Allgeier SE

deutsche Holding von IT-Unternehmen
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Die Allgeier SE ist die Führungsholding einer internationalen Technologie-Gruppe im Bereich IT- und Software-Services. Ihr Hauptsitz ist in München. Die Gruppe ist mit etwa fünfzig Niederlassungen im deutschsprachigen Raum sowie in Frankreich, Spanien, Portugal, Polen, der Tschechischen Republik, Indien, Vietnam und den USA vertreten.[2] Die Gruppe verfügt über rund 2.500 Softwareentwickler.[3] Schwerpunkte der Geschäftstätigkeit bilden Software- und IT-Services sowie Systemintegration, darunter vor allem Dienstleistungen zu betriebswirtschaftlichen Standardlösungen von Microsoft, SAP, IBM und Oracle bei Kundenunternehmen des Allgeier-Bereichs „Enterprise IT“. In den 2010er Jahren hat die Gruppe mit „mgm technology partners“ ihren Bereich IT-Beratung und nach Übernahme des Softwareentwicklers Nagarro im Jahr 2011 vor allem die Entwicklung und den Vertrieb von Individualsoftwarelösungen zu Hauptgeschäftsfeldern ausgebaut. Ein weiteres Geschäftsfeld bildete die Arbeitnehmerüberlassung und Vermittlung von Freelancern im Unternehmensbereich „Allgeier Experts“. Im Juli 2018 gab die Gruppe bekannt, dass der Unternehmensbereich „Allgeier Experts“ abgetrennt und verselbständigt werden soll.[4] Im September 2019 erklärte die Gruppe, dass sie dieses Ziel nicht weiter verfolge und stattdessen eine Verselbständigung der Technologie-Sparte anstrebe, in der das globale Softwareentwicklungsgeschäft gebündelt ist.[5] Die vollständige Ausgliederung des globalen Softwareentwicklungsgeschäfts im Wege eines Spin-offs erfolgte im Dezember 2020 als Nagarro SE mit eigenständiger Börsennotierung. Die verbliebene Allgeier Gruppe fokussiert mit den beiden Geschäftsbereichen Enterprise IT und mgm technology partners auf Software- und IT-Dienstleistungen für private und öffentliche Auftraggeber im deutschsprachigen Raum. Schwerpunkt sind Leistungen zur digitalen Transformation von Geschäftsmodellen und zur Digitalisierung von Unternehmensprozessen.[6]

Allgeier SE

Logo
Rechtsform Societas Europaea
ISIN DE000A2GS633
Gründung 1977
Sitz München, Deutschland Deutschland
Leitung
  • Marcus Goedsche, Hubert Rohrer, Moritz Genzel Vorstand
Mitarbeiterzahl 3.329[1] (im Konzern)
Umsatz 480,3 Mio. Euro[1]
Branche Software- und IT-Dienstleistungen
Website www.allgeier.com
Stand: 31. Dezember 2022
Historisches Logo

Das Unternehmen geht auf die 1977 von Robert Allgeier sen. in Bremen gegründete Allgeier Computer GmbH zurück, die 1998 zur Allgeier Computer AG umgewandelt und nach München verlegt wurde. Um der nach zahlreichen Firmenkäufen und Reorganisationen veränderten Rolle des Gründungsunternehmens Rechnung zu tragen, änderte man den Namen im Jahr 2003 in Allgeier Holding AG. Im Mai 2012 wurde die Holding in eine Europäische Gesellschaft umgewandelt und firmiert seither als Allgeier SE.

Geschichte

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Im Jahr 1977 gründeten Robert Allgeier sen. und die B-O-G Bremen Büro-Organisation-GmbH die Allgeier Computer GmbH mit Sitz in Bremen. In den 1980er Jahren folgte die Gründung von Tochtergesellschaften in den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Großbritannien sowie den Vereinigten Staaten.[7]

Am 19. Mai 1998 firmierte die bisherige GmbH zur Allgeier Computer AG um. Im November 1999 übernahm Allgeier den Bremer Softwareentwickler für E-Commerce-Lösungen axol IT Kommunikations-Gesellschaft mbH. Mit Wirkung zum 16. Dezember desselben Jahres verschmolz die Gründungsgesellschaft und alleinige Aktionärin B-O-G Bremen Büro-Organisation-GmbH auf die Allgeier Computer AG. Die bis dahin von der Gesellschaft gehaltenen Aktienanteile gingen auf den Gründer Robert Allgeier sen. über.[8][9][7]

Am 11. Juli 2000 folgte der Börsengang der Allgeier Computer AG.[10] 2002 wurde der Geschäftssitz nach München verlegt und das Unternehmen 2003 in die Allgeier Holding AG umbenannt. Mit dem Verkauf des Geschäftsfeldes Basistechnologie 2006 war die seit 2002 laufende strategische Neuausrichtung des Unternehmens auf die Kernbereiche IT- und Personalservices abgeschlossen. 2008 erwarb Allgeier den IT- und Personal-Services Spezialisten Ixtra AG und übernahm den IT-Dienstleister Next GmbH. 2009 folgte die Übernahme des IT-Beraters Didas AG mit Sitz in München sowie Teile der insolventen Comparex Services GmbH und der systems + services GmbH (SSG)n, gefolgt von dem Erwerb der Mehrheit an der Schweizerischen BSR & Partner AG (IT-Solutions) im April 2010.[7]

