Kinofilms Hurra, die Rattles kommen Anfang 1966 standen sie im Juni desselben Jahres mit den Beatles zusammen auf der Bühne und spielten im Vorprogramm der Bravo-Beatles-Blitztournee in München, Essen und Hamburg – mit großem Zuspruch.
Es erschienen Rattles-Schallplatten, die in England regional Erfolg hatten, und so wurden sie phasenweise in Liverpool als die „deutschen Beatles“ gefeiert.
Insgesamt hatte die Gruppe ein Dutzend Hits, dazu gehörten Titel wie La La La (1965), Come On and Sing (1966) und Cauliflower (1967). 1965 nahmen sie darüber hinaus mit Johnny Hallyday Titel auf (Laß die Leute doch reden, It’s Monkeytime), die auf der LP/CD Johnny Hallyday Meets The Rattles erschienen.
1970 hatten die Rattles mit The Witch einen internationalen Hit. Das Lied war zuerst als B-Seite der 1969 erschienenen Single Geraldine erschienen. Im Juni 1970 kam The Witch in den USA als A-Seite bis auf Platz 79 und im Oktober in Großbritannien bis auf Platz 8. Die Rattles-Besetzung zu diesem Zeitpunkt: Kurt „Zappo“ Lüngen (Bass), Rainer Degner (Gitarre), Peet Becker (Schlagzeug) und Henner Hoier (Gesang), der von den Rivets gewechselt war. Wegen des Erfolges nahmen die Rattles mit Edna Bejarano als Sängerin eine neue Version von The Witch auf, die im Oktober 1970 bis auf Platz 4 der bundesdeutschen Charts kletterte. Komponiert hatte das Stück Herbert Hildebrandt. Henner Hoier, der das Original gesungen hatte, verließ die Band ein Jahr später und gründete mit Les Humphries die Les Humphries Singers. Zu dieser Zeit hatte Achim Reichel die Gruppe längst verlassen. Nach seiner Bundeswehrzeit gründete er 1967 mit den Ex-Rattles Dicky Tarrach und Frank Dostal sowie Helmut Franke und Les Humphries die Gruppe Wonderland. Die „neuen“ 1970er-Rattles mit Edna Bejarano, Frank Mille, Borny Bornhold und Zappo Lüngen hatten mit der Originalformation nur noch insofern zu tun, als Herbert Hildebrandt weiterhin der Komponist und Produzent der Gruppe war. Weitere Singles, wie You Can’t Have Sunshine Every Day und Devil’s on the Loose (beide 1971) waren nur noch kleinere Hits in der Bundesrepublik Deutschland.
1977 lösten sich die Rattles nach einigen weiteren Umbesetzungen auf. 1988 veröffentlichten sie, nun wieder mit Achim Reichel, ein neues Studioalbum mit dem Titel Hot Wheels sowie eine gleichnamige Single. Am 26. September 2005 feierten die Rattles ihr fünfundvierzigjähriges Bestehen mit einem Konzert im „Hamburger Landhaus Walter“ und der DVD Beat Made in Germany, die die komplette Band-Geschichte erzählt. 2007 veröffentlichten sie das erste Studioalbum seit fünfzehn Jahren, Say Yeah! Die Platte enthält 15 neue Songs und wurde in der Rattles-Heimatstadt Hamburg aufgenommen. Die neuen Lieder entsprechen dem alten Stil, der die Rattles vor vielen Jahren so bekannt gemacht hatte.
2010, zum 50-jährigen Bühnenjubiläum, unterschrieb die Band beim Hamburger Musiklabel Edel Records und veröffentlichte ein neues Studioalbum, Rattles 50, mit 14 neuen Titeln in einem neuen, modernen Sound. Zeitgleich erschienen neu arrangierte und aufgenommene Greatest Hits. Bis heute spielen sie mit dem Gründungsmitglied Hildebrandt wieder regelmäßig auf Festen und Veranstaltungen.
