Kreis Sternberg (Brandenburg)

ehemaliger Landkreis in Preußen
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Der Kreis Sternberg (seinerzeit meist Sternbergischer Kreis genannt) war bis 1873 ein Landkreis im Regierungsbezirk Frankfurt der preußischen Provinz Brandenburg. Der Kreissitz war bis 1852 in Zielenzig und danach in Drossen.

Geschichte

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Die Mark Brandenburg im Spätmittelalter mit dem Gebiet und der Stadt Sternberg südlich der Neumark, östlich der Oder und südlich der Warthe.
 
Land Sternberg, Schlesienkarte von Petrus Schenk, 1710

Land Sternberg

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1313 wurde erstmals das Land Sternberg für die brandenburgischen Gebiete östlich der Oder (Neumark) genannt.[1] Von 1535 bis 1571 gehörte das Territorium zum Herrschaftsgebiet von Markgraf Johann von Küstrin.

Kreis Sternberg

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Im Verlauf des 17. und 18. Jahrhunderts bildete sich in der Mark Brandenburg eine Gliederung in Kreise heraus.[2] 1747 wurde der Sternbergische Kreis als einer der sogenannten inkorporierten Kreise in der Neumark genannt.[3][4]

Im Rahmen der Bildung von Provinzen und Regierungsbezirken in Preußen erfolgte 1816 im Regierungsbezirk Frankfurt eine Kreisreform, bei der die Grenzen des Kreises wie folgt verändert wurden:[5]

Die Gemeinden, die der Kreis Sternberg 1816 an den Kreis Frankfurt abgegeben hatte, kehrten 1836 wieder in den Kreis Sternberg zurück, nachdem der Kreis Frankfurt 1826 aufgelöst worden war und diese Gemeinden von 1826 bis 1836 zum Kreis Lebus gehört hatten.[6]

Aufteilung in Kreise Weststernberg und Oststernberg

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Der Kreis Sternberg wurde 1873 in die Kreise Oststernberg und Weststernberg aufgeteilt.[7]

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner Quelle
1750 28.132 [8]
1796 40.974 [9]
1816 36.341 [10]
1840 69.386 [11]
1871 91.918 [12]

Landräte

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  • 0000–1742: Joachim Bernhard von Selchow
  • 1744–1749: Alexander Ludwig von Selchow
  • 1749–1784: Hans Friedrich von Winning
  • 1784–1789: Otto Franz von Wesenbeck
  • 1790–1816: Carl Sigismund von Kalckreuth
  • 1816–1818: von Kalkreuth (kommissarisch)
  • 1818–1851: von Sydow
  • 1851–1873: Otto von der Hagen

Städte und Gemeinden

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Dem Kreis Sternberg gehörten 1871 die folgenden Städte und Gemeinden an:[12]

  • Albrechtsbruch
  • Alt Limmritz
  • Altona
  • Anapolis
  • Arensdorf
  • Aurith
  • Balkow
  • Beatenwalde
  • Beaulieu
  • Beelitz
  • Bergen
  • Biberteich
  • Bischofsee
  • Bottschow
  • Breesen
  • Brenkenhofsfleiß
  • Buchholz
  • Burschen
  • Ceylon
  • Dammbusch
  • Döbbernitz
  • Drenzig
  • Drossen, Stadt
  • Ernestinenberg
  • Florida
  • Frauendorf
  • Freiberg
  • Friedrichswille
  • Gartow
  • Glauschdorf
  • Gleißen
  • Gohlitz
  • Görbitsch
  • Göritz (Oder), Stadt
  • Grabow
  • Gräden
  • Grimnitz
  • Grochow
  • Groß Friedrich
  • Groß Gandern
  • Groß Kirschbaum
  • Groß Lübbichow
  • Groß Rade
  • Grunow bei Drossen
  • Grunow bei Lagow
  • Hammer
  • Hampshire
  • Havannah
  • Heinersdorf
  • Herzogswalde
  • Hildesheim
  • Jamaika
  • Kemnath
  • Klauswalde
  • Klein Gandern
  • Klein Kirschbaum
  • Klein Lübbichow
  • Klein Rade
  • Kloppitz
  • Kohlow
  • Költschen
  • Königswalde, Stadt
  • Koritten
  • Korsika
  • Kräsem
  • Kriescht
  • Kunersdorf
  • Kunitz
  • Lagow
  • Langenfeld
  • Langenpfuhl
  • Lässig
  • Laubow
  • Leichholz
  • Leissow
  • Lieben
  • Lindow
  • Louisa
  • Malkendorf
  • Malsow
  • Malta
  • Mannheim
  • Maryland
  • Matschdorf
  • Mauskow
  • Meekow
  • Melschnitz
  • Neu Dresden
  • Neu Lagow
  • Neu Limmritz
  • Neudorf
  • Neuendorf
  • Neuwalde
  • Ögnitz
  • Osterwalde
  • Ostrow
  • Ötscher
  • Pennsylvanien
  • Petersdorf
  • Philadelphia
  • Pinnow
  • Polenzig
  • Priebrow
  • Quebeck
  • Radach
  • Rampitz
  • Rauden
  • Reichen
  • Reichenwalde
  • Reipzig
  • Reppen, Stadt
  • Sandow
  • Sankt Johannes
  • Säpzig

