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Mediation

Unterschiedliche Meinungen können durch anhaltende kontroverse Diskussionen zu belastenden Situationen für die Beteiligten führen und sich letztlich in einem Konflikt verfestigen. Zur Klärung von Konflikten zwischen Aktiven in den Wikimedia-Projekten fördert Wikimedia Deutschland daher eine von externen und zertifizierten Mediator*innen durchgeführte Mediation.

Eine Mediation ist ein Verfahren bei Konflikten, welches für die unterschiedlichen Parteien von nachhaltigem Nutzen sein kann. Das Format der Mediation bietet Selbstbestimmung und Vertraulichkeit, neue Motivation und Reduktion von Stress. Da die Lösung von Parteien gemeinsam erarbeitet wird, erhöht sie häufig die Zufriedenheit und kann somit eine gute Grundlage für die weitere Zusammenarbeit und Kommunikation sein.

Beantragung

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Sofern die beteiligten Konfliktparteien eine durch Wikimedia Deutschland finanzierte Mediation wünschen, muss die Mediation von den beteiligten Personen jeweils separat wie unten beschrieben beantragt werden. Eine Beantragung für alle beteiligten Parteien stellvertretend durch eine Person ist aus Datenschutzgründen nicht möglich, da Wikimedia Deutschland keine Daten verarbeiten kann, ohne zuvor die entsprechende Einwilligung der jeweils betroffenen Personen vorliegen zu haben, und weil für eine neutrale Mediation, Motivation und Hintergrundinformationen jeweils individuell erläutert werden sollten. Wenn du unsicher bist, ob eine Mediation die richtige Methode für deine Konfliktsituation ist, kannst du dich zunächst über die Beratungsstelle beraten lassen.

Bewilligung

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Ein eingegangener Antrag auf Mediation wird von Wikimedia Deutschland anhand der oben genannten Voraussetzungen geprüft und entsprechend zeitnah bewilligt oder begründet abgelehnt.

Mit der Bewilligung erhalten die Konfliktparteien die Vertraulichkeits-/Datenschutzerklärung, der per E-Mail zugestimmt werden kann.

Ablauf einer Mediation

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Wikimedia Deutschland arbeitet mit externen und unabhängigen Mediator*innen zusammen. Ggf. kann nach Rücksprache auch eine Mediation mit einer zertifizierten Mediatorin aus dem Team „Unterstützung und Beratung“ geleistet werden. Diese kontaktiert die beteiligten Konfliktparteien zwecks Terminvereinbarung.

Im Prozess soll eine möglichst allseits akzeptierte und durchführbare Lösung unter Wahrung der jeweiligen Bedürfnisse und Interessen der Parteien herbeigeführt werden.

Eine Mediation ist vertraulich, strukturiert, freiwillig und ergebnisoffen. Die Konfliktparteien sind eigenverantwortlich, an einer konstruktiven Konfliktbearbeitung interessiert und erarbeiten eigene Lösungen. Die Person, die die Mediation anleitet, ist neutral und unabhängig, qualifiziert und professionell. Aufgaben und Qualifikation eines Mediators können dem Mediationsgesetz entnommen werden.

Im Einzelnen werden bei der Mediation folgende Schritte durchgeführt

  1. Erläuterung des Verfahrens und der grundlegenden Regeln durch die Person, die die Mediation anleitet
  2. Erarbeitung der regelungsbedürftigen Fragestellungen
  3. Bearbeitung des Konflikts
  4. Lösung des Konflikts
  5. Entwurf einer Vereinbarung mit schriftlicher Fixierung

Für einen Mediationsprozess werden 2 bis 4 Sitzungen mit jeweils 2 bis 3 Stunden veranschlagt. Sollten weitere Sitzungen erforderlich sein, ist dies zunächst mit Wikimedia Deutschland abzusprechen. Eine Mediationssitzung kann sowohl in Präsenz als auch per Videocall (i. d. R. mit BigBlueButton, Zoom oder anderen) stattfinden. Erfolgversprechender ist eine Mediation allerdings, wenn sich die Konfliktparteien persönlich begegnen. Dies ermöglicht auch der Person, die die Mediation anleitet, besser zwischenmenschliche Stimmungen aufzugreifen und damit zu arbeiten.

Abschluss der Mediation und Dokumentation

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Am Ende einer erfolgreichen Mediation steht im Idealfall eine gemeinsame Vereinbarung.

Wikimedia Deutschland erhält keinen Zugriff auf die getroffene Vereinbarung oder die Inhalte der Gespräche. Wikimedia Deutschland dokumentiert begonnene und abgeschlossene Mediationen lediglich mit dem Namen der Person, die die Mediation anleitete, und darüber hinaus anonymisiert den Anlass, die Anzahl der Sitzungen und ob eine Vereinbarung getroffen wurde zur Auswertung, zur Evaluation des Programms und ggf. zur Veröffentlichung in Form eines anonymisierten Berichts.

