Witków (Łęczyce)

Dorf in Polen

Witków (deutsch Woedtke) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Pommern. Es gehört zur Gmina Łęczyce (Gemeinde Lanz) im Powiat Wejherowski (Neustädter Kreis).

Witków
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Witków (Polen)
Witków (Polen)
Witków
Basisdaten
Staat: Polen

Woiwodschaft: Pommern
Powiat: Lębork
Gmina: Łęczyce
Geographische Lage: 54° 40′ N, 17° 54′ OKoordinaten: 54° 39′ 35″ N, 17° 53′ 55″ O
Einwohner:

Geographische Lage

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Das Dorf liegt im Osten Hinterpommerns, etwa 125 km ostnordöstlich von Köslin, 16 Kilometer nordnordöstlich von Lauenburg in Pommern, westlich vom Schwarzen See und 2 ½ Kilometer südsüdwestlich des Dorfkerns von Salino (Saulin).

 
Woedtke (Wödtke), nordnordöstlich von Lauenburg in Pommern, westlich vom Schwarzen See und südsüdwestlich von Saulin, auf einer Landkarte von 1911
 
Ehemaliges Gutshaus Woedtke (2012), Eingangsseite

Geschichte

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In Ludwig Wilhelm Brüggemanns Ausführlicher Beschreibung des Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern (1784) ist Woedtke unter den adeligen Gütern des Lauenburg- und Bütowschen Kreises aufgeführt. Damals gab es in Woedtke ein Vorwerk, also den Gutsbetrieb, eine Schmiede und in der Feldmark ein weiteres Vorwerk namens Rexinhof, insgesamt fünf Haushaltungen („Feuerstellen“). Woedtke war zusammen mit dem etwa 10 km entfernten Gnewin ein Majorat der adligen Familie Rexin; Majoratsherr war damals der königlich polnische Hauptmann Michael Ernst von Rexin.[1]

Woedtke bildete ab dem 19. Jahrhundert einen eigenen politischen Gutsbezirk. Im Jahre 1910 wurden in Woedtke 164 Einwohner gezählt. Am 1. April 1927 hatte das Gut Woedtke eine Flächengröße von 725 Hektar, und am 16. Juni 1925 hatte der Gutsbezirk 186 Einwohner.[2] Mit Wirkung vom 1. Januar 1929 wurde der Gutsbezirk Woedtke in die Landgemeinde Saulin eingegliedert.[3] Am Wohnort Woedtke gab es um 1935 unter anderem einen Gasthof, einen Gemischtwarenladen und eine Tischlerei.[4]

Bis 1945 bildete Woedtke dann einen Wohnplatz in der Landgemeinde Saulin und gehörte mit dieser zum Landkreis Lauenburg i. Pom. in der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs.[5]

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs besetzte im Frühjahr 1945 die Rote Armee die Region. Bald darauf wurde Hinterpommern zusammen mit Westpreußen und der südlichen Hälfte Ostpreußens von der Sowjetunion der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. In Woedtke begann danach die Zuwanderung polnischer Zivilisten, von denen die einheimischen Dorfbewohner aus ihren Häusern und Gehöften gedrängt wurden. Woedtke wurde unter der polonisierten Ortsbezeichnung ‚Witków‘ verwaltet. In der darauf folgenden Zeit wurden die einheimischen Dorfbewohner von der polnischen Administration aus Woedtke vertrieben.

Persönlichkeiten

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  • Alexander von Rexin (1821–1914), Mitglied des Preußischen Herrenhauses, war Fideikommissherr auf Woedtke und Gnewin

Literatur

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  • Woedtke, Rittergut, Kreis Lauenburg Pomm., Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Woedtke (meyersgaz.org)
  • Pommersches Güter-Adressbuch, Friedrich Nagel (Paul Niekammer), Stettin 1892, S. 122–123 (Google Books).
  • P. Ellerholz: Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reiche, Band 2: Provinz Pommern, 2. Auflage, Nicolai (Stricker), Berlin 1884, S. 48–49 (Google Books).
  • Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Teil II, Band 2: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Cößlin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 1084, Ziff. 102 (Google Books).
  • Franz Schultz: Geschichte des Kreises Lauenburg in Pommern. Badengoth, Lauenburg i. Pom. 1912, S. 450–451 (ub.uni-greifswald.de).
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Commons: Witków, Pomeranian Voivodeship – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

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  1. Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. II. Teil, 2. Band. Stettin 1784, S. 1084, Ziff. 102 (Google Bookks).
  2. Kurt Albrecht: Die preußischen Gutsbezirke, in: Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, 67. Jahrgang, Berlin 1927, S. 344–477, insbesondere S. 398 (Google Books).
  3. Amtsbezirk Saulin (Territorial.de)
  4. Klockhausʼ Kaufmännisches Handels- und Gewerbe-Adressbuch des Deutschen Reichs, Band 1 A, Berlin 1935, S. 1180 (Google Books).
  5. Woedtke@1@2Vorlage:Toter Link/woedtke.saulin.kreis-lauenburg.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. im Informationssystem Pommern.