Nach Beschlussfassung der Hauptversammlung vom 21. Juni 2011 und mit Wirkung zum 3. Mai 2012 wurde das Unternehmen in eine Europäische Gesellschaft (SE) umgewandelt und firmiert seitdem als Allgeier SE.[11]

2011 übernahm Allgeier den Softwareentwickler Nagarro sowie den IT-Lösungsanbieter Gemed Gesellschaft für medizinisches Datenmanagement mbH. Im Februar 2012 folgte der Mehrheitserwerb an der Skytec AG, einen Anbieter von IT-Dienstleistungen für den Bereich Automotive.[7]

Im Mai 2012 übernahm Allgeier die b+m Informatik AG und im August die tecops personal GmbH. Danach wurden die Units „TOPjects“, „Softcon“ und „Xiopia“ in die Division „Allgeier Services“ integriert. Allgeier erwarb im Januar 2014 das Automotive-Softwareunternehmen WK EDV sowie die Mehrheit am Düsseldorfer IT-Dienstleister innocate solutions und im Februar das österreichische IT-Beratungsunternehmen Hexa Business Services mit Sitz in Wien. Anschließend wurde die Didas Business Services GmbH (IT-Dienstleistungen) an die Cancom SE verkauft. 2015 folgte die Beteiligung an dem Recruiting-Softwareunternehmen Talentry GmbH mit Sitz in München, der Erwerb der Mehrheit am Personalberater SearchConsult GmbH mit Sitz in Düsseldorf sowie die Übernahme des deutschen IT-Personal- und Projektdienstleisters networker Projektberatung GmbH.[7] Ende 2015 veräußerte das Unternehmen die Tochtergesellschaften terna und b+m Informatik AG.[7] 2016 gab die Gesellschaft den Erwerb der Softwareentwicklungsunternehmen Conduct AS mit Sitz in Oslo[12] und Mokriya Inc. aus dem kalifornischen Cupertino bekannt.[13]

Im Februar 2017 meldete Allgeier den Erwerb mehrerer europäischer Tochtergesellschaften des US-amerikanischen IT-Beratungsunternehmens Ciber Inc.[7] In diesem Zuge übernahm Allgeier die deutschen SAP-Beratungsunternehmen Ciber AG mit Sitz in Heidelberg und Ciber Managed Services GmbH mit Sitz in Freiburg sowie die Ciber France SAS mit Sitz in Entzheim, Frankreich, und wesentliche Teile des operativen Geschäftes des dänischen Tochterunternehmens Ciber Danmark A/S mit Sitz in Brøndby.

Am 8. Juni 2018 meldete Allgeier den Erwerb der Objectiva Software Solutions, Inc. (San Diego, USA). Objectiva ist auf Softwareentwicklungslösungen und plattformübergreifende Technologieimplementierung, insbesondere im Bereich E-Commerce und Content, spezialisiert. Das Unternehmen verfügt laut der Veröffentlichung von Allgeier über eine exzellente Kundenbasis am US-amerikanischen Markt, vom durch Private Equity finanzierten unabhängigen Softwarehersteller bis zu Fortune-100-Unternehmen. Objectiva verfügt neben den US-Standorten in San Diego und Seattle über ein zusätzliches Vertriebsnetzwerk in den Großräumen Chicago, Denver, Indianapolis und Boston. Zusätzlich verfügt Objectiva über zwei chinesische Softwareentwicklungszentren in Beijing und Xi’an mit rund 450 hochqualifizierten Entwicklern.[14]

Im August 2018 übernahm Allgeier rund 67 % des international tätigen Softwareentwicklungsunternehmen iQuest. iQuest ist ein internationales Softwareunternehmen mit rund 700 hochqualifizierten Mitarbeitern, die in den Entwicklungszentren in Cluj, Bukarest, Sibiu, Brasov und Craiova in Rumänien sowie an den weiteren Standorten in Deutschland, der Schweiz und Polen tätig sind.[15]

Am 31. Januar 2019 gab die Gesellschaft bekannt, dass der Personaldienstleistungsbereich „Allgeier Experts“ aus dem Konzern ausgegliedert werden soll und im Jahr 2019 eine eigene Börsennotierung erhalten soll.[16]

Am 12. September 2019 erklärte die Gruppe, dass sie das Ziel der Ausgliederung des Personaldienstleistungsbereichs nicht weiter verfolge. Stattdessen werde eine Verselbständigung der Technologie-Sparte angestrebt, in der das globale Softwareentwicklungsgeschäft gebündelt ist.[17]

