Robert Treat Paine (Zoologe)

US-amerikanischer Ökologe und Meeresbiologe

Robert Treat Paine III (* 13. April 1933 in Cambridge, Massachusetts, Vereinigte Staaten; † 13. Juni 2016), genannt Bob Paine, war ein US-amerikanischer Ökologe und Professor für Zoologie an der Fakultät für Biologie der University of Washington.[1] 1969 führte er das Konzept der Schlüsselarten („keystone species“) in die Ökologie ein.[2]

Robert Paines Mutter arbeitete als Fotografin und Autorin, sein Vater als Kunsthistoriker. Er wuchs in Cambridge, Massachusetts, auf[3] und erwarb 1954 den Bachelor-Abschluss im Fach Biologie an der Harvard University. Nach seinem Militärdienst setzte er sein Studium an die University of Michigan in Ann Arbor fort und plante zunächst, im Gebiet der Paläontologie tätig zu werden. Nachdem er jedoch Vorlesungen des Ökologen Frederick Edward Smith gehört hatte, entwickelte sich sein Interesse für dieses Fachgebiet; 1961 promovierte mit einer Studie über die Populationsdynamik des Brachiopoden Glottidia pyramidata, eines sogenannten lebenden Fossils.[4]

Nach einem kurzen Postdoc-Aufenthalt an der Scripps Institution of Oceanography in La Jolla, Kalifornien, ging Paines ans Institut für Zoologie der University of Washington.[5] Dort begann er eine Serie von Experimenten mit Seesternen, deren Ergebnisse 1966 erstmals publiziert wurden und die heute als klassisches Projekt der experimentellen Meeresökologie gelten:[6] Paines entfernte zunächst alle Seesterne der Art Pisaster ochraceus aus einem Abschnitt vor Küste vor Neah Bay, Washington, und beobachtete danach die Folgen der Entnahme dieser Prädatoren für andere Arten dieses Ökosystems. Tatsächlich veränderte sich die Zusammensetzung der Arten, da die Individuen der zuvor dem Prädator als Beute dienenden Arten sich nunmehr verstärkt vermehren konnten, in verstärkte Konkurrenz zueinander traten und dies erhebliche Auswirkungen auf die Biodiversität hatte. In einer 1969 publizierten Veröffentlichung verallgemeinerte er diese Beobachtungen dann zum Konzept der Schlüsselarten.

1971 wurde Robert Paine an der University of Washington zum Professor berufen; er blieb dieser Hochschule bis zu seinem Tod verbunden.

Ehrungen

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Schriften (Auswahl)

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Literatur

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  1. Prof. Emeritus Bob Paine (1933–2016). Nachruf auf: biology.washington.edu vom 15. Juni 2016.
  2. R. T. Paine: A Note on Trophic Complexity and Community Stability. In: The American Naturalist. Band 103, Nr. 929, 1969, S. 91–93, doi:10.1086/282586.
  3. Sean B. Carroll: The Ecologist Who Threw Starfish. Auf: nautil.us vom 10. März 2016.
  4. Robert T. Paine: The Life History and Population Dynamics of Glottidia pyramidata (Brachiopoda). University of Michigan, PhD thesis, Ann Arbor 1961.
  5. R. B. Root: Robert T. Paine, President, 1979–1980. In: Bulletin of the Ecological Society of America. Band 60, Nr. 3, 1979, S. 156–157, Volltext (PDF).
  6. Jane Lubchenco: Robert Treat Paine (1933–2016). Ecologist who established concept of keystone species. In: Nature. Band 535, Nr. 7612, 2016, S. 356, doi:10.1038/535356a.
  7. Honorary Lifetime Membership Award: Robert T. Paine. In: The American Naturalist. Band 174, Nr. 3, 2009, S. iii, doi:10.1086/605920.
  8. Besprechung von Humans as a Hyperkeystone Species (Memento vom 22. Juni 2016 im Internet Archive) auf theatlantic.com vom 21. Juni 2016.