Istabl Antar
Istabl Antar (arabisch إسطبل عنتر Istabl 'Antar, DMG Isṭabl ʿAntar; auch Speos Artemidos, „Grotte der Artemis“) ist eine archäologische Stätte in Mittelägypten. Hier, etwa fünf Kilometer südlich der Felsengräber von Beni Hasan in Mittelägypten, befindet sich der Felsentempel der Königin Hatschepsut aus der 18. Dynastie (Neues Reich). Der Tempel ist der Löwengöttin Pachet geweiht, für die ein Kult in dieser Gegend erst ab dem Neuen Reich belegt ist[1].
Das Monument wurde nicht fertiggestellt, denn sowohl die Hathor-Pfeiler am Tempeleingang als auch der innere Bereich des Tempels sind unvollendet. Allerdings findet sich im Innersten in einer Nische noch das Abbild der Göttin Pachet. Der Eingangsbereich weist eine Weiheinschrift auf, die die „Anprangerung der Hyksos“[2] enthält. In der Säulenhalle finden sich Darstellungen der Königin mit verschiedenen Göttern. Jedoch sind die Namenskartuschen in der Halle die von Sethos I. (19. Dynastie), der den Felsentempel usurpiert hat und die übrige Dekoration vornehmen ließ. Vergleichbar ist Istabl Antar mit dem Felsentempel Haremhabs in Dschabal as-Silsila[3].
In der Nähe des Felsentempels wurden überwiegend aus der Spätzeit stammende Gräber von „heiligen Katzen“ gefunden.[1]
Literatur
Bearbeiten- Ahmed Fakhry: A new speos from the reign of Hatshepsut and Thutmosis III at Beni-Hasan. In: Annales du Service des Antiquités de l'Egypte. Band 39, 1939, ISSN 1687-1510, S. 709–723, eine Tafel.
- Alan H. Gardiner: Davies’s copy of the great Speos Artemidos inscription. In: Journal of Egyptian Archaeology. Band 32, 1946, ISSN 0307-5133, S. 43–56, eine Tafel.
- H. W. Fairman, Bernhard Grdseloff: Texts of Hatshepsut and Sethos I inside Speos Artemidos. In: Journal of Egyptian Archaeology. Band 33, 1947, S. 12–33, Tafeln.
- Richard H. Wilkinson: Die Welt der Tempel im alten Ägypten. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2005, ISBN 3-534-18652-4.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Ian Shaw, Paul Nicholson: Reclams Lexikon des Alten Ägypten. Reclam, Stuttgart 1998, ISBN 3-15-010444-0, S. 288.
- ↑ Richard H. Wilkinson: Die Welt der Tempel im alten Ägypten. Darmstadt 2005, S. 139.
- ↑ Dieter Arnold: Die Tempel Ägyptens. Götterwohnungen, Baudenkmäler, Kultstätten. Artemis & Winkler, Zürich 1992, ISBN 3-86047-215-1, S. 184.
Koordinaten: 27° 54′ 15″ N, 30° 52′ 23″ O