Bandmitglieder
Bearbeiten-
Herbert Hildebrandt
-
Manfred Kraski (bis 2018)
-
Reinhard Tarrach
-
Eggert Johannsen
Diskografie
BearbeitenAlben
BearbeitenJahr | Titel | Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[1] (Jahr, Titel, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) |
Anmerkungen |
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DE | |||
1964 | Twist im Star-Club Hamburg | DE8 (44 Wo.)DE |
Erstveröffentlichung: April 1964
|
Twist-Time im Star-Club | DE12 (20 Wo.)DE |
Erstveröffentlichung: Mai 1964
| |
Live at the Star-Club Hamburg | DE48 (4 Wo.)DE |
Erstveröffentlichung: Oktober 1964
| |
1965 | The Rattles | DE39 (8 Wo.)DE |
Erstveröffentlichung: Februar 1965
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1966 | Hurra, die Rattles kommen | DE24 (16 Wo.)DE |
Erstveröffentlichung: März 1966
Soundtrack zum gleichnamigen Film |
1988 | Hot Wheels | DE62 (1 Wo.)DE |
Erstveröffentlichung: November 1988
|
Weitere Alben
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Kompilationen
BearbeitenJahr | Titel | Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[1] (Jahr, Titel, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) |
Anmerkungen |
---|---|---|---|
DE | |||
1964 | Twist im Star-Club | DE10 (12 Wo.)DE |
|
1966 | Rattles Greatest Hits |
DE19 (12 Wo.)DE |
Erstveröffentlichung: Juni 1966
|
Weitere Kompilationen
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Singles
BearbeitenJahr | Titel Album |
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[1] (Jahr, Titel, Album, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) |
Anmerkungen | |||
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DE | AT | UK | US | |||
1965 | La La La Rattles Greatest Hits „New Recording“ |
DE19 (10 Wo.)DE |
— | — | — |
Erstveröffentlichung: März 1965
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(Stoppin’ In) Las Vegas Rattles Greatest Hits „New Recording“ |
DE20 (18 Wo.)DE |
— | — | — |
Erstveröffentlichung: November 1965
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1966 | Come On and Sing Rattles Greatest Hits „New Recording“ |
DE11 (14 Wo.)DE |
— | — | — |
Erstveröffentlichung: Januar 1966
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Love of My Life Rattles Greatest Hits |
DE16 (14 Wo.)DE |
— | — | — |
Erstveröffentlichung: Juni 1966
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It Is Love Remember Finale Ligure |
DE26 (2 Wo.)DE |
— | — | — |
Erstveröffentlichung: November 1966
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1967 | Cauliflower Rattles’ Greatest Hits |
DE25 (8 Wo.)DE |
— | — | — |
Erstveröffentlichung: Mai 1967
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1968 | After Tea Rattles Production |
DE26 (4 Wo.)DE |
— | — | — |
Erstveröffentlichung: Mai 1968
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1970 | The Witch The Witch |
DE4 (23 Wo.)DE |
AT20 (4 Wo.)AT |
UK8 (15 Wo.)UK |
US79 (5 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: Juni 1970
Verkäufe: + 1.000.000[3] |
1971 | You Can’t Have Sunshine Everyday The Witch |
DE45 (2 Wo.)DE |
— | — | — |
Erstveröffentlichung: Dezember 1970
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Devil’s on the Loose Story |
DE38 (4 Wo.)DE |
— | — | — |
Erstveröffentlichung: September 1971
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1988 | Hot Wheels Hot Wheels |
DE47 (10 Wo.)DE |
— | — | — |
Erstveröffentlichung: November 1988
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Weitere Singles
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Videos
Bearbeiten- 2003: Hilfe, die Rattles kommen
- 2005: The Rattles – Beat Made in Germany
Filmografie
Bearbeiten- 1966: Hurra, die Rattles kommen (Kinofilm)
Auszeichnungen
Bearbeiten- 1989: in der Kategorie „Comeback des Jahres“
Literatur
Bearbeiten- Thorsten Knublauch: Die Bravo-Beatles-Blitztournee – Fünf Tage Beatlemania in Deutschland im Juni 1966. BOD, 2011, ISBN 978-3-8423-5356-5.
- Werner Walendowski (Hrsg.): The Rattles – Die Story von 1960 bis heute … and the beat goes on. Hommage Verlag, Hamburg 2008, ISBN 978-3-86735-552-0.
Quellen
Bearbeiten- ↑ a b c Chartquellen: Singles Alben UK US1 US2
- ↑ Günter Ehnert: Hit Bilanz – Deutsche Chart Singles 1956–1980. 1. Auflage. Verlag populärer Musik-Literatur, Norderstedt 2000, ISBN 3-922542-24-7, S. 446.
- ↑ Joseph Murrells: The Book of Golden Discs: The Records That Sold a Million. 2. Auflage. Limp Edition, London 1978, ISBN 0-214-20512-6, S. 285.
Weblinks
Bearbeiten- Offizielle Website
- The Rattles bei Discogs
- The Rattles bei MusicBrainz (englisch)
- The Rattles bei AllMusic (englisch)
- Die Vorband der Beatles. In: Melodie und Rhythmus. Nr. 1, 2011 (Artikelanfang online).