Wikimedia Deutschland erhält von der Person, die die Mediation anleitet, lediglich die folgenden Informationen:

  • Ob der Prozess abgebrochen oder abgeschlossen wurde
  • Ob eine Vereinbarung getroffen und schriftlich fixiert wurde

Mit Inanspruchnahme der Mediation erklären sich die Medianden damit einverstanden, dass Wikimedia Deutschland sie nach etwa drei Monaten nach Ende der Mediation nochmal kontaktiert, um zu erfragen, ob sie noch etwas benötigen, um die Angelegenheit abschließen zu können.

Voraussetzungen

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Es wird in jedem Einzelfall geprüft, ob eine Mediation durchgeführt werden kann.

Das Angebot gilt nicht für Konflikte, die bereits vom Schiedsgericht entschieden worden sind, und nicht zur Klärung inhaltlicher Fragen im Artikelnamensraum. Die Konflikte müssen in direktem Zusammenhang mit dem gemeinsamen Einsatz für Freies Wissen stehen.

Um die Mediation in Anspruch nehmen zu können, müssen alle beteiligten Konfliktparteien

  • aktiv und regelmäßig in den Wikimedia-Projekten mitarbeiten, was sich im Regelfall an der allgemeinen Stimmberechtigung bemisst.
  • einer Mediation (mit dem*der von Wikimedia Deutschland finanzierten professionellen externen Mediator*in) zustimmen.
  • sich bereit erklären, an mehreren Gesprächsterminen (ca. fünf Termine) teilzunehmen.
  • mit der Person, die von Wikimedia Deutschland für die Mediation beauftragt worden ist, einverstanden sein.
  • nicht bereits aktuell wegen Machtmissbrauch oder grenzverletzendem Verhalten in dieser Angelegenheit sanktioniert sein.
  • eine Vertraulichkeits-/Datenschutzerklärung unterzeichnen.

Falls du dir unsicher bist, ob eine Mediation das passende Mittel für dein Anliegen ist, oder wissen möchtest, welche Alternativen in Frage kommen, kannst du dich über die unten genannte E-Mail-Adresse beraten lassen.

Alternativen

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Je nach Konflikt und Situation sind folgende Stellen ggf. besser geeignet als die Konfliktmediation von Wikimedia Deutschland:

  • Wikipedia:Dritte Meinung: Die Dritte Meinung stellt eine kollaborative Möglichkeit zur Lösung inhaltlicher Konflikte im Artikelnamensraum oder Einholung weiterer Sichtweisen in festgefahrenen Diskussionen durch Ehrenamtliche dar.
  • Wikipedia:Vermittlungsausschuss: Wird von Ehrenamtlichen Vermittler*innen begleitet und findet öffentlich statt, sofern sich eine der ehrenamtlichen Vermittlungspersonen bereit erklärt.
  • Wikipedia:Schiedsgericht: Das Schiedsgericht ist die letzte Instanz der Wikipedia-Community in Konfliktlösungsprozessen. Während von Wikimedia Deutschland geförderte Konfliktmediationen vertraulich und mit Unterstützung durch eine externe Mediationsperson durchgeführt werden, ist das Wikipedia-Schiedsgericht mit Ehrenamtlichen besetzt. Es erarbeitet nicht öffentlich (aber unter Berücksichtigung der öffentlichen Diskussion) eine Beschlussvorlage, über die anschließend öffentlich von den Mitgliedern des Schiedsgerichts abgestimmt wird. Die Entscheidungen des Schiedsgerichts sind bindend. Für Konflikte, die bereits vom Schiedsgericht entschieden worden sind, ist keine Konfliktmediation von Wikimedia Deutschland mehr möglich.

Anfragen für eine Mediation können formfrei per E-Mail über die Adresse beratungsstelle@ – at-Zeichen für E-Mailwikimedia.de an Wikimedia Deutschland gerichtet werden. Sofern die beteiligten Konfliktparteien eine durch Wikimedia Deutschland finanzierte Mediation wünschen, muss die Mediation von den beteiligten Personen jeweils separat formfrei beantragt werden und dabei kurz und möglichst neutral erläutert werden, worum es bei dem Konflikt geht und was sie jeweils von einer Mediation erwarten. Details zur Konfliktklärung sind für die Beantragung nicht erforderlich.

Bei Förderung einer Mediation durch Wikimedia Deutschland ist das deutsche Mediationsgesetz maßgeblich. Es gelten die Datenschutzbestimmungen. Die bei der Beantragung angegebenen Daten der Mediand*innen werden 3 Jahre bis zum jeweiligen Jahresschluss zu Kontroll- und Überprüfungszwecken gespeichert und danach gelöscht.

Dieses Angebot wurde u. a. auf Grund einer Admin-Befragung konzipiert, bei der 41,3 Prozent der Befragungsteilnehmenden ein solches Angebot als „hilfreich“ und 20,6 Prozent als „sehr hilfreich“ betrachteten.