Königssteele

bis 1926 eine eigenständige Gemeinde in der preußischen Provinz Westfalen; Gebiet gehört heute zum größten Teil zur Stadt Essen in Nordrhein-Westfalen
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Königssteele war bis 1926 eine eigenständige Gemeinde in der preußischen Provinz Westfalen. Ihr Gebiet gehört heute zum größten Teil zur Stadt Essen in Nordrhein-Westfalen. Von 1884 bis 1926 bestand auch das Amt Königssteele.

Königssteele
Stadt Essen
Koordinaten: 51° 27′ N, 7° 5′ OKoordinaten: 51° 26′ 57″ N, 7° 5′ 13″ O
Eingemeindung: 1. April 1926
Eingemeindet nach: Steele
Postleitzahl: 45276
Vorwahl: 0201
Königssteele (Nordrhein-Westfalen)
Königssteele (Nordrhein-Westfalen)
Lage von Königssteele in Nordrhein-Westfalen
Die Friedenskirche
Wohnhaus Wisthoff
Übersichtskarte der ehemaligen Gemeinde Königssteele bzw. des Amtes Königssteele (vor 1919)

Geographie

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Die westfälische Gemeinde Königssteele grenzte direkt östlich an die Stadt Steele an, die seit 1815 zur preußischen Rheinprovinz gehörte. Die historische Grenze zwischen Steele und Königssteele verlief von Norden ungefähr entlang der Linie Nottebaumskamp – Kaiser-Wilhelm-Platz – Bochumer Straße – Pläßweidenweg.[1] Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts waren Steele und Königssteele übergangslos zusammengewachsen und die Gemeindegrenze führte nunmehr mitten durch den gemeinsamen Ortskern.

Verwaltungsgeschichte

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Die Trennung von Steele und Königssteele geht auf das Jahr 1243 zurück, als das Stift Essen das damals noch Steeler Berg genannte Königssteele sowie Freisenbruch, Horst und Eiberg als Folge der Isenberger Wirren an die Grafschaft Mark abtreten musste. Königssteele gehörte seitdem zum Niederamt Bochum der Grafschaft Mark.

Die Industrialisierung von Königssteele begann im 18. Jahrhundert mit der Errichtung der Glashütte Wisthoff und der Abteufung der Zeche Bongerbank.

Im 19. Jahrhundert bildete Königssteele eine Landgemeinde im Amt Wattenscheid des Kreises Bochum im westfälischen Regierungsbezirk Arnsberg.

1884 bildete Königssteele zusammen mit den Gemeinden Eiberg, Freisenbruch und Horst das neue Amt Königssteele, das 1885 zum neuen Kreis Hattingen kam.[2]

Am 1. April 1919 wurden die vier Gemeinden des Amtes Königssteele zur neuen Großgemeinde Königssteele zusammengeschlossen.[3]

Durch das Gesetz über die Neuregelung der kommunalen Grenzen im rheinisch-westfälischen Industriebezirke wurde der größte Teil von Amt und Gemeinde Königssteele am 1. April 1926 in die Stadt Steele eingemeindet und wechselte damit aus der Provinz Westfalen in die Rheinprovinz. Die östlichen Teile der Altgemeinde Eiberg fielen an Wattenscheid sowie Linden-Dahlhausen und liegen heute in Bochum.

Der Stadtteilname Königssteele wird heute von den meisten Kartenwerken und Stadtplänen nicht mehr verwendet. Es besteht aber noch die Evangelische Kirchengemeinde Königssteele, deren Sprengel über Königssteele hinausreicht und die auch Steele umfasst.[4]

Einwohnerentwicklung

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Gemeinde Königssteele
Jahr Einwohner Quelle
1798 152 [5]
1859 884 [6]
1871 2.712 [7]
1885 3.420 [8]
1895 3.525 [9]
1910 4.580 [10]
1913 4.616 [5]
Amt Königssteele
Jahr Einwohner Quelle
1885 10.848 [8]
1895 13.737 [9]
1910 18.441 [10]
1925 17.800 [5]

Baudenkmäler

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Auf ehemals Königssteeler Gebiet stehen die Friedenskirche mitsamt ihrem Pfarrhaus sowie das ehemalige Wohnhaus Wisthoff in der Bochumer Straße 50 unter Denkmalschutz.

Einzelnachweise

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  1. Geoportal der Stadt Essen: Alte Stadtpläne mit früheren Gemeindegrenzen
  2. Wolfgang Leesch: Die Verwaltung der Provinz Westfalen 1818–1945: Struktur und Organisation (= Beiträge zur Geschichte der preußischen Provinz Westfalen. Band 4). 2. Auflage. Aschendorff, Münster 1993, ISBN 3-402-06845-1, S. 378.
  3. Webseite des Heimatgeschichtskreises Eiberg
  4. Kirchengemeinde Königssteele, abgerufen am 16. Oktober 2023.
  5. a b c GenWiki: Steele
  6. Jahrbuch des Vereins für Orts- und Heimatkunde in der Grafschaft Mark, 1890
  7. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Westfalen 1871
  8. a b Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen 1885
  9. a b Volkszählung 1895
  10. a b Uli Schubert: Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910. Abgerufen am 2. Februar 2017.