Literatur

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  • Gustav Neumann: Geographie des Preußischen Staates. 2. Auflage. Band 2, Berlin 1874, S. 99–100, Ziffer 8.
  • Königliches Statistisches Bureau: Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Teil II: Provinz Brandenburg. Kreis Oststernberg (Zielenzig). Berlin 1873, S. 160–165.
  • Königliches Statistisches Bureau: Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Teil II: Provinz Brandenburg. Kreis Weststernberg (Drossen). Berlin 1873, S. 166–171.
  • Topographisch-statistisches Handbuch des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. O. Verlag von Gustav Harnecker u. Co., 1867, S. 253–282.
  • Heinrich Berghaus: Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafenthums Nieder-Lausitz in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Band 3, 1. Ausgabe, Brandenburg 1856, S. 242–273 (online).
  • Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Band 3: Die Neumark Brandenburg enthaltend. Berlin 1809, S. 258–296 (books.google.de); Ortsregister für alle drei Bände, S. 357–390 (books.google.de).
  • Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. d. Oder. Aus amtlichen Quellen zusammengestellt. Frankfurt a. d. O. 1844, S. 214–236.
  • Eduard Ludwig Wedekind: Sternbergische Kreis-Chronik. Geschichte der Städte, Flecken, Dörfer, Kolonien, Schlösser etc. dieses Landestheiles von der frühesten Vergangenheit bis auf die Gegenwart. Zielenzig 1855 (Digitalisat).
  • Wilhelm Riehl, Just Scheu (Hrsg.): Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Markgrafenthum Nieder-Lausitz in ihrer Geschichte und in ihrem gegenwärtigen Bestande. Berlin 1861, S. 477–507.
  • Karl Kletke: Regestae Historiae Neomarchicae. Die Urkunden zur Geschichte der Neumark und des Landes Sternberg.
    • Teil 1. In: Märkische Forschungen. Band 10, Berlin 1867, (Digitalisat).
    • Teil 2. In: Märkische Forschungen. Band 12, Berlin 1868 (Digitalisat)
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Commons: Kreis Sternberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Sternberg (Memento des Originals vom 15. September 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/brandenburg.rz.htw-berlin.de Brandenburger Landschleicher
  2. Wolfgang Blöß: Die Kreise in Brandenburg. Brandenburgisches Landeshauptarchiv, abgerufen am 6. Juni 2016.
  3. Denkmäler der Preußischen Staatsverwaltung im 18. Jahrhundert. Behördenorganisation und allgemeine Staatsverwaltung. In: Königliche Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Acta Borussica. Band 7. Paul Parey, Berlin 1904, Landräte und Kreise in der Kurmark und der Neumark im Jahre 1747, S. 395 ff. (Digitalisat).
  4. Büsching, Neue Erdbeschreibung, 1759 books.google.de
  5. Amtsblatt der Königlichen Preußischen Regierung zu Frankfurt a.d. Oder. Nr. 12, 1816, S. 105 (Digitalisat [abgerufen am 5. Mai 2016]).
  6. Amtsblatt der Königlichen Preußischen Regierung zu Frankfurt a.d. Oder. Nr. 49, 1835, S. 363 (Digitalisat [abgerufen am 5. Mai 2016]).
  7. Rolf Jehke: Territoriale Veränderungen in Deutschland. Abgerufen am 6. Juli 2009.
  8. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Band 3. Friedrich Maurer, Berlin 1809, Kap. Kreis Sternberg, S. 258 ff. (Digitalisat).
  9. Georg Hassel: Statistischer Umriss der sämtlichen europäischen Staaten. Die statistische Ansicht und Specialstatistik von Mitteleuropa. Vieweg, Braunschweig 1805, S. 42 (Digitalisat).
  10. Christian Gottfried Daniel Stein: Handbuch der Geographie und Statistik des preußischen Staats. Vossische Buchhandlung, Berlin 1819, Der Regierungsbezirk Frankfurt, S. 210 (Digitalisat [abgerufen am 5. Mai 2016]).
  11. Topographisch-statistische Übersicht des Regierungsbezirks Frankfurt a. d. O., Harnecker, 1844, S. 30.
  12. a b Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Brandenburg und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band II, 1873, ZDB-ID 1467417-8 (Digitalisat).