Wilmsdorff ist der Name eines preußischen Adelsgeschlechts. Häufig wurden die Namensformen Wilmsdorff-Prebendau[1], W. genannt von Prebendow[2], W.-Pröbentow[3], W.-Przebendowski[4] und Proebentow van Wilmsdorff[5] kombiniert. Zweige der Familie bestehen bis heute fort.

Wappen derer von Wilmsdorff
Zeichnung von Bernhard Schmid des Grabsteins des Hans v. Wilmsdorff und seiner Frau Katharina in der St.-Bartholomäus-Kirche in Preußisch Holland (Pasłęk).

Geschichte

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Die von Wilmsdorff sind Agnaten der Prebendow, mit denen sie auch unstrittig das Stammwappen teilen, werden daher auch als hinterpommerscher Uradel bezeichnet.[6] Die Familie erscheint erstmals urkundlich mit Jenke (Jänichen) von Prebendau, der vom Deutschen Orden im Jahre 1467 für treue Dienste 70 Hufen an Wilmsdorf bei Morungen verschrieben bekam. Die Familie nannte sich nach diesem Gut von Wilmsdorff.

Anno 1550 ernannte Markgraf Albrecht von Brandenburg-Ansbach, erster Herzog in Preußen, einen (Hans von) Wilmannsdorf zusammen mit Botho von Eulenburg zu seinen Gesandten, welche in Vertretung des preußischen Herzogs am 09. Dezember vom neuen König von Polen, Sigismund II. August, die Erneuerung des Lehens erhielten.[7]

Im Jahre 1573 entsandte der neue Herzog Albrecht Friedrich (Preußen) den Andreas (Samuel) von Wilmsdorff, den Burggrafen von Dohna und den Eberhard Rogge auf den polnischen Wahltag nach Warschau. Die preußischen Gesandten nahmen an der polnischen Königswahl von Heinrich III. (Frankreich) teil und vertraten die herzoglich preußischen Interessen Albrecht Friedrichs.[7]

Ein niederländischer Zweig, der vom Major in holländischen Diensten, Jobst (Joost) Lodewjk von Wilmsdorff (1748 †) gestiftet wurde, nannte sich späterhin auch von Proebentow van Wilmsdorff.

Neben dem namensstiftenden Stammgut besaß die Familie in Preußen die Güter Bestendorf, Borken, Dollstädt, Freiwalde, Gallinden, Glashütte, Grauden, Kelken, Kittenau, Mahrau, Micken, Moskal, Petzdorf, Groß und Klein Samrodt, Tauersee, Tautschken, Wansen, Warweiden und Wolka.

Der sächsische Generalmajor Albrecht von Wilmsdorff-Prebendau besaß das Rittergut Plotha in Sachsen.[1] In der Dorfkirche in Staritz wurde im Jahr 2019 das nachkolorierte Stammwappen an eine der Patronatslogen angebracht.[8]

Das gemeinsame Stammwappen mit den von Prebendow zeigt in Gold einen aufspringenden natürlichen Marder mit einem roten Apfel (seit 1695 mit dem Reichsapfel)[3] im Fang. Auf dem Helm, mit rot-goldenen Decken der Marder mit dem Apfel wachsend.

 
Trauerfahne aus Kupferblech mit lebensgroßem Abbild des Justus Bernhard von Wilmsdorff († 1711), Amtshauptmann auf Seehesten, in der Heilig-Kreuz-Kirche in Seehesten (Szestno).
 
Rückseite der Trauerfahne aus Kupferblech des Justus Bernhard von Wilmsdorff († 1711).

Bekannte Namensträger

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. a b Carl Robert Bertram, Gustav Hermann Bertram: Chronik der Stadt Belgern und Umgegend. Selbstverlag der Verfasser, Belgern 1860, S. 78 (bsb-muenchen.de).
  2. a b Johannes Georg Zirschke: Zuverläßige Beschreibung der hohen Generalität. Görlitz 1756, S. 339.
  3. a b c Genealogisches Handbuch des Adels. In: Band 52. Band X. C.A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1972, S. 471.
  4. Leopold Freiherr von Ledebur: Adelslexicon der preußischen Monarchie. Band 3. Verlag von Ludwig Rauth, Berlin 1858, S. 118 (digitale-sammlungen.de).
  5. Ferdinand Francois Baron de Smeth, Willem Johan Jacob Cornelius Bijleveld: Bijdragen tot de genealogie van het geslacht von Proebentow van Wilmsdorff. In: De Nederlandsche Leeuw. Band 43, Nr. 8, 1925, S. 227 (knggw.nl).
  6. a b Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser : der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel), Fünfter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1904, S. 889 f.
  7. a b Karl Friedrich Pauli: D. Carl Friedrich Pauli des Staatsrechts und der Geschichtkunde öffentlichen Lehrers und der königl. deutschen Gesellschaft zu Königsberg Mitgliedes allgemeine preußische Staats-Geschichte: samt aller dazu gehörigen Königreichs, Churfürstenthums, Herzogthümer, Fürstenthümer, Graf- und Herrschaften aus bewährten Schriftstellern und Urkunden bis auf gegenwärtige Regierung. 4. In: MDZ. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 19. Februar 2024.
  8. 900 Jahre Staritz. In: Benno Kittler, Wolfgang Röhm (Hrsg.): Sonntagswochenblatt. 28. Jahrgang, Nr. 24. Torgauer Verlagsgesellschaft mbH & C. KG, Torgau 16. Juni 2019, S. 13 (docplayer.org).
  9. GGT (1904), S. 891, (II. Linie).