Sowjetischer Friedhof im Schlosspark Belvedere
Der Sowjetische Friedhof im Schlosspark Belvedere in Weimar ist ein Ehrenfriedhof für verstorbene Angehörige der im Raum Weimar stationierten Einheiten der Roten Armee mit einer Größe von 1,7 ha.[1] Ein weiterer Sowjetischer Ehrenfriedhof befindet sich im Park an der Ilm.[Anmerkung 1]
Beschreibung
BearbeitenDen Mittelpunkt dieses Friedhofes markiert ein schlichter, vierseitiger mit dem Staatswappen der Sowjetunion versehener Obelisk aus Travertingestein. Am ihm wurden jeweils am 8. Mai und anderen Gedenktagen der Roten Armee in einer Zeremonie Kränze und Blumensträuße abgelegt.
Rings um den Obelisken wurden Einzel- und Sammelgräber angelegt und mit schlichten Grabsteinen versehen. Zum Friedhofsareal gehören auch in der Fläche verteilte Eichen, die nach der ursprünglichen Konzeption zu einem Ehrenhain gehören.[2]
Während auf dem Friedhof an der Ilm Kriegsteilnehmer beigesetzt wurden, waren es hier neben Soldaten auch zivile Personen von Einrichtungen der Besatzungstruppen. Dieser Friedhof wurde von 1946 bis 1975 genutzt, wobei ca. 2000 Bestattungen vorgenommen wurden.
Administrativ stand er bis 1994 unter sowjetischer Verwaltung bzw. unter jener Russlands. Heute steht die Anlage unter der Verwaltung der Stadt Weimar.
Der Friedhof ist Bestandteil der Anlage Schloss und Park Belvedere.
Literatur
Bearbeiten- Roland Dressler, Jochen Klauss: Weimarer Friedhöfe. Böhlau Verlag, Weimar 1996, ISBN 3-412-00496-0, S. 176 f.
- Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, ISBN 3-7400-0807-5, Friedhöfe für Angehörige der sowjetischen Armee, S. 127 f.
- Rolf Michaelis: Stimmen aus dem Totenwald. In: Die Zeit. Nr. 30, 1995 (zeit.de).
- Hans-Joachim Leithner: Gestaltete Landschaften (= Hans-Joachim Leithner [Hrsg.]: WeimarWissen. Band 2: Teilband 2.1.: Parkanlagen in Weimar.). Weimar 2021, S. 239 f.
Anmerkungen
Bearbeiten- ↑ NS-Zeit: Der Friedhof wurde bereits 1937/1938 auf Geheiß des thüringischen Gauleiters Fritz Sauckel unterhalb des Rokokoschlosses angelegt und war zu dieser Zeit für nationalsozialistische Würdenträger bestimmt. Beisetzungen fanden nur selten statt. Dieser Umstand erleichterte es 1946 der sowjetischen Besatzungsmacht diese in den Weimarer Hauptfriedhof umzubetten und danach für sich selbst zu nutzen.
Einzelnachweise
BearbeitenWeblinks
BearbeitenKoordinaten: 50° 57′ 0,3″ N, 11° 20′ 53″ O