Liquido

deutsche Band
(Weitergeleitet von Senex)

Liquido war eine deutsche Rockband aus Sinsheim und Umgebung. Weltweit bekannt wurde die Band mit dem Song Narcotic, von dem sie alleine in Deutschland 700.000 Exemplare der CD-Singleversion verkaufen konnte.

Liquido
[[Datei:{{{Logo}}}|225x175px|rahmenlos|zentriert|alt=]]
Allgemeine Informationen
Herkunft
Genre(s) Rock, Indie-Rock, Power Pop
Aktive Jahre
Gründung 1996
Auflösung 2009
Website
Letzte Besetzung
Wolfgang Schrödl („Senex“)
Tim Eiermann
Stefan Schulte-Holthaus
Wolle Maier

{{{Logobeschreibung unten}}}
Sänger und Gitarrist Wolfgang Schrödl (2003)

Geschichte

Bearbeiten

Liquido wurde 1996 von vier Freunden, die sich nach eigenen Aussagen aus der Grundschule bzw. aus dem Sandkasten kennen und gemeinsam in die Schule gingen, in Deutschland gegründet. Im selben Jahr wurde auf dem eigenen Label Seven Music die Single Narcotic veröffentlicht. Die Idee zu dem Song hatte Wolfgang Schrödl, der die Melodie auf einem alten Roland D70 Synthesizer entwickelte. Der erste und einzige größere Erfolg stellte sich 1998 ein, als Virgin Records Liquido unter Vertrag nahm und Narcotic neu auflegte. Von der Single wurden nach Aussage der Band in Deutschland 700.000 und weltweit 8 Millionen Einheiten verkauft.[1]

Das Debütalbum Liquido wurde in zehn Ländern veröffentlicht. Es folgten ausverkaufte Tourneen, Preise und Nominierungen sowie Charterfolge in Europa, Asien, Südamerika und Australien. Bis zum Jahr 2003 entstanden zwei weitere Alben und etliche Singles, mit denen jedoch nicht mehr an den Erfolg von Narcotic angeknüpft werden konnte. 2003 wurde daraufhin im gegenseitigen Einvernehmen die Zusammenarbeit mit der Plattenfirma Virgin beendet.

2004 bekam Liquido dann ein neues Management und eine neue Booking-Agentur und unterschrieb einen Vertrag beim Label Nuclear Blast, welches eigentlich auf Metal spezialisiert ist. In der Folge wurden 2005 die Singles Ordinary Life und Love Me Love Me sowie das vierte Album Float veröffentlicht, doch auch hier konnte der Erfolg von Narcotic nicht wiederholt werden.

Das fünfte Album Zoomcraft der Band erschien am 14. März 2008. Vorab wurde die Single Gameboy am 22. Februar veröffentlicht. Die Singles Gameboy und On a Mission wurden nur online verkauft, das Album war im Laden erhältlich.

Ende Januar 2009 wurde auf der offiziellen Website mit der Trennung das Ende der Band bekanntgegeben.

2019 nahm Sänger Wolfgang Schrödl unter dem Künstlernamen Senex zusammen mit Younotus und Janieck eine neue Version von Narcotic auf, die es ein weiteres Mal in die Charts schaffte. Im Jahr darauf folgten die Solosingles Everybody Knows und Wake Up.

Musikstil

Bearbeiten

Liquido spielten meist einen Mix aus Rock- und Popmusik, teilweise mit Elementen des Indie-Rock. Als Liquido mit ihrem Song Narcotic um 1999 einen kommerziellen Höhepunkt erreichten, schufen die Medien in Bezug auf die Band die Genre-Bezeichnung Pullunder-Pop.[2] Damals war dieses Kleidungsstück innerhalb der Alternative-Rock-Szene in Mode. Im Videoclip zu Narcotic tragen die Bandmitglieder jeweils einen solchen Pullunder. Auf ihrem letzten Album Zoomcraft verwendeten Liquido mehr Elektro-Elemente.