Am 15. Dezember 2020 erfolgte die vollständige Ausgliederung des in der Nagarro SE gebündelten globalen Softwareentwicklungsgeschäfts, das seither als eigenständiges Unternehmen operiert und an der Börse notiert ist.[18]

Unternehmen

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Allgeier entwirft, realisiert und betreibt komplette IT-Lösungen auf der Basis von Standard-Business-Software-Produkten sowie eigenen Softwarelösungen und Individualsoftwareentwicklung. Die Unternehmensgruppe verfügt über 51 Standorte in Europa, Asien und Amerika.[2] Die Aktien werden an der Börse Frankfurt im Index CDAX geführt.[10]

Die Unternehmensgruppe Allgeier SE gliedert sich in mehrere Unternehmensbereiche mit vor allem folgenden Einzelunternehmen (Stand: Mai 2023):[19]

Unternehmensbereich „Enterprise IT“

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  • Allgeier Public SE
  • Allgeier Enterprise Services SE (vormals Allgeier Experts SE)
  • Allgeier IT GmbH
  • Allgeier IT Projects GmbH
  • Allgeier IT Business GmbH
  • Allgeier IT Services GmbH
  • Allgeier Engineering GmbH
  • publicplan GmbH
  • Allgeier Enterprise Services AG
  • Allgeier Inovar GmbH
  • Allgeier (Schweiz) AG
  • Allgeier CyRis GmbH
  • Allgeier Secion GmbH
  • Allgeier Experts GmbH
  • Allgeier Experts Consulting GmbH
  • U.N.P. – Software GmbH
  • U.N.P. – HRSolutions GmbH
  • Evora IT Solutions Group GmbH

Unternehmensbereich „mgm technology partners“

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  • mgm technology partners GmbH
  • mgm consulting partners GmbH
  • mgm security partners GmbH
  • mgm technology partners Schweiz AG
  • mgm technology partners Vietnam Co. Ltd.
  • mgm technology partners USA Corp.
  • mgm technology partners eurl
  • mgm technology partners s.r.o.
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Einzelnachweise

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  1. a b Allgeier SE: Geschäftsbericht 2022. (PDF; 2 MB) Abgerufen am 3. Mai 2023.
  2. a b Allgeier: Wer wir sind. In: allgeier.com. Abgerufen am 3. Mai 2023.
  3. Nichtfinanzielle Konzernerklärung 2022. In: allgeirr.com. Abgerufen am 3. Mai 2023.
  4. Allgeier setzt neue Unternehmensstrategie. In: allgeier.com. Abgerufen am 15. Februar 2019.
  5. Strategische Ausrichtung der Allgeier Gruppe. In: allgeier.com. Abgerufen am 20. April 2020.
  6. Allgeier SE schlägt der Hauptversammlung die Abspaltung des in der Nagarro Gruppe gebündelten globalen Technologieberatungs- und Softwareentwicklungsgeschäfts vor. In: allgeier.com. Abgerufen am 6. Oktober 2021.
  7. a b c d e f g Allgeier S.E. - Unternehmensportrait. In: IT-Times. Abgerufen am 12. Januar 2017.
  8. Allgeier Computer. Archiviert vom Original am 18. Dezember 2012; abgerufen am 11. Februar 2011.
  9. Unternehmensgeschichte. In: allgeier-holding.de. Abgerufen am 11. Februar 2011.
  10. a b Allgeier Aktie – Aktienkurs. Börse Frankfurt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. Januar 2017; abgerufen am 8. Juni 2020.
  11. Allgeier schließt Umwandlung zur Societas Europaea (SE) ab. In: allgeier-holding.de. 7. Mai 2012, abgerufen am 7. Mai 2012.
  12. Conduct wird zu Nagarro Norway. In: allgeier.com. Abgerufen am 3. März 2017.
  13. Mokriya wird Teil von Nagarro. In: allgeier.com. Abgerufen am 3. März 2017.
  14. Allgeier SE baut mit Akquisition das internationale Softwarenentwicklungsgeschäft im Geschäftsbereich Technology in den USA und China aus. In: allgeier.com. Abgerufen am 22. November 2018.
  15. Allgeier baut das internationale Softwarenentwicklungsgeschäft im Geschäftsbereich Technology deutlich aus. In: allgeier.com. Abgerufen am 22. November 2018.
  16. Allgeier will für Tochter Allgeier Experts eigene Börsennotierung. In: wallstreet-online.de. Abgerufen am 15. Februar 2019.
  17. Strategische Ausrichtung der Allgeier Gruppe. In: allgeier.com. Abgerufen am 20. April 2020.
  18. Nagarro nimmt den Handel an der Frankfurter Börse auf. In: nagarro.com. Abgerufen am 6. Oktober 2021.
  19. Divisionen, www.allgeier.com, abgerufen am 15. Februar 2019.

Koordinaten: 48° 8′ 53,8″ N, 11° 36′ 33″ O