Anger (Hochstadt am Main)

Siedlung in Deutschland

Anger ist ein Ortsteil der oberfränkischen Gemeinde Hochstadt am Main im Landkreis Lichtenfels.

Anger
Koordinaten: 50° 8′ N, 11° 9′ OKoordinaten: 50° 8′ 10″ N, 11° 9′ 18″ O
Höhe: 295 m ü. NHN
Einwohner: 80 (2014)[1]
Postleitzahl: 96272
Vorwahl: 09574
Gasthaus
Gasthaus

Geografie

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Das Straßendorf liegt etwa sieben Kilometer südöstlich von Lichtenfels in einer Talniederung eines Hügellandes, die vom Scheidsbach, einem linken Mainzufluss, durchflossen wird. Durch Anger führt eine Gemeindeverbindungsstraße von Trieb zur Kreisstraße LIF 4 nach Roth.

Geschichte

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Der Ortsname geht auf einen Flurnamen zurück und bedeutet so viel wie Ackerland oder Weideland. Die erste urkundliche Erwähnung war 1408, als die Geschwister Schürer und Heinz Graber zugunsten des Klosters Langheim auf ihre Rechte bezüglich eines kleinen Gutes auf dem Anger verzichteten.[2]

Im Jahr 1801 war Anger nach Isling eingepfarrt. Die Lehens-, Vogtei-, Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie den Zehnten besaß das Kloster Langheim. Zehn mit Stadeln versehene Häuser entrichteten ihre Steuern dem Lichtenfelser Amt des Bamberger Hochstifts, ein mit Haus und Stadel bebautes kleines Gut dem Weismainer Amt.[2]

1818 gehörte Anger zum Obermainkreis. 1862 folgte die Eingliederung des Weilers in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Lichtenfels. 1871 zählte der Ort 70 Einwohner, die alle katholisch waren, und 34 Gebäude. Der Weiler gehörte zur sieben Kilometer entfernten katholischen Pfarrei in Isling. Die katholische Schule befand sich im zwei Kilometer entfernten Trieb.[3] Anger gehörte zur Landgemeinde Obersdorf, die im Jahr 1900 zwei weitere Gemeindeteile, die Weiler Reuth und Thelitz mit einer Gesamtfläche von 678,88 Hektar, 355 Einwohner, von denen 352 katholisch und 3 protestantisch waren, sowie 59 Wohngebäuden umfasste. 61 Personen lebten in Anger in 13 Wohngebäuden. Inzwischen befand sich die katholische Schule im 0,5 Kilometer entfernten Obersdorf.[4] 1925 lebten in dem Ort 87 Personen in 13 Wohngebäuden. Die vier Protestanten gehörten zum Sprengel der 6,5 Kilometer entfernten evangelischen Pfarrei Obristfeld.[5] Am 30. Dezember 1925 wurde Anger von der Pfarrei Isling ausgepfarrt und der Pfarrei Hochstadt angeschlossen. 1950 hatte das Dorf 91 Einwohner und 12 Wohngebäude. Es gehörte inzwischen zum Sprengel der evangelischen Pfarrei Michelau.[6] Im Jahr 1970 zählte Anger 64 Einwohner[7] und 1987 82 Einwohner sowie 21 Wohngebäude mit 26 Wohnungen.[8]

Am 1. Mai 1978 wurden die Gemeinde Obersdorf mit dem Gemeindeteil Anger im Zuge der Gemeindegebietsreform nach Hochstadt eingegliedert.[9]

Sehenswürdigkeiten

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In der Bayerischen Denkmalliste ist für Anger ein zweigeschossiges Satteldachhaus mit Fachwerkobergeschoss aus dem 18. Jahrhundert als Baudenkmal aufgeführt, siehe Denkmalliste der Gemeinde.

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Commons: Anger (Hochstadt am Main) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. VGN GmbH (Hrsg.): Nahverkehrsplan, Vorbereitung der Angebotsanalyse, Tischvorlage. 2. September 2015, S. 12 (Tischvorlage (Memento vom 22. Oktober 2016 im Internet Archive)).
  2. a b Dieter George: Lichtenfels; Der Altkreis. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Oberfranken. Band 6: Lichtenfels. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 2008, ISBN 978-3-7696-6862-9. S. 4.
  3. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1078, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  4. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1074 (Digitalisat).
  5. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1109 (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 960 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 164 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 317 (Digitalisat).
  9. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. Mai 1970 bis 31. Dezember 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 696.