Nebenprojekte

Bearbeiten

Tim Eiermann und Wolfgang Maier waren bis 2000 in der deutschen Band Pyogenesis aktiv, auf deren Alben „Unpop“ und „Mono“ auch Wolfgang Schrödl als Gastmusiker zu hören ist.

Einzelne Bandmitglieder haben außerdem Soloprojekte namens LSD Underground (Maier), The Prophet’s Project (Schrödl), und Jedermann (Schrödl).

Zudem wirken bzw. wirkten sie jeweils in anderen Bands mit: Deine Jugend (Maier, Eiermann), My Early Mustang (Maier, Eiermann), Cages. (Schulte-Holthaus, Schrödl), GUT (Eiermann) bzw. mit der gleichen Besetzung Unter Ferner liefen (Schulte-Holthaus, Schrödl).

Tim Eiermann ist auch tätig als Produzent, Komponist und Texter für Werbe- und Filmmusik u. a. für die Karlsberg-„Mixery“-Kampagne 2008 sowie Tuborg-, Heineken-, Ferrero- und Coca-Cola-Spots und den Titelsong der Bernd-Eichinger-Produktion Knallharte Jungs. 2014 spielte er für eine Show wieder bei Pyogenesis Gitarre.

Diskografie

Bearbeiten

Studioalben

Bearbeiten
Jahr Titel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[3]
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   CH
1999 Liquido
Virgin
DE4
(19 Wo.)DE
AT2
(13 Wo.)AT
CH5
 
Gold

(17 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 22. Januar 1999
2000 At the Rocks
Virgin
DE15
(8 Wo.)DE
AT38
(4 Wo.)AT
CH23
(7 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 28. Juli 2000
2002 Alarm! Alarm!
Virgin / EMI
Erstveröffentlichung: 6. Mai 2002
2005 Float
Nuclear Blast
DE92
(1 Wo.)DE
AT60
(5 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: 21. März 2005
2008 Zoomcraft
Nuclear Blast
Erstveröffentlichung: 14. März 2008

Kompilationen

Bearbeiten
  • 2004: The Essential (Virgin)
Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[3]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   CH
1998 Narcotic
Liquido
DE3
 
Platin

(31 Wo.)DE
AT1
 
Platin

(19 Wo.)AT
CH2
 
Gold

(24 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 31. August 1998
1999 Doubledecker
Liquido
DE47
(10 Wo.)DE
CH35
(5 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 8. März 1999
2000 Play Some Rock
At the Rocks
DE54
(9 Wo.)DE
CH55
(14 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 5. Juni 2000
2005 Ordinary Life
Float
DE73
(9 Wo.)DE
AT17
(20 Wo.)AT
CH91
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 14. Februar 2005

Weitere Singles

  • 1999: Clicklesley
  • 2000: Made in California
  • 2000: Tired
  • 2002: Why Are You Leaving?
  • 2002: Stay with Me
  • 2005: Love Me, Love Me
  • 2008: Gameboy
  • 2008: On a Mission
  • 2015: Narcotic Demo 1996

Auszeichnungen für Musikverkäufe

Bearbeiten

Goldene Schallplatte

  • Belgien  Belgien
    • 1999: für die Single Narcotic
  • Italien  Italien
    • 2019: für die Single Narcotic

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Aus­zeich­nungen, Ver­käu­fe, Quel­len)
  Gold   Platin Ver­käu­fe Quel­len
  Belgien (BRMA)  Gold10! P25.000ultratop.be
  Deutschland (BVMI)0! G  Platin1500.000musikindustrie.de
  Italien (FIMI)  Gold10! P25.000fimi.it
  Österreich (IFPI)0! G  Platin150.000ifpi.at
  Schweiz (IFPI)  2× Gold20! P50.000hitparade.ch
Insgesamt   4× Gold4   2× Platin2
  1. Jan Kuhlmann: Podcast: Liquido. Wolfgang Schrödl über „cheesy“ Melodien in Rocksongs. In: Bonedo. 26. September 2012, abgerufen am 5. Februar 2020.
  2. Georg Meck: Liquido: Helden des Pullunder-Pop. In: Focus, Nr. 03/1999.
  3. a b Chartquellen: DE AT CH
Bearbeiten