Stilzendorf
Stilzendorf ist ein Gemeindeteil der Stadt Schillingsfürst im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[2] Die Gemarkung Stilzendorf hat eine Fläche von 8,807 km². Sie ist in 850 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 10.361,64 m² haben.[3] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Altengreuth, Bronnenhaus, Leipoldsberg, Neureuth und Schorndorf.[4]
Stilzendorf Stadt Schillingsfürst
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Koordinaten: | 49° 18′ N, 10° 17′ O |
Höhe: | 487 (478–525) m ü. NHN |
Einwohner: | 84 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 91583 |
Vorwahl: | 09868 |
Geographie
BearbeitenDas Dorf liegt in Hanglage des Schillingsfürster Plateaus und ist von Grünland mit vereinzeltem Baumbestand und Ackerflächen umgeben. Es entspringen dort der Schweikhartswindener Bach und der Stilzendorfer Bach, die 1,5 km weiter nordöstlich zum Traisdorfer Bach zusammenfließen. 0,5 km südöstlich befindet sich die bewaldete Anhöhe Kleiner First. Die Kreisstraße AN 27 führt nach Schillingsfürst (0,8 km südwestlich) bzw. nach Gastenfelden zur AN 34 (3 km nordöstlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Schafhof (1,2 km westlich) und nach Traisdorf zur AN 34 (2 km nordöstlich).[5]
Geschichte
BearbeitenDer Ort hieß früher auch „Stulzingsdorf“ und „Stilzesdorf“.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es 22 Untertansfamilien. Grundherren waren Hohenlohe-Schillingsfürst (21) und die Reichsstadt Rothenburg (1).[6]
1806 kam Stilzendorf an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde der Steuerdistrikt und die Ruralgemeinde Stilzendorf gebildet, zu dem bzw. zu der Altengreuth, Leipoldsberg, Neureuth, Obermühle, Schorndorf und Untermühle gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Herrschaftsgericht Schillingsfürst zugeordnet (ab 1840 Landgericht Schillingsfürst).[7] Bronnenhaus wurde nach 1861 von Schillingsfürst nach Stilzendorf umgemeindet. Die Gemeinde Stilzendorf hatte eine Gebietsfläche von 8,827 km².[8] Im Zuge der Gebietsreform wurde diese am 1. Januar 1972 nach Schillingsfürst eingemeindet.[9]
Baudenkmäler
Bearbeiten- Haus Nr. 18: zugehörig Fachwerkscheune, wohl 18. Jahrhundert, später erweitert
- Haus Nr. 22: erdgeschossiges Wohnstallhaus, Bau der Biedermeierzeit, um 1830, Zwerchgiebel 1934
Bodendenkmäler
BearbeitenIn der Gemarkung Stilzendorf gibt es drei Bodendenkmäler.
Einwohnerentwicklung
BearbeitenGemeinde Stilzendorf
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 371 | 354 | 332 | 350 | 333 | 330 | 347 | 344 | 362 | 359 | 348 | 332 | 320 | 341 | 328 | 347 | 328 | 324 | 309 | 509 | 463 | 404 | 323 | 313 |
Häuser[10] | 66 | 69 | 72 | 69 | 73 | 72 | 66 | 64 | 63 | |||||||||||||||
Quelle | [11] | [12] | [13] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [13] | [21] | [13] | [22] | [13] | [23] | [13] | [13] | [13] | [24] | [13] | [8] | [25] |
Ort Stilzendorf
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 130 | 133 | 125 | 137 | 109 | 118 * | 115 * | 187 * | 135 * | 124 * | 84 |
Häuser[10] | 24 | 22 | 24 | 25 * | 25 * | 24 * | 23 * | 24 | |||
Quelle | [11] | [12] | [14] | [16] | [19] | [21] | [23] | [24] | [8] | [25] | [1] |
Religion
BearbeitenDer Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Kilian (Schillingsfürst) gepfarrt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach Kreuzerhöhung (Schillingsfürst) gepfarrt.[8]
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Stilzesdorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 448 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Stülzendorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 470 (Digitalisat).
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Rothenburg ob der Tauber (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 25). Deutscher Kunstverlag, München 1967, DNB 457879254, S. 111.
Weblinks
Bearbeiten- Stilzendorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 3. September 2021.
- Stilzendorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 19. September 2019.
- Stilzendorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 331 (Digitalisat).
- ↑ Gemeinde Schillingsfürst, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 29. Juli 2023.
- ↑ Gemarkung Stilzendorf (093040). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 26. September 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 5. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 29. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 5, Sp. 448.
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 82 (Digitalisat).
- ↑ a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 817 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 562.
- ↑ a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 89 (Digitalisat). Für die Gemeinde Stilzendorf zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Altengreuth (S. 4), Leipoldsberg (S. 53), Neureuth (S. 63), Schorndorf (S. 83) und Untere Mühle (S. 95).
- ↑ a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 232 (Digitalisat).
- ↑ a b c d e f g h i Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 182, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat). Laut Historischem Gemeindeverzeichnis 1953 hatte die Gemeinde 333 Einwohner.
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1076, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 172 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1243, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 68 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 195 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1178 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 197 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1249–1250 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 197 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1287 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1114 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 171 (Digitalisat).